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Jahresbericht 2011 - MAN Diesel & Turbo

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


Wir über uns | Inhalt<br />

Mehr Effizienz – weniger Emissionen<br />

02 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Als einer der führenden Anbieter von Großdiesel-<br />

motoren, <strong>Turbo</strong>maschinen und umfangreichen<br />

Serviceleistungen ist <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> auf der<br />

ganzen Welt aktiv. Mit unserem umfangreichen<br />

Produktportfolio, das unter anderem auch <strong>Turbo</strong>lader,<br />

chemische Reaktoren sowie komplette<br />

Schiffsantriebsysteme umfasst, beliefern wir zum<br />

Beispiel Reedereien und Werften, nationale und<br />

regionale Energieversorger, Kraftwerksbetreiber oder Kunden in der Öl- und Gasindustrie und der<br />

Grundstoff- und Prozessindustrie. Mit rund 14000 Mitarbeitern sind wir dabei auf allen fünf Kontinenten<br />

vertreten, um technologische Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.<br />

Während Sie diese Zeilen lesen, sind rund um den Globus mehrere tausend Maschinen, Motoren und Anlagen<br />

unseres Unternehmens im Einsatz. Sie bedienen zum Beispiel den zunehmenden Bedarf an Energie<br />

mit der Bereitstellung von elektrischem Strom. Für einen steigenden Welthandel stellen sie den Transport<br />

von Waren auf den Weltmeeren sicher. Nicht zuletzt helfen unsere Produkte dabei, eine wachsende<br />

Weltbevölkerung mit Stahl und Papier, mit Düngemitteln oder Kunststoffen zu versorgen.<br />

Die Schonung von Ressourcen ist dabei unsere größte Herausforderung – so auch das Ergebnis einer in-<br />

ternationalen Befragung unserer Stakeholder. Zusammen mit ihnen leiten wir für unser Unternehmen<br />

eine Verantwortung ab für mehr Effizienz, weniger Emissionen, und damit den schonenden Umgang mit<br />

Ressourcen.<br />

Mit kontinuierlicher Innovation und mehr als 250 Jahren Erfahrung setzen wir uns ein – im Sinne unserer<br />

Kunden und im Sinne unserer Umwelt.<br />

Erfahren Sie mehr über uns.


Inhalt<br />

12<br />

18<br />

24<br />

30<br />

Inhaltsverzeichnis 3<br />

Aufsichtsrat / Vorstand 4<br />

Editorial 6<br />

Liefer- und Leistungsspektrum 10<br />

Magazin<br />

Engines & Marine Systems 12<br />

<strong>Turbo</strong>machinery 18<br />

Power Plants 24<br />

<strong>MAN</strong> PrimeServ 30<br />

Innovation und Umwelt 36<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> in Zahlen 46<br />

Impressum 47<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 03


Aufsichtsrat | Vorstand<br />

Aufsichtsrat (Stand: 01.01.2012)<br />

Dr.-Ing. Georg Pachta-Reyhofen (Vorsitzender)<br />

Niederpöcking, Deutschland<br />

CEO der <strong>MAN</strong> SE und der<br />

<strong>MAN</strong> Truck & Bus AG, München<br />

Jürgen Kerner *)<br />

Königsbrunn/Frankfurt, Deutschland<br />

Helmut Brodrick *)<br />

Oberhausen, Deutschland<br />

Herbert Funk *)<br />

Althegnenberg, Deutschland<br />

Jonny Jacobsen *)<br />

Frederikshavn, Dänemark<br />

Dipl.-Kfm. Leif Juul Jørgensen<br />

Galashiels, Großbritannien<br />

Dr. Dipl.-Ing. Hermann J. Klein<br />

Hamburg, Deutschland<br />

Peter Koppers *)<br />

Oberhausen, Deutschland<br />

Gerhard Kreutzer *)<br />

Oberhausen, Deutschland<br />

Frank H. Lutz<br />

München, Deutschland<br />

Vorstandsmitglied der <strong>MAN</strong> SE<br />

04 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Dr.-Ing. Georg Pachta-Reyhofen,<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Thomas Otto *)<br />

Ottweiler, Deutschland<br />

Dr.-Ing. Peter Sunn Pedersen<br />

Solrød Strand, Dänemark<br />

Oskar Ritsch *)<br />

Diedorf, Deutschland<br />

Jörg Schwitalla<br />

Besigheim, Deutschland<br />

Vorstandsmitglied der <strong>MAN</strong> SE<br />

Hiltrud D. Werner<br />

München, Deutschland<br />

Peter Winkler *)<br />

Berlin, Deutschland<br />

Professor Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. mult.<br />

Sigmar Wittig<br />

Karlsruhe, Deutschland<br />

* von der Belegschaft gewählt


Vorstand (Stand: 01.01.2012)<br />

Dr. René Umlauft<br />

(CEO, Power Plants)<br />

Dr. Hans-O. Jeske<br />

(CTO, <strong>Turbo</strong>machinery)<br />

(V.l.n.r.) Dr. Stephan Timmermann, Dr. Hans-O. Jeske, Dr. René Umlauft, Dr. Peter Park<br />

Dr. Peter Park<br />

(CFO)<br />

Dr. Stephan Timmermann<br />

(Engines & Marine Systems, <strong>MAN</strong> PrimeServ)<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 05


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

das Jahr <strong>2011</strong> war für <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> richtungweisend – als Teil der <strong>MAN</strong><br />

Gruppe sind wir seither unter einem größeren Dach zu Hause. Im November<br />

<strong>2011</strong> hat die Volkswagen AG, auch vorher bereits größter Einzelaktionär der<br />

<strong>MAN</strong> SE, eine Aktienmehrheit an <strong>MAN</strong> erworben; sie hält seitdem nun mehr als<br />

50% der Stimmrechte und des Grundkapitals. Eine bestehende Partnerschaft<br />

wurde damit vertieft, und mit einem klaren Bekenntnis zu Geschäftsfeldern,<br />

Mitarbeitern und Standorten von <strong>MAN</strong> hat Volkswagen ein starkes Signal<br />

gesetzt, das nicht zuletzt auch für die Partner von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> von<br />

Bedeutung ist.<br />

Eine starke und verlässliche Basis ist von besonderer Bedeutung in einer Zeit,<br />

in der die weltwirtschaftlichen Prognosen aufgrund der Schuldenkrise in vielen<br />

Ländern mit starken Unsicherheiten behaftet sind. Während die Aussichten für<br />

unser <strong>Turbo</strong>maschinen- und unser After-Sales-Geschäft auf weiterhin stabilem<br />

bis gutem Niveau verbleiben werden, müssen wir beim Verkauf neuer Schiffsmotoren<br />

für geraume Zeit von einer schwachen Marktentwicklung ausgehen.<br />

Der Seetransport ist nach wie vor von Überkapazitäten und niedrigen Frachtraten<br />

geprägt, so dass sich die Neubau-Aktivitäten in der maritimen Branche<br />

zurzeit vor allem auf Offshore- und Spezialschiffe sowie Kreuzfahrtschiffe<br />

konzentrieren. Im Kraftwerksbereich entwickeln wir uns derzeit von einem<br />

06 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Dr. René Umlauft,<br />

CEO <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> SE


Komponentenhersteller zu einem Anbieter von Komplettleistungen, z. B. in Form<br />

von kombinierten Lösungen aus Motoren und Turbinen und so genannten Turnkey<br />

Power Plants, also schlüsselfertigen Anlagen. Hier werden wir in einigen Punkten<br />

sicherlich noch weitere Erfahrungen sammeln müssen, um von dem wachsenden<br />

Potenzial im Bereich der dezentralen Energieerzeugung zu profitieren.<br />

Dass <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> aber auch in schwieriger werdenden Zeiten in der<br />

Lage ist, seine Innovationskraft in marktfähige Produkte umzusetzen, hat das<br />

Unternehmen im vergangenen Jahr gleich mehrfach bewiesen, so z. B. mit dem<br />

Bau eines Zweitaktmotors, der bereits heute die ab 2016 gültigen Emissionsstandards<br />

der International Maritime Organization (IMO) für Stickoxide erfüllt.<br />

Auch in weiteren Segmenten konnte das Unternehmen in <strong>2011</strong> mit neuen,<br />

innovativen Produkten aufwarten. Belege dafür sind der Verkauf des weltweit<br />

ersten Subsea-Kompressors zur Erdgasförderung unter Wasser, ein überzeugter<br />

Kunde für den Prototypen unserer neuen Gasturbinenfamilie oder die Präsentation<br />

eines optimierten Kraftwerksmotors mit zweistufiger <strong>Turbo</strong>aufladung.<br />

Auf Basis solcher Entwicklungserfolge ist es unser erklärtes Ziel, weiter interna-<br />

tional zu wachsen. Mit Fokus auf die wachstumsstarken Entwicklungs- und<br />

Schwellenländer – allen voran den BRIC-Staaten – haben wir dazu im vergangenen<br />

Jahr unsere weltweite Präsenz weiter ausgebaut und das globale Netzwerk auf<br />

inzwischen mehr als 110 Standorte systematisch erweitert. Ob die Integration<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 07


Editorial<br />

eines brasilianischen Serviceanbieters oder der Ausbau unserer Workshop-Kapa-<br />

zitäten in Indien – zugute gekommen sind uns hier nicht zuletzt die Synergien<br />

aus der Fusion der ehemaligen Teilbereiche <strong>Diesel</strong> und <strong>Turbo</strong>, die das Unternehmen<br />

im Jahr 2010 geprägt hat. Diese Synergien wollen wir aufgreifen und vor<br />

allem für wichtige Schlüsselmärkte klare Länderstrategien definieren, die alle<br />

