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fw-rb-2007-04 feuerwehrhistorik.qxp - Feuerwehrchronik

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<strong>Feuerwehrchronik</strong> 4-<strong>2007</strong> Seite 9<br />

sentierten Produktinnovationen, die politischen,<br />

gesetzlichen und gesellschaftlichen Einflüsse<br />

oder die Produktentwicklungen der Fahrgestellhersteller.<br />

Erst in diesem Kontext erschließt sich<br />

die Feuerwehrfahrzeuggeschichte. Kennt man<br />

diese sowohl allgemeingültigen als auch von<br />

Wehr zu Wehr individuell ausgeprägten Fakten<br />

nicht, gerät eine nachträgliche Betrachtung des<br />

Fahrzeuges – wenn es als Oldtimer als feuerwehrgeschichtlich<br />

bedeutsam eingestuft wird –<br />

leicht zum Ratespiel.<br />

Seit Frühjahr <strong>2007</strong> im Handel. Das neueste Buch von Klaus Fischer,<br />

das - laut den Besprechungen in den Fachzeitschriften - einen umfassenden<br />

Übe<strong>rb</strong>lick vermittelt und mit hoher Qualität der Bilder glänzt.<br />

Feuerwehrgeschichte heißt weit mehr, als einen<br />

schönen Oldtimer auf einem Feuerwehrfest zu<br />

fotografieren! Unerlässlich für die Feuerwehrgeschichte<br />

ist daher die Dokumentation der heute<br />

neu in Einsatzdienst gestellten Fahrzeuge! Fotografiert<br />

man bei einem Tag der offenen Tür oder<br />

Jubiläum die aufgereiht geparkten Fahrzeuge, so<br />

dokumentiert sich zumindest der Fahrzeugbestand<br />

der Wehr zum Aufnahmedatum sowie die<br />

äußere Bauform der Fahrzeuge. Erlaubt es die<br />

Situation, das Fahrzeug rundherum und mit geöffneten<br />

Geräteräumen abzulichten, legt man die<br />

Grundlage für eine fahrzeugspezifische Wissensdatei.<br />

Diese füllt sich, wenn die besuchte Wehr<br />

über die Hintergründe der Beschaffung in technischer<br />

und taktischer Hinsicht Auskünfte geben<br />

kann und will.<br />

Häufig stellt man fest, dass diese Information personengebunden<br />

ist – der Wehrleiter oder der<br />

Leiter des Beschaffungsgremiums weiß sie.<br />

Zudem ist sie selten schriftlich fixiert worden.<br />

Wolle man diese Information mit zeitlichem<br />

Abstand heben – das Fahrzeug ist inzwischen<br />

vom Alter her als „historisch“ eingestuft – sind die<br />

Erinnerungen ve<strong>rb</strong>lasst oder die Wissensträger<br />

versto<strong>rb</strong>en. Bei den Aufbauherstellern gehört die<br />

Dokumentation des „Warum und Weshalb“ sowie<br />

der Details, wann welche Bauform angeboten<br />

wurde, nicht zur Kernaufgabe. Dementsprechend<br />

ist es verständlicherweise oft schwierig, von den<br />

Herstellern Jahre später Auskünfte zu erhalten.<br />

Dass oftmals verschiedene Aufbauformen zeitlich<br />

überlappend angeboten werden, erleichtert dem<br />

Historiker nicht die Aufgabe.<br />

Die bei einem Oldtimertreffen aufgereiht geparkten Fahrzeuge bieten<br />

dem Besucher einen Einblick in die Fahrzeughistorik.<br />

Eine klare zeitliche Zuordnung wird in Jahrzehnten schwierig sein,<br />

wenn man die Firmengeschichte nicht kennt: Rosenbauer bietet für<br />

gleichen Zweck auf gleichem Chassis zwei unterschiedliche Bauformen<br />

an: oben den ES-Aufbau, unten den AT-Aufbau.<br />

Kritisch sehe ich die beliebte Diskussion nach<br />

dem „ersten“ oder nach dem „letzten“ Fahrzeug<br />

seiner Art. Interessiert diese Frage wirklich? Anhand<br />

welcher Kriterien lässt sie sich definieren?<br />

Auslieferungsdatum beim Aufbauhersteller? Zulassungsdatum<br />

bei der Wehr? Produktionsnummer<br />

des Herstellers? Als Ende 1987 die legendäre<br />

Firma Bachert ihre Fertigung einstellte, gab es<br />

eine Inflation von Behauptungen: „Wir haben das<br />

letzte Fahrzeug von Bachert!“, „Wir haben das<br />

allerletzte TLF 16 von Bachert!“. Als Hinweis darauf<br />

zeigte man mir manchmal Aufkleber, die statt

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