Die praktische Altenpflegeausbildung
Die praktische Altenpflegeausbildung Die praktische Altenpflegeausbildung
Seite 76 Kapitel VI Inhalt Der betriebliche Ausbildungs- plan ist die Basis für den indi- viduellen Ausbildungsplan. Die Ausbildungszeit wird vorwiegend für selbstorganisiertes Lernen genutzt. 6.3 Eine optimale Ausbildungsplanung berücksichtigt daher die individuellen Lern- voraussetzungen der jeweiligen Auszubildenden und die aktuelle betriebliche Si- tuation. Aus dem betrieblichen Ausbildungsplan, der als konzeptioneller Rahmen fungiert, können die individuellen Ausbildungspläne entwickelt werden. Ressourcen schonend gelingt dies, wenn die Praxisanleitung spätestens in der Woche vor dem jeweiligen praktischen Ausbildungsabschnitt der Auszubildenden in der Pflegeeinrichtung mit der Planungsarbeit beginnt. Der jeweilige individuelle Ausbildungsplan kann dann für jede weitere Woche fortgeschrieben werden. Um sicher zu stellen, dass die praktische Ausbildungsarbeit im Rahmen der Arbeitszeit der Auszubildenden in ausreichendem Maße berücksichtigt wird, sind Zeitkorridore zu schaffen. Für die Dienstplangestaltung bedeutet dies, konkrete Zeiten für Lehr- und Lernprozesse der Auszubildenden und Praxisanleitungen im Früh- und Spätdienst auszuweisen und diese auch konsequent einzuhalten und zweckgebunden zu nutzen. Förderlich ist es, dafür innerhalb der Wochenplanung täglich denselben Zeit- raum vorzusehen, damit sich Ausbildungs tatsächlich als täglich stattfindendes Geschehen im Pflegealltag etablieren kann. Das schafft Transparenz und Verbindlichkeit für alle an der Ausbildung beteiligten Personen (das können neben Praxisanleitung und Auszubildenden z. B. unterstützend auch andere Fachkräfte sein) und das gesamte Pflegeteam. Ein Teil der ausgewiesenen Zeit sollte von der Praxisanleitung und der bzw. dem Auszubildenden gemeinsam genutzt werden. Damit ist gesichert, dass zu Beginn jedes Ausbildungsabschnittes die jeweils zu erwerbenden Kompetenzen und die vorgesehenen berufspädagogischen Methoden der Lernprozessgestaltung besprochen werden. Es ist auch gewährleistet, dass eine gemeinsame Auswertung der Zielerreichung stattfinden kann [ Kapitel 7 ]. Ein großer Teil der Ausbildungszeit wird von den Auszubildenden alleine im Sin- ne des selbstorganisierten Lernens gestaltet. Diese Zeiten dienen dazu, Hand- lungsaufträge der Praxisanleitung, die sich z. B. aus Lernsituationen ergeben, zu bearbeiten. Sie sollten aber auch der Dokumentation und Reflexion des Ausbil- dungsprozesses durch die Auszubildenden selbst mittels eines Lerntagebuches dienen. Es ist hilfreich, wenn Auszubildende für die Zeiten des selbstorganisierten Lernens Rückzugsmöglichkeiten nutzen können, um ihre Arbeitsaufträge ungestört bearbeiten zu können. Für eine möglichst effiziente und zeitsparende Erstellung des individuellen Aus- bildungsplans durch die Praxisanleitung steht eine ausführliche „Arbeitshilfe: Individueller Ausbildungsplan“ im Anhang zur Verfügung [ Arbeitshilfe 6.3 ]. Diese enthält ein Strukturraster, das an die Erfordernisse der eigenen Einrich- tung angepasst werden kann. Sie beinhaltet auch ein ausführliches Beispiel, aus dem im Folgenden ein Ausschnitt aus dem ersten Ausbildungsabschnitt im ersten Ausbildungsjahr vorgestellt wird.