Strategischen Geschäftseinheiten umfassen.<br />

Als gutes Beispiel sehe ich hier unseren chinesischen Produktions- und Service-<br />

standort Changzhou, an dem wir inzwischen mehrere Geschäftsbereiche des<br />

Unternehmens angesiedelt haben. Gestartet als Montagewerk für Kompressoren<br />

und Turbinen, wurde in Changzhou im vergangenen Jahr ein weiterer Bauabschnitt<br />

eröffnet, um den Standort so zu einer regionalen Basis für nunmehr<br />

sechs Bereiche von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> und der <strong>MAN</strong>-Beteiligung Renk zu entwickeln<br />

– der beste Beweis für gemeinsam genutzte Synergien.<br />

Seit ich im September des vergangenen Jahres die Position des CEO bei <strong>MAN</strong><br />

<strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> übernommen habe, hat sich mein Blick auf dieses Unternehmen<br />

um die spannende Innenperspektive erweitert. Vor allem habe ich hier hoch<br />

motivierte Mitarbeiter vorgefunden, deren umfassendes Know-how die Basis<br />

für die hohe Qualität unserer Produkte und Serviceleistungen bildet. Diese<br />

wichtige Ressource wollen wir nicht nur sichern, sondern auch weitere, gut<br />

ausgebildete neue Fachkräfte für <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> begeistern. Das Wissen<br />

unserer Belegschaft steht somit im Zentrum einer Initiative für Forschung und<br />

Entwicklung, die wir in <strong>2011</strong> gestartet haben und im laufenden Geschäftsjahr<br />

fortführen werden. Sie wird wesentlich dazu beitragen, die Innovationskraft<br />

von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> weiter zu stärken, um uns so auf die Märkte und die<br />

Anforderungen der Zukunft vorzubereiten.<br />

08 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


„Mit hervorragenden Mitarbeitern, einer<br />

klaren Kundenorientierung und erstklassigen<br />

Produkten wollen wir von den makro-<br />

ökonomischen Trends profitieren.“<br />

Für das Unternehmen und seine Produktpalette sprechen dabei nicht zuletzt die<br />

weltweiten makroökonomischen Trends: Den global zunehmenden Bedarf an<br />

dezentral erzeugter Energie beispielsweise bedienen wir mit effizienten und<br />

flexiblen Kraftwerkslösungen. Für eine wachsende Weltbevölkerung stellen<br />

Maschinen von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> die zur Versorgung benötigten Grundstoffe<br />

her. Und schon heute werden rund 50% der globalisierten Warenströme<br />

auf den Ozeanen mit Motoren unseres Unternehmens bewegt.<br />

Dabei hat sich <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> frühzeitig auf die wachsende Nachfrage<br />

nach umfassenden Serviceleistungen in allen Bereichen eingestellt und differenziert<br />

sich heute mit einem weitreichenden und qualitativ hochwertigen<br />

After-Sales-Angebot gegenüber anderen Marktteilnehmern, insbesondere aufkommenden<br />

Wettbewerbern aus den Schwellenländern. Sowohl im Servicegeschäft<br />

als auch bei der Entwicklung neuer Produkte – der Fokus für unser<br />

gesamtes Liefer- und Leistungsspektrum liegt bei alledem auf den steigenden<br />

Anforderungen an Umweltverträglichkeit und Ressourcen schonende Effizienz.<br />

Mit hervorragenden Mitarbeitern, einer klaren Kundenorientierung und erst-<br />

klassigen Produkten wollen wir von diesen Trends auch in Zukunft profitieren,<br />

getreu dem Anspruch von <strong>MAN</strong>: Engineering the Future – since 1758.<br />

Ihr<br />

Dr. René Umlauft<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 09


Liefer- und Leistungsspektrum<br />

Engines & Marine Systems<br />

Jedes zweite Schiff auf den Weltmeeren fährt<br />

mit einem <strong>MAN</strong>-<strong>Diesel</strong>motor. <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> &<br />

<strong>Turbo</strong> ist Weltmarktführer bei Zweitakt-<strong>Diesel</strong>motoren,<br />

die große Containerschiffe, Frachter<br />

oder Öltanker antreiben. Die breite Palette von<br />

Viertaktmotoren von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong><br />

werden zum Antrieb weiterer Handelsschifftypen,<br />

in Spezialschiffen und in Passagierschiffen<br />

eingesetzt.<br />

� Zweitakt- und Viertaktmotoren für maritime<br />

Anwendungen<br />

� 450 kW bis 87 MW Leistung<br />

� Maritime GenSets von 450 kW bis 11,2 MW<br />

� Kraftstoffe: Schweröl, <strong>Diesel</strong>, Gas, Dual Fuel<br />

� Propeller und komplette Schiffsantriebs-<br />

systeme<br />

� Axiale und radiale <strong>Turbo</strong>lader für Zwei- und<br />

Viertaktmotoren, Einspritzsysteme, System-<br />

elektronik<br />

10 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>Turbo</strong>machinery<br />

Als einer der weltweit führenden Hersteller<br />

von <strong>Turbo</strong>maschinen verfügt die entsprechende<br />

Strategische Geschäftseinheit des Unternehmens<br />

über eine der umfangreichsten Produktpaletten<br />

in diesem Bereich. Genauso vielfältig wie die<br />

Produkte ist auch der Kundenkreis, für den<br />

das Unternehmen Kompressoren und Turbinen<br />

als Einzelmaschinen oder auch als komplette<br />

Maschinenstränge entwickelt und fertigt.<br />

� Kompressoren, Gas- und Dampfturbinen für<br />

Öl- & Gasindustrie, Prozessindustrie<br />

und Stromerzeugung<br />

� Schlüsselfertige Maschinenstränge inklusive<br />

Antrieb und Energierückgewinnung<br />

� Reaktoren für die chemische und petro-<br />

chemische Industrie, Spezialapparate<br />

für Forschungseinrichtungen


Power Plants <strong>MAN</strong> PrimeServ<br />

Mit seinem Angebot an <strong>Diesel</strong>- und Gas-<br />

Großmotoren für den stationären Einsatz<br />

in Kraftwerken ist <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> ein<br />

verlässlicher Partner für Stromerzeuger – egal,<br />

ob die Energie ins Netz eingespeist wird oder<br />

der lokalen Versorgung dient. Vom Tanklager bis<br />

zum Umspannungswerk, <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong><br />

bietet Gesamtlösungen aus einer Hand an. Auf<br />

Wunsch der Kunden werden auch Betrieb<br />

und Wartung der Kraftwerke übernommen.<br />

� Zweitakt- und Viertaktmotoren mit Leistungen<br />

von 450 kW bis 80 MW<br />

� Schlüsselfertige <strong>Diesel</strong>kraftwerke<br />

� Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung,<br />

<strong>Diesel</strong> Combined Cycle<br />

� Hohe Kraftstoffflexibilität: <strong>Diesel</strong>, Schweröl,<br />

Bio-Kraftstoffe, Gas, Dual Fuel<br />

� <strong>MAN</strong> PowerManagement: Betrieb und<br />

Wartung, Rundum-Service<br />

� Erweiterbare, modulare Konzepte<br />

Das After Sales-Serviceangebot „<strong>MAN</strong> PrimeServ“<br />

von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> verfügt über einen<br />

eigenen Markenauftritt, dessen Angebot sich<br />

bei weitem nicht auf die routinemäßige Instandhaltung<br />

von Motoren und Maschinen oder die<br />

simple Lieferung von Ersatzteilen beschränkt.<br />

Neben technischen Serviceleistungen für alle<br />

Produkte des Unternehmens beinhaltet das Angebot<br />

auch individuelle Beratung und Betreuung<br />

sowie umfassende Serviceverträge.<br />

� Instandhaltung, Ersatzteilversorgung,<br />

Reparaturen<br />

� Retrofits, Upgrades/Modernisierungen,<br />

Rerates, Relocations<br />

� Online-Service und Diagnose<br />

� Kundenschulungen in eigenen<br />

<strong>MAN</strong> PrimeServ-Akademien<br />

� Weltweites Servicenetzwerk:<br />

24h-OEM-Service rund um den Globus<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 11


Engines & Marine Systems<br />

Offshore-Spezialschiffe<br />

Schwerer Job<br />

im Ölgeschäft<br />

12 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 13


Engines & Marine Systems<br />

Starker Wind und stürmische See – Spezialschiffe für die Offshore-Industrie sind ganz<br />

besonderen Anforderungen ausgesetzt. Mit Effizienz, Verlässlichkeit und einem präzisen<br />

Ansprechverhalten müssen z. B. Schlepper, Explorations- und Versorgungsschiffe exakt auf<br />

der Stelle navigieren oder ganze Bohrinseln aus tausenden Tonnen Stahl bewegen.<br />

14 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


W<br />

ährend die ersten Bohrungen im 19. Jahr-<br />

hundert das schwarze Gold aus dem Boden<br />

sprudeln ließen, ist die Erschließung von Energie-<br />

trägern heute eine enorme Herausforderung. In<br />

immer entlegeneren Gebieten der Erde und unter<br />

oft schwierigen Bedingungen werden Erdöl und<br />

-gas gefördert. Ergiebige Vorkommen an Bodenschätzen<br />

gibt es in der Tiefsee oder in eisbedeckten<br />

Gebieten wie in den polaren Gewässern. Ihre<br />

Erschließung galt lange als unwirtschaftlich, doch<br />

der weltweit zunehmende Energiebedarf und die<br />

steigenden Preise machen sie nun lohnenswert.<br />

„Um die Schätze zu heben, werden heute mobile<br />

Bohrinseln und Spezialschiffe verwendet“, erklärt<br />

Wolfgang Dullinger aus der Business Unit Medium<br />

Speed bei <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>. „Die fest installierte<br />

