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SPORTaktiv Oktober 2017

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NICHT, DASS MAN DAS<br />

ERLEBNIS BERLIN-<br />

MARATHON STEIGERN<br />

MÜSSTE. EINE MILLION<br />

ZUSCHAUER, 44.000<br />

LÄUFER UND DER LAUF<br />

DURCHS BRANDENBURGER<br />

TOR SIND ADRENALIN-<br />

LIEFERANT GENUG.<br />

TROTZDEM IST DAS<br />

GEFÜHL IN EINER<br />

GRUPPE NOCH EINMAL<br />

BESSER – WIE DER<br />

SELBSTVERSUCH ZEIGT.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

DIE<br />

LUST<br />

DER<br />

LETZTEN<br />

METER<br />

Nieselregen, 13 Grad, Straße des 17.<br />

Juni in Berlin. Aus den Boxen „Conquest<br />

of Paradise“, im Rücken das<br />

Brandenburger Tor und vor der Brust:<br />

42,195 Kilometer, Berlin-Marathon.<br />

Das ist die Geschichte von Angelika<br />

und Marko, von Franz und Dieter, von<br />

Andrea und Teresa sowie von Sascha.<br />

Im Leben haben sie nichts miteinander<br />

zu tun, kommen aus Klosterneuburg,<br />

Wien, Graz, der Weststeiermark und<br />

dem südlichen Niederösterreich. Sind in<br />

der Immobilienbranche, bei den ÖBB,<br />

gehen zur Uni oder vertreiben aufblasbare<br />

Whirlpools. Das sportliche Großereignis<br />

ist die Fahne, unter der sie sich<br />

sammeln. Im übertragenen Sinn. Im<br />

wörtlichen Sinn ist es die rot-weiß-rote,<br />

die Andreas Perer jetzt zum Start des<br />

Marathons schwingt. Er hat die Gruppenreise<br />

organisiert, sich um Transfer,<br />

Programm und Hotel gekümmert und<br />

– das wichtigste – als Partner des Marathons<br />

die Startnummern gecheckt.<br />

Perer organisiert Sportreisen aus Leidenschaft,<br />

ist in New York gelaufen und<br />

natürlich auch in Berlin. Er weiß daher,<br />

was Läufer brauchen und wollen. Tipps<br />

zur Strecke zum Beispiel. „Freut euch<br />

auf den Platz am Wilden Eber, dort ist<br />

immer eine mörderische Stimmung“,<br />

sagt Perer. „Und passt auf: Das Brandenburger<br />

Tor ist nicht das Ziel. Von dort<br />

sind es noch knapp 200 Meter.“ Ansonsten<br />

wiederholt er beim Frühstück, beim<br />

Aktivieren am Samstag und auf der Busfahrt<br />

zum Start mantra-artig die Devise:<br />

„Genießt die Stimmung und die letzten<br />

paar Hundert Meter. Für dieses Gefühl<br />

trainieren wir.“<br />

Laufen mit 44.000 anderen<br />

Und ein bisschen schon auch für die<br />

Zeit. Die meisten wollen unter vier<br />

Stunden bleiben. Angelika hat dafür<br />

zum Debüt mit ihrem zukünftigen<br />

Mann Marko einen privaten Pace-Maker<br />

wie sonst nur die Superstars Eliud<br />

Kipchoge und Vorjahressieger Kenenisa<br />

Bekele. Lokführer Franz aus Stadlau hat<br />

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