Infobrief 9 pdf
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HOSPIZVEREIN<br />
Leben<br />
bis<br />
zuletzt<br />
LANDSHUT E.V.<br />
<strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017<br />
Hospizverein<br />
Landshut e.V.
Von der Dankbarkeit<br />
»Wie sagt man?« Diese Frage kennen wir alle, wenn<br />
Eltern versuchen ihren Kindern Anstand und Benehmen<br />
beizubringen. Bei<br />
den ganz Kleinen ist das<br />
dann noch süß, wenn<br />
die Dreijährige daraufhin<br />
ihr »Danke« hervorbringt.<br />
Muss ein Knabe<br />
mit zehn Jahren noch<br />
daran erinnert werden,<br />
Danke zu sagen, ist es<br />
für die Erziehungsberechtigten<br />
schon eher<br />
peinlich. Die Tugend der<br />
Höflichkeit ist also wohl noch kein antiquierter Wert<br />
und einem gedeihlichen Miteinander überaus dienlich.<br />
Dankbarkeit erfahren wir viel in der Hospizarbeit. In<br />
den letzten Wochen hatten wir im Zuge eines neuen<br />
Projektes (Netzwerkgründung) viele Gespräche mit<br />
Politikern und neben dem Anerkennen, wie wichtig<br />
die Hospizarbeit ist, wurde auch gedankt. Denjenigen,<br />
die ihren Dienst tun an schwerstkranken und<br />
sterbenden Menschen, unseren Hospizbegleiterinnen<br />
und -begleitern. Diesen Dank möchte ich an der<br />
Stelle auch gerne an Euch alle weitergeben.<br />
Dankbarkeit erfahren unsere Hospizbegleiter auch<br />
häufig von den Menschen, die sie begleiten, sowie<br />
von Angehörigen. Wenn es für uns auch eine<br />
Selbstverständlichkeit ist, demjenigen, der in dieser<br />
Grenzsituation ist, beizustehen und die Hilfe anzubieten,<br />
die er benötigt, so ist es doch auch immer<br />
wieder schön, ein Wort des Dankes dafür zu hören.<br />
Dann gilt es nur, dies auch anzunehmen und gelten<br />
zu lassen.<br />
Danke sagte erst kürzlich eine unserer Hospizbegleiterinnen<br />
auf eine ganz besonders charmante Art<br />
und Weise. Weil es ihr selbst gut geht und sie schon<br />
lange ihr Ehrenamt als Hospizbegleiterin ausüben<br />
kann, hat sie aus Dankbarkeit darüber einen Baum<br />
gespendet, den für sie der Hospizverein Landshut<br />
der Stadt stiften sollte. Ich finde, eine ganz besonders<br />
bezaubernde Art, Danke zu sagen. Vor allem<br />
für etwas, was nicht immer und für jeden selbstverständlich<br />
ist. Ein Leben in Gesundheit, ohne existenzielle<br />
Sorgen und Nöte.<br />
In Gesprächen mit Sterbenden erfahren wir immer<br />
wieder, wie wichtig es ist, das Glück auch oder gerade<br />
in den kleinen Dingen zu sehen. Die Freuden<br />
des Lebens sind dann nicht mehr ein schnelles Auto<br />
oder eine schicke Fernreise. Ein liebevolles Miteinander<br />
und ein zugewandter Umgang, der dem anderen<br />
auch zeigt, wie schön es ist, dass er da ist, sollte<br />
unseren Alltag prägen – und das vielleicht sogar<br />
schon, bevor wir dereinst selbst im Sterben liegen.<br />
In diesem Sinne wünsche ich uns und Ihnen einen<br />
sonnigen und gelungenen Sommer, voller schöner<br />
Momente und aufmerksame, dankbare und höfliche<br />
Mitmenschen.<br />
Herzliche Grüße<br />
Kunibert Herzing<br />
1. Vorsitzender<br />
Ein ehrlich gemeintes Danke als Zeichen der Anerkennung<br />
der geleisteten Arbeit und der Wertschätzung<br />
ist oftmals auch ein Ansporn für weitere Aufgaben,<br />
seien sie nun haupt- oder ehrenamtlicher Natur.<br />
Seite 2 – <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017<br />
Hospizverein<br />
Landshut e.V.
Fortbildungstag 2017<br />
Beim diesjährigen Fortbildungstag standen den HospizbegleiterInnen<br />
wieder drei Themen zur Auswahl.<br />
Insgesamt nahmen 50 HospizbegleiterInnen an<br />
den Workshops Kommunikation, Spiritualität und<br />
Aromapflege teil.<br />
An dieser Stelle möchten wir uns, auch im Namen<br />
unserer HospizbegleiterInnen bei der Ursulinen-Realschule<br />
für die Nutzung der Schulräume bedanken.<br />
Allen voran der Schulleiterin Angela Schleibinger<br />
und dem Hausmeister Peter Kulzer ein herzliches<br />
Dankeschön für diese Unterstützung.<br />
Johannes Elas<br />
Bereits vor dem Beginn wurden alle TeilnehmerInnen begrüßt und das obligatorische Gruppenbild gemacht.<br />
Petra Vilser, Leiterin des Workshops zur Aromapflege, hatte einen ganzen Koffer voller Öle zum testen dabei.<br />
Inhalt:<br />
Zum Geleit / Auf ein Vorstandswort / Von der Dankbarkeit ........................................ 2<br />
Fortbildungstag 2017 ........................................................................ 3<br />
20 Jahre Hospizbegleiterin - Gertrud Riederer-Eichacker, Cäcilia Amend und Renate Kaindl ............ 4<br />