Ölplattform wird mehr und mehr zum Dinosaurier.“<br />

Diese Entwicklung macht eine vollkommen neue<br />

Infrastruktur für die Offshore-Branche nötig: Weit<br />

draußen auf dem Ozean verkehren nun Spezialschiffe,<br />

die die riesigen Förderinseln transportieren,<br />

Equipment zur Unterwasserförderung der<br />

Rohstoffe (subsea) installieren oder den Meeresboden<br />

nach Öl- und Gasvorkommen absuchen,<br />

genauso wie Versorgungsschiffe, die Materialien<br />

zu den Plattformen transportieren.<br />

Starke Leistung<br />

Die vielfältigen Anforderungen der Offshore-<br />

Industrie berücksichtigt <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong><br />

mit auf den Kundenwunsch und die individuelle<br />

Einsatzart zugeschnittenen Antriebsvarianten für<br />

Spezialschiffe. Mit Erfolg, wie ein Auftrag über<br />

knapp 22 Millionen Euro aus dem Berichtsjahr<br />

zeigt: Swire Pacific Offshore Operation Pte Ltd<br />

(SPO), Singapur, orderte 16 Viertakt-<strong>Diesel</strong>motoren<br />

mit Getrieben und elektronisch gesteuerten,<br />

verstellbaren Propellern für vier neue hochseefähige<br />

Spezialschiffe, sogenannte Ankerzieh- und<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 15


Engines & Marine Systems<br />

1_ Sogenannte Ankerzieh- und Versorgungsschlepper<br />

transportieren Materialien zu den mobilen Plattformen<br />

2_ Für die Erschließung von Energieträgern in Gebieten fernab von Küsten<br />

werden heute mobile Bohrinseln und Spezialschiffe verwendet<br />

3_ Swire Pacific Offshore Operation Pte Ltd orderte 16 Viertakt-<strong>Diesel</strong>motoren<br />

von <strong>MAN</strong> für vier neue hochseefähige Spezialschiffe<br />

Versorgungsschlepper. Mit jeweils vier Motoren<br />

des Typs 9L27/38GO, zwei Propellern sowie den<br />

entsprechenden Getrieben bestückt, beträgt die<br />

Gesamtleistung jedes Schiffs bis zu 13 Megawatt.<br />

Damit erreicht es eine Spitzengeschwindigkeit von<br />

16,7 Knoten oder umgerechnet 31 Kilometern pro<br />

Stunde und hat ausreichend Kraft, um Bohrinseln<br />

zu verlagern und an der vom Auftraggeber gewünschten<br />

Stelle sicher zu befestigen.<br />

Für den Kunden sind Sicherheit und Zuverlässig-<br />

keit sowie auch die Servicefreundlichkeit der Motoren<br />

von enormer Bedeutung, denn das teure<br />

Offshoregeschäft verzeiht keine Fehler. „Fällt ein<br />

Schiff nur einen Tag aus, kann das mit 50 000<br />

US-Dollar und mehr als Minus zu Buche schlagen“,<br />

erklärt Poul Knudsgaard, Standortleiter <strong>MAN</strong><br />

<strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> in Frederikshavn und Chef von<br />

<strong>MAN</strong> PrimeServ Viertakt-Motoren Dänemark.<br />

16 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

1<br />

2<br />

3<br />

Vielversprechender Markt<br />

Ab Mitte 2014 schleppen, positionieren und versorgen<br />

die neuen Spezialschiffe mit <strong>MAN</strong>-Antrieb<br />

mobile Bohrinseln auf hoher See. Die 92 Meter<br />

langen und 22 Meter breiten Spezialschiffe gehören<br />

dann zu einem erlesenen Kreis: Weltweit gibt<br />

es zwar circa 3 500 Spezialschiffe dieser Art, jedoch<br />

nur etwa 200 dieser Größe und Ausstattung.<br />

Je höher der Ölpreis, desto mehr Plattformen werden<br />

gebaut, und desto mehr Schiffe werden benötigt,<br />

um diese Plattformen zu versorgen. Davon,<br />

dass die Ölkonzerne mit dem steigenden Ölpreis<br />

immer mehr Geld in die Erkundung neuer Ölvorkommen<br />

stecken, profitiert langfristig auch die<br />

Offshore-Schifffahrt.<br />

Der Bedarf der Schiffsindustrie ist vielfältig – genau<br />

wie das Angebot von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>.


Im Fokus<br />

Emissionsnormen<br />

Emissionen im Schiffsverkehr<br />

Rund 95 Prozent des weltweiten Güterferntransports werden mit Schiffen bewegt. Heute beteiligen sich so viele Länder wie niemals zuvor am Welthandel;<br />

der Transport über den Seeweg ist zentral für die globale Vernetzung. 124 Millionen TEU-Container (20-Fuß-Standard-Container) werden derzeit jährlich<br />

um den Globus transportiert. Etwa 100 000 Schiffe unterschiedlicher Typen verantworten damit auch einen Teil der globalen Schadstoffemissionen.<br />

Vom gesamten weltweiten CO2-Ausstoß gehen etwa 3,7 Prozent auf das Konto des Schiffsverkehrs. Gemessen an der Relation aus Ladungsmenge,<br />

zurückgelegter Entfernung und Schadstoffemissionen gilt das Schiff als sauberstes Transportmittel. So fallen beim Seetransport lediglich 0,5 Gramm<br />

Stickoxid-Emissionen pro Tonne und Kilometer an. Der Lkw kommt auf 1,9 Gramm, die Luftfracht gar auf 8,6 Gramm pro Tonne. Um die Umwelteffizienz<br />

des Seehandels weiter zu verbessern, werden die Schiffsdieselmotoren von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> beständig weiterentwickelt.<br />

Vorgaben der International Maritime Organiziation<br />

Die International Maritime Organization (IMO), eine Sonderorganisation<br />

der Vereinten Nationen, setzt Grenzwerte für die Emission<br />

von klimarelevanten Gasen wie Stickoxiden (NOx) und Schwefeloxiden<br />

(SOx) durch Schiffe. Seit Januar <strong>2011</strong> gilt die Tier II-Norm, die<br />

eine 20-prozentige Senkung von NOx-Emissionen gegenüber der<br />

Tier I-Norm aus dem Jahr 2000 fordert. Im Januar 2016 tritt Tier III<br />

in Kraft, bis dahin muss der Ausstoß von Stickoxiden in bestimmten<br />

küstennahen Gebieten (Emission Controlled Areas, ECAs) um 80<br />

Prozent vermindert werden. In ECAs darf bereits seit 2010 der Anteil<br />

von Schwefel im Kraftstoff nicht mehr als 1,0 Prozent betragen.<br />

Nach dem 1. Januar 2015 ist der Schwefelanteil auf 0,1 Prozent<br />

limitiert. Seit dem 1. Januar 2012 sind weltweit außerhalb der ECAs<br />

noch Konzentrationen von 3,5 Prozent Schwefel im Kraftstoff erlaubt,<br />

zum 1. Januar 2020 verlangt die IMO ein Maximum von nur<br />

noch 0,5 Prozent.<br />

Tier I<br />

Tier II<br />

Tier III<br />

NOx [g/kWh]<br />

Schwefelgehalt [%]<br />

4,5<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

allgemein<br />

0,5<br />

in ECAs<br />

0<br />

2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022<br />

Lösungen von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong><br />

<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> setzt alles daran, Kraftstoffverbrauch und Emissionen von Schiffsmotoren zu reduzieren. Bereits heute ermöglichen es Technologien<br />

von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>, die strikten IMO-Tier-III-Grenzwerte zu erfüllen. Maßnahmenpakete zur Stickoxidsenkung mit großer Wirkung sind die<br />

selektive katalytische Reduktion (Selective Catalytic Reduction, SCR) und die Abgasrückführung (Exhaust Gas Recirculation, EGR). Bei SCR werden<br />

die Abgase nach der Verbrennung durch einen Katalysator geleitet. Vor dem Katalysator wird Ammoniak oder Urea, das zu Ammoniak wird, eingespritzt.<br />

Der Katalysator beschleunigt die chemischen Reaktionen zwischen Ammoniak und NOx, die Endprodukte wie Stickstoff, Wasserdampf etc.<br />

sind unschädlich. SCR ist eine teilweise integrierte und auf den einzelnen Motor abgestimmte Technologie zur Nachbehandlung, EGR ist eine integrierte<br />

Motortechnologie, die als Teil des Motors selbst konstruiert ist. Bei EGR wird ein Teil der Abgase in die Ladeluft des Motors zurückgeleitet. Das<br />

reduziert den Sauerstoffgehalt im Motorbrennraum und erhöht unter anderem den Wasserdampfgehalt, wodurch die Verbrennungstemperatur niedriger<br />

und die Bildung von Stickoxiden reduziert wird. Im Gegensatz zu Stickoxid-Emissionen lassen sich Schwefeloxide im Abgas nicht über den Verbrennungsprozess<br />

im Motor reduzieren, sie können mit Hilfe von Entschwefelungsanlagen um bis zu 95 Prozent reduziert werden. Gemeinsam mit<br />

Partnern arbeitet <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> an der Entwicklung verschiedener Entschwefelungstechnologien. Eine drastische Reduktion von Schwefelemissionen<br />

lässt sich vor allem mit einer Umstellung auf Treibstoffe mit geringerem Schwefelgehalt – beispielsweise Marinediesel oder Erdgas – erzielen.<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> bietet dafür so genannte Dual Fuel-Motoren, die sowohl mit flüssigen als auch gasförmigen Kraftstoffen betrieben werden können.<br />

-20%<br />

-80% in ECAs<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 17


<strong>Turbo</strong>machinery<br />

Vom Grundstoff zum Kunststoff<br />

Ein weites Feld<br />

18 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 19


<strong>Turbo</strong>machinery<br />

Ob im Gehäuse eines Computermonitors oder als High-Tech-Faser in Sportbekleidung, ob als<br />

