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Contura 2016/2017 Deutsch

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Sie sind eine Attraktion für sich: Im Angesicht der Fresken an den<br />

traditionellen Engadiner Häusern tritt selbst die faszinierende<br />

Landschaft des Tals mitunter in den Hintergrund. Die Malerei, die<br />

keine ist, kam im 15. und 16. Jahrhundert aus Italien und nennt<br />

sich «Sgraffito».<br />

Die Sonne scheint. Und spielt mit den Sgraffiti an den Häuserwänden der<br />

Ortschaft Susch im Unterengadin. Die Schatten betonen je nach Sonnenstand<br />

stets eine andere Facette der Sgraffiti, sodass es niemals langweilig<br />

wird, die Fresken zu beobachten. Rosetten, ein lebensgrosser Gamsbock,<br />

abstrakte Grafiken – viele der Sgraffiti in Susch stammen von Josin Neuhäuslers<br />

Vater; er selbst half mit und lernte viel. Der Maler betont mit Nachdruck,<br />

dass es im Engadin weitaus bessere Sgraffito-Künstler als ihn gebe.<br />

Aber er ist derjenige, der Gästen und Einheimischen regelmässig zeigt,<br />

was es mit dem traditionellen Engadiner Kunsthandwerk auf sich hat.<br />

Einmal rum ums Haus, ein Hügelchen bergab und schon steht man in der<br />

Werkstatt, in der Neuhäusler für rund 800 Gäste im Jahr seine Sgraffito-<br />

Kurse gibt. Draussen wärmt die Herbstsonne, aber im Untergeschoss ist<br />

es frisch. Muss es auch sein, sonst würde das Sand-Kalk-Gemisch, in das<br />

die Zeichnungen geritzt werden, zu schnell trocknen. Für seine Gäste hat<br />

Josin Neuhäusler rund 30 mal 30 Zentimeter grosse Platten vorbereitet, auf<br />

Noch vor 30 Jahren<br />

gehörte es im<br />

Engadin zum guten<br />

Ton, sein Haus<br />

mit Sgraffiti zu<br />

verzieren.<br />

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www.rhb.ch/contura

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