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Contura 2016/2017 Deutsch

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Mit dem ALLEGRA-Triebzug<br />

steuern die beiden Lok -<br />

füh rerinnen den Regiozug<br />

über den Berninapass.<br />

Für viele sind sie immer noch ein ungewohntes Bild: Frauen im<br />

Führerstand eines Zugs. Doch bei der Rhätischen Bahn gibt es mittlerweile<br />

einige Lokführerinnen. Zwei von ihnen fahren auch über<br />

den Berninapass – was ihren Beruf für sie vollends perfekt macht.<br />

Es zischt und pfeift. «Wagalang!», Claudia Martinez manövriert die Lok<br />

mit dem futuristischen Namen «Ge 4/4 III» gekonnt über die Gleise des<br />

Bahnhofs von St. Moritz. Mit ihrer Kollegin Zegna Schmid ist sie extra aus<br />

Samedan gekommen, um mit ihr gemeinsam über den Bernina zu fahren.<br />

Bevor es losgeht, rangieren sie noch fix den Zug aus Samedan,<br />

damit die Kollegen zusätzliche Waggons anhän-<br />

«Jetzt habe ich ein<br />

gen können, bevor er wieder retourfährt.<br />

rollendes Büro und<br />

8.38 Uhr, die Ablösung lässt auf sich warten. Schmid<br />

bin immer draussen spurtet schon einmal quer über den Bahnhof, während<br />

in der Natur.» Martinez im Führerstand auf den Kollegen wartet. Der Regiozug<br />

nach Tirano soll schliesslich pünktlich starten. Er<br />

Zegna Schmid<br />

steht auf Gleis 7 parat und hat auch einige der Panoramawagen<br />

eingegliedert, aus denen im Sommer der Bernina Express zusammengestellt<br />

wird. Die Zugbegleiter warten schon, Schmid klettert in den<br />

Führerstand des ALLEGRA-Triebzugs. Kollegin Martinez kommt hinterher,<br />

um 8.48 Uhr fährt der Zug ab.<br />

Per Zufall über den Bernina<br />

Die erste Etappe übernimmt Claudia Martinez. Sie steuert den Zug sicher<br />

durch die sonnendurchflutete Landschaft des Engadins. Derweil erzählt<br />

Zegna Schmid mit einem Lachen: «Lokführerin war zunächst gar nicht mein<br />

Traumberuf.» Die 28-Jährige war nach der Matura auf der Suche nach einem<br />

abwechslungsreichen Job, bei dem man nicht von neun bis fünf Uhr<br />

im Büro sitzt. «Ausserdem arbeite ich gern allein», sagt die Bündnerin aus<br />

Savognin. Die Idee, Lokführerin zu werden, kam ihr ganz plötzlich – und<br />

war perfekt. «Jetzt habe ich ein rollendes Büro und bin immer draussen<br />

in der Natur, aber dennoch in einem geschützten Raum.» Nach ihrer Ausbildung<br />

wurde Schmid ins Lokdepot Samedan versetzt. Wer dort arbeitet,<br />

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