Film und Ehrungen beim Frühlingsfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Bücherbesprechung - Chris Paul »Ich lebe mit meiner Trauer« .................................... 8<br />
Facebook und Co. ........................................................................... 9<br />
Schwerpunktthema 2017 »Trauer« ........................................................... 10<br />
Nächste TrauDich-Kultur Termine ............................................................ 11<br />
Filmclip zur Patientenverfügung und Vollmacht ................................................ 11<br />
Florida - eine herzliche Begegnung ............................................................ 12<br />
Auszeichnung für die Hospizbegleiterin Olga Meißner ........................................... 12<br />
Ein herzliches Dankeschön für 5, 10, 15 und 20 Jahre Engagement im Hospizverein ................. 13<br />
Daten und Fakten 2016 ..................................................................... 14<br />
Mitgliederversammlung – Lobbyarbeiter fürs Trauern .......................................... 16<br />
Ein Baum zur Bank ......................................................................... 18<br />
Veranstaltungshinweise ..................................................................... 19<br />
Impressum ................................................................................ 19<br />
Termine und Veranstaltungen 2. Halbjahr 2017 ................................................ 20<br />
Grundkurs startet im Oktober ............................................................... 20<br />
Hospizverein Landshut e.V. <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017 – Seite 3
20 Jahre Hospizbegleiterin<br />
Gertrud Riederer-Eichacker, Cäcilia Amend und Renate Kaindl<br />
»Unterhält man sich in Landshut mit jemandem<br />
über das Thema Hospiz, kommt so gut wie immer<br />
auch die Sprache auf sie. Selbst wenn der Name<br />
nicht gleich geläufig ist, weiß dann jeder, um wen es<br />
geht. Vielleicht hilft noch der Satz auf die Sprünge:<br />
»Sie wissen schon, die Dame mit den roten Haaren«.<br />
Zehn Jahre lang war sie im Gesundheitspolitischen<br />
Arbeitskreis engagiert, hält seit mittlerweile 15 Jahren<br />
regelmäßig die Hospiz-Sprechstunde im Klinikum<br />
Landshut und im Krankenhaus Achdorf ab und berät<br />
Und ja, es stimmt, Gertrud Riederer-Eichacker hat<br />
nicht nur rote Haare, sie ist auch ein Urgestein in<br />
Sachen »Hospiz« im Raum Landshut. Nicht nur, dass<br />
Frau Riederer-Eichacker Gründungsmitglied im Hospizverein<br />
Landshut ist, sie ist seitdem auch in vielen<br />
Funktionen ehrenamtlich für die Hospizarbeit tätig.<br />
1996 gegründet, bildete der Hospizverein Landshut<br />
im Jahre 1997 die ersten HospizbegleiterInnen aus.<br />
Im ersten Kurs war selbstredend Gertrud Riederer-<br />
Eichacker mit dabei. Aber auch schon weit davor<br />
kam sie mit der Hospizarbeit in Kontakt. Ausgebildet<br />
als Krankenschwester, kam sie schon früh mit Sterben<br />
und Tod auch beruflich in Berührung. Das vielerorts<br />
beschriebene Abschieben der Sterbenden in<br />
eine Kammer erlebte sie mit und litt sehr darunter.<br />
Als sie dann Mitte der achtziger Jahre in München<br />
einen Vortrag über Hospizarbeit hörte, wusste sie,<br />
das wäre der richtige Weg, wie man sterbenden<br />
Menschen begegnet.<br />
Schon während ihrer beruflichen Tätigkeit als Krankenschwester<br />
setzte sie sich Kollegen und vor allem<br />
Ärzten gegenüber immer wieder für palliative und<br />
hospizliche Belange ein. Seit ihrem Renteneintritt<br />
im Jahre 2000 hat sie fast einen Vollzeitjob aus ihrer<br />
Leidenschaft gemacht. Neben der Begleitung von<br />
schwerstkranken und sterbenden Menschen brennt<br />
Gertrud Riederer-Eichacker auch für die Verbreitung<br />
der Hospizidee. Sie war lange Jahre im Vorstand des<br />
Hospizvereins tätig, hielt dabei unzählige Vorträge<br />
über die Hospizarbeit im Allgemeinen und den Hospizverein<br />
Landshut im Besonderen.<br />
nach wie vor Interessierte zur Patientenverfügung<br />
und Vorsorgevollmacht.<br />
Im Klinikum Landshut betreut Frau Riederer-Eichacker<br />
seit etwa zehn Jahren die Patientenbücherei<br />
und daneben ist sie auch noch in anderen Vereinen<br />
tätig, wie z.B. im Förderverein Palliativmedizin e.V.<br />
und im Verein Lebensmut e.V.<br />
Seit der Gründung der Palliativstation am Krankenhaus<br />
Achdorf im Jahr 2005 macht Gertrud Riederer-<br />
Eichacker, neben all den vielen anderen Aufgaben im<br />
Seite 4 – <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017<br />
Hospizverein<br />
Landshut e.V.
