Die praktische Altenpflegeausbildung

Die praktische Altenpflegeausbildung Die praktische Altenpflegeausbildung

13.12.2012 Aufrufe

Seite 90 Kapitel VII Inhalt Reflexion anhand des Lern- tagebuches macht Lern- prozesse für Auszubildende auch lernortübergreifend transparent. 7.6 Hierbei sind insbesondere folgende Fragestellungen von Bedeutung: I Welche Ausbildungsinhalte wurden in dieser Woche im Arbeitsprozess erarbeitet, wiederholt oder eingeübt? I Wie ist das Verhältnis der Aufgaben und Tätigkeiten hinsichtlich der Kategorien „Routine“, „Neues“, „Lernsituationen“? Im Fazit dieser Reflexion werden sowohl das Ergebnis der Auswertung als auch entsprechende Schlussfolgerungen für das weitere Lernen im Arbeitsprozess als gemeinsame Vereinbarung notiert. Zum Ende eines Praxiseinsatzes fassen die Auszubildenden die einzelnen Wochen- reflexionen als Vorbereitung für das Abschlussgespräch mit der Praxisanleitung zusammen. Der Termin für das Abschlussgespräch sollte im individuellen Ausbildungsplan festgelegt sein. Erkenntnisse und daraus resultierende Planungsinhalte für den nächsten praktischen Ausbildungsabschnitt werden gemeinsam ermittelt, konkretisiert und wiederum als Vereinbarung im Lerntagebuch dokumentiert. In Abgleich mit den für diesen Ausbildungsabschnitt ursprünglich festgelegten Kompetenzen aus dem individuellen Ausbildungsplan werden notwendige Anpassungen gemeinsam besprochen und dort festgehalten. Als weitere Grundlage für die Planung des nächsten Praxiseinsatzes können Auszubildende im Lerntagebuch Ideen und Vorhaben sammeln, die sich aus dem Schulunterricht oder dem Erfahrungsaustausch mit anderen Auszubildenden in der Schule herleiten. Dies gilt natürlich auch umgekehrt. So gehen weder Lernimpulse aus dem Lernort Altenpflegeschule für die praktische Ausbildung noch Fragen aus dem Betrieb für die Schule verloren. Zusätzlich bewirkt diese Vorgehensweise, dass Auszubildende ihre Ausbildung nicht als eine Aneinanderreihung von einzelnen Theorie- und Praxisbausteinen erleben, sondern als einen lernortübergreifenden durchgängigen Lernprozess. Das Führen eines Lerntagebuches über die gesamte Ausbildungszeit ermöglicht es Praxisanleitungen und Auszubildenden, die Ausbildung als fortlaufenden Entwicklungsprozess zu gestalten und Lernfortschritte im Verlauf zu erkennen. Zudem dokumentiert es nachvollziehbar tatsächlich geleistete, planmäßig und individuell gestaltete Ausbildungsarbeit und kann insofern den Praxisanleitungen auch als Ausbildungsnachweis dienen. Die „Arbeitshilfe: Lerntagebuch“ beinhaltet sowohl ein Formblatt für den Wochenrückblick der Auszubildenden als auch eines für die Reflexion des jeweiligen Praxiseinsatzes inklusive der daraus folgenden Planungsinhalte für den kommenden Ausbildungsabschnitt [ Arbeitshilfe 7.6 ].

Seite 91 Kapitel VII Inhalt 7.7 Gestaltung von Lernprozessen auf einen Blick Für die systematische Gestaltung von Lernprozessen in der Altenpflegeausbil- dung lassen sich folgende Empfehlungen geben: 1. Transparenz über zu vermittelnde Kompetenzen, Methoden und Beurteilungskriterien sowie strukturierte Rückmeldungen unterstützen das selbstgesteuerte Lernen der Auszubildenden. 2. Sinnvoll ist der Einsatz vorbereiteter Lernsituationen, mit deren Hilfe Auszubildende komplexe berufliche Situationen im Sinne vollständiger Handlungen bearbeiten können. 3. Geplante Anleitungen dienen dem Kennenlernen, Ausprobieren und gezielten Einüben ausgewählter Tätigkeiten oder Pflegetechniken. Sie sollten strukturiert vorbereitet und an den individuellen Ausbildungsstand der Auszubildenden angepasst werden. Im Nachgespräch erfolgt die Einordnung der einzelnen Tätigkeiten in ihre jeweiligen Handlungsbezüge. 4. Alle Fachkräfte im ausbildenden Team können den Kompetenzerwerb der Auszubildenden unterstützen und ihre eigene Fachlichkeit kontinuierlich weiterentwickeln, wenn sie im Arbeitsalltag mit Denkaufgaben zur Reflexion anregen. 5. Eine Dokumentation des Lernprozesses in Form eines Lerntagebuches fördert die Übernahme von Verantwortung für den eigenen Lernprozess durch die Auszubildenden. Ein Lerntagebuch ermöglicht die laufende (Nach-)Steuerung der Ausbildungsplanung und Lernprozessgestaltung und dient zugleich als deren Nachweis.

