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ELIMINATE IST ELIMINATE NUR ETWAS FÜR JUNGE CLUBS? Wenn man im Kiwanis Magazin oder bei Facebook von Aktionen der deutschen Kiwanis Clubs liest, entsteht der Eindruck, dass meist nur junge Clubs oder junge Kiwanier bei unserem internationalen Projekt anpacken und Spenden sammeln. Dies wird verstärkt, wenn altgediente Mitglieder aus kleineren Clubs erklären, sie können keine Charityaktionen mehr machen, weil ihnen die Energie fehlt. Es gibt aber Beispiele, die zum Nachdenken anregen. Im letzten Jahr feierte der KC Bonn als zweitältester Club in Deutschland sein 50-jähriges Bestehen. Darüber hinaus gehört er mit einem Durchschnittsalter von ca. 70 Jahren auch zu jenen Clubs, die man in Sitzungen „überaltert“ nennt. Von einer Müdigkeit für Eliminate ist hier allerdings überhaupt nichts zu spüren. Durch die Überzeugungskraft von Dieter Lieser begann der Club sich geradezu vorbildlich für Eliminate zu engagieren. Gleich zu Beginn wollte man das Projekt beim Deutschlandfest herausstellen, was leider nicht klappte. Doch der Rückschlag scheint die Kiwanis aus dem Westen nur noch mehr motiviert zu haben. Es wurde ein Mehrstufenplan entwickelt, wie man eine möglichst hohe Summe zusammentragen könnte. Dieser Plan wurde mit einer Grußkartenaktion gestartet, ein erfolgreiches Benefizkonzert mit 5.000 Euro Erlös folgte. Die Mitglieder waren zu diesem Zeitpunkt so begeistert, dass auch das Ausschwärmen in die Bonner Innenstadt mit Spendendosen zum Erfolg wurde. Mithilfe einer weiteren Benefizgala, Spendenaufrufen in der Zeitung, Anschreiben potentieller Spender und Sponsoren konnte der Club am Ende über 11.000 Euro für Eliminate sammeln und damit die Auszeichnung als Modelclub erlangen! Wer vermutet, dass es sich hier um ein Einzelbeispiel handelt, irrt übrigens. Die Clubs in Düsseldorf und Frankfurt/Main gehören ebenfalls zu den älteren Clubs und konnten in den letzten Jahren Gold und Model Legacy-Auszeichnungen entgegennehmen. Man sieht, dass es mit wenig Aufwand möglich ist, Großes zu bewegen. Wenn jedes Mitglied durch einen Spender, einen Sponsor oder durch eine Spendendose 35 Euro zusammenbringt, haben wir unser Ziel erreicht. Mit diesem Betrag kann jeder von uns 23 Frauen und deren ungeborene Kinder vor MNT bewahren. Eliminate ist also nicht nur was für junge Leute, es ist liegt in der Verantwortung aller Kiwanier, unser Ziel zu erreichen. Stefan Uhrig https://de.kiwanis.news/400364 Spenden leicht gemacht! Wer für das ELIMINATE-Projekt spenden will, kann dies auch ganz einfach über die Internetseite des Distriktes (www.kiwanis. de) erledigen. Dort ist ein digitales Formular von Betterplace.org (www.betterplace.org/de/organisations/31478-kiwanis-foundation-deutschland-e-v) eingebettet. Mit wenigen Klicks kann sich jeder (nicht nur Kiwanis) beteiligen. 24 Kiwanis-Magazin | Oktober 2017
ELIMINATE EIN PLÄDOYER FÜR UNICEF Warum arbeiten wir eigentlich gerade mit UNICEF zusammen? Diese Frage stellt sich so mancher Kiwanier. Zunächst gibt es diejenigen, die ausschließlich für regionale Projekte Spenden sammeln möchten. Es gibt viele Argumente dagegen, und wir haben in unseren Artikeln oft die Wichtigkeit von internationalem Engagement erklärt. Dann gibt es aber auch noch diejenigen in Deutschland, die lieber ein europäisches Projekt hätten oder die schlichtweg nicht mit Unicef zusammenarbeiten wollen. Da gab es wohl mal das Jodmangel-Projekt, bei dem die Zusammenarbeit anders lief, als manche es sich vorgestellt