Hospizverein Landshut, dort regelmäßig Dienst als<br />
Hospizbegleiterin. Dieses übergroße Engagement<br />
und ihr erfrischend forsches Auftreten für die gesamte<br />
Hospizarbeit führen eben dazu, dass in und um<br />
Landshut Gertrud Riederer-Eichacker das bekannte<br />
Gesicht ist für alles, was die Themen Hospiz und Palliativ<br />
angeht.<br />
Wir sind froh und dankbar für ihre Unterstützung<br />
und ihre Mitarbeit. Für ihr vielfältiges Engagement<br />
erhielt Gertrud Riederer-Eichacker im Jahre 2007 das<br />
Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten.<br />
Ebenfalls Gründungsmitglied im Hospizverein Landshut<br />
und auch von Anfang an als aktive und ehrenamtliche<br />
Hospizbegleiterin mit dabei ist Cäcilia Amend.<br />
Auch wenn Cäcilia Amend keine roten Haare hat, so<br />
ist sie im Hospizverein Landshut doch jedem wohl<br />
bekannt. Neben ihrer Tätigkeit als Hospizbegleiterin<br />
bereicherte sie nämlich lange Jahre zusammen mit<br />
ihrem Lebensgefährten Ferdinand Weinberger die<br />
Feste im Hospizverein musikalisch. Die Musik ist neben<br />
der Hospizarbeit auch ihr zweites Steckenpferd<br />
und genauso lange wie Cäcilia Amend im Hospizverein<br />
tätig ist, singt sie auch schon im Trausnitzchor.<br />
Noch nicht ganz so lange, aber auch schon stolze 15<br />
Jahre singt Cäcilia Amend zusätzlich im Sektionschor<br />
Bayerischer Waldverein.<br />
Bis zum Jahr 1998 war sie als Lehrerin an verschiedenen<br />
bayerischen Schulen tätig und konnte sich nach<br />
ihrer Pensionierung voll ihrem Ehrenamt widmen.<br />
Für den Hospizverein Landshut ist Cäcilia Amend<br />
nach wie vor in Seniorenheimen als Hospizbegleiterin<br />
tätig. Eingesetzt war sie bereits in verschiedenen<br />
Häusern, wie z.B. den beiden städtischen Heimen<br />
Heiliggeiststift und Magdalenenheim, im Matthäusstift<br />
und dem AWO-Seniorenheim. Außerdem war<br />
Cäcilia Amend regelmäßig in ambulanten Hospizeinsätzen<br />
tätig. Lange Jahre tat sie ihren Dienst auch am<br />
Klinikum Landshut auf der onkologischen Station,<br />
welche nicht immer die einfachsten Besuche waren.<br />
Ohne die fleißige Hilfe von Cäcilia Amend hätten wir<br />
im vergangenen Jahr auch unsere Jubiläumsformel<br />
»20 = 500« nicht erreicht. Unermüdlich und mit viel<br />
Erfolg hatte Cäcilia Werbung für den Hospizverein<br />
Landshut gemacht und konnte somit viele neue Mitglieder<br />
werben.<br />
Ein herzliches Dankeschön an Dich, liebe Cäcilia, für<br />
deine treue Unterstützung.<br />
Wer es Cäcilia Amend gleichtun will, dem sei verraten,<br />
wir nehmen auch im 21. Jahr unseres Bestehens<br />
neue Mitglieder auf.<br />
Ganz maßgeblich mitgewirkt hat Renate Kaindl an<br />
unserem ordentlichen Büro. Nicht nur, dass sie zu<br />
vielen Einsätzen als Hospizbegleiterin zur Verfügung<br />
stand, sie hat auch 3 Jahre lang die Büroräume in der<br />
Theaterstraße geputzt und in Ordnung gehalten.<br />
Hospizverein Landshut e.V. <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017 – Seite 5
Ebenfalls Gründungsmitglied im Hospizverein Landshut,<br />
absolvierte auch Renate Kaindl bereits im Jahr<br />
1997 die Ausbildung zur Hospizbegleiterin. Seit dem<br />
war sie aktiv, bis sie im vergangenen Jahr nach einer<br />
plötzlichen Erkrankung mit den Hospizbegleitungen<br />
Für die Hospizbegleitungen ging Renate Kaindl in das<br />
St. Rita Heim der Caritas in Landshut, sowie ins Magdalenenheim.<br />
Auch auf der onkologischen Station<br />
am Klinikum war Renate Kaindl lange Jahre ehrenamtlich<br />
im Dienst.<br />
Wie so häufig, wenn sich jemand ehrenamtlich engagiert,<br />
war auch Renate Kaindl nicht nur für den Hospizverein<br />
tätig, sie war auch für den Besuchsdienst<br />
»Ohrensessel« unterwegs und als Betreuungshelferin<br />
im AWO Demenzzentrum.<br />
Neben ihrer Liebe zu den Vögeln hat Renate Kaindl<br />
ein übergroßes Herz für ihre Mitmenschen. Auch<br />
den Büchern gehört ihre Leidenschaft und so konnte<br />
Renate in vielen Supervisionen bei passender Gelegenheit<br />
die großen Gelehrten und Weisen zitieren.<br />
Dank ihres eisernen Willens und ihrer Disziplin ist<br />
Renate mittlerweile wieder mobiler und möchte<br />
demnächst auch wieder ins Magdalenenheim zu Begleitungen<br />
gehen.<br />
Wir danken Renate Kaindl von Herzen für ihre langjährige<br />
und treue Mitarbeit und wünschen ihr alles<br />
erdenklich Gute.<br />
pausieren musste. Nach ihrer ersten Ausbildung als<br />
Industriekauffrau machte Renate von 1981 – 1983<br />
noch eine Ausbildung zur Altenpflegerin in München.<br />
Dort kam es 1983 auch zum ersten Kontakt mit<br />
der Hospizidee, die sie dann bereits in ihrer Zeit als<br />
Stationsleitung umsetzen konnte.<br />
Ihre stets bescheidene Art machte es uns nicht<br />
möglich, Renate Kaindl für 20 Jahre ehrenamtliches<br />
Engagement im Hospizverein Landshut öffentlich<br />
auszuzeichnen. Dies fand dann ein paar Tage nach<br />
dem Frühlingsfest in ihrer Wohnung statt, ohne Begleitung<br />
eines Fotografen.<br />
Kunibert Herzing<br />
Seite 6 – <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017<br />
Hospizverein<br />
Landshut e.V.
