Die praktische Altenpflegeausbildung

Die praktische Altenpflegeausbildung Die praktische Altenpflegeausbildung

13.12.2012 Aufrufe

Seite 100 Kapitel VIII Inhalt 7.6 7.4 8.2 In den Arbeitshilfen „Lerntagebuch“ [ Arbeitshilfe 7.6 ] und „Geplante Anlei- tung“ [ Arbeitshilfe 7.4 ] sind beispielhaft Formblätter zur Dokumentation von Reflexionsgesprächen enthalten. Die „Arbeitshilfe: Reflexionskompetenz“ gibt Hinweise zur Unterstützung der Reflexion. [ Arbeitshilfe 8.2 ]. Der Ablauf eines protokollierten Reflexionsgesprächs gliedert sich in die Abschnitte Vorbereitung, Durchführung und Ergebnissicherung. Die folgen- den Empfehlungen zu den einzelnen Abschnitten können das Gelingen dieser Reflexionsgespräche unterstützen. I Vorbereitung: Das Prinzip der Fairness gebietet es, allen am Reflexionsgespräch teilneh- menden Personen eine entsprechende Vorbereitung zu ermöglichen. Des- halb sind diese Personen vorab rechtzeitig darüber zu informieren, wer außer ihnen selbst noch am Gespräch teilnimmt und was genau anhand welcher Zielstellung und Kriterien reflektiert werden soll. Empfehlenswert ist es zudem, die Protokollführung abzustimmen und namentlich festzule- gen. Im Verlauf der Ausbildungszeit und in Abhängigkeit vom Gesprächs- gegenstand können auch Auszubildende in die Protokollführung einge- bunden werden und diese dabei üben, z. B. im Rahmen der Reflexion einer geplanten Anleitung oder eines Ausbildungsabschnitts. I Durchführung: Im Verlauf der Ausbildung sollen Auszubildende lernen, sich selbst realis- tisch einzuschätzen. Hilfreich ist es deshalb, die Durchführung von Reflexi- onsgesprächen mit der Selbsteinschätzung Auszubildender zu beginnen. Damit wird ihnen gezielt die Möglichkeit gegeben, Selbsteinschätzung zu üben und vollzogene Handlungsweisen zu begründen. Zudem erhält die Praxisanleitung Informationen über den aktuellen Stand der Selbst- einschätzungsfähigkeit der Auszubildenden und kann hieraus eventuelle Unterstützungsbedarfe ableiten. Im weiteren Gespräch werden Selbst- und Fremdeinschätzung gegenübergestellt, gemeinsam verglichen, Differenzen herausgearbeitet und erörtert, Erkenntnisse formuliert sowie Schlussfolgerungen gezogen. Vereinbarungen über das weitere Vorgehen im Lernprozess schließen diesen Gesprächsabschnitt ab. I Ergebnissicherung: Am Ende des Reflexionsgesprächs werden Erkenntnisse, Schlussfolgerun- gen und Vereinbarungen zusammengefasst. Unabhängig davon, ob das Protokoll parallel oder anhand entsprechender No- tizen im Nachgang des Gesprächs erstellt wird, sollten die teilnehmenden Perso- nen es in Ruhe lesen und gegebenenfalls ergänzen oder korrigieren können, bevor sie es mit Handzeichen oder Unterschrift bestätigen.