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Reflexion anhand des Lern-<br />

tagebuches macht Lern-<br />

prozesse für Auszubildende<br />

auch lernortübergreifend<br />

transparent.<br />

7.6<br />

Hierbei sind insbesondere folgende Fragestellungen von Bedeutung:<br />

I Welche Ausbildungsinhalte wurden in dieser Woche im Arbeitsprozess<br />

erarbeitet, wiederholt oder eingeübt?<br />

I Wie ist das Verhältnis der Aufgaben und Tätigkeiten hinsichtlich der<br />

Kategorien „Routine“, „Neues“, „Lernsituationen“?<br />

Im Fazit dieser Reflexion werden sowohl das Ergebnis der Auswertung als auch<br />

entsprechende Schlussfolgerungen für das weitere Lernen im Arbeitsprozess als<br />

gemeinsame Vereinbarung notiert.<br />

Zum Ende eines Praxiseinsatzes fassen die Auszubildenden die einzelnen Wochen-<br />

reflexionen als Vorbereitung für das Abschlussgespräch mit der Praxisanleitung<br />

zusammen. Der Termin für das Abschlussgespräch sollte im individuellen Ausbildungsplan<br />

festgelegt sein. Erkenntnisse und daraus resultierende Planungsinhalte<br />

für den nächsten <strong>praktische</strong>n Ausbildungsabschnitt werden gemeinsam ermittelt,<br />

konkretisiert und wiederum als Vereinbarung im Lerntagebuch dokumentiert. In<br />

Abgleich mit den für diesen Ausbildungsabschnitt ursprünglich festgelegten Kompetenzen<br />

aus dem individuellen Ausbildungsplan werden notwendige Anpassungen<br />

gemeinsam besprochen und dort festgehalten.<br />

Als weitere Grundlage für die Planung des nächsten Praxiseinsatzes können<br />

Auszubildende im Lerntagebuch Ideen und Vorhaben sammeln, die sich aus<br />

dem Schulunterricht oder dem Erfahrungsaustausch mit anderen Auszubildenden<br />

in der Schule herleiten. <strong>Die</strong>s gilt natürlich auch umgekehrt. So gehen weder<br />

Lernimpulse aus dem Lernort Altenpflegeschule für die <strong>praktische</strong> Ausbildung<br />

noch Fragen aus dem Betrieb für die Schule verloren. Zusätzlich bewirkt diese<br />

Vorgehensweise, dass Auszubildende ihre Ausbildung nicht als eine Aneinanderreihung<br />

von einzelnen Theorie- und Praxisbausteinen erleben, sondern als<br />

einen lernortübergreifenden durchgängigen Lernprozess.<br />

Das Führen eines Lerntagebuches über die gesamte Ausbildungszeit ermöglicht<br />

es Praxisanleitungen und Auszubildenden, die Ausbildung als fortlaufenden<br />

Entwicklungsprozess zu gestalten und Lernfortschritte im Verlauf zu erkennen.<br />

Zudem dokumentiert es nachvollziehbar tatsächlich geleistete, planmäßig und<br />

individuell gestaltete Ausbildungsarbeit und kann insofern den Praxisanleitungen<br />

auch als Ausbildungsnachweis dienen.<br />

<strong>Die</strong> „Arbeitshilfe: Lerntagebuch“ beinhaltet sowohl ein Formblatt für den<br />

Wochenrückblick der Auszubildenden als auch eines für die Reflexion des jeweiligen<br />

Praxiseinsatzes inklusive der daraus folgenden Planungsinhalte für den<br />

kommenden Ausbildungsabschnitt [ Arbeitshilfe 7.6 ].

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