Film und Ehrungen beim Frühlingsfest<br />
Kein Filmplot, aber eine Geschichte für sich ist die<br />
Zusammenarbeit des Café Isartürl und des Hospizvereins.<br />
In dem charmanten Lokal direkt an der Isar<br />
feierte der Verein bereits zum wiederholten Male<br />
sein traditionelles Frühlingsfest im März - als Alternative<br />
zu einer Weihnachtsfeier. Es war wieder ein<br />
gelungenes Dankeschön des Hospizvereins Landshut<br />
an seine HospizbegleiterInnen und es begeisterten<br />
sowohl das exzellente Menü als auch der<br />
nette Service.<br />
Als ein Highlight des Festes, das Vorstand Kunibert<br />
Herzing gerne zur Präsentation von Neuigkeiten<br />
nutzt, stellte er dieses Jahr den neuen pfiffigen<br />
Filmclip des Hospizvereins vor. Der Zeichentrickfilm<br />
greift das Thema Patientenverfügung und Vollmacht<br />
auf amüsante Weise auf und erinnert daran, dass es<br />
nie zu früh ist, sich darum Gedanken zu machen.<br />
»Wir haben lange überlegt, ob und wie wir dieses<br />
sperrige Thema auf eine leichte Weise vermitteln<br />
können«, erklärt Herzing. »Ich denke, mit Hilfe der<br />
Landshuter Filmgruppe LASPIRE ist uns das gut gelungen«.<br />
Der Clip ist sofort im Kinoptikum und vielleicht<br />
auch in anderen Landshuter Filmtheatern zu<br />
sehen und er ist auch auf der Website des Hospizvereins<br />
anzuschauen. Ebenfalls für den direkten Draht<br />
zu den Landshuter BürgerInnen sorgt der neue, eigene<br />
Facebook-Auftritt, mit dem Herzing vor allem<br />
auch jüngere Menschen zu erreichen hofft.<br />
Wie das Café Isartürl so gehört auch die Ehrung<br />
der langjährigen HospizbegleiterInnen fest zum<br />
Programm des Frühlingsfestes. Sie erzählt die Geschichte<br />
von unermüdlichem bürgerschaftlichem<br />
Engagement. Vier Aktive wurden für fünf Jahre, zwei<br />
für zehn Jahre sowie eine Hospizbegleiterin für 15<br />
Jahre aktiven Dienst als HospizbegleiterIn gewürdigt.<br />
Ein kleines Präsent, Urkunde und Blumengruß<br />
erhielten vier Ehrenamtliche, die unglaubliche 20<br />
Jahre dabei sind, sich also seit Anbeginn des Vereins<br />
um die Begleitung der LandshuterInnen kümmern.<br />
Bei Hannes Elas, fester Mitarbeiter des Koordinato-<br />
ren-Teams, bedankte sich Herzing zusammen mit<br />
seinem Vorstandskollegen Richard Bechinger für<br />
fünf Jahre, in denen er freundlich und kompetent<br />
die über 85 HospizbegleiterInnen betreute und die<br />
Ausbildung der neuen Aktiven begleitete. »Wir danken<br />
Hannes dafür sehr und hoffen, dass er uns noch<br />
lange erhalten bleibt«, betont Herzing.<br />
Ein wunderschöner Abschluss für das »Frühlingserwachen«<br />
des Hospizvereins bildet – ebenfalls schon<br />
Tradition - das »Märchen aus dem Koffer«. Geschichtenerzähler<br />
Kurt Lehner bezauberte die Hospizvereinsaktiven<br />
mit einem Märchen, das nachdenklich<br />
machte, aber auch ein großes Lächeln auf die Gesichter<br />
der HospizbegleiterInnen zauberte.<br />
Evi Hierlmeier<br />
Ein Märchen aus dem Koffer – bezaubernd, fesselnd, liebenswert, der Geschichtenerzähler<br />
und Hospizbegleiter Kurt Lehner<br />
Hospizverein Landshut e.V. <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017 – Seite 7
Chris Paul »Ich lebe mit meiner Trauer«<br />
und »Wir leben mit deiner Trauer«<br />
Bücherbesprechung<br />
Die beiden Bücher von Chris Paul behandeln dieselben<br />
Themenfelder, sind aber an unterschiedliche<br />
Adressaten gerichtet. In dem Buch »Ich lebe mit<br />
meiner Trauer« wird der Trauernde persönlich angesprochen<br />
(und kann anhand dieses Buches seine<br />
eigenen Erfahrungen reflektieren). Im zweiten Buch<br />
»Wir leben mit deiner Trauer« gibt es Hintergrundwissen<br />
für Menschen, die Trauernde begleiten, sei<br />
es im Familien- oder Freundeskreis. Den Hinweisen<br />
auf erschwerende Stolpersteine im Trauerprozess<br />
stehen Hinweise zu hilfreichen Trittsteinen gegenüber.<br />
So können in der Ergänzung der Bücher sowohl<br />
Trauernde als auch Begleiter profitieren und ins Gespräch<br />
miteinander kommen. Die Bücher von Chris<br />
Paul verbinden die Theorie von den Facetten der<br />
Trauer mit den persönlichen Erfahrungen, die viele<br />
Menschen machen, die sich mit dem Thema Tod<br />
konfrontiert sehen.<br />
Pia Schneiderbauer<br />
Beide Bücher sind kostenlos im Hospizbüro ausleihbar.<br />
Seite 8 – <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017<br />
Hospizverein<br />
Landshut e.V.
Facebook und Co.<br />
Seit Februar ist nun auch der Hospizverein Landshut<br />
in den sozialen Medien vertreten. Bei Facebook gibt<br />
es immer Aktuelles aus dem Hospizverein nachzulesen.<br />
Aber auch interessante Artikel aus Zeitungen<br />
oder Fachzeitschriften werden dort verlinkt.<br />
Dazu gibt es auch einen eigenen Youtube Kanal. Dort<br />
ist unser Film zur Patientenverfügung zu finden. Zukünftig<br />
wollen wir auch von uns organisierte Vorträge<br />
wie z.B. bei den Landshuter Hospizgesprächen<br />
aufnehmen und dort dann für jedermann einstellen.<br />
Beide Medien sind über unsere Homepage aufrufbar.<br />
