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Contura 2016/2017 Deutsch

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Der Speisesaal<br />

und die Kurhaus-<br />

Bar, aufgenommen<br />

rund um die<br />

Eröffnung 1906.<br />

Cresta Palace in Celerina errichtete. Der von den Engländern ausgelöste<br />

Alpinismus blühte auf und man schrieb die grosse Epoche der Schweizer<br />

Hotelarchitektur. Jost-Franz Huwyler-Boller sah sich als Künstler mit gesamthaftem<br />

Anspruch und plante ein Haus mit beachtlichem Luxus: Die<br />

Zimmer waren mit eigenen Bädern ausgestattet, die Toiletten eigens mit<br />

der Bahn direkt aus England angeliefert worden. Es gab elektrisches Licht,<br />

Warm- und Kaltwasser, eine Zentralheizung, einen Lift sowie «geräumige<br />

Restaurantlokalitäten», wie es im ersten Prospekt hiess. Dazu gehörten<br />

ein Damensalon, ein Herrensalon mit Billardtisch, eine American Bar, ein<br />

Kino sowie als Herzstück der «Rosensaal».<br />

Vom Unheil- zum Glücksbringer: die Albulalinie<br />

Die Idee war, dass sich die Reisenden auch weiterhin im gemässigteren<br />

Klima von Bergün an die Höhenluft gewöhnen sollten und ein paar Tage<br />

im Kurhaus verbringen würden. Doch die schnelle Verbindung ins Engadin<br />

mit der neuen Albulalinie war attraktiver. Das Kurhaus stand am falschen<br />

Ort und war zu gross. Bergün kämpfte um Gäste – und entdeckte<br />

den Wintersport für sich. Bereits im Winter 1904 / 05 war die Strasse entlang<br />

der Albulalinie erstmals als Schlittelbahn präpariert worden; es folgte<br />

ein grosser Natureisplatz für Eislauf, Curling und Eishockey. Auch heute ist<br />

die Albulalinie ein Bonus für das Hotel: Sie gehört zum UNESCO Welterbe<br />

Rhätische Bahn und lockt Touristen aus der ganzen Welt an. Diese haben<br />

inzwischen einen weiteren Grund, in Bergün auszusteigen: Das Bahnmuseum<br />

Albula erzählt hier die mehr als 100-jährige Bahngeschichte<br />

Graubündens in sämtlichen Details. Doch das Kurhaus musste<br />

zunächst weiter leiden; der Zweite Weltkrieg entpuppte sich als<br />

regelrechter Todesstoss – zumal 1949 auch noch der Dachstock abbrannte.<br />

Die Gemeinde finanzierte einen charmelosen Dachneubau<br />

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