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Abstractband zum 16. Kongress des Bundesverbandes Legasthenie

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<strong>16.</strong> <strong>Kongress</strong> <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> <strong>Legasthenie</strong> <strong>Abstractband</strong><br />

Prädiktion von Rechenleistung und Rechenschwäche: der Beitrag von<br />

Zahlen-Vorwissen und allgemein-kognitiven Fähigkeiten<br />

Dorothea Dornheim<br />

Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Lehrstuhl Entwicklungspsychologie (Prof. Dr. Sabine Weinert), Bamberg,<br />

Deutschland<br />

Ausgehend von einem Entwicklungsmodell der Rechenleistung verfolgt die hier vorgestellte<br />

Längsschnittstudie das Ziel ausgehend vom Zahlen-Vorwissen und allgemeinkognitiven<br />

Fähigkeiten im Vorschulalter, die spätere Rechenleistung und eine eventuell<br />

auftretende schwache Rechenleistung in der Grundschule vorherzusagen.<br />

Dazu wurde bei 157 Vorschulkindern 9 und 3 Monate vor der Einschulung das Zahlen-<br />

Vorwissen mit Aufgaben <strong>zum</strong> Zählen, Anzahlen Erfassen und Anwenden von Zahlen,<br />

alternative mathematische Leistungen (z.B. Piaget-Aufgaben), phonologische, visuellräumliche<br />

und zentral-exekutive Arbeitsgedächtnisleistungen, visuell-räumlichen Fähigkeiten<br />

sowie die Intelligenz (CFT 1) als Kontrollvariable erhoben. Am Ende der 1. und<br />

2. Klasse wurden die Rechenleistungen (DEMAT1+, DEMAT 2+) und Lese- und Rechtschreibleistungen<br />

(WLLP, DRT 2) geprüft.<br />

Die korrelative Analyse auf der Basis von Regressionsanalysen zeigt, dass das Zahlen-<br />

Vorwissen im Vorschulalter der Hauptprädiktor der Rechenleistung im Grundschulalter<br />

ist und die nonverbale Intelligenz (CFT 1) nur noch einen geringen zusätzlichen Beitrag<br />

zur Varianzaufklärung an der Rechenleistung erbringt. Die Darstellung der Zusammenhänge<br />

auf der Basis von linearen Strukturgleichungsmodellen ergibt, dass die visuellräumlichen<br />

und zentral-exekutiven Arbeitsgedächtnisleistungen im Alter von 5;9 Jahren<br />

vor allem indirekt über das Zahlen-Vorwissen zur Vorhersage an der Rechenleistung<br />

beitragen. Im Alter von 6;3 Jahren ergibt sich ein zusätzlicher direkter Beitrag <strong>des</strong> phonologischen<br />

Arbeitsgedächtnisses<br />

Bei einer ergänzenden Berechnung von klassifikatorischen Vorhersagen können auf der<br />

Basis <strong>des</strong> Zahlen-Vorwissens später rechenschwache Kinder im Einzelfall nur mit einer<br />

zufrieden stellenden Güte vorhergesagt werden. Der Einbezug spezifischer allgemeinkognitiver<br />

Fähigkeiten in die klassifikatorische Vorhersage kann die Sensitivität oder<br />

alternativ die Spezifität der Vorhersage auf gute Werte verbessern.<br />

Korrespondenzautor:<br />

Dorothea Dornheim<br />

dorothea.dornheim@uni-bamberg.de<br />

0951 8631897<br />

0951 8631898<br />

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