Johannes Elas<br />
Hospizverein Landshut e.V. <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017 – Seite 9
Schwerpunktthema 2017 »Trauer«<br />
Im Hospizverein Landshut haben wir dieses Jahr<br />
das Schwerpunktthema »Trauer« gewählt. Nahezu<br />
jeder Mensch wird in seinem Leben mit diesem<br />
Thema konfrontiert. Sei es, weil ein nahestehender<br />
Mensch stirbt. Sei es, weil ein nahestehender<br />
Mensch um jemanden trauert. Auch der Verlust des<br />
Arbeitsplatzes, Scheidung oder andere Situationen<br />
können tiefe Trauer hervorrufen.<br />
»Trauern ist die natürliche Reaktion auf den<br />
Verlust eines Menschen/einer Sache, zu denen<br />
eine bedeutungsvolle Beziehung bestand/besteht«.<br />
(Definition nach WHO/Weltgesundheitsorganisation)<br />
Trauer und trauern gehören also zu unserem Leben.<br />
Aber manchmal wissen wir nicht so genau, wie wir<br />
damit umgehen sollen. Einen solchen Verlust zu<br />
verkraften ist schwer. So wie jeder Mensch seinen<br />
ganz eigenen Fingerabdruck hat, so geht auch jeder<br />
Mensch seinen ganz eigenen Weg durch die Trauer,<br />
sagt Chris Paul, langjährige Trauerberaterin und<br />
Leiterin des Trauerinstitut Deutschlands. Folgender<br />
Textausschnitt ist auf ihrer Internetseite zu finden:<br />
»Das erste Trauerjahr<br />
Freundeskreises verändert sich und das verlangt von<br />
allen, sich ebenfalls zu verändern. Der erste Jahrestag<br />
des Todes intensiviert die Gefühle und Gedanken<br />
oft noch einmal. Schon im Vorfeld kreisen die Erinnerungen<br />
noch einmal »Wie war das letztes Jahr um<br />
diese Zeit« und auch Vorwürfe wie »Hätte ich doch<br />
...«, »Warum hat er nicht ...« verstärken sich. Vielen<br />
Hinterbliebenen tut es gut, den ersten Jahrestag des<br />
Todes besonders zu gestalten.<br />
Wenn ein guter Freund oder eine Familienmitglied<br />
gestorben ist, beschäftigen sich die Hinterbliebenen<br />
in der Regel mindestens ein Jahr lang mit der<br />
Lücke, die entstanden ist. Gefühle wie Sehnsucht,<br />
Traurigkeit, Verzweiflung aber auch Wut, sogar Erleichterung<br />
entstehen in unterschiedlicher Heftigkeit.<br />
Schuldzuweisungen versuchen den Tod zu erklären.<br />
Fragen nach dem Sinn des Lebens tauchen auf. Neue<br />
Routinen für den Alltag, die Ferien, die Feiertage<br />
müssen entwickelt werden. Fragen nach einem »Leben<br />
nach dem Tod«, entstehen auch bei Menschen,<br />
die vorher überzeugt waren, dass nach dem Tod<br />
nur ein großes »Nichts« steht. Erinnerungen werden<br />
sortiert, Hinterlassenschaften aufgeräumt und<br />
verteilt. Das gewohnte Gefüge der Familie oder des<br />
Chris Paul<br />
Loslassen oder nicht<br />
Der oft benutzte Begriff »Loslassen« beschreibt nur<br />
einen Teil des Trauerprozesses. Tatsächlich gehen<br />
vieles Lebensträume und Lebensmöglichkeiten mit<br />
dem Tod eines nahen Menschen verloren. Trauernde<br />
lernen Stück für Stück diese Perspektiven gehen<br />
Seite 10 – <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017<br />
Hospizverein<br />
Landshut e.V.
zu lassen. Aber es gibt auch etwas, das bleibt und<br />
sogar gestaltet werden kann über den Tod eines geliebten<br />
Menschen hinaus. Begriffe wie »fortgesetzte<br />
Verbindungen« oder »ein neuer Platz für die Verstorbenen«<br />
beschreiben die stärkende Rolle, die Verstorbene<br />
für das Weiterleben der Menschen, die um sie<br />
trauern, haben können. Das kann ein übernommenes<br />
Lebensmotto sein, oder eine immer wieder gern<br />
erzählte Anekdote, die den Charakter eines Verstorbenen<br />
auf den Punkt bringt. Aber auch das Zwiegespräch<br />
am Grab oder ein Bewusstsein von liebevoller<br />
Präsenz des Verstorbenen im Alltag sind Beispiel für<br />
solche fortgesetzten Verbindungen.«<br />
(www.chrispaul.de)<br />
Das, was Trauernde brauchen, ist neben dem Da-<br />
Sein und Zuhören, die mitmenschliche Normalität,<br />
auch über die erste Zeit hinaus. Man könnte z.B.<br />
spontan einen selbstgemachten Kuchen vorbeibringen,<br />
praktische Hilfsangebote machen, aber<br />
auch die eigene Unsicherheit oder Sprachlosigkeit<br />
ansprechen. Getragen von einem Netz aus Familie<br />
und Freunden lässt sich der Weg durch die Trauer<br />
ein wenig leichter gehen.<br />
Wenn gewünscht, bieten wir als Hospizverein durch<br />
ausgebildete Trauerbegleiterinnen zusätzliche Unterstützung<br />
an durch Einzelbegleitung, das monatlich<br />
stattfindende TrauDich-Cafe bzw. den TrauDich-<br />
Treff, sowie durch unsere TrauDich-Kultur Angebote.<br />
Mehr dazu können Sie auf unserer Homepage oder<br />
unter 0871/66635 erfahren.<br />
Ich wünsche jedem Menschen einfühlsame Begleitung<br />
auf seinem Weg durch die Trauer, die so individuell<br />
ist, wie jeder Mensch selbst.<br />
Pia Schneiderbauer<br />
Trauerbeauftragte des Hospizvereins Landshut<br />
Nächste TrauDich-Kultur Termine:<br />
30.09.2017: Führung durch die Stadtresidenz in<br />
Landshut mit Eva Holzner, Beginn 14:30 Uhr<br />
09.11.2017: Gedenkgottesdienst in der Christuskirche,<br />
Beginn 18:30 Uhr<br />
12.12.2017: Vorweihnachtlicher Konzertbesuch von<br />
