Die praktische Altenpflegeausbildung

Die praktische Altenpflegeausbildung Die praktische Altenpflegeausbildung

13.12.2012 Aufrufe

Seite 86 Kapitel VII Inhalt Beispiel: Im Rahmen des Arbeitsauftrags „Erstellung eines konkreten Pflegeplanes“ ist eine geplante Anleitung zur Pflegedokumentation der Einrichtung durchzuführen, damit die wesentliche Informationsquelle für die Pflegeplanung den Auszubildenden vertraut gemacht wird. 7.4.1 Anleitungssituationen planen An der Planung einer Anleitungssituation werden die Auszubildenden in einem Vorgespräch beteiligt. Sie orientiert sich am aktuellen Kenntnisstand und am individuellen Lerntyp der oder des Auszubildenden. Für eine geplante Anleitung wählt die Praxisanleitung eine konkrete Pflegehandlung oder Pflegetechnik aus (WAS). Zur Planung gehören auch Überlegungen über die zu vermittelnde Kompetenz und darauf bezogene geeignete Überprüfungskriterien, zur Vorgehensweise sowie zu den erforderlichen Hilfsmitteln. Die konkrete Planung einer Anleitungssituation umfasst die Beantwortung aller weiteren planungsrelevanten W-Fragen [ Kapitel 6.2 ]: Planung einer Anleitungssituation (Erläuterung und Beispiel) WAS? WER? WO / WANN / WIE oft?: WESHALB? WIE? WOMIT? WORAN ist die Zielerreichung erkennbar? Benennung des Themas der geplanten Anleitung Benennung der / des Auszubildenden und der Praxisanleitung Genaue Festlegung des Ortes, der Zeit, der Häufigkeit der Anleitung und des Zeitpunktes eventueller Wiederholungen Formulierung der mit der geplanten Anleitung zu erwerbenden Kompetenz Formulierung der konkreten und auf die Auszubildende / den Auszubildenden individuell angepassten methodischen Vorgehensweise (z. B.: vertraut machen mit Materialien, demon strieren, selbst durchführen lassen unter Anleitung) Benennung notwendiger / vorgesehener Hilfsmittel (inkl. Bedienungsanleitung von Geräten, Patienteninformationen für Medikamente usw.; ggf. Praxisstandard der Einrichtung beachten) Festlegung aufgabenspezifischer Beurteilungskriterien [ Kapitel 8]. „Pflegedokumentation“ Auszubildende/r: NN Praxisanleitung: NN Dienstzimmer / Ausbildungsabschnitt 1 2. Woche / Montag, 13.00 bis 14.00 Uhr Die / der Auszubildende soll I die Bedeutung der Pflegedokumentation sowie deren strukturellen Aufbau begreifen, I die Dokumentation pflegerelevanter Daten in der beruflichen Pflegepraxis sachgerecht und fachgerecht vornehmen können. 1. Grundlegende Einführung in die Pflegedokumentation (Funktion, Struktur) 2. Exemplarisches Dokumentieren der Daten aus der morgendlichen Pflegepraxis der Praxisanleitung durch diese selbst 3. Dokumentieren der Daten aus der morgendlichen Pflegepraxis der Auszubildenden durch diese selbst 4. Nachgespräch Pflegedokumentation

Seite 87 Kapitel VII Inhalt 7.4.2 Anleitungssituationen strukturieren Anleitungen bestehen aus systematisch aufeinander folgenden Teilschritten, die in der nachstehenden Tabelle in den einzelnen Phasen beschrieben und durch Empfehlungen für die Praxisanleitung ergänzt sind. Aufgaben der Praxisanleitung in den Phasen der geplanten Anleitung Phase der Anleitung Empfehlungen für die Praxisanleitung Vorgespräch I Ziel und Gegenstand der Anleitung klären, I ggf. Einverständnis der Bewohnerin oder des Bewohners einholen, I sich einen Überblick über individuelle Voraussetzungen der / des Auszubildenden verschaffen (z. B. Vorkenntnisse und Vorerfahrungen, Lerntyp bzw. bevorzugte Aneignungsgewohnheiten von Lerninhalten usw.), I Verfahrensweise der Anleitung mit der / dem Auszubildenden abstimmen, I Kriterien für die Beobachtung in der folgenden Phase der Anleitung gemeinsam mit den Auszubildenden erörtern und festlegen. Bei einschlägigen Vorkenntnissen diese benennen lassen. Phase, in der Auszubildende die Praxisanleitung beobachten Phase, in der Auszubildende die Maßnahme unter Anleitung erstmals durchführen Phase, in der Auszubildende die Maßnahme selbstständig durchführen I Auszubildende/n zur Beobachtung anhand der festgelegten Kriterien auffordern, I ausgewählte Handlung im Ganzen und in Echtzeit demonstrieren (ohne begleitende Erläuterungen), damit eine reale Vorstellung von der vollständigen demonstrierten Handlung und des erforderlichen Zeitrahmens vermittelt wird, I Wiederholung der Demonstration mit verlangsamter Handlungsabfolge und den erforderlichen Erklärungen; bei Bedarf können Teilschritte auch wiederholt dargestellt werden, I Ergebnissicherung durch nochmalige Demonstration der Handlung im Zusammenhang und in Echtzeit als Abschluss dieser Anleitungsphase. I Vorrangige Beobachtungskriterien für die Praxisanleitung sind fachliche Richtigkeit, Genauigkeit und Sorgfalt in der Durchführung, damit (neue) Handlungsabläufe korrekt eingeübt werden. I Die Durchführung der Maßnahme soll in der Regel zusammenhängend als durchgängige Handlung erfolgen. Eventuelle Verfahrensfehler ohne direktes Gefährdungspotenzial können nach Abschluss der Durchführung reflektiert und aufgearbeitet werden. I Bei begründeter Unterbrechung der Handlungsabfolge, z. B. bei unmittelbarer Fremd- oder Selbstgefährdung, ist zumindest in der Reflexion eine theoretische Wiederherstellung der durchgängigen Handlung vorzunehmen. I Vorrangige Beobachtungskriterien für die Praxisanleitung sind fachliche Richtigkeit, Genauigkeit und Sorgfalt in der Durchführung. I Mit zunehmender Übung und Einbettung der Handlung in den Arbeitszusammenhang kommen weitere Kriterien zur Beurteilung des Kompetenzerwerbs wie Zielgerichtetheit, Gegenstandsbezug, Selbstständigkeit, Reflexionsfähigkeit, Kommunikation zur Anwendung [ Kapitel 8.1.1]. Nachgespräch Mindestinhalte der Reflexion: I Anleitungsgegenstand und Durchführungsverlauf, I Anleitungs- und Aneignungsmethode, I Befindlichkeit der Auszubildenden in der Anleitungssituation, I Befindlichkeit der Pflegebedürftigen, I (Selbst-)Einschätzung des Kompetenzerwerbs, I (theoretische) Wiedereinordnung der isolierten Handlungseinheit in den Handlungskontext. Die „Arbeitshilfe: Geplante Anleitung“ [ Arbeitshilfe 7.4] zeigt ein Beispiel für die Strukturierung und Planung einer Anleitung. Sie enthält Standardformulare für die Beantwortung der planungsrelevanten W-Fragen und zur Dokumentation der notwendigen Vor- und Nachgespräche. 7.4