Spülschwamm, Kreditkarte oder als Getränkeflasche – aus unserem Alltag ist Kunststoff<br />

kaum weg zu denken.<br />

20 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


M<br />

ehrere hundert Millionen Tonnen der unterschiedlichsten<br />

Kunststoffe werden jedes<br />

Jahr für verschiedenste Zwecke hergestellt. Unter<br />

dem Begriff Kunststoff werden dabei synthetische<br />

oder halbsynthetische Materialien zusammengefasst,<br />

die sich aus verzweigten Molekülketten<br />

zusammensetzen. Einzelne Monomere setzen<br />

sich zu sogenannten Polymeren zusammen, wie<br />

die aus dem Griechischen stammenden Silben<br />

‚poly’ (viele) und ‚méros’ (Teil) verdeutlichen.<br />

Zur Herstellung von Kunststoffen in großtechni-<br />

schen Anlagen werden dabei rund um den Globus<br />

Kompressoren von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> verwendet.<br />

Ein zentraler Maschinentyp für derartige<br />

Prozesse sind Schraubenkompressoren des Unternehmens.<br />

Diese kommen beispielsweise in<br />

Styrolanlagen zum Einsatz, in denen Styropor ®<br />

hergestellt wird. Ein weiteres Anwendungsbeispiel<br />

ist die Herstellung von Acetylen aus Erdgas;<br />

das farblose Acetylen ist ein wichtiges Grundprodukt<br />

für die Herstellung von Kunststoffen wie<br />

Polyvinylchlorid (PVC) oder Polyurethan (PU).<br />

Kunststoffproduktion (1950 - 2009)<br />

Millionen<br />

Tonnen<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

1950 1960<br />

Welt Europa<br />

1970 1980 1990<br />

2000 2010<br />

Quelle: PlasticsEurope Market Research Group (PEMRG)<br />

Jahr<br />

Wachsende Produktionszahlen<br />

Wolf-Dieter Schmidt leitet bei <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong><br />

den Verkauf von Schraubenkompressoren: „Kunststoffe<br />

haben unglaublich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten,<br />

nicht nur darum wachsen die<br />

Produktionszahlen jedes Jahr weiter. Entgegen verbreiteter<br />

Annahmen werden Kunststoffe übrigens<br />

nicht nur in Niedriglohnländern wie China oder<br />

Indien hergestellt, auch in Deutschland ist die Kunststoffherstellung<br />

ein ausgeprägter Industriezweig.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 21


<strong>Turbo</strong>machinery<br />

Unsere Schraubenkompressoren liefern wir daher<br />

sowohl nach Europa als auch in andere Teile der<br />

Welt, etwa in die asiatischen Länder“, so der 59-jährige<br />

Ingenieur.<br />

Mit dem Wachstum der Kunststoffbranche sind<br />

auch die Verkaufszahlen für entsprechende Maschinen<br />

des Unternehmens stetig gewachsen. „In<br />

<strong>2011</strong> konnten wir den bisher größten Einzelauftrag<br />

für Prozessgas-Schraubenkompressoren verbuchen“,<br />

so Wolf-Dieter Schmidt weiter. „Für einen<br />

riesigen Chemiekomplex in China liefern wir hier<br />

insgesamt 24 Kompressoranlagen, zu denen auch<br />

die weltweit leistungsstärksten Maschinen dieser<br />

Art gehören.“ Dieser Rekord wird aber vermutlich<br />

nicht lange Bestand haben – wie bei vielen industriellen<br />

Anwendungen und Prozessen wachsen<br />

auch bei Schraubenkompressoren die Größen der<br />

Anlagen, lässt sich mit größeren Anlagen doch<br />

mehr und in der Regel auch kostengünstiger produzieren.<br />

Energie aus dem Abfall<br />

Aber nicht nur für die Produktion von Kunststoffen<br />

stellt <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> Maschinen her.<br />

Auch bei der späteren Verwertung können Produkte<br />

des Unternehmens zum Einsatz kommen.<br />

22 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

1 2<br />

1_ Robust und zuverlässig – 3D-Ansicht eines Schraubenkompressors<br />

2_ Hocheffiziente Dampfturbinen ermöglichen es, aus Abfall Energie<br />

zu gewinnen<br />

Als energiereicher Abfall haben Kunststoffe einen<br />

hohen Heizwert. Ergänzend zur Lagerung in Deponien<br />

oder dem aufwendigen stofflichen Recycling<br />

kann dieser Energiegehalt als Bestandteil des<br />

Restmülls in Müllverbrennungsanlagen nutzbar<br />

gemacht werden.<br />

Unter dem Stichwort Waste-to-Energy wird aus<br />

dem Müll wieder Energie in Form von elektrischem<br />

Strom und Wärme gewonnen. Die bei der<br />

Verbrennung entstehenden Schadstoffe aus dem<br />

Abfall werden weitestgehend herausgefiltert, sodass<br />

im Gegensatz zur Deponierung weniger<br />

Emissionen freigesetzt werden. Die Hitze der Verbrennung<br />

wird wie in anderen Kraftwerken auch<br />

zur Erzeugung von Wasserdampf genutzt. Dampfturbinen,<br />

die <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> ebenfalls<br />

erfolgreich vertreibt, ermöglichen es dann, aus<br />

dem energetisch aufgeladenen Dampf über einen<br />

Generator wieder elektrischen Strom zu produzieren<br />

– der zum Beispiel für die Herstellung von<br />

Kunststoff genutzt werden kann.<br />

Kunststoff ist vielfältig – genau wie das Angebot<br />

von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>.


Im Fokus<br />

Subsea – Förderung von Öl & Gas<br />

unter Wasser<br />

Erdöl und -gas gehören zu den weltweit wichtigsten Rohstoffen – nicht nur für die Verarbeitung zu Kraftstoffen, sondern zum Beispiel auch für die<br />

Herstellung von Kunststoffen.<br />

Was bedeutet Subsea?<br />

In der Öl- und Gasindustrie bezeichnet der Begriff die Förderung dieser Rohstoffe mit speziellen Methoden direkt am Meeresgrund, in Wassertiefen<br />

bis zu 3 000 Metern.<br />

Hintergrund<br />

Der Bedarf der Weltbevölkerung an Öl und Gas für Energieerzeugung und Produktionszwecke lässt sich zumindest mittelfristig nicht allein auf erneuerbarer<br />

Basis decken. Immer neue Quellen müssen daher erschlossen werden, deren Erschließung zunehmend anspruchsvoller wird. Zur Deckung<br />

des Bedarfs dringen die Experten daher in Gebiete vor, die immer weiter entfernt liegen und schwer erreichbar sind – ein Beispiel sind Bohrungen am<br />

Grund der Meere.<br />

Was bisher mit Hilfe von Plattformen von der Meersoberfläche aus geschah, verlagert sich weiter in die Tiefe: Maschinen und Anlagen werden direkt am<br />

Meeresgrund installiert und fördern, vollautomatisch gesteuert und überwacht, die begehrten Rohstoffe über Rohrleitungen an die Wasseroberfläche,<br />

von wo sie über Pipelines oder Tankschiffe zu den Verbrauchermärkten gelangen.<br />

Konkret<br />

Für einen großen Öl- und Gasproduzenten hat <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> den weltweit ersten Subsea-Kompressor entwickelt, mit dem Erdgas direkt am<br />

Meeresgrund gefördert werden kann. Bei dieser anspruchsvollen Aufgabe widersteht der nahezu wartungsfreie Kompressor mit seiner robusten, hermetisch<br />

gekapselten Hülle dem Wasserdruck in der Tiefe und verhindert zudem auch das Austreten von Gas. Die Förderung am Meeresgrund wird<br />

dadurch kostengünstiger und verlässlicher, das Risiko negativer Umwelteinflüsse kann zudem weiter reduziert werden.<br />

Hermetisch gekapselt und nahezu wartungsfrei, fördern hochmoderne Kompressoren<br />

des Unternehmens z. B. Erdgas vom Meersboden. Im Bild: Zwei Kompressorenstränge,<br />

installiert in einem Subsea-Modul, das am Meersboden verankert wird<br />

(Bildverwendung mit freundlicher Genehmigung von Aker Solutions)<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 23


Power Plants<br />

Dezentrale <strong>Diesel</strong>-Kraftwerke<br />

Flexibel und<br />

umweltbewusst<br />

24 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 25


Power Plants<br />

Energie ist der Motor der Wirtschaft, und auch für private Haushalte sind Strom und Wärme<br />

unerlässlich. Mit Blick auf Versorgungssicherheit und eine umweltfreundliche Ressourcennutzung<br />

wandeln sich dabei die Anforderungen an den Energiemix: Ein flexibles Angebot und<br />

die effiziente, dezentrale Erzeugung sind heute wichtiger denn je.<br />

26 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


Energie für die Trockenzeit<br />

E<br />

lf Viertaktaggregate von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong><br />

mit einer Gesamtleistung von 200 Megawatt<br />

bilden das Herz eines neuen <strong>Diesel</strong>kraftwerks<br />

in Costa Rica, gelegen an der Pazifikküste,<br />

rund 70 Kilometer von der Hauptstadt San José<br />

entfernt. Seit es im Februar <strong>2011</strong> ans Netz gegangen<br />

ist, übernimmt es allein rund zehn Prozent<br />

der Stromversorgung der zentralamerikanischen<br />

Republik.<br />

Für Fideicomiso, eine Treuhandgesellschaft, ge-<br />

gründet vom staatlichen Energieversorger Grupo<br />

Instituto Costarricense de Electricidad und der<br />

Banco de Costa Rica, hat <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> das<br />

schlüsselfertige Kraftwerk in Garabito im Westen<br />

des Landes errichtet.<br />

160 000 Quadratmeter Gesamtfläche nimmt die<br />

Anlage ein – mit dem Kraftwerkgebäude inklusive<br />

Abgasanlage, den Tanklagern und der Hochspannungsschaltanlage,<br />

die den Strom ins Netz<br />

übergibt. Von dort erfolgt die Einspeisung in vier<br />

Richtungen. Dieser Knotenpunkt für Überlandleitungen<br />

fixierte auch den Standort für das neue<br />

Kraftwerk.<br />

Umweltbewusst Energie erzeugen<br />

Costa Rica ist eine der stabilen und stark wachsenden<br />

Volkswirtschaften Mittelamerikas. Der Energiebedarf<br />

steigt jährlich um vier bis acht Prozent.<br />

Rund 80 Prozent seiner Elektrizität erzeugt das<br />

Land durch Wasserkraft. Doch während der Trockenzeit,<br />

in den Monaten Dezember bis Mai, ist<br />

Costa Rica auf zusätzliche Energiequellen angewiesen.<br />

„<strong>Diesel</strong>kraftwerke tragen dazu bei, die Versorgungslücke<br />

zu schließen“, erläutert Projektmanager<br />

Wolfgang Frank. „Allerdings müssen diese<br />

die strengen Emissionsauflagen des umweltbewussten<br />

Landes erfüllen.“ Die Fähigkeit von <strong>MAN</strong><br />

<strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>, verbrauchs-, schadstoff- und geräuscharme<br />

