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Gewässerökologisches Gutachten zur UVS zum ROV Kraftwerk ...

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<strong>ROV</strong> <strong>Kraftwerk</strong> Staudinger <strong>Gewässerökologisches</strong> <strong>Gutachten</strong> Main<br />

2.4.8 Zusammenfassende Bewertung des gewässerbiologischen Ist-Zustandes des Mains<br />

Hydrologie und Hydromorphologie<br />

Die hydrologischen Verhältnisse des staugeregelten und als Bundeswasserstraße ausgebauten<br />

Unteren Mains wurden in Kapitel 2.1.1 detailliert erläutert.<br />

Modellrechnungen ergaben für annähernd mittlere Abflussverhältnisse des Mains geringe<br />

Fließgeschwindigkeiten an der Gewässeroberfläche (0,31 m/s) und in Sohlnähe (0,21 m/s).<br />

Signifikante Unterschiede in den Fließgeschwindigkeiten ober- und unterhalb des <strong>Kraftwerk</strong>es<br />

wurden nicht festgestellt. Der Wasserkörper weist signifikante Veränderungen der<br />

Abflussdynamik auf. Durch die Staustufen entsteht ein starker Rückstau im Gewässer. Im<br />

Oberwasser der Querbauwerke ist bei MQ und darunter nur eine geringe Fließgeschwindigkeit<br />

gegeben (im Mittel um 0,35 m/s).<br />

Im Rahmen der Bewertung der Gewässerstruktur nach EU-Wasserrahmenrichtlinie sind<br />

99 % der Gewässerstrecke sehr stark bis vollständig verändert (Kriterien: Strukturbildungsvermögen,<br />

Durchgängigkeit, Auendynamik, Gewässermorphologie, Rückstau).<br />

Chemisch-physikalische Wasserqualität des Mains<br />

Zur Einschätzung der chemisch-physikalischen Wasserqualität des Mains im Einflussbereich<br />

des <strong>Kraftwerk</strong>es Staudinger wurden Gewässerproben bezüglich ihrer Nährstoffe u.<br />

Salzgehalte, Chlorophyll-a, AOX und Schwermetalle analysiert. Darüber hinaus erfolgten<br />

Datenanalysen und Modellrechnungen <strong>zur</strong> Temperaturverteilung im Main (Staustufe Mühlheim).<br />

Bezüglich der Nährstoffverhältnisse und der Salzgehalte wurden im Gewässerabschnitt<br />

weder in räumlicher noch zeitlicher Hinsicht signifikante Veränderungen nachgewiesen.<br />

Die Konzentrationen der einzelnen Parameter schwankten nur sehr geringfügig, Erhöhung<br />

der Stofffrachten des Mains durch Einleitungen waren minimal.<br />

Nach LAWA (1998 b) entsprach der Main im Untersuchungsgebiet 2007 der chemischen<br />

Gewässergüteklasse II (mäßig belastet) mit Tendenz zu Güteklasse II – III (deutlich belastet).<br />

Die für den vorhandenen Gewässertyp 10 (Kiesgeprägte Ströme) nach POTTGIES-<br />

SER (2007) vorgeschlagenen Orientierungswerte relevanter und geeigneter physikalischer<br />

und chemischer Kenngrößen wurden meist deutlich unterschritten.<br />

Schwermetalle im Mainwasser wurden nicht oder nur in minimalen Konzentrationen innerhalb<br />

des Schwankungsbereichs ihrer Hintergrundkonzentrationen nachgewiesen. Vergleichsweise<br />

höhere Gehalte von Zink im Mainwasser korrelierten mit erhöhten Zinkkonzentrationen<br />

im Sediment. Für Schwermetallparameter festgelegte Umweltqualitätsnormen<br />

(KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN, 2006) wurden zu jedem Zeitpunkt im<br />

Untersuchungszeitraum unterschritten. Auch die Zielvorgaben nach LAWA (1998 b) für die<br />

verschiedenen Schutzgüter wurden weitgehend erfüllt.<br />

Durch die Abwassereinleitung des <strong>Kraftwerk</strong>s Staudinger kommt es entsprechend den Modellrechnungen<br />

unter normalen hydrologischen und meteorologischen Verhältnissen zu einer<br />

Aufwärmung des Mains um maximal 1 K (vgl. Abbildung 2.2-10 in Kapitel 2.2.2.3.2),<br />

unter sommerlichen hydrologischen und meteorologischen Extremverhältnisse (Jahrhundertsommer)<br />

zu einer Aufwärmung um maximal 1,5 K (vgl. Abbildung 2.2-12 in Kapitel<br />

2.2.2.3.2). Dabei wird die maximal zulässige Maintemperatur von 28 °C im Rechenmodell<br />

erreicht bzw. leicht überschritten (vgl. Abbildung 2.2-13 in Kapitel 2.2.2.3.2).<br />

Laut wasserrechtlichem Abwärmereglement darf die rechnerisch ermittelte Mischtemperatur<br />

des Mains nach Wiedereinleitung des Kühlwassers und vollständiger Vermischung den<br />

Wert t(Main) = 28 °C nicht überschreiten.<br />

GewÖkoGUT_<strong>ROV</strong>_Rev05.doc Kapitel 2 / S. 105 (154)

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