Tritonus Brass in der Dominikanerkirche<br />
Filmclip zur Patientenverfügung und Vollmacht<br />
Für unsere neue Homepage haben wir einen Film<br />
zur Patientenverfügung bzw. Vollmacht im Internet<br />
gesucht. Da wir keinen für uns passenden Film<br />
gefunden haben, kam uns die Idee, selber einen zu<br />
produzieren. Gesagt, getan. Ein junges Landshuter<br />
Filmteam wurde beauftragt einen Filmclip zu erstellen.<br />
Rausgekommen ist zum einen eine kurze<br />
Version, die z.B. als Kinowerbung genutzt werden<br />
kann und eine längere Version, die z.B. bei<br />
Patientenverfügungsvorträgen gezeigt werden<br />
kann.<br />
Oder auf unserem ebenfalls neuen youtube-Kanal:<br />
https://www.youtube.com/watch?v=TydaBiC7dfk<br />
Johannes Elas<br />
Zu finden ist der Film unter: http://hospizvereinlandshut.de/patientenverfuegung/<br />
Hospizverein Landshut e.V. <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017 – Seite 11
Florida<br />
Was hat Florida mit einer Hospizbegleitung zu tun??<br />
Nach meiner Ausbildung beim Hospizverein begleitete<br />
ich in einem Seniorenheim eine Bewohnerin, zu<br />
der sich in den eineinhalb Jahren eine intensive und<br />
schöne Beziehung entwickelte.<br />
Frau Niedermeier (Name von der Redaktion geändert)<br />
lebte sehr lange in Florida. Im Alter allerdings<br />
wollte sie zurück in ihre alte Heimat. Ihr Sohn blieb<br />
in Amerika, da dort schließlich seine Heimat war. Die<br />
beiden telefonierten zwar beinahe täglich miteinander,<br />
aber trotzdem vermisste sie ihren Sohn sehr. Ein<br />
Treffen der beiden war nicht machbar. Oft merkte<br />
ich, es wäre ihr größter Wunsch, ihn nochmal in die<br />
Arme zu nehmen.<br />
Und dann Mitte Dezember 2016 ergab ein Zufall<br />
den anderen. Sehr spontan beschlossen mein Mann<br />
und ich mit meinem Bruder und seiner Familie den<br />
Jahreswechsel bei einem wunderschönen Floridaurlaub<br />
zu verbringen. Durch die gute Unterstützung<br />
des Pflegeheims war es mir möglich, mich in<br />
Florida nach meiner Ankunft mit dem Sohn von Frau<br />
Niedermeier in Verbindung zu setzen. Er freute sich<br />
sehr über meinen Anruf und wir verabredeten uns.<br />
Ich brachte ihm ein paar aktuelle Bilder seiner Mutter<br />
mit, was ihn tief im Herzen berührte. Er erzählte<br />
aus seinem Familienleben, ich erzählte, wie ich mit<br />
seiner Mama in Verbindung bin. Für uns beide eine<br />
sehr herzliche und wichtige Begegnung.<br />
Mit ein paar Bildern und einer Videobotschaft ihres<br />
Sohnes kehrten wir nach Hause zurück. Gleich am<br />
nächsten Tag besuchte ich Fr. Niedermeier, um ihr<br />
von dem Treffen zu erzählen. Sie war tief bewegt, als<br />
ich das Video ihres Sohnes mehrmals abspielte. Ein<br />
aktuelles Foto von ihm haben die Heimleitung und<br />
ich in einem Rahmen an die Wand neben ihrem Bett<br />
angebracht. Wir hatten den Eindruck jetzt kann sie<br />
abschließen und loslassen.<br />
Nur fünf Tage später, ich konnte sie auch da noch<br />
begleiten, schlief sie friedlich ein.<br />
Brigitte Maier<br />
Auszeichnung für<br />
die Hospizbegleiterin<br />
Olga Meißner<br />
Das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten<br />
ist die höchste Auszeichnung für das Ehrenamt<br />
in Bayern. Dieses Jahr wurde unsere Hospizbegleiterin<br />
Olga Meißner für ihr herausragendes<br />
Engagement ausgezeichnet. Bereits seit 1999 ist<br />
Frau Meißner ausgebildete Hospizbegleiterin und<br />
begleitet schwerstkranke Menschen in den Pflegeheimen<br />
in Pattendorf und in Pfeffenhausen sowie<br />
im häuslichen Bereich. Neben der Hospizbegleitung<br />
engagiert sie sich zudem in der Pfarreiengemeinschaft<br />
Pürkwang-Oberlauterbach sowie in der<br />
Seniorenarbeit in Oberlauterbach. Von 1985 bis<br />
2003 war sie außerdem erste Vorsitzende des Frauenbundes<br />
Oberlauterbach und bis 2013 in dessen<br />
Ausschuss tätig.<br />
Vielen Dank, liebe Olga, für dein Engagement.<br />
Johannes Elas<br />
Seite 12 – <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017<br />
Hospizverein<br />
Landshut e.V.
Ein herzliches Dankeschön...<br />
... an unsere Hospizbegleiter, die sich seit 5, 10, 15 und 20 Jahren im Hospizverein engagieren.<br />
Name Vorname Jubiläum<br />
Amend Cäcilia 20 Jahre<br />
Kaindl Renate 20 Jahre<br />
Riederer-Eichacker Gertrud<br />
20 Jahre<br />
Ehlen Werner 20 Jahre<br />
Kirsten-Hoser Annegret 15 Jahre<br />
Hofbauer Teresa 10 Jahre<br />
Hoffmann Brigitta 10 Jahre<br />
Name Vorname Jubiläum<br />
Amtmann Helga 5 Jahre<br />
Beer Angela 5 Jahre<br />
Weigl Alfons 5 Jahre<br />
Zenger Siglinde 5 Jahre<br />
Fick Magdalena 5 Jahre<br />
Ehrungen (von links) Kunibert Herzing, Teresa Hofbauer, Annegret Kirsten-Hoser, Werner Ehlen, Brigitta Hoffmann, Alfons Weigl,<br />
Gertrud Riederer-Eichacker, Richard Bechinger, Cäcilia Amend, Hannes Elas<br />
Hospizverein Landshut e.V. <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017 – Seite 13
Daten und Fakten 2016<br />
Seite 14 – <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017<br />
Hospizverein<br />
Landshut e.V.