Seite 77 Kapitel VI Inhalt Individueller Ausbildungsplan für die Auszubildende: Yvonne Müller 1. Ausbildungsjahr Ausbildungsabschnitt 1: von .......................bis .. …………………… (z. B. 4 Wochen) Konkretisierung des WANN, WIE und WER aus dem betrieblichen Ausbildungsplan im Dienstplan der / des Auszubildenden. Innerhalb des geplanten Pflegedienstes sind folgende Zeiten für Ausbildungsarbeit / selbstorganisiertes Lernen / Assistenz festgelegt: Zeitplan für Woche 1 (Frühdienst) Montag 12.30 – 13.30 Uhr Di bis Do 12.30 – 13.30 Uhr Mittwoch 6.30 – 12.30 Uhr Freitag 12.30 – 13.30 Uhr Praxisanleitung und Auszubildende/r gemeinsam I Überblick über Ausbildungsabschnitt I Einführung in Lernsituation 1 (direkte Pflege Frau Schulze) + Lernsituati- on 2 (Erkunden der Einrichtung) I Reflexion der Selbsterkundung zur Pflegedokumentation I Reflexion der Woche gem. Lerntagebuch SOL der / des Auszubildenden (SOL = selbstorganisiertes Lernen) I Führen des Lerntagebuches I Bearbeitung der Handlungsaufträge aus den Lernsituationen 1 und 2 I Selbsterkundung der Pflegedokumentation I tägliches Führen des Lerntagebuches I Führen des Lerntagebuches Das obige Schaubild zeigt exemplarisch eine Woche im ersten Ausbildungs- abschnitt des ersten Ausbildungsjahres. Das vollständige Beispiel für einen individuellen Ausbildungsplan über einen vierwöchigen Praxisblock findet sich in der Arbeitshilfe zur Gestaltung des individuellen Ausbildungsplans. Es basiert auf dem Beispiel des betrieblichen Ausbildungsplans [ Kapitel 6.2 ] und konkre- Assistenz für Entscheidungsträger I Assistenz für die Pflegedienstleitung Hinweise zur Umsetzung I Anregung der / des Auszubildenden durch Denkaufgaben
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Der betriebliche Ausbildungs-<br />
plan ist die Basis für den indi-<br />
viduellen Ausbildungsplan.<br />
<strong>Die</strong> Ausbildungszeit wird vorwiegend<br />
für selbstorganisiertes<br />
Lernen genutzt.<br />
6.3<br />
Eine optimale Ausbildungsplanung berücksichtigt daher die individuellen Lern-<br />
voraussetzungen der jeweiligen Auszubildenden und die aktuelle betriebliche Si-<br />
tuation. Aus dem betrieblichen Ausbildungsplan, der als konzeptioneller Rahmen<br />
fungiert, können die individuellen Ausbildungspläne entwickelt werden.<br />
Ressourcen schonend gelingt dies, wenn die Praxisanleitung spätestens in der<br />
Woche vor dem jeweiligen <strong>praktische</strong>n Ausbildungsabschnitt der Auszubildenden<br />
in der Pflegeeinrichtung mit der Planungsarbeit beginnt. Der jeweilige individuelle<br />
Ausbildungsplan kann dann für jede weitere Woche fortgeschrieben<br />
werden. Um sicher zu stellen, dass die <strong>praktische</strong> Ausbildungsarbeit im Rahmen<br />
der Arbeitszeit der Auszubildenden in ausreichendem Maße berücksichtigt<br />
wird, sind Zeitkorridore zu schaffen. Für die <strong>Die</strong>nstplangestaltung bedeutet<br />
dies, konkrete Zeiten für Lehr- und Lernprozesse der Auszubildenden und<br />
Praxisanleitungen im Früh- und Spätdienst auszuweisen und diese auch konsequent<br />
einzuhalten und zweckgebunden zu nutzen.<br />
Förderlich ist es, dafür innerhalb der Wochenplanung täglich denselben Zeit-<br />
raum vorzusehen, damit sich Ausbildungs tatsächlich als täglich stattfindendes<br />
Geschehen im Pflegealltag etablieren kann. Das schafft Transparenz und Verbindlichkeit<br />
für alle an der Ausbildung beteiligten Personen (das können neben<br />
Praxisanleitung und Auszubildenden z. B. unterstützend auch andere Fachkräfte<br />
sein) und das gesamte Pflegeteam.<br />
Ein Teil der ausgewiesenen Zeit sollte von der Praxisanleitung und der bzw.<br />
dem Auszubildenden gemeinsam genutzt werden. Damit ist gesichert, dass zu<br />
Beginn jedes Ausbildungsabschnittes die jeweils zu erwerbenden Kompetenzen<br />
und die vorgesehenen berufspädagogischen Methoden der Lernprozessgestaltung<br />
besprochen werden. Es ist auch gewährleistet, dass eine gemeinsame<br />
Auswertung der Zielerreichung stattfinden kann [ Kapitel 7 ].<br />
Ein großer Teil der Ausbildungszeit wird von den Auszubildenden alleine im Sin-<br />
ne des selbstorganisierten Lernens gestaltet. <strong>Die</strong>se Zeiten dienen dazu, Hand-<br />
lungsaufträge der Praxisanleitung, die sich z. B. aus Lernsituationen ergeben, zu<br />
bearbeiten. Sie sollten aber auch der Dokumentation und Reflexion des Ausbil-<br />
dungsprozesses durch die Auszubildenden selbst mittels eines Lerntagebuches<br />
dienen. Es ist hilfreich, wenn Auszubildende für die Zeiten des selbstorganisierten<br />
Lernens Rückzugsmöglichkeiten nutzen können, um ihre Arbeitsaufträge<br />
ungestört bearbeiten zu können.<br />
Für eine möglichst effiziente und zeitsparende Erstellung des individuellen Aus-<br />
bildungsplans durch die Praxisanleitung steht eine ausführliche „Arbeitshilfe:<br />
Individueller Ausbildungsplan“ im Anhang zur Verfügung [ Arbeitshilfe 6.3 ].<br />
<strong>Die</strong>se enthält ein Strukturraster, das an die Erfordernisse der eigenen Einrich-<br />
tung angepasst werden kann. Sie beinhaltet auch ein ausführliches Beispiel,<br />
aus dem im Folgenden ein Ausschnitt aus dem ersten Ausbildungsabschnitt im<br />
ersten Ausbildungsjahr vorgestellt wird.