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Gewässerökologisches Gutachten zur UVS zum ROV Kraftwerk ...

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<strong>ROV</strong> <strong>Kraftwerk</strong> Staudinger <strong>Gewässerökologisches</strong> <strong>Gutachten</strong> Main<br />

vorliegenden Daten weder durch die Vorhabenvariante Steinkohle noch durch die Alternative<br />

GuD gegeben. Im Falle der Alternative Nullvariante tritt aufgrund der höheren thermischen<br />

Belastung ein Gefährdung der Art in den Sommermonaten auf, da ihr Optimalbereich<br />

bei 25 °C endet. Eine Beeinträchtigung der Bestände ist jedoch auch hier ausgeschlossen,<br />

da die Kühlwassereinleitung und voraussichtlich auch die Gesamterwärmung<br />

des Mains unterhalb der Grenztemperatur dieser Art bleiben.<br />

Anders ist der Sachverhalt bei der Nase (Chondostoma nasus) und der Barbe (Barbus<br />

barbus). Diese strömungsliebenden Arten zählen <strong>zur</strong> ursprünglichen rheophilen Fischfauna<br />

des Mains, sind aber in mehrfacher Hinsicht im Main stark in Ihrem Lebenszyklus beeinträchtigt.<br />

Ihnen fehlt die Durchgängigkeit des Mains, um Laichwanderungen durchzuführen.<br />

Daher laichen sie immer im direkten Unterwasser der Staustufen. Weitere bestehende Defizite<br />

sind die geringe Zahl und Ausdehnung geeigneter Jungfischhabitate (flache Kiesbänke)<br />

und der Sunk und Schwall, der durch die Schifffahrt verursacht wird.<br />

Hohe Temperaturen des Mains können die Bestände zusätzlich beeinflussen.<br />

Gegenüber dem bisherigen Zustand auftretende zusätzliche nachteilige Beeinträchtigungen<br />

der geringen Bestände dieser Arten sind durch den Betrieb der Vorhabenvariante<br />

Steinkohle und Alternative GuD nicht zu erwarten. Der in der Alternative Nullvariante geplante<br />

Weiterbetrieb aller Blöcke wird sich jedoch negativ auf die wärmeempfindlicheren<br />

Arten auswirken.<br />

3.3.7 Auswirkungsprognose - Fischerei<br />

Da durch die Kühlwasserentnahme dem Main auch Fische entnommen werden, können<br />

den Fischereirechtsinhabern fischereiliche Schäden entstehen.<br />

Zur Bewertung des Fischanfalls werden die Ergebnisse der Untersuchung 2007 wie folgt<br />

zusammengefasst:<br />

• Bei den verschiedenen Untersuchungen im Main und im <strong>Kraftwerk</strong> Staudinger von Mai<br />

bis September 2007 wurden insgesamt 26 Fischarten registriert.<br />

� Der Anteil der eurytopen Arten liegt bei über 80 %.<br />

� Für 17 dieser Arten konnten Reproduktionsnachweise erbracht werden.<br />

• Die zweimonatige stichprobenartige Beprobung des Rechengutes des Kühlwasserentnahmebauwerks<br />

erbrachte insgesamt 12 Arten im Adultstadium, die durch die Kühlwasserentnahme<br />

geschädigt werden können.<br />

� Zander und Kaulbarsch erreichen zusammen 70 % der Individuenhäufigkeit und 20 %<br />

des Gewichtsanteils, Aal und Rotauge jeweils 5 % relative Häufigkeit und 23 % bzw.<br />

12 % Gewichtsanteil. Döbel und Blicke weisen geringe Individuenhäufigkeit aber relativ<br />

hohe Gewichtsanteile auf.<br />

� Die Schädigungsraten waren gering: 82 % der Fische in guten Zustand, 12 % mit<br />

leichten Schädigungen und 6 % mit schweren Schädigungen.<br />

� Die Individuenanzahl in den Stichproben lag bei 144 Tieren (Gesamtmasse 9,6 kg).<br />

� „rechnerisch“ ergibt sich daraus ein jährlicher Fischanfall im Rechengut von 939 Individuen<br />

und 62,1 kg.<br />

• Bei den Messungen <strong>zum</strong> Fischanfall von Jungfischen (Untersuchung des Abspritzwassers<br />

der Siebbandanlage) wurden 18 Arten nachgewiesen. Es dominierte hier das Rotauge<br />

(>50 %), der Zander erreichte i. d .R. ca. 5 %, Fluss- und Kaulbarsch meist weniger<br />

als rund 20 % aller Individuen.<br />

GewÖkoGUT_<strong>ROV</strong>_Rev05.doc Kapitel 5 / S. 133 (154)

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