13.12.2012 Aufrufe

Gewässerökologisches Gutachten zur UVS zum ROV Kraftwerk ...

Gewässerökologisches Gutachten zur UVS zum ROV Kraftwerk ...

Gewässerökologisches Gutachten zur UVS zum ROV Kraftwerk ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>ROV</strong> <strong>Kraftwerk</strong> Staudinger <strong>Gewässerökologisches</strong> <strong>Gutachten</strong> Main<br />

Schlickkrebsarten und Dikerogammarus villosus im untersuchten Mainabschnitt bereits stetig<br />

und in hohen Individuendichten vor (vgl. Kapitel 2.4.3). Allgemein ist das hier vorgefundene<br />

Artenspektrum bereits stark verfälscht und standortfern. 6 Nachteilige kraftwerksbedingte<br />

Auswirkungen sind daher durch den Betrieb keiner der hier vorgestellten Betriebsvarianten<br />

zu erwarten.<br />

Die für den Main im Bereich des <strong>Kraftwerk</strong>s Staudinger für das Vorhaben prognostizierte<br />

Veränderung des Temperaturregimes liegt im normalen Schwankungsbereich der aktuell<br />

vorhandenen Lebensgemeinschaft des Makrozoobenthos. Diese ist im Status quo bereits<br />

weit entfernt von einer gewässerzonentypischen oder idealen Zusammensetzung. Vom<br />

vorhandenen Artenspektrum werden insbesondere thermische Veränderungen entsprechend<br />

problemlos toleriert.<br />

Durch Auswirkungen des Vorhabens Steinkohle und der Alternative GuD wird sich aufgrund<br />

der im Vergleich <strong>zum</strong> Status quo zu erwartenden geringeren thermischen und sich<br />

nur unwesentlich ändernden stofflichen Belastung die vorhandene Beeinflussung der Lebensgemeinschaft<br />

verringern.<br />

Die Beeinflussung der Lebensgemeinschaft durch Auswirkungen der Nullvariante wird sich<br />

trotz der im Vergleich <strong>zum</strong> Status quo zu erwartenden höheren thermischen und sich nur<br />

unwesentlich ändernden stofflichen Belastung unter Normalbedingungen gleichfalls nicht<br />

erheblich verändern.<br />

Eine zusätzliche Beeinträchtigung der Lebenszyklen von Makrozoobenthos und Gewässermollusken<br />

ist für keine der untersuchten Varianten zu erwarten.<br />

3.3.4 Auswirkungsprognose - Phytoplankton des Mains<br />

Das Phytoplankton im vorliegenden Untersuchungsabschnitt des Mains besteht aus Opportunisten,<br />

die in der Mehrheit nährstoffreiche Verhältnisse indizieren (eutraphente Taxa).<br />

Durch den geplanten Ausbau des <strong>Kraftwerk</strong>s Staudinger verändern sich die chemischphysikalischen<br />

Vorraussetzungen nicht wesentlich, da sich durch den Betrieb des Vorhabens<br />

an die stoffliche Belastung des Mains im Vergleich <strong>zum</strong> Ist-Zustand nur geringfügig<br />

verändert. Das vorhandene geringe Artenspektrum und die Dominanzverhältnisse werden<br />

sich nicht nachhaltig verändert. Bei den Phytoplanktern haben sich nach dem Stand des<br />

derzeitigen Wissens noch keine Neozoen im Bereich Süßwasser etabliert. Eine betriebsbedingte<br />

Ansiedlung im Bereich des <strong>Kraftwerk</strong>s ist nicht zu befürchten.<br />

Unter Berücksichtigung der Modellierungsergebnisse <strong>zur</strong> Ausbreitung der Wärmefahne im<br />

Main ist davon auszugehen, dass nur bei der Alternative Nullvariante die unmittelbar unterhalb<br />

des Einleitbauwerks befindliche Probestelle P3 noch durch die Wärmeeinleitung<br />

des <strong>Kraftwerk</strong>s beeinflusst wird. Beim Vorhaben und der Alternative GuD werden im Vergleich<br />

<strong>zum</strong> Ist-Zustand Wärmeeinleitung und Einleitungsmenge deutlich geringer ausfallen.<br />

Die Beeinflussung der Lebensgemeinschaft durch Auswirkungen des Vorhabens und der<br />

GuD-Alternative wird aufgrund der im Vergleich <strong>zum</strong> Status quo zu erwartenden geringeren<br />

thermischen und sich nur unwesentlich ändernden stofflichen Belastung als vernachlässigbar<br />

beurteilt.<br />

6 Im Rhein und auch in der Eibe bestehen jedoch die Biozönosen z.B. des Makrozoobenthos in größeren Gewässerabschnitten<br />

schon heute aus 20% gebietsfremden Arten, wobei ihr Anteil an der Individuendichte bzw. Biomasse oft über 80% beträgt.<br />

Ungefähr jede fünfte in unsere Gewässer eingeschleppte Art kann als invasiv bezeichnet werden, da sie die Vielfalt<br />

der Lebensräume, Arten und Gene direkt gefährdet. Im Vergleich zu terrestrischen Ökosystemen, in denen der Anteil an invasiven<br />

Arten bei 10 % liegt, ist ihr Anteil in den Gewässern somit deutlich erhöht. (NEHRING 2008).<br />

GewÖkoGUT_<strong>ROV</strong>_Rev05.doc Kapitel 5 / S. 131 (154)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!