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Strecke abläuft. «Früher machten die Kollegen nichts anderes und kontrollierten<br />
täglich eine andere Strecke. Aber irgendwann sieht man den Wald<br />
vor lauter Bäumen nicht mehr.» Einzig im Winter rücken der gebürtige Kosovare<br />
und seine sechs Kollegen aus dem Bezirk Davos einmal pro Woche<br />
aus. Denn Eis und Schnee können dem Streckennetz erheblich zusetzen.<br />
Alles wird dokumentiert<br />
Fazli Berisha ist seit 26 Jahren bei der Rhätischen Bahn. Seinem geschulten<br />
Auge entgeht nichts. Am offensichtlichsten sind Schäden oder Mängel an<br />
den Schienen: Risse, Ausbrüche, Abblätterungen – oder im schlimmsten<br />
Fall sogar ein Schienenbruch. «Dann muss die Strecke natürlich sofort gesperrt<br />
werden, damit die Stelle repariert werden kann», sagt Berisha und<br />
winkt gleichzeitig ab: «Früher ist das öfter passiert, heute profitieren wir<br />
von einer viel besseren Qualität der Schienen. Einen Schienenbruch habe<br />
ich in 20 Jahren vielleicht dreimal erlebt.» Im Bereich des Bahnhofs Davos<br />
Wiesen schaut sich der Streckenwärter vor allem die Befestigungen der<br />
Prellböcke und die Weichen genauer an. Haben sie genügend Schmiere?<br />
Oder Risse im Herzstück, also der Herzstückspitze und den beiden Flügelschienen?<br />
Ausserdem gibt es in Bahnhöfen<br />
mittlerweile viele Kabelanlagen, zum Beispiel<br />
von Telefonnetzanbietern. «Solche Schäden<br />
reparieren wir aber nicht selbst», sagt Berisha<br />
lachend. «Dann mache ich mit dem Natel ein<br />
Von den Gletschern<br />
Foto und schicke es an die Kollegen, die dann<br />
zu den Palmen<br />
Experten bestellen.» Für jeden Mangel füllt er<br />
Die Albula- und die Bernina strecke<br />
verbinden den Norden und den ausserdem ein Quittierungsblatt aus, auf dem<br />
Süden Europas und schlagen<br />
er den Kilometerabschnitt, die Beobachtung<br />
Brücken zwischen Sprachregionen und die entsprechende Massnahme einträgt.<br />
und Kulturen. Ein beson derer<br />
Weiter geht es über den Wiesnerviadukt, den<br />
Hochgenuss ist die Pano ramafahrt<br />
im Bernina Express.<br />
höchsten Viadukt der Rhätischen Bahn. Fazli<br />
Berisha grüsst die Wanderer, die den schmalen<br />
Wanderweg neben den Gleisen entlangge-<br />
Im Winter von Chur nach Tirano<br />
ab CHF 72.00<br />
(Basis 2. Klasse, inkl. obligatorischer hen, und zählt weitere mögliche Schäden am<br />
Sitzplatzreservation)<br />
Schienennetz auf: Sind alle Tafeln gut lesbar?<br />
www.rhb.ch/berninaexpress<br />
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www.rhb.ch/contura