Hospizverein Landshut e.V. <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017 – Seite 15
Lobbyarbeiter fürs Trauern<br />
Mitgliederversammlung beim Hospizverein Landshut<br />
Trauer und Trauern hat sich der Hospizverein Landshut<br />
in diesem Jahr als Thema gewählt. »Ohne angemessene<br />
Trauer, können die Menschen den Tod<br />
eines geliebten Menschen nur schwer verarbeiten«,<br />
erklärt Kunibert Herzing, Vorstand des Hospizvereins<br />
Landshut. »Aber wir haben das Trauern<br />
verlernt. Unsere Gesellschaft gestattet es uns nicht<br />
mehr, allzu lange über den Tod eines Menschen<br />
traurig zu sein. Trauern ist in unserer Gesellschaft<br />
zum Tabu-Thema geworden.«<br />
Der Hospizverein sieht deshalb nicht den Tod eines<br />
zu Begleitenden als Abschluss seiner Arbeit,<br />
sondern er rückt die Trauerarbeit verstärkt in den<br />
Mittelpunkt. Sie ist heute fester Bestandteil der<br />
Landshuter Hospizarbeit und auf der diesjährigen<br />
Mitgliederversammlung des Vereins stellte der Vorstand<br />
die Inhalte des Schwerpunkts seinen Mitgliedern<br />
vor: So nimmt die Trauerarbeit heute einen<br />
wesentlich größeren Raum in der Ausbildung zur<br />
HospizbegleiterIn ein. Ein voller Tag ist dem Thema<br />
gewidmet und ein eigener Arbeitskreis Trauer unter<br />
der Leitung von Pia Schneiderbauer, Beauftragte<br />
innerhalb des Vorstands für die Trauerarbeit, entwickelt<br />
und betreut eine Reihe unterschiedlicher Angebote<br />
für Trauernde.<br />
Wie den Anwesenden auf der Mitgliederversammlung<br />
erläutert wurde, kann der Verein Dank einer<br />
stabilen finanziellen Basis diesen neuen Arbeitsbereich<br />
personell gut ausstatten: 15 HospizbegleiterInnen<br />
haben bereits die kleine Basisqualifikation<br />
zur »Trauerbegleiterin« absolviert. Davon starten<br />
drei demnächst mit dem Aufbaukurs zur »großen<br />
Basisqualifikation«, Pia Schneiderbauer schließt<br />
diese, gemäß den Richtlinien des Bundesverbands<br />
Trauerbegleitung im Herbst ab. Die Kosten für diese<br />
umfassenden Zertifizierungen trägt größtenteils der<br />
Verein.<br />
TrauDich-Kultur in der Praxis<br />
Wie muss man sich die Trauerarbeit beim Hospizverein<br />
Landshut konkret vorstellen? »Wir wollen den<br />
Trauernden wieder eine Tür zurück ins Leben öffnen<br />
und sie dabei begleiten«, erklärt Pia Schneiderbauer.<br />
»Trauer ist in unserer Gesellschaft nicht mehr salonfähig,<br />
wir können mit Gefühlen wie ‚traurig sein‘<br />
nicht mehr umgehen, jedenfalls nicht über längere<br />
Zeit. Da sie kein Verständnis bei anderen finden, vereinsamen<br />
Trauernde oft.«<br />
Bekannt ist bereits das monatliche »TrauDich-Café«<br />
unter Leitung von Dorothea von der Heydte. Dort<br />
finden Betroffene seit rund zehn Jahren die Möglichkeit<br />
des Gesprächs und Gedankenaustauschs mit<br />
Gleichgesinnten unter Anleitung erfahrener BegleiterInnen.<br />
Neu kommen nun Aktivitäten hinzu wie<br />
gemeinsame Frühlingsspaziergänge, Konzert- und<br />
Theaterbesuche, Kulturführungen sowie Treffen in<br />
der Gruppe oder auch Einzelbegleitungen.<br />
Ab dem Sommer wird der Hospizverein Landshut<br />
im Achdorfer Krankenhaus ein zusätzliches, offenes<br />
Treffen für Trauernde anbieten. Der TrauDich-<br />
Treff wird ähnlich dem TrauDich-Café monatlich<br />
stattfinden und ist ohne Anmeldung zu besuchen.<br />
Nähere Infos im Büro des Hospizvereins unter Tel.<br />
0871 66 635 oder auf der Homepage www.hospizverein-landshut.de.<br />
Evi Hierlmeier<br />
Seite 16 – <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017<br />
Hospizverein<br />
Landshut e.V.
Hans Buck, Gründungsmitglied und viele Jahre als Kassenprüfer für den Verein tätig, wird nun vom 1.Vorsitzenden Kunibert Herzing für 5 Jahre im Amt des<br />
Schatzmeisters geehrt. Herzing dankt ihm besonders dafür, die Finanzen so hervorragend im Griff zu haben.<br />
Seit 5 Jahren prüft Herr Dr. Häring bereits die Kassen des Hospizvereins Landshut. Für dieses Jubiläum wurde er von Kunibert Herzing geehrt.<br />
Hospizverein Landshut e.V. <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017 – Seite 17
Ein Baum zur Bank<br />
Zu seinem 20 jährigen Bestehen stiftete der Hospizverein<br />
Landshut im vergangenen Jahr den Bürgerinnen<br />
und Bürgern der Stadt Landshut eine Bank.<br />
»Innehalten«, so der Titel.<br />
Nun ermöglichte es eine Hospizbegleiterin dem<br />
Hospizverein Landshut in diesem Jahr einen Baum<br />
zu spenden. So wie die Bank ein Symbol sein soll,<br />
auch im Alltag einmal innezuhalten und darüber<br />
nachzudenken, was wirklich wichtig ist im Leben,<br />
so gilt auch der Baum mit seinem Jahreszyklus als<br />
oft verwendetes Sinnbild in der Hospizarbeit. Damit<br />
passt der Baum wunderbar zur Bank, wenn er auch<br />
nicht direkt daneben steht.<br />
Im Rahmen des 100-Bäume-Programms der Sozialen<br />
Stadt Nikola wurde dieser Baum, ein Ginkgobaum,<br />
nun gepflanzt.<br />
Ein Ginkgo-Baum unter anderem deswegen, weil<br />
diese Bäume uralt werden können und selbst mit<br />
widrigsten Umständen zurechtkommen können.<br />
Außerdem haben die Blätter des Ginkgobaumes<br />
eine wunderschöne Form und im Herbst eine ganz<br />
besonders schöne und intensive Färbung. Selbst<br />
hatte die anonyme Spenderin an einem früheren<br />
Wohnort auch einen solchen Baum stehen.<br />
Der Baum befindet sich an einer vielbefahrenen<br />
Kreuzung: Hofmark-Aich-Straße / Ecke Äußere Regensburger<br />
Straße.<br />
Kunibert Herzing<br />
Seite 18 – <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017<br />
Hospizverein<br />
Landshut e.V.