Seite 86 Kapitel VII Inhalt<br />

Beispiel:<br />

Im Rahmen des Arbeitsauftrags „Erstellung eines konkreten Pflegeplanes“ ist<br />

eine geplante Anleitung zur Pflegedokumentation der Einrichtung durchzuführen,<br />

damit die wesentliche Informationsquelle für die Pflegeplanung den<br />

Auszubildenden vertraut gemacht wird.<br />

7.4.1 Anleitungssituationen planen<br />

An der Planung einer Anleitungssituation werden die Auszubildenden in einem<br />

Vorgespräch beteiligt. Sie orientiert sich am aktuellen Kenntnisstand und am individuellen<br />

Lerntyp der oder des Auszubildenden. Für eine geplante Anleitung wählt die<br />

Praxisanleitung eine konkrete Pflegehandlung oder Pflegetechnik aus (WAS). Zur<br />

Planung gehören auch Überlegungen über die zu vermittelnde Kompetenz und darauf<br />

bezogene geeignete Überprüfungskriterien, zur Vorgehensweise sowie zu den<br />

erforderlichen Hilfsmitteln. <strong>Die</strong> konkrete Planung einer Anleitungssituation umfasst<br />

die Beantwortung aller weiteren planungsrelevanten W-Fragen [ Kapitel 6.2 ]:<br />

Planung einer Anleitungssituation (Erläuterung und Beispiel)<br />

WAS?<br />

WER?<br />

WO / WANN /<br />

WIE oft?:<br />

WESHALB?<br />

WIE?<br />

WOMIT?<br />

WORAN<br />

ist die Zielerreichung<br />

erkennbar?<br />

Benennung des Themas der geplanten Anleitung<br />

Benennung der / des Auszubildenden und der<br />

Praxisanleitung<br />

Genaue Festlegung des Ortes, der Zeit, der<br />

Häufigkeit der Anleitung und des Zeitpunktes<br />

eventueller Wiederholungen<br />

Formulierung der mit der geplanten Anleitung<br />

zu erwerbenden Kompetenz<br />

Formulierung der konkreten und auf die Auszubildende<br />

/ den Auszubildenden individuell<br />

angepassten methodischen Vorgehensweise<br />

(z. B.: vertraut machen mit Materialien,<br />

demon strieren, selbst durchführen lassen<br />

unter Anleitung)<br />

Benennung notwendiger / vorgesehener Hilfsmittel<br />

(inkl. Bedienungsanleitung von Geräten,<br />

Patienteninformationen für Medikamente<br />

usw.; ggf. Praxisstandard der Einrichtung<br />

beachten)<br />

Festlegung aufgabenspezifischer Beurteilungskriterien<br />

[ Kapitel 8].<br />

„Pflegedokumentation“<br />

Auszubildende/r: NN<br />

Praxisanleitung: NN<br />

<strong>Die</strong>nstzimmer / Ausbildungsabschnitt 1<br />

2. Woche / Montag, 13.00 bis 14.00 Uhr<br />

<strong>Die</strong> / der Auszubildende soll<br />

I die Bedeutung der Pflegedokumentation sowie<br />

deren strukturellen Aufbau begreifen,<br />

I die Dokumentation pflegerelevanter Daten in<br />

der beruflichen Pflegepraxis sachgerecht und<br />

fachgerecht vornehmen können.<br />

1. Grundlegende Einführung in die Pflegedokumentation<br />

(Funktion, Struktur)<br />

2. Exemplarisches Dokumentieren der Daten aus<br />

der morgendlichen Pflegepraxis der Praxisanleitung<br />

durch diese selbst<br />

3. Dokumentieren der Daten aus der morgendlichen<br />

Pflegepraxis der Auszubildenden durch<br />

diese selbst<br />

4. Nachgespräch<br />

Pflegedokumentation

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!