<strong>Diesel</strong>kraftwerke aus einer Hand zu<br />

liefern, war einer der ausschlaggebenden Punkte<br />

für den Auftrag.<br />

Die Motoren des Typs 18V48/60 von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> &<br />

<strong>Turbo</strong> erfüllen trotz des Betriebs mit Schweröl<br />

die strengen Emissionsauflagen von Costa Rica<br />

durch optimierte Verbrennung bei reduziertem<br />

Kraftstoffverbrauch, was sich in weniger Stickoxid-Emissionen<br />

sowie einer geringeren CO2-Freisetzung<br />

niederschlägt. Mit dem 190-Millionen-<br />

Euro-Projekt hat <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> seine<br />

Marktposition als Anbieter kompletter <strong>Diesel</strong>kraftwerke<br />

weiter verbessert.<br />

Gesamtlösungen auf Kundenwunsch<br />

Nicht immer kommen die Kunden für Kraftwerksanlagen<br />

wie in Costa Rica aus der Energiebranche.<br />

Der weltweit steigende Strombedarf lockt Finanzinvestoren<br />

an, sogenannte Independent Power<br />

Producers, die viel Geld in diesen Bereich stecken,<br />

jedoch keine Erfahrung mit dem Betrieb eines<br />

Kraftwerks haben. Daher bietet <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> &<br />

<strong>Turbo</strong> Gesamtlösungen an und übernimmt auf<br />

Wunsch für seine Kunden auch den Betrieb und<br />

die Wartung der Kraftwerke.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 27


Power Plants<br />

1_ Der <strong>MAN</strong> Dual Fuel-Motor 51/60DF kann mit Gas betrieben werden, ist bei Versorgungsengpässen<br />

aber problemlos auf flüssige Kraftstoffe umstellbar<br />

2_ <strong>MAN</strong> Dual Fuel-Motor beim Testlauf auf dem Prüfstand<br />

Stromerzeugung für den<br />

Diamantenabbau<br />

L<br />

uxoriös, mystisch, begehrt: Diamanten schlagen<br />

seit Jahrtausenden die Menschen in ihren<br />

Bann. Auf dem Weltmarkt für die funkelnden Kostbarkeiten<br />

gilt Russland inzwischen als die größte<br />

Schatzkammer. Nirgendwo werden so viele Diamanten<br />

abgebaut wie in den wichtigsten russischen<br />

Lagerstätten in der Republik Sacha im Nordosten<br />

des Landes, im Ural-Gebirge sowie auch im<br />

Gebiet Archangelsk im europäischen Teil Russlands.<br />

Auch wenn man die funkelnden Steine zumeist mit<br />

Schmuck verbindet, haben Diamanten eine noch<br />

größere Bedeutung für die Industrie. Denn Diamanten<br />

sind das härteste bekannte Mineral auf<br />

der Erde. Die wertvollen Steine verleihen Bohrern<br />

den entscheidenden Biss, machen Sägen erst richtig<br />

scharf und schneiden und schleifen so gut wie<br />

alles. Etwa 80 Prozent aller geförderten Diamanten<br />

kommen in der Industrie zum Einsatz.<br />

28 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

1 2<br />

<strong>MAN</strong>-Motoren für Diamantenmine<br />

Für den Diamantenabbau in der russischen Region<br />

Primorsky, etwa 100 Kilometer nördlich der Stadt<br />

Archangelsk nahe des Weißen Meeres, liefert ein<br />

neues Kraftwerk bald die notwendige Energie. Die<br />

Kraft, um den Schatz zu heben, liefern Motoren von<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>: Sechs Generatoren mit Motoren<br />

des Typs <strong>MAN</strong> 18V28/32S erzeugen 24 MW<br />

Strom im neuen Kraftwerk, das der russische<br />

Konzern NG-Energo für den Erz- und Diamantenkonzern<br />

JSC Severalmaz baut. Das Projekt wird in<br />

einer relativ kurzen Zeit realisiert, das Kraftwerk soll<br />

innerhalb von nur einem Jahr fertiggestellt werden.<br />

In der Mine in Primorsky können voraussichtlich<br />

noch über 50 Jahre lang Diamanten abgebaut werden,<br />

mit einem geschätzten Wert von 8,4 Milliarden<br />

Euro. Rund 60 Prozent der Rohdiamanten der Mine<br />

haben Edelsteinqualität.<br />

Die weltweite Bedarf an Energie ist vielfältig – genau<br />

wie das Angebot von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>.


Im Fokus<br />

Gasmotoren für Kraftwerke<br />

Ein vielversprechender Kraftstoff<br />

Die steigenden Kraftstoffkosten, die Gesetzesvorgaben zur Reduzierung der Emissionsgrenzwerte, der Trend zu dezentralen Energielieferanten sowie<br />

der Energiebedarf von Ländern mit großen Gasvorkommen sind Treiber für den stationären Einsatz von Gasmotoren in Kraftwerken. Neben der hohen<br />

Versorgungssicherheit und Potenzialen bei den Betriebs- und Anschaffungskosten, liegt der Vorteil des Gasantriebs vor allem in den äußerst geringen<br />

Emissionswerten bei einem gleichzeitig hohen Wirkungsgrad.<br />

Erdgas ist unter den fossilen Energieträgern der umweltfreundlichste. Gasmotoren emittieren aufgrund des geringeren Kohlenstoffanteils im Kraftstoff<br />

etwa 25 Prozent weniger CO2 als <strong>Diesel</strong>motoren. Der Ausstoß von Stickoxiden (NOx) ist etwa 80 Prozent niedriger, Schwefeloxide, Ruß oder Partikelemissionen<br />

praktisch nicht vorhanden.<br />

20V35/44G – Der neue Gasmotor von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong><br />

<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> hat für den stationären Einsatz in Kraftwerken den Otto-Gasmotor 20V35/44G entwickelt. Der einstufig aufgeladene Motor<br />

verfügt über eine Leistung von 10,6 MW und damit über die höchste Leistung in diesem Segment. In weniger als zwei Jahren haben Ingenieure bei<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> den Motor vollständig neu entwickelt und den Prototypen gebaut. Seit September <strong>2011</strong> ist der Prototyp auf dem Prüfstand und<br />

wird intensiv getestet. Die ersten Motoren gehen 2013 in den Feldtest und werden bei einem Pilot-Kunden unter Praxisbedingungen betrieben.<br />

Neben einem sehr hohen Wirkungsgrad verfügt der neue Gasmotor über zahlreiche, innovative Technik-Bausteine. Allein durch innermotorische Maßnahmen<br />

ist die Einhaltung aller derzeit gültigen Emissionsgrenzwerte möglich.<br />

Blick in die Zukunft<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> will das Portfolio im Bereich Gasmotoren in den nächsten Jahren ausbauen und durch weitere Motorenmodelle in unterschiedlichen<br />

Leistungsbereichen ergänzen. Neben der Anwendung in Kraftwerken zur stationären Strom- und Wärmeeerzeugung gewinnt auch der Einsatz<br />

im Marine-Bereich zunehmend an Bedeutung. Dafür stehen so genannte Dual Fuel-Motoren zur Verfügung, also Zweistoffmotoren, die mit flüssigen<br />

und gasförmigen Kraftstoffen betrieben werden können. Für Kunden besteht darüber hinaus die Möglichkeit, vorhandene <strong>Diesel</strong>motoren in Dual Fuel-<br />

Motoren umzurüsten (Retrofit). Auch der reine Gasmotor ist in der Schifffahrt inzwischen denkbar.<br />

Mit dem Engagement im Bereich des Gasmotorenangebots rüstet sich <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> für künftige Anforderungen in einem Markt mit großen<br />

Wachstumschancen.<br />

Modell des Otto-Gasmotors 20V35/44G<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 29


<strong>MAN</strong> PrimeServ<br />

Serviceeinsätze rund um den Globus<br />

Wie im Fluge<br />

30 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 31


<strong>MAN</strong> PrimeServ<br />

32 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


Technische Unterstützung rund um den Globus: Die Vorteile eines erstklassigen Serviceangebots<br />

zeigen sich nicht nur im Fall von Wartung und Instandhaltung. Mit Know-how und<br />

