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Contura 2016/2017 Deutsch

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Im Tunnel sind Risse<br />

an feuchten Stellen<br />

besonders heikel.<br />

Elektronik kann heute viel. Aber sie ersetzt noch lange nicht das<br />

menschliche Auge. Deshalb sind Streckenwärter Fazli Berisha und<br />

seine Kollegen jeweils jede zweite Woche auf einer der RhB-Strecken<br />

unterwegs. So entgeht ihnen kein Riss, kein Steinchen und<br />

erst recht kein kaputter Bolzen.<br />

Fazli Berisha zückt seinen Stift. Datum, Streckenbegehung von Davos nach<br />

Filisur, Uhrzeit, Sicherung bestätigt, … In der Frühlingssonne füllt er fein<br />

säuberlich sämtliche Felder in seinem kleinen Büchlein aus. Klar kennt er<br />

den Fahrplan aller Züge, die auf dieser Strecke verkehren, auswendig. Aber<br />

erstens: Ordnung muss sein. Und zweitens gibt es genügend Extrazüge<br />

oder Schienentraktoren, die unregelmässig auf den Schienen verkehren.<br />

Deshalb ist neben Stift und allerhand Büchlein auch das Handy der ständige<br />

Begleiter des Streckenwärters.<br />

Im Tunnel braucht man seine Zeit<br />

«Wir müssen immer per Telefon Bescheid geben, auf welchem Abschnitt<br />

wir gerade unterwegs sind», sagt der 51-Jährige. «Die Kollegen sperren<br />

dann zum Beispiel einen Tunnel für uns.» In diesem Fall: Wiesen-II-Tunnel,<br />

96 Meter Länge. Berisha leuchtet mit der Taschenlampe<br />

an den dunklen Wänden entlang. «So eine Wand<br />

«Wer täglich eine Strecke<br />

kontrolliert, sieht<br />

braucht Zeit zum Kontrollieren», sagt er und sucht<br />

nach Rissen, vor allem an den feuchten Stellen. Im<br />

den Wald vor lauter Winter besonders gefährlich: Eis, das sich im Tunnel<br />

Bäumen nicht mehr.» bildet. Wieder am Tageslicht, ruft der Gleisarbeiter die<br />

Fazli Berisha<br />

Kollegen im Kontrollzentrum an: «Bin wieder raus aus<br />

dem Tunnel. Strecke freigegeben. Laufe weiter Richtung<br />

Filisur.» Ein kleiner Bahnübergang, Fazli Berisha schaut, ob sich Steine<br />

in den Rillen zwischen Schiene und Übergang festgesetzt haben. Unterwegs<br />

zum Bahnhof Davos Wiesen achtet er auf Risse in den Schienen, die<br />

Befestigungen an den Bahnschwellen und Veränderungen in den Felswänden<br />

entlang der Strecke. Dies alles erfordert höchste Konzentration –<br />

das ist der Grund, warum jeder Streckenwärter nur alle zwei Wochen eine<br />

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