14.12.2012 Aufrufe

Abstractband zum 16. Kongress des Bundesverbandes Legasthenie

Abstractband zum 16. Kongress des Bundesverbandes Legasthenie

Abstractband zum 16. Kongress des Bundesverbandes Legasthenie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>16.</strong> <strong>Kongress</strong> <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> <strong>Legasthenie</strong> <strong>Abstractband</strong><br />

Lesen lernen mit Bewegung<br />

Iris Vollstedt<br />

LRS-Training e. V. , Kiel, Deutschland<br />

Vorgestellt wird ein Projekt, das den Leselernprozess mit motopädagogischen Elementen<br />

unterstützt. Im Mittelpunkt stehen ganzheitliche Aktivitäten die den Leselernprozess<br />

erlebbar machen und helfen, Ängste und Blockaden zu lösen.<br />

Es werden Beispiele vorgestellt, wie dem Grundbedürfnis eines Kin<strong>des</strong> nach Spiel und<br />

Bewegung mit den Anforderungen <strong>des</strong> Lesenlernens verknüpft werden können. Die<br />

Bewegungselemente können sowohl großflächig (Turnhalle, Schulhof) als auch kleinflächig<br />

(Klassenzimmer) eingesetzt werden. Eine Leiterwand mit der Anzahl der Silben zu<br />

ersteigen oder mit Hilfe von Lesekarten selbständig eine Gerätekombination aufzubauen,<br />

bereitet den Kindern genau so viel Spaß und Freude wie das Lesen von Wickelwörtern<br />

oder das Hüpfen von Wörtern durch den Klassenraum.<br />

Aktives Handeln, Spaß, Freude, Neugier und Eigeninitiative sind Bestandteile, um Mut<br />

und Motivation für eigene Lernwege zu entwickeln.<br />

Korrespondenzautor:<br />

Iris Vollstedt<br />

info@irs-training.de<br />

0431 561561<br />

0431 566650<br />

<strong>Legasthenie</strong> im Spannungsfeld von Wissenschaft, Bildung und Gesellschaft<br />

Andreas Warnke<br />

KJP Würzburg, Würzburg, Deutschland<br />

Drei Thesen bestimmen die Thematik:<br />

1) Die <strong>Legasthenie</strong> ist eine wissenschaftlich belegte und begründete Störung <strong>des</strong><br />

Erlernens von Lesen und Rechtschreibung. Dies gilt selbst dann, wenn sie als<br />

„umschriebene Entwicklungsstörung“ durch kein Messinstrument „exakt“ bestimmt<br />

werden kann (u. a. weil die schriftsprachlichen Fertigkeiten einer Entwicklung<br />

unterliegen, die Mess verfahren – wie alle Messgeräte – eine Messfehlervarianz<br />

haben; und selbst dann, wenn man von einem dimensionalen und nicht von einem<br />

kategorialem Störungsverständnis ausgehen müsste). Auch Schizophrenie als eine<br />

so schwerwiegende Erkran kung oder Intelligenzminderung lassen sich nicht durch<br />

Instrumente exakt und kategoriell messen und doch bestreitet niemand, dass es<br />

bei<strong>des</strong> gibt. Die WHO hat die <strong>Legasthenie</strong> als Krankheit klassifiziert, Definitionskriterien<br />

vorgegeben und somit die Diagnose als weltweit gültig( weil wissenschaftlich<br />

hinreichend gesichert) und als therapierelevante Störung anerkannt (ICD-10 F 81.0).<br />

Der Stand der empirischen Forschung liefert hinreichende Belege mittels klinischer,<br />

epidemiologischer, psychologischer, pädagogischer, neurophysiologischer, bildgebender<br />

und (molekular-)genetischer Befunde.<br />

129

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!