Abstractband zum 16. Kongress des Bundesverbandes Legasthenie

16. Kongress des Bundesverbandes Legasthenie Abstractband
Wie das staatliche Gesundheitssystem Legastheniker unterstützt – Von den
Niederlande lernen
Leo Blomert
Maastricht Brain Imaging Centre & Dept Cognitive Neurosciences
Faculty of Psychology & Neuroscience, Maastricht University, The Netherlands
Obwohl Dyslexie als spezifische neurokognitive Entwicklungsstörung des Lesens und
Rechtschreibens mit neurobiologischen Ursachen international anerkannt ist, wurde sie
bislang in der gesetzlichen Gesundheitsversicherung der meisten europäischen Länder
nicht berücksichtigt.
Die Regierung der Niederlande entschied dieses Jahr einstimmig, Dyslexie in das Gesundheitsgesetz
aufzunehmen, so dass die Ausgaben für Diagnose und Behandlung der
Legasthenie, beginnend mit dem 1.1.2009, zurück erstattet werden. Die Verfügbarkeit
der von uns entwickelten Protokolle zur Diagnose und Behandlung der Dyslexie bildet
die Grundlage für ihre Aufnahme in das Gesetz.
Die Schulen werden dazu angehalten, durch regelmäßiges Screening der Lese- und
Rechtschreibfertigkeiten Kinder zu identifizieren, die möglicherweise eine Legasthenie
haben. Außerdem müssen die Schulen zeigen, dass ein lese- und rechtschreibschwaches
Kind von einem zusätzlichen Förderunterricht im Rahmen des
Schulkontextes nicht profitiert. Ist dies der Fall, so wird das Kind zur Diagnostik und
gegebenenfalls Behandlung an ein Institut außerhalb der Schule weiter verwiesen, das
auf die Behandlung der Dyslexie spezialisiert ist.
Die Protokolle präzisieren die kognitiven Kriterien zur Diagnosestellung und den Rahmen
der Interventionen, die von den Versicherungen akzeptiert sind. In diesem Vortrag
gebe ich einen kurzen Überblick über die „Dyslexiepolitik“ der holländischen Regierung
im letzten Jahrzehnt und veranschauliche die wichtigsten Kriterien und Verfahren der
holländischen Protokolle zur Diagnose und Behandlung der Legasthenie anhand von
Forschungsergebnissen, die zu diesen Kriterien geführt haben.
Korrespondenzautor:
Leo Blomert
l.blomert@psychology.unimaas.nl
++31 043 3881949
Functional neuroanatomy of phonological and orthographic processing
James R. Booth
Northwestern University, Evanston, USA
This talk will summarize our research examining the neural basis of orthographic, phonological
and semantic processing in children using functional magnetic resonance imaging
(fMRI). The processes are indexed by spelling, rhyming and association judgment tasks
in the visual and auditory modalities. Our research supports a model of brain development
that argues for age-related increases in specialization as well as interactivity. This
talk will also discuss our recent work suggesting that the process of interactive speciali-
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