Stimmwerck 2017
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Wie so oft, ist über das Leben des Musikers<br />
Marcus Schmidl kaum etwas bekannt. Die<br />
Musikwissenschaft stützt sich auf einige<br />
wenige Dokumente, die etwas Licht ins<br />
Dunkel seines Lebens bringen.<br />
Anhand eines kürzlich gefundenen anonymen<br />
Portraits mit einer genauen Altersangabe<br />
lässt sich jedoch als Geburtsjahr das<br />
Jahr 70/71 des letzten Jahrhunderts ermitteln.<br />
Allein die Tatsache der Existenz eines<br />
solchen Bildes weist schon darauf hin, dass<br />
seine musikalischen Fähigkeiten von verschiedensten<br />
Seiten recht hoch geschätzt gewesen sein<br />
mussten. Aus Immatrikulations dokumenten, vor allem<br />
aus Regensburg und München, die ihn manchmal auch<br />
als „Marco Leone Profondo“ führen, geht hervor, dass er<br />
seine ersten Unterweisungen als Knabenstimme an der<br />
Kathedrale zu Regensburg unter dem damaligen Kapellmeister<br />
Ratzinger genossen haben muss.<br />
Danach taucht er erst wieder als Student<br />
der Musikwissenschaft an der Universität<br />
Regensburg auf, ehe er ab September 96 für<br />
fünf Jahre an der Münchner Musik hochschule<br />
als Gesangsstudent geführt wird. Auch vom<br />
Dom der bayrischen Landeshauptstadt sind<br />
Gehaltsverzeichnisse vorhanden, in denen<br />
er in unregelmäßigen Abständen immer<br />
wieder auftaucht.<br />
Inzwischen muss er – was zahlreiche,<br />
zum Teil silbrig runde, Tondokumente in<br />
verschiedensten Archiven belegen – als Unterstimme<br />
diverser Vokalensembles ziemliches Aufsehen erregt<br />
haben. Einige Zeichnungen sowie eine Hand voll überlieferter<br />
– leider recht unleserlicher – Bearbeitungen<br />
damals populärer Lieder zeugen von einer vielseitigen<br />
Begabung.