Seiffener Art – DREGENO Magalog 2017-18
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14 SEIFFENER GESCHICHTEN<br />
Stufen der Zeit: Küchenutensilien,<br />
Tafelschmuck, Spielzeug und Weihnachtsschmuck<br />
<strong>–</strong> die Zeiten ändern<br />
sich, und mit ihnen das Sortiment.<br />
Was bleibt, ist die Liebe zum Holz.<br />
Kleiner roter Traktor: Jeder kennt ihn, jeder hatte ihn <strong>–</strong> den Holztraktor<br />
mit roten Rädern. Dass er von Neubers kommt, wissen wir seit heute. Und<br />
können ihn dort auch für unsere Kinder kaufen.<br />
schichte nicht zwei- sondern dreidimensional dargestellt<br />
wurde. Und dazu noch farbig. Eine echte Innovation, die<br />
sofort ins Auge fällt und jeden Betrachter begeistert.<br />
Heute besteht das Hauptsortiment aus Pyramiden und<br />
Schwibbögen. Die Neuber’schen Produkte gehen über die<br />
Dregeno rund um die Welt <strong>–</strong> bis nach Japan, Australien,<br />
Frankreich und in die USA. Die große Kugelpyramide, deren<br />
rundes Himmelszelt den Wolkenzauber vom Himmel<br />
bis zur Erde umrahmt, ist der letzte Entwurf von Knuth<br />
Neuber, der letztes Jahr leider verstarb. Seine Frau Annett<br />
und Sohn Christian führen die Familientradition fort. Opa<br />
Holger ist sehr froh darüber. »Es gibt nicht viele Firmen,<br />
wo es weitergeht«, sinniert er und schaut Enkel Christian<br />
dankbar an. Christian hat sich schon immer für das Handwerk<br />
interessiert <strong>–</strong> auch das ein Vermächtnis des Vaters,<br />
der ihm nicht nur die Liebe zum Holz, sondern auch das<br />
nötige Wissen und Können mit auf den Weg gab. »Immer<br />
samstags, wenn das Wetter schlecht war, ging mein Vater<br />
mit mir in den Schuppen und sagte: ›Komm, wir bauen<br />
was Schönes.‹ So entstanden Schiffe und Flugzeuge,<br />
kleine Räucherhäuschen und sogar eine Eisbärenburg«,<br />
erzählt Christian Neuber, und seine Mutter nickt lächelnd:<br />
»Der Dachboden ist rammelvoll.« »Irgendwann dann,<br />
so mit 14 oder 15, konnte ich dann schon viel selber machen«,<br />
erzählt Christian weiter. »In den Schulferien habe<br />
ich Drechselkurse an der Holzspielzeugmacherschule in<br />
Seiffen belegt, nach dem Fachabitur in Gestaltung folgten<br />
verschiedene Praktika bei renommierten Kunsthandwerkern.«<br />
Der Vater war hartnäckig, ließ den Junior immer so<br />
lange machen, bis jeder Handgriff saß. Davon profitiert<br />
der 21-Jährige jetzt. Und von seiner trotz des jungen Alters<br />
schon langen Erfahrung. Als wir ihn im Frühjahr in Leipzig<br />
auf der Messe trafen und als Vertreter der »neuen Generation«<br />
begrüßten, sagte er lächelnd: »Ich war schon immer<br />
mit hier auf der Messe, seit ich laufen kann. Meistens war<br />
ich nur mit meinem Roller irgendwo unterwegs.« Unterwegs<br />
ist er auch heute gerne noch <strong>–</strong> und doch ist er froh, in<br />
seinem Heimatort Seiffen geblieben zu sein. Als er mit seinem<br />
Opa und seiner Mutter vor der Werkstatt hoch über<br />
Seiffen auf der Bank sitzt, mit direktem Blick auf die <strong>Seiffener</strong><br />
Kirche, sagt er voller Zufriedenheit: »Hier hat man<br />
alles, was man braucht.«<br />
3D und in Farbe: Der Schwarzenberger Schwibbogen <strong>–</strong><br />
ein klassisches Motiv, das von Knuth Neuber erstmals<br />
dreidimensional dargestellt wurde.<br />
Den Schwibbogen finden Sie im Katalog auf Seite 69.