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Gewässerökologisches Gutachten zur UVS zum ROV Kraftwerk ...

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<strong>Gewässerökologisches</strong> <strong>Gutachten</strong> Main <strong>ROV</strong> <strong>Kraftwerk</strong> Staudinger<br />

des Mains wurde darüber hinaus generell ein deutliches Überwiegen von aktiven Filtrierern<br />

gegenüber passiven Filtrierern festgestellt (30% oberhalb bzw. 29,2% unterhalb).<br />

Bei alleiniger Betrachtung der Taxa und Taxaabundanzen deutet sich flussabwärts eine<br />

Verbesserung der Lebensbedingungen aquatischer Makrozoen im Bereich der Steinschüttungen<br />

an. Oberhalb der aktuellen Einleitung des <strong>Kraftwerk</strong>es wurden insgesamt 15 Taxa<br />

nachgewiesen, in den Untersuchungsbereichen unterhalb waren es 27 verschiedene Taxa<br />

bzw. höhere taxonomische Einheiten. Neben weiteren Neozoen wie beispielsweise der<br />

Planarie Dendrocoelum romanodanubiale kommen auch ökologisch anspruchsvollere Arten,<br />

wie die Gemeine Sumpfdeckelschnecke (Viviparus viviparus), die Larven der Köcherfliegen<br />

Psychomyia pusilla und Tinodes rostocki sowie Larven der zu den Klauenkäfern<br />

gehörenden Gattung Elmis in geringen Abundanzen vor. Andererseits wurden jedoch Larven<br />

der als Uferaas bekannten und vor allem für potamale Fließgewässer typischen Köcherfliege<br />

Ephoron virgo lediglich oberhalb der <strong>Kraftwerk</strong>seinleitung registriert. Ephoron<br />

virgo galt lange Zeit in Teilen Europas als ausgestorben, kehrte jedoch Ende der 1980er<br />

Jahre an Main und Rhein <strong>zur</strong>ück, nachdem sich dort die Wasserqualität wieder verbessert<br />

hatte (s.a. HAYBACH, MÜLLER, SCHLEUTER (2004).<br />

Die auf der Grundlage der im Feinsubstrat des Mains lebenden aquatischen Makrozoen<br />

durchgeführte Bewertung nach Wasserrahmenrichtlinie brachte keine sinnvollen Resultate<br />

auf Grund zu geringer Taxaabundanzen sowohl oberhalb als auch unterhalb der <strong>Kraftwerk</strong>seinleitung<br />

/ -ausleitung. Mit nur 5 (oberhalb) bzw. 8 (unterhalb) nachgewiesenen Arten<br />

bzw. höheren taxonomischen Einheiten ließen sich weder die Saprobie noch die allgemeine<br />

Degradation der Gewässerabschnitte auf der Grundlage gültiger Indices bewerten.<br />

Derartig geringe Arten- bzw. Taxazahlen zeigen jedoch schon an sich eine starke Beeinträchtigung<br />

der Biozönose an.<br />

Tabelle 2.4-12 EU-WRRL-Bewertung der Makrozoobenthos-Besiedlung des Mains oberhalb Ausleitung/<br />

Einleitung KW Staudinger (Main-km 62,25) – Sohlsubstrattyp Steinschüttung<br />

Modul Saprobie Qualitätsklasse<br />

Saprobien-index 2,14<br />

Gültigkeitskriterien:<br />

Standardabweichung 0,04 erfüllt<br />

Abundanzsumme 47 erfüllt<br />

Modul allgemeine Degradation<br />

Potamotypie-Index 3,97<br />

Gültigkeitskriterien:<br />

Standardabweichung 0,36 Nicht erfüllt<br />

Zahl der eingestuften Taxa 11 Nicht erfüllt<br />

Abundanzverhältnis 82,6 % erfüllt<br />

Gesamtbewertung (Zustandsklasse) IV<br />

Weitere Indices<br />

Homogenität – Gültigkeitsbedingungen sind erfüllt<br />

Die Artenanzahlen sind zufällig verteilt<br />

Das Homogenitätskriterium ist mit E= 75,3 +/-7,9 % erfüllt<br />

mittlere Artenanzahl 9,0 +/- 4,4<br />

r-Dominanz 60,0%<br />

AP (Verhältnis aktiver zu passiver Filtrierer) 30<br />

Kapitel 2 / S. 78 (154) GewÖkoGUT_<strong>ROV</strong>_Rev05.doc<br />

II<br />

IV

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