hatten. Es ist lange her, und das ELIMINATE-Projekt ist ohnehin etwas komplett anderes. Trotzdem, die Frage bleibt – warum vertrauen wir uns UNICEF an? Um dies zu beantworten, sehen wir einmal durch die Augen eines Menschen, der bereits große Summen an UNICEF gespendet hat und noch mehr spenden möchte: Stefan Findel, einer der Erben aus der Jägermeisterdynastie. Als er im Jahr 2010 rund 14 Millionen Euro von seiner Mutter erbte, gründete er gemeinsam mit UNICEF die Bildungsinitiative „Let Us Learn“. Das gesamte Geld wird nun dazu verwendet, Kindern in den fünf ärmsten Ländern der Welt eine Chance auf Bildung und ein gesundes Leben zu geben. Nun kann man argumentieren, dass es sehr viel einfacher ist, zu geben, wenn man viel hat. Und man hätte natürlich Recht damit. Stefan Findel wäre der erste, dieser Aussage zuzustimmen. Dazu kommt, dass er sich keine Gedanken darum machen muss, was er seinen Nachkommen hinterlässt. In einem Interview sagte er, „Weil wir selbst keine Kinder haben, möchten wir aber anderen zumindest die Chance auf Bildung geben.“ Für seinen Namen kann Findel nichts, das betont er gerne. Er trennt strikt zwischen dem Erbe und dem, was er sich selbst durch seine Arbeit erarbeitet hat. Doch egal, woher das Geld kommt, sein Ziel bleibt das gleiche: Den weitaus überwiegenden Teil seines Vermögens noch zu Lebzeiten für philanthropische Zwecke ausgeben. In seiner Frau hat er dafür die perfekte Gefährtin gefunden. Susan Cummings-Findel wuchs in einem Waisenheim in Südkorea auf, bevor sie mit 12 Jahren von einer amerikanischen Familie adoptiert wurde. Ihren ersten Kontakt mit UNICEF hatte sie bereits mit 10 Jahren, da wurde sie von den Hilfskräften vor Ort geimpft. Aber warum haben die beiden nicht einfach mit ihrem Geld ein eigenes Hilfsprogramm gegründet? Nun, das haben sie auch getan, in Madagaskar. Das Programm läuft noch, aber es zeigte ihnen, dass die administrativen Kosten und der persönliche Aufwand in einem eigenen Programm unvertretbar hoch sind. Also vertrauten sie sich lieber UNICEF an. Und warum nun gerade UNICEF? Viele Leute sind bei solchen Organisationen doch eher besorgt, ob ihr Geld überhaupt an seinem vorgesehenen Ziel ankommt. Stefan Findel sieht das anders. „Wir haben an vielen Projekten mit UNICEF zusammengearbeitet und ich habe die Mitarbeiter als sehr engagiert und professionell erlebt.“ Besonders wichtig sei auch das Wissen und die Erfahrung der Mitarbeiter vor Ort – das könne man sich kaum selbst in diesem Maße aneignen. Davon abgesehen habe UNICEF weitreichende Kontakte zu den Regierungen und Verwaltungen, ein unverzichtbarer Faktor für eine erfolgreiche Arbeit, besonders in armen Ländern. Letztendlich hat UNICEF für Susan und Stefan Findel noch einen unschlagbaren Vorteil: Die Organisation arbeitet auf allen Ebenen, sowohl zur kurzfristigen Krisenbewältigung als auch an langfristigen und nachhaltigen Projekten. Stefan Findel: „Ich bin überzeugt, dass Hilfe dieser Art auch dazu beiträgt, die Zahl der Migranten zu verringern. Die Menschen haben eine bessere Perspektive in ihrem eigenen Land.“ Und was bedeutet das für uns Kiwanier? Es ist doch bezeichnend, dass jemand nach und nach sein ganzes Vermögen UNICEF anvertraut. Da werden wir es doch sicher schaffen, die etwa 88.000 Euro aufzubringen, die noch zur Erfüllung unseres Versprechens fehlen? Text: Dr. Stefanie Uhrig Foto: UNICEF/DT2011-23229/Kerstin Bücker https://de.kiwanis.news/400363 Kiwanis-Magazin | Oktober 2017 25
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