Erfahrung müssen Experten auch bei ungeplanten Einsätzen jederzeit reaktionsschnell<br />

verfügbar sein.<br />

W<br />

ährend die brasilianische Sonne sich auf<br />

der glatten Oberfläche des Atlantiks spiegelt,<br />

setzt der Helikopter zur Landung an. Trotz<br />

doppeltem Gehörschutz dröhnt der Lärm der Rotoren<br />

in der Kabine und man ist froh, nach der<br />

Landung wieder festen Boden unter den Füßen zu<br />

haben. Festen Boden? Das ist wohl Ansichtssache,<br />

denn zusammen mit einem Serviceingenieur<br />

von <strong>MAN</strong> PrimeServ befinden wir uns über dem<br />

atlantischen Ozean, rund 120 km vor der Küste<br />

Brasiliens auf einer Förderplattform einer großen<br />

Ölgesellschaft.<br />

Auf insgesamt vier Plattformen sorgen hier Gas-<br />

turbinen und Kompressoren von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> &<br />

<strong>Turbo</strong> neben der Rohstoffförderung auch für eine<br />

konstante Stromversorgung. <strong>MAN</strong> PrimeServ betreut<br />

diese Maschinen nun im Rahmen einer umfassenden<br />

Operations & Maintenance-Vereinbarung,<br />

die auf inzwischen zwanzig Jahre verlängert<br />

wurde. Rund um die Uhr sind Ingenieure des Servicebereichs<br />

von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> vor Ort. Als<br />

Betriebsmannschaft steuern und überwachen sie<br />

den Betrieb der Maschinen, stellen die vertraglich<br />

vereinbarte Leistung sicher und können als Experten<br />

im Bedarfsfall direkt und fachkundig<br />

eingreifen. Helikopter sind dabei ein übliches<br />

Transportmittel für die Ingenieure – denn im Servicegeschäft<br />

heißen die Trümpfe Geschwindigkeit<br />

und Flexibilität.<br />

An Land oder auf dem Wasser<br />

Das gilt auch, wenn Teams von <strong>MAN</strong> PrimeServ<br />

zum Einsatz an Motoren gerufen werden, die<br />

ihren Dienst als Antriebsaggregate von Schiffen<br />

oder zur Stromerzeugung an Bord verrichten.<br />

Um schnell reagieren zu können, ist auch hier<br />

nicht selten ein Helikopter im Einsatz, um die<br />

Fachleute von <strong>MAN</strong> PrimeServ an Bord zu bringen,<br />

noch bevor ein Schiff im Hafen angelegt<br />

hat. Kurzfristige Reparaturen können so eingeleitet<br />

und erforderliche Ersatzteile bereits bestellt<br />

werden, bevor die erste Ankerleine vertäut ist.<br />

Um die teils engen Zeitpläne von Reederei und<br />

Mannschaft nicht zu gefährden, sind notwendige<br />

Arbeiten dann meist schon beendet, wenn das<br />

Schiff neu beladen wurde und fertig zum Ablegen<br />

ist.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 33


<strong>MAN</strong> PrimeServ<br />

1+2+3 Ein exzellentes Verständnis für den Bedarf der Kunden, gepaart mit hoher technischer Kompetenz,<br />

sind die Voraussetzungen für erstklassige Serviceleistungen<br />

Für ihre Einsätze reisen die Servicespezialisten<br />

von <strong>MAN</strong> PrimeServ auch schon mal um die halbe<br />

Welt. Je nach Auftrag und Einsatzort kommen Sie<br />

entweder von einem der weltweiten Servicestützpunkte,<br />

die auf allen fünf Kontinenten vertreten<br />

sind, oder aus den Kompetenzzentren der europäischen<br />

Hauptstandorte. Bei Bedarf sind die Mitarbeiter<br />

so innerhalb kürzester Zeit weltweit vor Ort.<br />

Investitionen pflegen<br />

Denn auch geplante Wartungseinsätze bedeuten<br />

in der Regel, dass millionenteure Investitionen<br />

wie Motoren, Turbinen und Kompressoren nicht<br />

produktiv verfügbar sind. Für <strong>MAN</strong> PrimeServ ist<br />

es daher oberstes Ziel, die größtmögliche Verfügbarkeit<br />

von Motoren, Maschinen und Anlagen sicherzustellen,<br />

um Einnahmeausfälle der Kunden<br />

34 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

1 2<br />

durch Geschwindigkeit und Flexibilität zu minimieren.<br />

Hier sind flexible und eingespielte Expertenteams<br />

gefragt, um planbare und ungeplante<br />

Arbeiten mit möglichst geringem Zeitaufwand zu<br />

absolvieren.<br />

So wird ein Helikopter zum notwendigen Transportmittel.<br />

Damit die Rohstoffförderung auf einer<br />

Plattform nicht ins Stocken gerät. Damit eine Kleinstadt<br />

den benötigten Strom erhält. Damit Kaffee<br />

aus Guatemala oder Rotwein aus Spanien ihren<br />

Bestimmungsort ‚just in time’ erreichen oder auf<br />

einer Karibikinsel bei Windstille nicht die Lichter<br />

ausgehen.<br />

Die Anforderungen der Kunden sind vielfältig –<br />

genau wie das Angebot von <strong>MAN</strong> PrimeServ, der<br />

After-Sales-Marke von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>.<br />

3


Im Fokus<br />

Global denken – lokal handeln<br />

Zentrale Servicestützpunkte<br />

Für <strong>Diesel</strong>motoren<br />

Für <strong>Turbo</strong>maschinen<br />

Was ist gemeint?<br />

Internationale Kundenkreise und enger werdende Zeitfenster lassen weltweit den Bedarf nach reaktionsschneller Kompetenz wachsen. Um diesen Bedarf<br />

zu decken, wächst auch das Netzwerk von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong>, das schon heute aus mehr als 110 Standorten auf allen fünf Kontinenten besteht.<br />

Hintergrund<br />

Mit einer Exportquote von nahezu 90% bedient <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> einen Kundenkreis, der sich weit über die europäischen Standorte hinaus rund um<br />

den Globus erstreckt. Ob Schiffsmotoren für eine koreanische Werft, ein Dampfturbinensatz für eine chilenische Papierfabrik oder <strong>Turbo</strong>lader für ein<br />

britisches Kraftwerk, ob Kompressoren für die Ölförderung in Russland, Angola oder Norwegen oder chemische Reaktoren für eine indische Raffinerie,<br />

ob Serviceeinsätze im Hafen von New York, Kapstadt oder Sydney – bereits seit dem 19. Jahrhundert des letzten Jahrtausends ist das Unternehmen<br />

weit über die Grenzen von Deutschland und Europa hinaus aktiv.<br />

Besondere Bedeutung hat dies für das Servicegeschäft von <strong>MAN</strong> PrimeServ. Um die sogenannte Downtime, also die unproduktive Zeit von Maschinen,<br />

Motoren und Anlagen, möglichst gering zu halten, verfügen die weltweiten Servicestandorte über eigenes Personal sowie Werkstattkapazitäten. Bei<br />

Bedarf kann <strong>MAN</strong> PrimeServ so schnell reagieren, um die notwendigen Ressourcen innerhalb kürzester Zeit in die entferntesten Ecken der Welt zu<br />

bringen.<br />

Konkret<br />

Für <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> bedeutet dies, weltweit vor Ort präsent zu sein und die internationalen Märkte nicht nur aus den europäischen Stammhäusern<br />

zu bedienen. Globales Wachstum wird daher eng mit regionaler Verantwortung, weltweit gültigen Qualitätsstandards sowie einem exzellenten<br />

Verständnis lokaler Gegebenheiten verknüpft.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 35


Forschung und Entwicklung<br />

Innovation und Umwelt<br />

Lösungen für<br />

heute und morgen<br />

Im vergangenen Jahr <strong>2011</strong> wurde auf der Erde der siebenmilliardste Mensch geboren. Vor<br />

allem der technische und medizinische Fortschritt haben dazu geführt, dass sich die Zahl<br />

der auf dem Globus lebenden Menschen in den vergangenen 50 Jahren mehr als verdoppelt<br />

hat. Auch wenn das Wachstum sich in einigen Industrieländern bereits verlangsamt hat oder<br />

sogar rückläufig ist, insgesamt wächst die Menschheit weiter.<br />

36 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


D<br />

„Innovative Konzepte für einen reduzierten Einsatz<br />

von Ressourcen und minimierte Emissionen.“<br />

amit wachsen auch die Anforderungen<br />

an unsere Versorgung. Ob Rohstoffe oder<br />

Nahrungsmittel, Grundprodukte oder höherwer-<br />

tige Güter – der weltweite Bedarf und damit die<br />

Produktionszahlen steigen. Die damit verbundene<br />

Problematik wird exemplarisch am Beispiel der<br />

Energieversorgung deutlich. Bis zu einer vollständigen<br />

Umstellung auf regenerative Quellen,<br />

die voraussichtlich noch Jahrzehnte dauern wird,<br />

sind fossile und damit nicht-erneuerbare Energieträger<br />

weiterhin eine endliche, aber unverzichtbare<br />

Quelle.<br />

Ob es um die Versorgung mit Energie, Nahrungs-<br />

mitteln oder auch Konsumgütern geht – unab-<br />

hängig vom Blickwinkel ist das globale Wachstum<br />

nicht ohne Folgen für Mensch und Umwelt.<br />

Im Spannungsfeld<br />

Eine effiziente Versorgung zu ermöglichen und<br />

dabei negative Auswirkungen weiter zu reduzieren,<br />

stellt eine Herausforderung dar. Gefordert<br />

sind hier immer wieder neue Lösungen und innovative<br />

Konzepte, um die Menge der eingesetzten<br />

Ressourcen und negative Effekte wie den Ausstoß<br />

von Emissionen fortwährend zu minimieren.<br />

Für entwickelnde High-Tech-Unternehmen gilt es<br />

dabei, technische Machbarkeit und wirtschaftliche<br />

Aspekte mit einer gesamtgesellschaftlichen<br />

Verantwortung zu vereinen.<br />

Auch <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> setzt sich daher im<br />

