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Abstractband zum 16. Kongress des Bundesverbandes Legasthenie

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<strong>Abstractband</strong> <strong>16.</strong> <strong>Kongress</strong> <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> <strong>Legasthenie</strong><br />

Wie die Möbe zur Möwe wird – ein empirischer Vergleich verschiedener<br />

Fördermöglichkeiten für Kinder mit Lese-Rechtschreibstörungen<br />

Verena Engl, Verena Thaler, Angela Heine , Arthur Jacobs<br />

Freie Universität Berlin, Allgemeine und Neurokognitive Psychologie, Berlin, Deutschland<br />

In zwei Trainingsstudien wurden je zwei Förderprogramme für Kinder mit Auffälligkeiten<br />

im Lesen oder Rechtschreiben auf der alphabetischen Stufe (Frith, 1992) hinsichtlich<br />

ihrer Wirksamkeit verglichen. Ziel der Förderung war in Studie 1 eine Verbesserung der<br />

Lesegenauigkeit und in Studie 2 eine Verbesserung <strong>des</strong> lauttreuen Rechtschreibens.<br />

Die Förderung fand jeweils zweimal wöchentlich für 15 Minuten am Computer statt. Vor<br />

und nach dem Training, sowie nach drei bis sechs Monaten wurde jeweils ein spezifischer<br />

und ein allgemeiner Lese- bzw. Rechtschreibtest durchgeführt. Zusätzlich wurden<br />

die Daten von unauffälligen Kontrollkindern erhoben.<br />

In Studie 1 wurden Kinder gefördert, die durch eine hohe Fehlerrate bei langsamen,<br />

mühevollem Lesen auffielen. Ein Teil der Kinder erhielt das spezifische Buchstabe-Laut-<br />

Training „Lesikus“ (Scherling, 2005), der andere Teil wurde mit einem unspezifischen<br />

Kontrolltraining gefördert. Beide Gruppen verbesserten im spezifischen Nachtest ihre<br />

Lesegeschwindigkeit, jedoch nur die mit dem „Lesikus“ geförderten Kinder erzielten auch<br />

eine höhere Lesegenauigkeit und erreichten hier sogar das Niveau der unauffälligen<br />

Kontrollkinder. Im allgemeinen Lesetest verbesserten sich beide Gruppen gleichermaßen.<br />

In Studie 2 wurden Kinder mit Probleme im Bereich <strong>des</strong> lauttreuen Rechtschreibens gefördert.<br />

Sie erhielten dabei entweder ein spezifisches Laut-Buchstabe-Training, oder ein<br />

unspezifisches Kontrolltraining. Beide Gruppen verbesserten sich von den Vor- zu den<br />

Nachtests, jedoch schnitten die Kinder, die das Laut-Buchstabe-Training erhalten hatten,<br />

im spezifischen Test besser ab, als die Kinder <strong>des</strong> unspezifischen Kontrolltrainings. Die<br />

Leistung der unauffälligen Kontrollkinder erreichten beide Gruppen dabei nicht. Im allgemeinen<br />

Rechtschreibtest verbesserten sich beide Gruppen sowohl im lauttreuen, als<br />

auch im orthographischen Rechtschreiben gleichermaßen.<br />

Korrespondenzautor:<br />

Verena Engl<br />

verena.engl@fu-berlin.de<br />

030 83855626<br />

030 83855620<br />

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