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Abstractband zum 16. Kongress des Bundesverbandes Legasthenie

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<strong>16.</strong> <strong>Kongress</strong> <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> <strong>Legasthenie</strong> <strong>Abstractband</strong><br />

Leseforschung wurden drei verschiedene Leseförderprogramme entwickelt. Die beiden<br />

Förderprogramme Grundkurs und Therapeutenprogramm „Lesetechnik“ beziehen sich<br />

auf die Graphem-Phonembeziehung, das phonologische Defizitmodell dient als Grundlage.<br />

Dem Aufbau dieser Programme liegen wissenschaftliche Erkenntnisse der Leseforschung<br />

wie Schwierigkeitsstufen der Lauteinführung und der Wortstruktur zugrunde.<br />

Weiters bedienen sich die „Lesetechnik“ Programme wissenschaftlicher Lesefördermethoden<br />

wie Verwendung von Pseudowörtern, rhythmische Silbengliederung und<br />

„tachistoskopisches Training“. Schrittweise werden alle Graphem-Phonembeziehungen<br />

einzeln eingeübt und gesichert. Der wichtige Prozess <strong>des</strong> Zusammenlautens wird<br />

intensiv trainiert, indem Pseudowörter in Sprechsilben mit steigender phonologischer<br />

Komplexität dargeboten werden. Die automatische Worterkennung wird durch wiederholte<br />

Präsentation häufig vorkommender Silben und Wörter geübt. Überforderungssituationen<br />

werden durch den allmählich im Schwierigkeitsgrad steigenden Aufbau vermieden.<br />

Grundkurs Lesetechnik wurde bereits evaluiert– erste Ergebnisse dieser Evaluation<br />

werden vorgestellt.<br />

Das dritte Leseförderprogramm, das „Einfach lesen – Tierquiz“ zielt auf eine Automatisierung<br />

der Dekodierfähigkeiten als Voraussetzung für das Leseverständnis ab.<br />

Hilfestellungen <strong>zum</strong> Lesen einzelner Wörter (Schwerpunkt: lange, zusammengesetzte,<br />

unbekannte Wörter) werden gegeben. Durch die silben-, wort- oder satzweise Präsentation<br />

erfolgt ein allmählicher Übergang von der Wortebene auf die Satzebene. Anhand der<br />

drei Lesikus-Leseförderprogramme wird die praktische Umsetzung empirisch basierter<br />

Forderungen der aktuellen Leseforschung aufgezeigt und erläutert, wie eine symptomorientierte<br />

Förderung der grundlegenden Lesefertigkeiten erfolgen kann.<br />

Korrespondenzautor:<br />

Claudia Scherling<br />

claudia.scherling@lesikus.com<br />

++43 650 8319761<br />

Göttinger Zahlenbilder<br />

Mit strukturierten Zahlenbildern zu verläßlichen Kopfrechenstrukturen<br />

Harald Schmidt<br />

Mungo-Verlag, Göttingen, Deutschland<br />

Eines der besonders typischen und alarmierenden Merkmale für ein Dyskalkulie-Kind<br />

ist das zählende Rechnen – möglicherweise gar das Fingerzählen – weit über die ersten<br />

Wochen <strong>des</strong> Mathematikunterrichts hinaus. Die Zählstrategie ist über den Zahlenraum<br />

1-20 hinaus wenig hilfreich. Je länger aber Kinder an dieser Strategie festhalten, <strong>des</strong>to<br />

schwerer fällt ihnen die Anwendung anderer Strategien, die auch auf größere Zahlenräume<br />

anwendbar sind. Solchen Kindern fehlt in der Regel eine sichere Vorstellung von<br />

Zahlenmengen. Auf der Grundlage <strong>des</strong> Eierkartonschemas [2 x 5] für die gegliederten<br />

Zahlenmengen von 0 bis 10 wird ein in vielen Therapiestunden erprobtes Konzept vorgestellt,<br />

wie Kinder Zahlenmengen von der Handlungsebene über die bildliche, simultan<br />

erfassbare Vorstellung und symbolische Darstellung bis hin zur differenzierten Automatisierung<br />

für alle Grundrechenarten spielerisch und in systematischem abwechslungs-<br />

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