13.12.2012 Aufrufe

Gewässerökologisches Gutachten zur UVS zum ROV Kraftwerk ...

Gewässerökologisches Gutachten zur UVS zum ROV Kraftwerk ...

Gewässerökologisches Gutachten zur UVS zum ROV Kraftwerk ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Gewässerökologisches</strong> <strong>Gutachten</strong> Main <strong>ROV</strong> <strong>Kraftwerk</strong> Staudinger<br />

Die Beeinflussung der Lebensgemeinschaft durch Auswirkungen der Nullvariante wird wegen<br />

der im Vergleich <strong>zum</strong> Status quo zu erwartenden höheren thermischen Belastung unter<br />

Normalbedingungen als gering beurteilt, da das thermische Niveau des Mains bereits<br />

sehr hoch liegt und sich nicht wesentlich verändern wird.<br />

Unter anhaltenden Extrembedingungen ist aufgrund der relativ langen Verweilzeit des<br />

Wasserkörpers entlang der Einwirkstrecke mit nachhaltigen Veränderungen zu rechnen.<br />

3.3.5 Auswirkungsprognose - Zooplankton<br />

Solange strukturelle Defizite im Main die Entwicklung einer komplexen Zooplanktongemeinschaft<br />

behindern, wird die Temperaturerhöhung auf Grund der Einleitung von Kühlwasser,<br />

auch in einem zukünftigen, erhöhten Umfang, die planktische Lebensgemeinschaft<br />

nicht nachweisbar beeinträchtigen. Die Beeinflussung der Lebensgemeinschaft wird daher<br />

auch für die Varianten Steinkohle, GuD und Nullvariante als vernachlässigbar beurteilt. Im<br />

Bereich Zooplankton herrscht hinsichtlich der Neozoen noch eine ungesicherte Datenlage<br />

es sind vorwiegend exotische Nachweise bekannt (vgl. http://www.neozoa.de).<br />

3.3.6 Auswirkungsprognose - Fische<br />

Bezüglich der veränderten Temperatursituation des Mains und möglicher Auswirkungen<br />

auf Fische ist festzustellen, dass durch den Betrieb der Vorhabenvariante Steinkohle oder<br />

der Alternative GuD-<strong>Kraftwerk</strong> zusammen mit den bestehenden Blöcken 4 und 5 (alle im<br />

Kreislaufbetrieb) die Temperaturerhöhung des Mains auch in Extremsituationen im Rahmen<br />

geltender Grenzwerte bleiben würde. Bei hohen Maintemperaturen können auch die<br />

geringen Wärmeeinleitungen zu Belastungen wärmeempfindlicher Fischarten führen.<br />

In Bezug auf die Nullvariante kann festgestellt werden, dass bei einem Betrieb aller Blöcke<br />

bereits unter Normalbedingungen mit beginnenden negativen Auswirkungen auf temperaturempfindliche<br />

Arten der Fischfauna zu rechnen ist. Selbst bei normalen Abflussbedingungen,<br />

aber hoher Luft- und Maintemperatur, ist mit negativen Auswirkungen auf fast die<br />

gesamte Fischfauna zu rechnen, da diese in der Stauhaltung nicht wirksam ausweichen<br />

können.<br />

Dennoch würden auch hier:<br />

• Die Orientierungswerte für das Epipotamal (POTTGIESSER 2007) für die Maximaltemperatur<br />

gemäß WRRL von 28 °C und eine maximalen Aufwärmspanne von 3 K bei der<br />

Verwirklichung der Vorhabenplanung gerade noch eingehalten<br />

• Der Temperaturgrenzwert der Fischgewässerverordnung des Landes Hessen (1997)<br />

von 28 °C eingehalten, jedoch bei ungünstigen Witterungsbedingungen (Hitzeperioden)<br />

vorübergehend überschritten<br />

• Der in der hessischen Fischgewässerverordnung genannte Grenzwert für das Ammonium<br />

nicht überschritten<br />

• Die Grenzwertvorgaben der hessischen Fischgewässerverordnung bezüglich des Sauerstoffgehalts<br />

nicht überschritten, da das wieder eingeleitete Kühlwasser sauerstoffreicher<br />

ist als das entnommene Mainwasser. Der Sauerstoffgehalt des Mains (Messstelle<br />

Nied) ist im Zeitraum Anfang Mitte Juli bis Mitte August (Messwerte 2003-2006) jedoch<br />

bereits im Ist-Zustand für Fische als ungünstig einzustufen.<br />

Auswirkungen auf einzelne besonders charakteristische Arten<br />

Der Rapfen (Aspius aspius), der im Main als nicht heimisch gilt, hat sich in den letzten 15<br />

Jahren im Main ausgebreitet und fest etabliert. Eine Gefährdung des Rapfens ist nach den<br />

Kapitel 3 / S. 132 (152) GewÖkoGUT_<strong>ROV</strong>_Rev05.doc

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!