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Gewässerökologisches Gutachten zur UVS zum ROV Kraftwerk ...

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<strong>ROV</strong> <strong>Kraftwerk</strong> Staudinger <strong>Gewässerökologisches</strong> <strong>Gutachten</strong> Main<br />

entsprechend der Messwerte aus den Jahren 2006 und 2007 (EkVO 2007, 2008) deutlich<br />

darunter. Auch weit unterhalb der Einleitungsstelle (vgl. Querprofil 3 in Abbildung 2.2-12<br />

auf Seite 46) ist noch eine Temperaturerhöhung um 1,5 K im Main messbar und eine entsprechende<br />

Auswirkung daher zu erwarten.<br />

Maßgeblich für eine „worst-case“ Beurteilung der Sauerstoffverhältnisse im Main unter den<br />

zukünftigen Betriebsbedingungen des Vorhabens sind Extremverhältnisse wie sie beispielhaft<br />

für den Planfall (vgl. Kapitel 3.2) modelliert wurden (Randbedingungen: Mainabfluss<br />

von 35,7 m³/s, Wärmeeinleitung von insgesamt 28 MW (Planfall) bzw. 9,95 MW (Vorhabenvariante)<br />

und 538 MW (Alternative Nullvariante)).<br />

An der Entnahmestelle des <strong>Kraftwerk</strong>s werden in einer solchen hydrologischen und meteorologischen<br />

Extremsituation vom Gesamtstrom des Mains (35,7 m³/s) für das geplante<br />

Vorhaben Steinkohle nur 4.600 m 3 /h bzw. für die Alternative GuD 3.532 m 3 /h entsprechend<br />

1,28 m³/s (3,6 %) bzw. 0,98 m³/s (2,7 %) ins <strong>Kraftwerk</strong> abgeleitet gegenüber 81.000 m 3 /h<br />

bzw. 22,5 % in der Alternative Nullvariante. Rund 34,4 m³/s bzw. (96,4 %) strömen damit<br />

unter den Betriebsbedingungen des Vorhabens und der Alternative GuD weiterhin im Bett<br />

des Mains am <strong>Kraftwerk</strong> vorbei. In der Alternative Nullvariante wird etwas mehr Mainwasser<br />

benötigt als im Ist-Zustand (78.350 m³/h). Der Teilstrom des benötigten Kühlturmzusatzwassers<br />

wird in der Variante Steinkohle (0,35 m³/s) sowie der Alternative GuD<br />

(0,28 m³/s) hinsichtlich der Temperaturverhältnisse und der O2–Konzentrationen verändert<br />

(Erwärmung um 6,8). Er erreicht - nur geringfügig reduziert um Verdunstungsverluste -<br />

nach Passage des <strong>Kraftwerk</strong>es den Kühlwasserauslaufkanal, um dann nach Durchmischung<br />

mit dem Kanalwasser nach mehr als 200 m Kanallänge den Main zu erreichen. In<br />

der Nullvariante wird der Teilstrom des benötigten Kühlturmzusatzwassers (21,85 m³/s)<br />

vergleichbar mit dem Ist-Zustand um knapp 8 K erwärmt (vgl. Tabelle 2.2-9 auf Seite 48).<br />

Dabei wird es auch hier, wie die Messungen der Eigenkontrolle des <strong>Kraftwerk</strong>s Staudinger<br />

im Ist-Zustand zeigen, einerseits zu einer Anreicherung mit Sauerstoff (Übersättigung) und<br />

andererseits zu einer Aufwärmung des Einleitwassers (Reduktion der möglichen Sauerstoffsättigungskonzentration)<br />

kommen.<br />

Wichtiger Unterschied <strong>zum</strong> derzeitigen Betriebszustand ist bei den Varianten Steinkohle<br />

und GuD die deutlich geringere Menge des benötigten Kühlturmzusatzwassers und die geringe,<br />

kaum mehr feststellbare Aufwärmung des Flusslaufs. In Höhe der Einleitstelle des<br />

Kühlwasserauslaufkanals in den Main wird fast keine Temperaturerhöhung mehr feststellbar<br />

sein. Als Folge abend- und nächtlicher Abkühlung des Stroms (Strahlungsverluste) ist<br />

sogar mit einer Abkühlung des Flusses zu rechnen. Zusätzlich wirkt gleichermaßen eine<br />

bedarfsorientierte, nächtliche Drosselung des <strong>Kraftwerk</strong>sbetriebs. Diese Abkühlung wirkt<br />

dabei natürlicherweise dem am Abend beginnenden und während der Nacht zunehmenden<br />

stoffwechselbedingten O2-Defizit infolge biogener Atmungsprozesse (Zehrung) im Gewässer<br />

entgegen. Negative Auswirkungen wären daher nur bei starker Erhöhung der Mainwassertemperatur,<br />

was nicht der Fall ist, durch erhöhte Zehrung zu erwarten.<br />

In der Nullvariante ist von Verhältnissen von einer etwas stärkeren Erwärmung des Flusses<br />

im Vergleich <strong>zum</strong> Ist-Zustand auszugehen. Die Erhöhung der Wassertemperaturen kann<br />

einen negativen Einfluss auf den Sauerstoffhaushalt bewirken. Durch Erhöhung der Temperatur<br />

infolge der Kühlwassereinleitung geht O2 vermehrt aus der gelösten in die gasförmige<br />

Phase über.<br />

Auswirkungen des Vorhabens<br />

Vom <strong>Kraftwerk</strong> Staudinger sind durch das Vorhaben Steinkohle und die Alternative GuD<br />

bezogen auf den Sauerstoffhaushalt des Mains keine negativen Auswirkungen zu erwarten.<br />

Vielmehr kann es sogar partiell zu einer Verbesserung der Sauerstoffverhältnisse im<br />

GewÖkoGUT_<strong>ROV</strong>_Rev05.doc Kapitel 5 / S. 113 (154)

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