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Die praktische Altenpflegeausbildung

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Seite 85 Kapitel VII Inhalt<br />

7.4 Geplante Anleitung<br />

Für das Kennenlernen, Ausprobieren und gezielte Einüben ausgewählter Hand-<br />

lungsabläufe bieten sich geplante Anleitungen an. Aufgabe der Praxisanleitung<br />

hierbei ist es, diese Handlungsabläufe aus dem Arbeitszusammenhang herauszulösen<br />

und als abgegrenzte Handlungseinheit didaktisch für eine Anleitung<br />

aufzubereiten. <strong>Die</strong>se Vorgehensweise folgt zunächst nicht unbedingt dem<br />

Prinzip der vollständigen Handlung [ Kapitel 2.3.2 ]. Deshalb ist es ein wichtiger<br />

Aspekt der anschließenden Reflexion, diesen Zusammenhang wieder herzustel-<br />

len. Nur so gelingt es, dass Auszubildende die Tätigkeiten (z. B. therapeutische<br />

Lagerungen) in ihren jeweiligen Handlungsbezügen (z. B. als Maßnahme zur<br />

Dekubitusprophylaxe) nachvollziehen und einordnen können.<br />

Geplante Anleitungen sind geeignet, wenn unter pädagogischen Gesichtspunk-<br />

ten ein separates Einüben ausgewählter Tätigkeiten und Handlungsabläufe den<br />

individuellen Lernprozess Auszubildender fördert.<br />

Das ist der Fall,<br />

I wenn Handlungen sehr komplex sind, ein Zerlegen dieser Handlungen<br />

in kleinere Handlungseinheiten diese also für die Auszubildenden überschaubarer<br />

macht und ihnen das schrittweise Einüben ermöglicht (Beispiele:<br />

therapeutische Lagerungen, Durchführung der Körperpflege,<br />

Anlegen eines Wundverbandes, Verabreichung einer Injektion, Führen<br />

der Pflegedokumentation),<br />

I wenn Handlungen sehr diffizil sind und deshalb ein sorgfältiges<br />

Einüben erfordern (Beispiele: Handhabung von Geräten wie Lifter oder Badesysteme,<br />

von Geräten zur Messung des Blutdrucks und des Blutzuckers,<br />

Vorbereiten und Verabreichen von Medikamenten einschließlich Injektionen,<br />

Infusionen, Sauerstoffgaben),<br />

I wenn Auszubildende innerhalb komplexer Handlungssituationen<br />

lediglich bei der Durchführung von Einzeltätigkeiten unsicher sind und<br />

eine Wiederholung bzw. Übung ausschließlich dieser Einzeltätigkeiten<br />

ausreichend ist,<br />

I wenn Neuerungen in der Pflegeeinrichtung ein Umlernen in Teilbereichen<br />

oder Teilhandlungen erfordern (Beispiele: Einführung eines neuen<br />

Praxisstandards, neue Verfahrenswege im administrativen Bereich, ein<br />

neuer Ablaufplan für Notfallsituationen).<br />

Wenn es die Bearbeitung von Lernsituationen fördert, können geplante Anleitungen<br />

auch im Zusammenhang mit der Erarbeitung von Handlungsprodukten<br />

eingesetzt werden.<br />

Geplante Anleitung ermög-<br />

licht separates Kennenlernen,<br />

Ausprobieren und Einüben<br />

ausgewählter Tätigkeiten<br />

und Handlungsabläufe.

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