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Abstractband zum 16. Kongress des Bundesverbandes Legasthenie

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<strong>16.</strong> <strong>Kongress</strong> <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> <strong>Legasthenie</strong> <strong>Abstractband</strong><br />

Sinn und Unsinn <strong>des</strong> Diskrepanzkriteriums in der Diagnostik und Therapie von<br />

Lese-Rechtschreibstörungen<br />

Marion Wittler, Karin Beren<strong>des</strong>, Stephanie Gottal, Britta Grabherr, Jennifer Schneeberg,<br />

Martin Ptok<br />

Medizinische Hochschule Hannover, Phoniatrie und Pädaudiologie, Hannover, Deutschland<br />

Der Sinn der Untergruppenbildung von Kindern mit Lese-Rechtschreibstörungen (LRS+)<br />

bei erfülltem IQ-Diskrepanzkriterium und Kindern mit einer allgemeinen Lese-Rechtschreibschwäche<br />

(LRS-) wurde bereits 1986 von Stanovich diskutiert. Obwohl sich die<br />

Hinweise mehren, dass sich diese Subgruppen weder hinsichtlich der Ätiologie, noch der<br />

Therapierbarkeit bedeutsam unterscheiden, wird das IQ Diskrepanzkriterium weiterhin<br />

als diagnostisches Auswahlmaß eingesetzt. Studienziel war es daher, mit Hilfe von Gruppenvergleichen<br />

Therapieeffekte gegenüber zu stellen und verschiedene Leistungsprofile<br />

zu detektieren.<br />

Aus einer Gesamtstichprobe von 546 Drittklässlern wurde eine Gruppe von 34 lese- und<br />

rechtschreibauffälligen Kindern ausgewählt. Von diesen 34 Kindern erhielten 15 Kinder<br />

eine Therapie der phonologischen Informationsverarbeitung. Dabei wurden 9 Kinder der<br />

LRS+ Gruppe und 6 Kinder der LRS- Gruppe zugeordnet. Die Einteilung der Kinder als<br />

diskrepant wurde auf Grundlage <strong>des</strong> Regressionsmodells vorgenommen. Vor Beginn<br />

und nach Ablauf der Therapie wurde eine Baseline erhoben.<br />

Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Kinder hinsichtlich der Schreibleistungen in<br />

unterschiedlichem Ausmaß von einer Therapie der phonologischen Informationsverarbeitung<br />

profitieren. Während die Leistungen im DRT für die LRS+ Gruppe weitgehend<br />

stabil blieben, verschlechterten sich die Leistungen für die LRS- Gruppe. In der WLLP<br />

konnten sich beide Gruppen signifikant verbessern. Hinsichtlich der allgemeinen Lernfähigkeiten<br />

zeigten sich für die Gruppen Unterschiede in Hinblick auf sprachfreie (mathematische)<br />

und sprachbasierte (Wortlisten lernen) Fähigkeiten, diese waren aber nicht<br />

signifikant.<br />

Basierend auf den vorliegenden Ergebnissen scheinen sich die Profile von LRS+ und<br />

LRS- Kindern <strong>zum</strong>in<strong>des</strong>t in einzelnen Teilbereichen zu unterscheiden. Die Bedeutsamkeit<br />

dieser Unterschiede soll diskutiert werden.<br />

Korrespondenzautor:<br />

Marion Wittler<br />

wittler.marion@mh-hannover.de<br />

0511 5325776<br />

0511 5324609<br />

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