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Abstractband zum 16. Kongress des Bundesverbandes Legasthenie

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<strong>Abstractband</strong> <strong>16.</strong> <strong>Kongress</strong> <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> <strong>Legasthenie</strong><br />

Evaluation eines Verfahrens <strong>zum</strong> Training der Lese-Rechtschreib-Fertigkeiten<br />

bei jungen Erwachsenen mit besonderem Förderbedarf im sprachlichen Bereich<br />

Jascha Rüsseler, Alexandra Brett<br />

Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Institut für Psychologie II, Magdeburg, Deutschland<br />

Wir untersuchten die Wirksamkeit eines Verfahrens <strong>zum</strong> Training der Lese-Rechtschreib-<br />

Fertigkeiten bei jungen Erwachsenen mit besonderem Förderbedarf im sprachlichen Bereich.<br />

Dazu wurden 197 Teilnehmer einer berufsbildenden Maßnahme zunächst mit Hilfe<br />

verschiedener standardisierter Testverfahren hinsichtlich ihrer Fähigkeiten im sprachlichen<br />

Bereich untersucht. Der Förderbedarf wurde über die Fehlerzahl im Rechtschreibtest<br />

R-T, die Lesezeit und die Fehlerzahl im Lesetest „Gi em aus“ sowie die Ergebnisse<br />

aus der Testung von acht Low-Level-Funktionen definiert. 72 Jugendliche mit erhöhtem<br />

Förderbedarf im sprachlichen Bereich absolvierten im Anschluss ein ca. sechsmonatiges<br />

Trainingsprogramm bestehend aus einem Low-Level-Funktions-Training, einem<br />

Lesetraining sowie Buchstabier- und Merkfähigkeitsübungen. Die anderen Teilnehmer<br />

dienten als Kontrollgruppe. Das Training fand einmal pro Woche in zwei 90-minütigen<br />

Unterrichtseinheiten statt.<br />

Sowohl die Teilnehmer <strong>des</strong> Trainings als auch die Jugendlichen in der Kontrollgruppe<br />

zeigten nach sechs Monaten signifikante Verbesserungen im Bereich der Low-Level-<br />

Funktionen sowie im Lesen und Rechtschreiben. Die Fortschritte bei den Teilnehmern<br />

der Trainingsgruppe waren jedoch deutlich höher als bei denen der Kontrollgruppe. Nach<br />

dem Training zeigten die Jugendlichen, die am Training teilgenommen hatten durchschnittlich<br />

drei Fehler im Lesetest im Gegensatz zu acht Fehlern im Rahmen der Vortestung.<br />

Die Lesezeit verbesserte sich von 61 Sekunden auf 47 Sekunden. Die Fehlerzahl<br />

Rechtschreibtest sank von 41 auf 34 Fehler.<br />

Unsere Ergebnisse zeigen, dass das untersuchte Verfahren erfolgreich bei Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen mit erhöhtem Förderbedarf im sprachlichen Bereich angewendet<br />

werden kann. Aufgrund der Komplexität <strong>des</strong> Trainingsprogramms stehen weitere<br />

Untersuchungen zur Wirkungsweise <strong>des</strong> Verfahrens aus.<br />

Korrespondenzautor:<br />

Jascha Rüsseler<br />

jascha.ruesseler@nat.uni-magdeburg.de<br />

0391 6718478<br />

Spezifische Sprachentwicklungsstörung (SSES) versus Lese-Rechtschreibstörung<br />

(LRS): zwei Seiten einer Medaille oder zwei eigenständige Störungen?<br />

Beate Sabisch (1), Anja Hahne (1), Elisabeth Glass (2), Waldemar von Suchodoletz (2),<br />

Angela D. Friederici (1)<br />

(1) MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften, Neuropsychologie, Leipzig, Deutschland<br />

(2) Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie<br />

und Psychosomatik, München, Deutschland<br />

Ausgehend vom Quadrantenmodell (Bishop & Snowling, 2004) sollte der Frage nachgegangen<br />

werden, inwieweit eine SSES und eine LRS unterschiedliche Manifestationen<br />

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