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Contura 2016/2017 Deutsch

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Die Imkerei ist für den Polizisten<br />

ein Ausgleich zu seiner Arbeit,<br />

bei den Bienen tankt er Energie.<br />

Wenn es munter summt und brummt, schlägt sein Herz höher. Bienen<br />

sind aus dem Leben von Urs Nutt nicht mehr wegzudenken.<br />

Beim «Bündner Jungimkerprojekt Flugschnaisa» vermittelt er sein<br />

Wissen der nächsten Generation. Sein neuster Streich: «Grischa<br />

Biena uf da Schiena». Ab <strong>2017</strong> geht er mit einem umgebauten Wagen<br />

der Rhätischen Bahn auf Tournee durch den Kanton.<br />

Urs Nutt ist ein Mann auf einer Mission. Das wird sofort klar, als er auf dem<br />

Parkplatz der Rhätischen Bahn in Landquart aus einem ausgemusterten Polizeitransporter<br />

steigt. Die Ärmel seines honiggelben T-Shirts sind hochgekrempelt.<br />

Auf der Brust prangt eine Biene, das Logo des «Bündner Jungimkerprojekts<br />

Flugschnaisa». Bei seiner Arbeit als Leiter der<br />

Verhandlungsgruppe der Kantonspolizei Graubünden steht<br />

«Als Imker sorge ich<br />

er dann im Einsatz, wenn es heikel wird. Ob bei häuslicher<br />

Gewalt oder einer Geiselnahme – sein Team versucht<br />

dafür, dass das Volk<br />

sich wohlfühlt.» zu vermitteln. Die Imkerei ist für Urs Nutt ein Ausgleich zu<br />

Urs Nutt<br />

seiner Arbeit. Bei den Bienen tankt er Energie. Auch wenn<br />

Polizeiarbeit und Imkerei ganz unterschiedlich erscheinen,<br />

gibt es aus seiner Sicht durchaus Parallelen. «In beiden Funktionen ist das<br />

Begleiten wichtig. Als Polizist kann ich der Bevölkerung meine Unterstützung<br />

anbieten. Das Gleiche gilt bei den Bienen. Als Imker sorge ich dafür,<br />

dass das Volk sich wohlfühlt und nicht ausschwärmt.»<br />

Bei der Frage, wann ihn das Imkerfieber gepackt hat, muss Urs Nutt<br />

schmunzeln. Denn der Zufall brachte ihn auf den Geschmack. Von einem<br />

Dienstkollegen erfuhr er von einem Imkerkurs. Nutt entschied sich spontan,<br />

daran teilzunehmen. «Schon nach dem ersten Kurstag war für mich<br />

klar: Ich brauche Bienen!», sagt Urs Nutt rückblickend. Ebenfalls per Zufall<br />

stand das Bienenhaus eines anderen Kursteilnehmers zum Verkauf. Heute<br />

kümmert sich Nutt um zwanzig bis dreissig Bienenvölker, verteilt auf sieben<br />

Standorte. Von Frühling bis Herbst legt er unzählige Kilometer mit<br />

seinem Transporter zurück. Jedes Volk muss mindestens einmal pro Woche<br />

kontrolliert werden.<br />

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