Bereich Forschung und Entwicklung mit zahlreichen<br />

technologischen Fragestellungen auseinander<br />

– immer mit dem Anspruch, den Kunden<br />

intelligente und vorausschauende Lösungen anbieten<br />

zu können. Ob große Durchbrüche oder<br />

Lösungen im Detail, ob im Verbund mit Hochschulen,<br />

Forschungseinrichtungen oder industriellen<br />

Partnern, in den Entwicklungsabteilungen<br />

des Unternehmens entstehen die entsprechenden<br />

Antworten – und das für Anwendungsgebiete,<br />

die so vielfältig sind wie das Produktportfolio des<br />

Unternehmens.<br />

Maritime Systemlösungen<br />

Die Beispiele sind zahlreich, so z. B. für den globalen<br />

Warentransport auf den Weltmeeren, der ursächlich<br />

ist für immerhin rund drei Prozent der<br />

weltweiten CO2-Emissionen. Als aktuelles Beispiel<br />

ist es hier die Nutzung von Abwärmepotenzialen<br />

der großen Schiffsmotoren, die die Ingenieure von<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 37


Innovation und Umwelt<br />

Turbinenstränge ermöglichen es, die Abhitze von Schiffsmotoren wieder effektiv zu nutzen<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> fordert. Ziel ist es, diese<br />

ansonsten ungenutzten Energiepotenziale zu ver-<br />

werten, indem sie wieder dem Antriebsstrang zu-<br />

geführt oder für die Stromversorgung der Schiffe<br />

eingesetzt werden. Auf den Weg zu nachhaltigen<br />

Konzepten sind hier vor allem technische Herausforderungen<br />

zu bewältigen, aber das Ziel ist eindeutig:<br />

Ressourcen wie den eingesetzten Kraftstoff<br />

effizienter zu nutzen und auftretende Emissionen<br />

weiter zu reduzieren.<br />

Gleiches gilt für eine neue ultra-langhubige Zwei-<br />

takt-Motorenreihe, die <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> zur<br />

Marktreife entwickelt hat. Mit einer geringeren<br />

Umdrehungsgeschwindigkeit der Antriebswelle<br />

und einer höheren thermischen Effizienz können<br />

diese Motoren mit größeren Schiffspropellern<br />

gekoppelt werden, um so eine gesteigerte Gesamteffizienz<br />

des Antriebstrangs zu erreichen.<br />

Der Effekt: bis zu 7% Einsparung des eingesetzten<br />

Kraftstoffs sowie der auftretenden CO2-Emissionen.<br />

Die ersten Aufträge im Jahr <strong>2011</strong> für die Ausstattung<br />

neuer Schiffe mit dieser Motorenreihe<br />

bestätigen hier die intensiven Anstrengungen des<br />

Unternehmens.<br />

38 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Als zentrale Richtlinie für den Emissionsausstoß<br />

in der internationalen Seeschifffahrt gelten die<br />

Vorgaben der International Maritime Organization<br />

(IMO), die sich hinsichtlich des Ausstoßes von<br />

Schwefeloxiden (SOx) und von Stickoxiden (NOx)<br />

in den Jahren 2015 bzw. 2016 weiter verschärfen<br />

werden. Mit Blick hierauf wird im Unternehmen –<br />

neben der Vermeidung von Emissionen durch<br />

Effizienzsteigerung – auch hinsichtlich der Reduktion<br />

entstehender Emissionen entwickelt. Bereits<br />

im vergangenen Jahr hat <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong><br />

einen ersten Auftrag verbuchen können, bei dem<br />

der bestellte Zweitakt-Schiffsmotor durch die Reinigung<br />

der Abgase schon heute den strengeren<br />

Tier III-Richtlinien der IMO gerecht wird. Der Motor<br />

des Typs <strong>MAN</strong> B&W 6S80ME-C9 wird als integraler<br />

Bestandteil mit der nächsten Generation eines<br />

Systems zur Abgasrückführung (engl. Exhaust Gas<br />

Recirculation – EGR) ausgestattet. Durch einen reduzierten<br />

Sauerstoffgehalt der Verbrennungsluft<br />

und niedrigere Verbrennungstemperaturen wird<br />

so die Entstehung von Stickoxiden im Abgas erheblich<br />

vermindert – ein weiteres Beispiel der zahlreichen<br />

Lösungen, die von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong><br />

realisiert werden.


„Ressourcen effizienter nutzen,<br />

Emissionen weiter reduzieren.“<br />

Motor vom Typ <strong>MAN</strong> B&W 6S80ME-C9 – mit einem integrierten System zur<br />

Abgasrückführung (in Orange) können Stickoxid-Emissionen weiter reduziert werden<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 39


Forschung Innovation und Umwelt<br />

Entwicklung<br />

1+2 Ob als Kraftstoff für Motoren (links) oder Turbinen (rechts) des Unternehmens – Erdgas ist der umweltfreundlichste fossile Energieträger<br />

Erdgas: Vielseitig und sauber<br />

Ob es sich nun um einen Schiffsmotor, ein <strong>Diesel</strong>-<br />

Kraftwerk oder eine Turbine handelt – erheblichen<br />

Einfluss auf die Entstehung von Emissionen hat<br />

vor allem die Wahl des verwendeten Kraftstoffs.<br />

Positives Potenzial für eine möglichst saubere<br />

Energieerzeugung bzw. -umwandlung bietet der<br />

Einsatz von Erdgas. Diesem Thema widmet sich<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> bei seinen Entwicklungsanstrengungen<br />

mit einer ganzheitlichen Gasstrategie,<br />

die sowohl die Motoren- als auch die Turbinentechnologie<br />

des Unternehmens einschließt. Dem<br />

wachsenden Bedarf an dezentral, flexibel und vor<br />

allem sauber erzeugter Energie ist <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> &<br />

<strong>Turbo</strong> zum Beispiel mit der Vorstellung eines neuen,<br />

effizienten Gasmotors für Kraftwerksanwendungen<br />

begegnet.<br />

Zudem konnte im vergangenen Jahr die Entwick-<br />

lungsphase einer neuen Gasturbinenserie erfolg-<br />

reich beendet werden. Als Erfolgsbeweis wurde im<br />

direkten Anschluss daran ein bereits langjähriger<br />

Kunde des Unternehmens als Abnehmer für den<br />

Prototypen gewonnen. Flexibel einsetzbar, sind<br />

sowohl Gasmotor als auch Gasturbine dazu geeignet,<br />

Strom bedarfsgerecht bereit zu stellen – beispielsweise<br />

um die Volatilität des Angebots von<br />

40 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

1 2<br />

Wind- und Sonnenstrom auszugleichen. Nicht nur<br />

bei diesen Anwendungen stellt die Verwendung<br />

von Erdgas oder Biokraftstoffen sicher, dass CO2-<br />

Bilanz und Emissionsminimierung klar im Vordergrund<br />

stehen.<br />

Durch die Möglichkeit der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

eröffnet sich zudem weiteres Potenzial der Energieeinsparung<br />

bei diesen Anwendungen. Mit einer<br />

umfangreichen Palette an Dampfturbinen ist<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> in der Lage, kombinierte Produktpakete<br />

aus einer Hand anzubieten, mit denen<br />

die eingesetzten Kraftstoffe noch effizienter verwertet<br />

werden können. Ob einzeln oder im Paket:<br />

Den Kundenwünschen entsprechend, ermöglicht<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> so die Nutzung von Ressourcen<br />

schonenden und somit zukunftsträchtigen<br />

Formen der Energieerzeugung.<br />

Vorausschauende Entwicklung<br />

Neben Motoren und Turbinen hat auch die industrielle<br />

Kompressorentechnologie des Unternehmens<br />

eine große Anwendungsbreite im Hinblick auf Umwelt-<br />

und Energieprozesse. Mit einer weiteren erfolgreichen<br />

Markteinführung hat <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> &<br />

<strong>Turbo</strong> im vergangenen Jahr die Entwicklung einer<br />

neuen Generation von Axialkompressoren zu


Im Fokus<br />

Qualität und Sicherheit –<br />

mehr als nur ein Versprechen<br />

Ob ISO, OHSAS oder SCC, 9001 oder 14001, Maschinenrichtlinie oder Richtlinie für Druckgeräte – mit der Zertifizierung nach zahlreichen internationalen<br />

Standards erfüllt <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> den Anspruch der Kunden nach verbriefter Qualität von Produkten und Serviceleistungen.<br />

Dahinter steckt aber weitaus mehr. Denn über Standards und Zertifizierungen hinaus ist es uns wichtig, Qualität und Sicherheit nicht einfach nur<br />

sicherstellen zu wollen, indem wir Prozesse im Unternehmen definieren und Verantwortlichkeiten festlegen. Bei <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> streben wir daher<br />

danach, höchstmögliche Qualität als grundlegendes Ziel für das Handeln in unserem Unternehmen zu verankern.<br />

Das gilt für die Fertigung und den Service unserer Produkte, aber genauso für den Schutz von Umwelt und Ressourcen, den Schutz von geistigem<br />

Eigentum oder die Gesundheit unserer Mitarbeiter und aller Beteiligten.<br />

Wir sind überzeugt, dass dies auch im Sinne unserer Kunden ist, denn als ein führender Anbieter auf dem Weltmarkt ist die nachhaltige Qualität<br />

unserer Leistungen eine zentrale Basis unseres Erfolgs. Und das rund um den Globus: Ob wir ein Produkt an unseren Hauptstandorten in Europa<br />

oder im chinesischen Changzhou bauen, ob ein <strong>Diesel</strong>-Kraftwerk in der australischen Wüste gewartet wird, ein Kompressor auf einer Plattform im<br />

kaspischen Meer installiert oder ein Antriebsstrang im Rumpf eines Schiffes überholt wird – unser Verständnis von hoher Qualität ist überall auf der<br />

