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Gewässerökologisches Gutachten zur UVS zum ROV Kraftwerk ...

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<strong>ROV</strong> <strong>Kraftwerk</strong> Staudinger <strong>Gewässerökologisches</strong> <strong>Gutachten</strong> Main<br />

In der fisch- und gewässerökologischen Studie wurden im Untersuchungsgebiet im Main<br />

ober- und unterhalb der vier Untersuchungsstellen zusätzlich die Arten Potamogeton perfoliatus<br />

und Myriophyllum spicatum nachgewiesen. Diese beiden Arten wurden an den vier<br />

Probestellen nicht aufgefunden, passen aber in das Artenbild des Mains. Beides sind nährstofftolerante<br />

Arten, die in Fließgewässern auch stärker getrübte Bereiche besiedeln können.<br />

Darüber hinaus wurden im Rahmen der Fischhabitatkartierung am Main 10 höhere<br />

Wasserpflanzenarten sowie eine Armleuchteralge festgestellt. Keine dieser Arten gehört<br />

nach WEYER & HUSSNER (2007) <strong>zur</strong> Gruppe aquatischer Neophyten (vgl. Kapitel 2.4.1.2.3).<br />

2.4.1.2.1 Bewertung nach EU-WRRL<br />

Durch das geringe Spektrum submerser Arten an allen vier Probestellen, einschließlich der<br />

auch submers besiedelten Probestelle P2-OL (bzw. der geringen Abundanz hier), konnte<br />

keine gesicherte Bewertung nach Wasserrahmenrichtlinie mit PHYLIB berechnet werden.<br />

Der Gewässerzustand kann daher nach diesem Verfahren nicht eingeschätzt werden.<br />

Die gutachterliche Bewertung ergibt einen mäßigen Zustand der submers besiedelten Probestelle<br />

P2-OL und einen schlechten Zustand der übrigen drei Probestellen. Die geringe<br />

submerse Besiedlung aller Stellen ist vor allem auch auf die Nutzung und den Uferverbau<br />

und die geringen Flachwasserstellen des stark getrübten Mains <strong>zur</strong>ückzuführen. Inwieweit<br />

für das ausschließliche Auftreten submerser Pflanzen oberhalb der Einleitstelle auch die<br />

Kühlwassereinleitung ursächlich ist, kann nicht beurteilt werden. Geringe Temperaturunterschiede<br />

im Wasser müssen nicht zu einer Verdrängung von Wasserpflanzen führen. Auch<br />

die Messungen und Szenarien <strong>zur</strong> Kühlwasserverteilung um das <strong>Kraftwerk</strong> Staudinger,<br />

lassen keine diesbezüglichen Rückschlüsse <strong>zur</strong> Makrophytenverteilung zu.<br />

2.4.1.2.2 Vergleich mit Erhebungen der Landesbehörden Hessens bzw. Bayerns<br />

Bei Untersuchungen der Makrophythenvegetation am Main bei Klein-Auheim im Jahr 2005<br />

konnten 3 Taxa kartiert werden. Ein gesichertes Ergebnis nach PHYLIB wurde nicht erreicht.<br />

Provisorisch wurde der Wasserkörper nach PHYLIB der Zustandsklasse 4 (unbefriedigend)<br />

zugeordnet. Zu der gleichen Einschätzung kommt der Bearbeiter auf Grund seines<br />

Expertenwissens.<br />

2.4.1.2.3 Makrophyten im Rahmen der Fischhabitatkartierung<br />

Da der Main im Untersuchungsabschnitt sehr stark anthropogen überprägt ist, ist die Vegetation<br />

nur in Bereichen vorhanden, in welchen günstige Substrat- und Strömungsverhältnisse<br />

herrschen. Besonders vegetationsreich ist hier der Steinheimer Altarm nennen sowohl<br />

von der Deckung als auch von der Artenzahl her. Da ein Großteil der festgestellten<br />

Arten auf den Steinheimer Altarm beschränkt war, werden die Vorkommen der Wasserpflanzen<br />

von Steinheimer Altarm (vgl. Blatt 3 der Karte im Anhang) und Main (Bestände<br />

wegen geringer flächiger Ausdehnung in Blatt 1 - 5 der Karte im Anhang nicht abgebildet)<br />

getrennt aufgeführt.<br />

Tabelle 2.4-1 weist die Vorkommen der einzelnen Arten mit Angabe ihrer Häufigkeit für die<br />

beiden Bereiche Steinheimer Altarm und Main aus. Alle Arten gelten als einheimisch (keine<br />

Neophyten).<br />

Keine der Arten mit Ausnahme des Breitblättrigen Pfeilkrauts kommt im Steinheimer Altarm<br />

häufig oder sehr häufig vor. Die in Fließgewässern allgemein eher selten auftretende Armleuchteralge<br />

Nitella mucronata wächst normalerweise bevorzugt in einer Tiefe von 1 bis<br />

2 m von meso- bis eutrophen Seen, deren Boden einen vergleichsweise hohen Gehalt an<br />

organischer Substanz aufweist.<br />

GewÖkoGUT_<strong>ROV</strong>_Rev05.doc Kapitel 2 / S. 59 (154)

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