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Abstractband zum 16. Kongress des Bundesverbandes Legasthenie

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<strong>Abstractband</strong> <strong>16.</strong> <strong>Kongress</strong> <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> <strong>Legasthenie</strong><br />

Zum Beispiel eine Gruppe von Kindern zeigt Defizite in der Benennungsgeschwindigkeit,<br />

aber haben keine Schwächen in der phonologischen Bewusstheit. Wolf und Bowers<br />

(1999) stellen die Doppel-Defizit Hypothese (DDH) vor, in der Defizite in phonologischer<br />

Bewusstheit und Benennungsgeschwindigkeit zwei unabhängige Subtypen <strong>des</strong> Leseausfalls<br />

darstellen, <strong>des</strong>sen Co-Auftreten eine Markierung der am schwersten behinderten<br />

Leser ist (d. h. Doppel-Defizit).<br />

Es wurde erkannt, dass Benennungsgeschwindigkeit Fortschritt in der Leseflüssigkeit<br />

nicht voraussagte oder hinderte. Die Kinder mit einem Doppel-Defizit in Benennungsgeschwindigkeit<br />

und phonologischer Bewusstheit erreichten die höchsten Resultate in<br />

der Leseflüssigkeit und das Verstehen von Texten in einer Lesetherapie mit Betonung<br />

auf das linguistisches Wissens und orthographischen Regelmäßigkeiten. Eine wirksame<br />

Intervention für Leser mit solchen Beschränkungen wäre in den transparenten Orthographien<br />

(wie im Deutschen) sehr vorteilhaft.<br />

Korrespondenzautor:<br />

Stephanie Gottwald<br />

steph.gottwald@tufts.edu<br />

++1 617 6274874<br />

++1 617 6273827<br />

Schnelles Benennen und Rekodieren:<br />

therapierbare Teilleistungen bei Lese-Rechtschreibstörung?<br />

Britta Grabherr, Karin Beren<strong>des</strong>, Stephanie Gottal, Jennifer Schneeberg, Marion Wittler,<br />

Martin Ptok<br />

Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, Hannover, Deutschland<br />

Zielsetzung:<br />

Das schnelle automatisierte Benennen, vor allem von Ziffern und Graphemen, stellte<br />

sich in einer Vielzahl von Studien als vali<strong>des</strong> Diagnostikum der Lesekompetenz bzw. als<br />

geeignetes Differenzierungskriterium zwischen guten und schwachen Lesern heraus.<br />

Ebenso konnte für das Rekodieren (effektive Übersetzung von Graphemen zu Phonemen)<br />

in einzelnen Studien eine enge Verknüpfung mit der Leseleistung belegt werden.<br />

Diese beiden Teilleistungen spielen demnach für den erfolgreichen Leseerwerb eine<br />

grundlegende Rolle. Ob sich diese Fähigkeiten therapieren lassen, ist bisher jedoch<br />

kaum untersucht worden. Ebenfalls unklar ist, ob und in welchem Maße sich Verbesserungen<br />

dieser Leistungen auch auf das Lesen auswirken. In der vorliegenden Studie<br />

wurden die beiden Komponenten innerhalb eines Therapieprogramms zur phonologischen<br />

Informationsverarbeitung direkt trainiert, um die Therapierbarkeit und die Auswirkungen<br />

auf die Lesefähigkeit zu analysieren.<br />

Methode:<br />

Aus einer Gesamtstichprobe von 546 Drittklässlern wurden 17 lese- und rechtschreibauffällige<br />

Kinder, 13 Jungen und 4 Mädchen, ausgewählt. Diese erhielten über einen<br />

Zeitraum von fünf Monaten zweimal wöchentlich 45 Minuten phonologische Therapie in<br />

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