Veranstaltungshinweise<br />
Landshuter Hospizgespräche<br />
mit Univ. Prof. Mag. Dr. Andreas Heller M.A.<br />
»Letzte Hilfe« – eine sorgende Gesellschaft<br />
Am 11.10.2017 um 19:30 im Pfarrsaal St. Wolfgang<br />
Andreas Heller ist Lehrstuhlinhaber<br />
für Palliative<br />
Care und OrganisationsEthik<br />
an der<br />
Alpen-Adria Universität<br />
Klagenfurt, Graz und<br />
Wien. Er ist im wissenschaftlichen<br />
Beirat des<br />
Deutschen Hospiz- und<br />
Palliativverbandes, Autor<br />
zahlreicher Bücher<br />
sowie Herausgeber<br />
der Zeitschrift »Praxis Palliative Care«. Bereits seit<br />
vielen Jahren begleitet er die Hospizbewegung und<br />
kritisiert das zunehmende »Expertentum« am Lebensende.<br />
Musikalische Buchvorstellung mit Chris Paul<br />
»Ich lebe mit meiner Trauer« und »Wir leben mit<br />
deiner Trauer«<br />
Am 19.10.2017 um 19.00 Uhr im Pfarrsaal St. Martin<br />
Chris Paul ist eine Trauerbegleiterin, Therapeutin<br />
und Leiterin des TrauerInstitut Deutschland. Von<br />
1998 bis 2017 hat sie neben zahlreichen Artikeln<br />
sieben Fach- und<br />
Selbsthilfebücher für<br />
Trauernde und TrauerbegleiterInnen<br />
veröffentlicht.<br />
Johannes Elas<br />
Impressum<br />
© 2017 Hospizverein Lansdhut e.V.<br />
Der <strong>Infobrief</strong> erscheint zweimal jährlich.<br />
Herausgeber Hospizverein Landshut e.V.<br />
Theaterstraße 61, 84028 Landshut, Tel.: 0871/66635<br />
www.hospizverein-landshut.de<br />
email: info@hospizverein-landshut.de<br />
V.i.S.d.P.<br />
Kunibert Herzing, 1. Vorsitzender<br />
Redaktionsteam Johannes Elas, Christa Grundl, Sabine Haberberger,<br />
Kunibert Herzing, Evi Hierlmeier,<br />
Martha Rannersberger, Nicole Schäfer,<br />
Pia Schneiderbauer<br />
Layout<br />
Thomas Pleiner<br />
Druck<br />
www.gemeindebriefdruckerei.de<br />
Auflage<br />
1.500 Stück<br />
Raiffeisenbank Geisenhausen<br />
IBAN: DE69 7436 6666 0000 6174 58<br />
Sparkasse Landshut<br />
IBAN: DE61 7435 0000 0020 3425 43<br />
Bilder : © BlickReflex_pixelio.de / © Hospizverein Landshut e.V.<br />
Hospizverein Landshut e.V. <strong>Infobrief</strong> Ausgabe 9, Juni 2017 – Seite 19
Termine und Veranstaltungen 2. Halbjahr 2017<br />
Juli<br />
01.07. Palliativtag in Pfaffenhofen<br />
06.07. Hospiztreff zum Thema<br />
Entspannung mit Klangschalen<br />
11.07. TrauDich-Café<br />
17.07. TrauDich-Treff<br />
August<br />
08.08. TrauDich-Café<br />
21.08. TrauDich-Treff<br />
September<br />
09.09. Tag der offenen Tür im Hospizverein<br />
Landshut<br />
12.09. TrauDich-Café<br />
18.09. TrauDich-Treff<br />
Grundkurs startet im Oktober<br />
Samstag den 07.10.2017 von 9.00 – 16:30 Uhr<br />
Themenabende finden jeweils am Mittwoch<br />
um 18.00 Uhr statt: 18.10.2017, 25.10.2017,<br />
08.11.2017, 22.11.2017, 29.11.2017<br />
Für den im Mai 2018 beginnenden Aufbaukurs<br />
ist der Abschluss des Grundkurses Voraussetzung.<br />
Nähere Informationen zu den Terminen<br />
finden Sie auf der Homepage.<br />
(weißer Streifen Hospizverein mit Logo)<br />
Landshut e.V.<br />
TrauDich-Café: Jeden zweiten Dienstag im Monat<br />
von 18.30 bis 20.00 Uhr findet das TrauDich-Café in<br />
den Räumen des Hospizvereins statt. Dieser offene<br />
Treff ist für alle Menschen, die trauern. Die Treffen<br />
können ohne Anmeldung besucht werden.<br />
Oktober<br />
05.10. Herbstfest der Hospizbegleiter<br />
10.10. TrauDich-Café<br />
11.10. Landshuter Hospizgespräche mit<br />
Prof. Andreas Heller<br />
16.10. TrauDich-Treff<br />
19.10. Musikalische Buchvorstellung mit<br />
Chris Paul<br />
November<br />
02.11. Hospiztreff<br />
09.11. Gedenkgottesdienst<br />
14.11. TrauDich-Café<br />
20.11. TrauDich-Treff<br />
Dezember<br />
07.12. Hospiztreff<br />
12.12. TrauDich-Café<br />
18.12. TrauDich-Treff<br />
NEU – TrauDich-Treff:<br />
Terminänderungen vorbehalten!<br />
Ab 17. Juli gibt es im Achdorfer Krankenhaus den<br />
TrauDich-Treff. Genau wie im TrauDich-Café ist dies<br />
ein offener Treff für alle Menschen, die trauern.<br />
Stattfinden wird der TrauDich-Treff jeden dritten<br />
Montag im Monat von 18.00 bis 20.00 Uhr (im EG,<br />
Raum ist ausgeschildert). Die Treffen können ohne<br />
Anmeldung besucht werden.<br />
Vollmacht, Betreuungsverfügung<br />
und Patientenverfügung:<br />
Jeden Mittwoch zwischen 10 und 12 Uhr bietet der<br />
Hospizverein Landshut eine Sprechstunde zur Patientenverfügung,<br />
Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung<br />
an. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich,<br />
das Angebot ist kostenlos.<br />
Hospizverein<br />
Landshut e.V.