<strong>18</strong> SEIFFENER GESCHICHTEN
SEIFFENER GESCHICHTEN 19 Spitzen-Sport Jedes Jahr am 1. Augustwochenende geht es in Seiffen heiß her. <strong>18</strong>00 Mountainbiker erobern die Wälder und Felder rund um Seiffen <strong>–</strong> manche auf sanften Pfaden mit Kind und Kegel, andere auf die ganz harte Tour. Wir sprechen mit dem Vater-Sohn-Duo Günter und Albrecht Dietze, die den EBM <strong>–</strong> den Erzgebirgs-Bike-Marathon <strong>–</strong> vor 25 Jahren aus der Taufe hoben. TEXT: SYLVA STERNKOPF | FOTOS: MARIO HAMBURG / EBM-EDELFOTOGRAFEN Was hat Sie bewegt, ein Mountainbike-Event ins Leben zu rufen? Albrecht Dietze: Angefangen haben wir 1993, damals gab es noch gar keinen Mountainbike-Marathon in Deutschland. Wir waren also die ersten, wenn auch eher zufällig. Wir fahren schon immer gern Fahrrad, Anfang der Neunziger kam dann der Mountainbike-Boom auf. Mit dem Rad durch den Wald fahren <strong>–</strong> das war damals neu. Ich hatte gehört, dass es in der Schweiz einen Mountainbike-Marathon gibt, und mein Vater kannte sich mit Marathons aus, allerdings eher beim Laufen und im Skilanglauf. Also haben wir es einfach mal versucht. Ohne Internet, alles nur mit Papier, Telefon und Fax. Das kann man sich heute kaum noch vorstellen. Wichtig war uns, dass wir von Anfang an ein gutes organisatorisches Niveau fahren. Das ist bis heute eine unserer größten Stärken. Mit 214 Teilnehmern ging es 1993 los. Heute sind es regelmäßig über 1500 Wettkampfteilnehmer, zum 25. Jubiläumsmarathon waren es auf den Punkt genau <strong>18</strong>00. Wenn Fachmagazine aus mittlerweile Hunderten Mountainbike-Rennen in Deutschland die Top 10 küren, ist der EBM immer mit dabei. Wie haben Sie das geschafft? Albrecht Dietze: Uns ist es gelungen, ein gut organisiertes Rennen auf die Beine zu stellen. 100% ist bei uns Standard. Und: Wir sind eine große Familie. Die EBM-Familie. Die Teilnehmer schätzen das sehr. Wir sind keine Agentur, die das Rennen aus Geschäftssinn veranstaltet, sondern wir machen das, weil wir es gerne machen. Die Teilnehmer sagen uns immer wieder, dass sie sich hier sehr angenehm aufgenommen fühlen. Sie spüren, dass das ganze Dorf hinter dieser Sache steht. Und das ist einfach so gekommen, weil die Menschen hier so sind. Günter Dietze: Ich bin das ganze Jahr über unterwegs und spreche mit den Menschen, die das Rennen unterstützen. Wir haben über 200 Sponsoren in Seiffen, darunter viele kleine Handwerker und natürlich auch die Dregeno. Alle besuche ich bestimmt drei Mal im Jahr. Jeder gibt, was er kann. Viele sponsern ein Produkt, das sie selbst herstellen <strong>–</strong> da können wir ja hier in Seiffen aus dem Vollen schöpfen. Das ist auch etwas, was unser Rennen so besonders macht: die Preise. Was gibt es denn zu gewinnen? Albrecht Dietze: Tolle, hochwertige Sachen aus dem Erzgebirge im Wert von bis zu 200 Euro. Und es gibt viele Preise zu gewinnen <strong>–</strong> insgesamt im Wert von über 6000 Euro! Renn-Maskottchen: Der EBM-Fuchs Furio. Seit neun Jahren ist Günter Dietzes Shiba Inu treuer Begleiter bei allen Rennen <strong>–</strong> und ziert als Maskottchen T-Shirts und viele andere EBM-<strong>Art</strong>ikel.