Seite 101 Kapitel VIII Inhalt 8.2.2 Beurteilung mittels Strukturraster und Skala Die Verwendung eines Strukturrasters mit einer Skala ermöglicht es, vollständi- ge Handlungen, wie sie z. B. im Rahmen von Lernsituationen [ Kapitel 7.3 ] zu erbringen sind, kompetenzorientiert und detailliert zu beurteilen. Die Vorbereitung des Strukturrasters für die zu beurteilende Handlung durch die Praxisanleitung umfasst folgende Aufgaben: I Eintragung des Themas und der zu erwerbenden Kompetenz(en). Beide Angaben sind der im individuellen Ausbildungsplan benannten jeweiligen Lernsituation zu entnehmen. I Eintragung der Kriterien für kompetenzorientierte Beurteilung, die eingangs in diesem Kapitel beschrieben wurden [ Arbeitshilfe 8.1 ]. I Konkretisierung der Beurteilungskriterien durch Formulierung handlungs- spezifischer Indikatoren. Für das Kriterium „Kommunikatives Verhalten“ ist dies nachfolgend beispielhaft dargestellt: Konkretisierung des Beurteilungskriteriums „Kommunikatives Verhalten“ Kriterium Indikatoren Kommunikatives Verhalten I Blickkontakt zur oder zum Pflegebedürftigen wird immer wieder hergestellt. I Unterhaltung wird personengerecht begonnen, aktives Zuhören wird praktiziert. I Informationen zum Pflegehandeln werden eindeutig formuliert und der oder dem Pflegebedürftigen mitgeteilt. I Fachbegriffe werden fachgerecht angewendet. Eine Hilfestellung für die Formulierung handlungsspezifischer Indikatoren bietet die Arbeitshilfe zu diesem Kapitel [ Arbeitshilfe 8.1 ], in der für alle Beurtei- lungskriterien allgemeine Indikatoren ausgewiesen und erläutert sind. Während der Durchführung der zu beurteilenden Handlung dokumentiert die Praxisanleitung protokollarisch und wertungsfrei deren Ablauf. Im Nachhinein kann sie den beobachteten Handlungsablauf gedanklich wiederholen und ihre Niederschrift mit Anmerkungen und Verständnisfragen an die Auszubildenden versehen. Erst danach erfolgt für alle Indikatoren die Beurteilung des Ausprägungsgrades der gezeigten Handlung mittels der gewählten Skala [ Kapitel 8.1 ]. Beurteilungsraster ermög- lichen die kompetenzori- entierte und detaillierte Ermittlung von Lernerfolgen vollständiger Handlungen. 8.1 8.1

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8.2.2 Beurteilung mittels Strukturraster und Skala<br />

<strong>Die</strong> Verwendung eines Strukturrasters mit einer Skala ermöglicht es, vollständi-<br />

ge Handlungen, wie sie z. B. im Rahmen von Lernsituationen [ Kapitel 7.3 ] zu<br />

erbringen sind, kompetenzorientiert und detailliert zu beurteilen.<br />

<strong>Die</strong> Vorbereitung des Strukturrasters für die zu beurteilende Handlung durch<br />

die Praxisanleitung umfasst folgende Aufgaben:<br />

I Eintragung des Themas und der zu erwerbenden Kompetenz(en). Beide<br />

Angaben sind der im individuellen Ausbildungsplan benannten jeweiligen<br />

Lernsituation zu entnehmen.<br />

I Eintragung der Kriterien für kompetenzorientierte Beurteilung, die<br />

eingangs in diesem Kapitel beschrieben wurden [ Arbeitshilfe 8.1 ].<br />

I Konkretisierung der Beurteilungskriterien durch Formulierung handlungs-<br />

spezifischer Indikatoren. Für das Kriterium „Kommunikatives Verhalten“ ist<br />

dies nachfolgend beispielhaft dargestellt:<br />

Konkretisierung des Beurteilungskriteriums „Kommunikatives Verhalten“<br />

Kriterium Indikatoren<br />

Kommunikatives<br />

Verhalten<br />

I Blickkontakt zur oder zum Pflegebedürftigen wird immer<br />

wieder hergestellt.<br />

I Unterhaltung wird personengerecht begonnen, aktives<br />

Zuhören wird praktiziert.<br />

I Informationen zum Pflegehandeln werden eindeutig<br />

formuliert und der oder dem Pflegebedürftigen mitgeteilt.<br />

I Fachbegriffe werden fachgerecht angewendet.<br />

Eine Hilfestellung für die Formulierung handlungsspezifischer Indikatoren bietet<br />

die Arbeitshilfe zu diesem Kapitel [ Arbeitshilfe 8.1 ], in der für alle Beurtei-<br />

lungskriterien allgemeine Indikatoren ausgewiesen und erläutert sind.<br />

Während der Durchführung der zu beurteilenden Handlung dokumentiert<br />

die Praxisanleitung protokollarisch und wertungsfrei deren Ablauf. Im Nachhinein<br />

kann sie den beobachteten Handlungsablauf gedanklich wiederholen<br />

und ihre Niederschrift mit Anmerkungen und Verständnisfragen an die<br />

Auszubildenden versehen. Erst danach erfolgt für alle Indikatoren die Beurteilung<br />

des Ausprägungsgrades der gezeigten Handlung mittels der gewählten<br />

Skala [ Kapitel 8.1 ].<br />

Beurteilungsraster ermög-<br />

lichen die kompetenzori-<br />

entierte und detaillierte<br />

Ermittlung von Lernerfolgen<br />

vollständiger Handlungen.<br />

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