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Gewässerökologisches Gutachten zur UVS zum ROV Kraftwerk ...

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<strong>Gewässerökologisches</strong> <strong>Gutachten</strong> Main <strong>ROV</strong> <strong>Kraftwerk</strong> Staudinger<br />

wärmungen werden in viel engerem Umkreis auf das rechte Ufer beschränkt bleiben als<br />

im Status quo und bereits nach etwa 300 m nicht mehr bemerkbar sein.<br />

• In der Alternative Nullvariante – der Weiterbetrieb aller Blöcke mit Erhöhung der jährlichen<br />

Betriebsstunden – wird sich die Temperatur des Flusses auch unter Normalbedingungen<br />

bereits vom Status quo deutlich unterscheiden. Einerseits wird sich dies durch<br />

eine höhere Gesamterwärmung des Mainwassers nach vollständiger Durchmischung<br />

bemerkbar machen, andererseits werden sich unter guten bis mittleren Abflussverhältnissen<br />

deutlich längere Wärmefahnen am rechten Ufer zeigen, sowie unter Extrembedingungen<br />

eine rasche vollständige Durchmischung und unzulässig hohe Erwärmung<br />

des Mains auftreten.<br />

Die Alternative Nullvariante bleibt dabei auch unter Extrembedingungen mit ihrer Wärmeeinleitung<br />

von insgesamt 538 MW unter der wasserrechtlich genehmigten Wärmeeinleitung<br />

von 814 MW und bezüglich der maximalen Kühlwassertemperatur unter den<br />

zulässigen 35 °C. Hinsichtlich der maximalen Aufwärmspanne wird der zulässige Wert<br />

von 3,0 K bei Mainabflüssen > 42 m³/s nicht überschritten. Auch bezüglich der maximalen<br />

Aufwärmung des Mains ist unter diesen Bedingungen eine Erhöhung der Maintemperatur<br />

im völlig durchmischten Zustand auf mehr als 28 °C nicht zu erwarten.<br />

3.3 Ökologische Auswirkungen der stofflichen und thermischen Gewässerbeeinflussung<br />

durch die <strong>Kraftwerk</strong>sabflut (Kühl-/Abwasser)<br />

Durch den geplanten Ausbau des <strong>Kraftwerk</strong>s Staudinger verändern sich die grundlegenden<br />

Vorraussetzungen nicht wesentlich, da sich die stoffliche Belastung des Mains durch den<br />

Betrieb eines neuen Blocks 6 sowohl in der Vorhabenvariante Steinkohle, als auch in der<br />

Vergleichsvariante GuD sowie der Nullvariante hinsichtlich der chemisch–physikalischen<br />

Parameter im Vergleich <strong>zum</strong> Status quo nichts wesentlich verändert.<br />

3.3.1 Auswirkungsprognose - WRRL<br />

Da die ökologische Bewertung des Mainabschnittes nach biologischen Parametergruppen<br />

im Rahmen der Umsetzung der EU–WRRL eine große Bedeutung besitzt, muss auch geprüft<br />

werden, inwieweit die stofflichen Emissionen des <strong>Kraftwerk</strong>es einen negativen<br />

Einfluss auf Flora und Fauna besitzen können.<br />

Durch Aufwärmung wird der Sauerstoffhaushalt von der Einleitungsstelle flussabwärts<br />

grundsätzlich in 3-facher Weise verändert (LAWA 1977, 1991):<br />

• Durch Erwärmung wird der Sauerstoffsättigungswert vermindert; da vom Defizit an<br />

Sauerstoff die Rate der physikalischen Belüftung abhängt, nimmt auch diese je nach<br />

Aufwärmung ab. Bei Sauerstoffübersättigung im Gewässer kommt es <strong>zur</strong> verstärkten<br />

physikalischen Entgasung und somit zu Sauerstoffverlusten.<br />

• Erwärmung erhöht andererseits die Geschwindigkeit der Sauerstoffaufnahme durch<br />

Vergrößerung des Diffusionskoeffizienten.<br />

• Die Erwärmung des Flusswassers beschleunigt den mikrobiellen Abbau organischer<br />

Substanzen sowie den Stoffwechsel und die Atmungsaktivität der im Wasser lebenden<br />

Organismen und damit deren Sauerstoffverbrauch.<br />

Die Bewertung des ökologischen Zustandes des untersuchten Gewässerabschnittes nach<br />

den Verfahren der EU – WRRL und der LAWA ergab, dass das Gewässer entsprechend<br />

seiner chemisch–physikalischen Parameter der GK II – III nach LAWA (1998b) zuzuordnen<br />

Kapitel 3 / S. 128 (152) GewÖkoGUT_<strong>ROV</strong>_Rev05.doc

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