Welt gleich. Im Sinne unserer Kunden, im Sinne unserer Mitarbeiter und im Sinne der Umwelt – denn der Anspruch nach Qualität und Sicherheit hört<br />

nicht am eigenen Werktor auf.<br />

Null Fehler sind ein hohes Ziel für unser Handeln – aber nur mit hohen Zielen und kontinuierlicher Verbesserung kann man mehr erreichen. Darum<br />

wollen wir zuhören und dazulernen. Beispielsweise von unseren Kunden aus der Öl- und Gasindustrie, die für weltweit extrem hohe Standards bekannt<br />

sind.<br />

Sie wollen es lieber schwarz auf weiß? Auf unserer Website www.mandieselturbo.com finden sie die Nachweise für unsere internationalen Zertifizierun-<br />

gen. In unserem Management-Handbuch, das wir unseren Kunden bei Interesse gerne zusenden, haben wir zudem die Methoden und Prozesse<br />

festgelegt, anhand derer wir uns immer weiter verbessern wollen.<br />

Am besten allerdings überzeugen Sie sich selbst. Zum Beispiel im Gespräch mit unseren Mitarbeitern, bei Ihrem nächsten Besuch an einem unserer<br />

weltweit über 110 Standorte.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 41


einem vorläufigen Abschluss gebracht. Zentrale<br />

Anwendungen für diese High-Tech-Aggregate sind<br />

z. B. Prozesse der Abspaltung von CO2 in konventionellen<br />

Kraftwerken oder die Herstellung hochreiner,<br />

synthetischer Kraftstoffe aus Erdgas oder<br />

Biomasse. Dass auch hier der erste Auftrag im<br />

unmittelbaren Anschluss an die Entwicklungsphase<br />

verbucht werden konnte, unterstreicht zusätzlich,<br />

wie die Neuentwicklung von Produkten bei <strong>MAN</strong><br />

<strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> die umwelttechnologischen Anforderungen<br />

von Markt und Kunden antizipiert.<br />

Effiziente Details – auch kurzfristig verfügbar<br />

Großtechnologische Maschinen und Anlagen,<br />

wie sie <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> entwickelt und herstellt,<br />

werden in der Regel über einen langen Zeitraum<br />

betrieben. Einmal in Betrieb genommen,<br />

können daher Jahrzehnte vergehen, bis sie durch<br />

neue, innovative und effizientere Modelle ersetzt<br />

werden, deren Auswirkungen auf die Umwelt geringer<br />

sind als bei den Vorgängerprodukten. Die<br />

Entwicklungsarbeit des Unternehmens erstreckt<br />

sich jedoch nicht nur auf die Neuentwicklung,<br />

42 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

sondern auch auf die kontinuierliche Optimierung<br />

bestehender Maschinen und Anlagen. <strong>MAN</strong><br />

PrimeServ, das Serviceangebot des Unternehmens,<br />

ermöglicht es dabei mit sogenannten Retrofits,<br />

auch bereits im Einsatz befindliche Produkte<br />

mit aktuellen Weiterentwicklungen und Upgrades<br />

nachzurüsten. Innovative Technologie kommt so<br />

nicht erst mit dem Einsatz einer neuen Motorenoder<br />

Maschinengeneration zum Tragen – davon<br />

profitieren unsere Kunden, etwa durch einen<br />

geringeren Energie- oder Kraftstoffverbrauch, und<br />

die Umwelt, etwa durch niedrigere Emissionen.<br />

Ob im Servicegeschäft oder bei der Neuentwick-<br />

lung von Maschinen und Anlagen – oft können<br />

schon mit kleinen Details enorme Verbesserungen<br />

erzielt werden. Neben Entwicklungssprüngen<br />

gibt es bei <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> auch hierfür<br />

zahlreiche Beispiele. Sie betreffen die Optimierung<br />

der Schaufelform von Dampfturbinen oder<br />

die Weiterentwicklung der Abgasreinigung von<br />

<strong>Diesel</strong>motoren, die bedarfsgerechte Umstellung<br />

auf sauberen Kraftstoff per Knopfdruck oder auch


Verbesserungen im Bereich der Materialtechnologie.<br />

Im jahrzehntelangen Betrieb von Motoren<br />

und Maschinen können nicht zuletzt auch solche<br />

Details langfristig ausschlaggebend sein für die<br />

Einsparung von großen Mengen an Energie und<br />

Emissionen.<br />

Ökonomie und Ökologie vereinen<br />

Der reduzierte Einsatz von Ressourcen und die<br />

Minimierung von schädlichen Auswirkungen,<br />

mehr Effizienz und weniger Emissionen – für die<br />

Entwicklungsarbeit von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> sind<br />

diese Faktoren die zentralen Treiber. Im Hinblick<br />

auf den langfristigen Unternehmenserfolg wer-<br />

den sich diese Ansprüche immer auch an wirtschaftlichen<br />

Kriterien messen lassen müssen. So<br />

ist <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> gefordert, ökonomische<br />

und ökologische Zielsetzungen in Einklang zu<br />

bringen.<br />

Letztlich lassen sich nur so der steigende Bedarf<br />

einer wachsenden Weltbevölkerung und die damit<br />

verbundenen Belastungen für Mensch und Umwelt<br />

global in den Griff bekommen. Als Unternehmen<br />

versteht <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> diese ökologische<br />

Herausforderung als ökonomische Chance – heute<br />

und in Zukunft.<br />

„Mehr Effizienz und weniger<br />

Emissionen – für die Entwicklungsarbeit<br />

von <strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> sind diese<br />

Faktoren die zentralen Treiber.“<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 43


<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> in Zahlen<br />

<strong>2011</strong> in Zahlen<br />

Auf einen Blick<br />

44 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


Die <strong>MAN</strong> Gruppe<br />

Die <strong>MAN</strong> Gruppe ist eines der führenden europäischen<br />

Industrieunternehmen im Bereich Transport-<br />

Related Engineering mit jährlich rund 16,5 Mrd €<br />

Umsatz (<strong>2011</strong>). <strong>MAN</strong> ist Anbieter von Lkw, Bussen,<br />

<strong>Diesel</strong>motoren, <strong>Turbo</strong>maschinen sowie Spezialgetrieben<br />

und beschäftigt weltweit rund 52500 Mitarbeiter.<br />

Die <strong>MAN</strong>-Unternehmensbereiche halten<br />

führende Positionen auf ihren Märkten.<br />

Die <strong>MAN</strong> SE, München, ist Mitglied im Deutschen<br />

Aktienindex Dax der 30 führenden deutschen Aktiengesellschaften.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 45


<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> in Zahlen<br />

Mio € <strong>2011</strong> 2010 Veränderung in %<br />

Auftragseingang 3 692 3 475 6<br />

davon Engines & Marine Systems 1 605 1 525 5<br />

davon Power Plants 640 812 -21<br />

davon <strong>Turbo</strong>machinery 1 447 1 138 27<br />

Auftragsbestand 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

und 31. Dezember 2010 3 805 3 793 0<br />

Umsatz 3 610 3 766 -4<br />

davon Engines & Marine Systems 1 670 1 576 6<br />

davon Power Plants 647 839 -23<br />

davon <strong>Turbo</strong>machinery 1 293 1 351 -4<br />

Operatives Ergebnis 460 439 5<br />

davon Engines & Marine Systems 359 333 8<br />

davon Power Plants -22 -60 63<br />

davon <strong>Turbo</strong>machinery 123 166 -26<br />

EBITDA 474 522 -9<br />

EBIT 395 439 -10<br />

EBT 401 439 -9<br />

Umsatzrendite ROS (%) 12,7 11,7<br />

Gesamtvermögen 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

und 31. Dezember 2010 3 534 3 428 3<br />

Segmentschulden 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

und 31. Dezember 2010 2 321 2 241 4<br />

Nettoliquidität/-verschuldung 837 845 -1<br />

Free Cashflow 254 704 -64<br />

davon Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 344 779 -56<br />

davon Cashflow aus der Investitionstätigkeit -90 -75 -21<br />

Investitionen 93 85 9<br />

Mitarbeiter inkl. Leiharbeitnehmern<br />

31. Dezember <strong>2011</strong> und 31. Dezember 2010 14 039 12 455 13<br />

davon Inland 7 518 6 709 12<br />

davon Ausland 6 521 5 746 13<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 46


47 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> SE<br />

Stadtbachstr. 1<br />

86153 Augsburg, Deutschland<br />

Telefon +49 821 322-0<br />

Redaktion<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> SE<br />

Group Communications, Felix Brecht<br />

Gestaltung<br />

adtention Werbeagentur<br />

Wuppertal, Deutschland<br />

Druck<br />

Druckpartner Druck- und Medienhaus<br />

Essen, Deutschland<br />

Dieser <strong>Jahresbericht</strong> steht in deutscher<br />

und englischer Sprache zur Verfügung.<br />

Download unter www.mandieselturbo.com<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> – ein Unternehmen<br />

der <strong>MAN</strong> Gruppe<br />

Alle in diesem <strong>Jahresbericht</strong> zur Verfügung<br />

gestellten Informationen sind ausschließlich<br />

zur Orientierung gedacht und daher nicht<br />

als Ersatz für spezifische technische oder<br />

kommerzielle Informationen oder Hinweise<br />

anzusehen.


<strong>MAN</strong> <strong>Diesel</strong> & <strong>Turbo</strong> SE<br />

Stadtbachstr. 1<br />

86153 Augsburg, Deutschland<br />

Telefon +49 821 332-0<br />

Fax +49 821 332-3382<br />

info@mandieselturbo.com<br />

www.mandieselturbo.com

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