Landfrauen aktuell 0312 - Deutscher LandFrauenverband e.V.
Landfrauen aktuell 0312 - Deutscher LandFrauenverband e.V. Landfrauen aktuell 0312 - Deutscher LandFrauenverband e.V.
Heft 3 Juli 2012 Y 9676 www.LandFrauen.info Deutscher LandFrauentag 2012
- Seite 2 und 3: In diesem Heft Top-Thema LandFrauen
- Seite 4 und 5: Top-Thema Deutscher LandFrauentag 2
- Seite 6 und 7: Akute Nothilfe - vor drohenden Dür
- Seite 8 und 9: Aktuelles aus dem dlv Bildung im Do
- Seite 10 und 11: Aktuelles aus dem dlv Eine Erfolgsg
- Seite 12 und 13: Landesverbände sens wurden anläss
- Seite 14 und 15: Landesverbände 3000 LandFrauen bei
- Seite 16 und 17: Landesverbände 18 LFV Schleswig-Ho
- Seite 18 und 19: Rheinischer LFV Facebook, XING & Co
Heft 3 Juli 2012 Y 9676 www.LandFrauen.info<br />
<strong>Deutscher</strong><br />
LandFrauentag 2012
In diesem Heft<br />
Top-Thema<br />
LandFrauen des Jahres 2012 ...........3<br />
<strong>Deutscher</strong> LandFrauentag 2012 .......4<br />
Aktuelles aus dem dlv<br />
LandFrauen für LandFrauen<br />
in Mali ..............................................6<br />
Video:<br />
Stoppt das Lebensmittel-Mobbing!<br />
Jahresthema Lebensmittel verschwendung<br />
.....................................8<br />
Equal-Pay-Expertinnen gesucht!<br />
Projekt LandFrauenstimmen für die<br />
Zukunft .............................................9<br />
Bildung im Dorf ..............................10<br />
Eine Erfolgsgeschichte geht weiter<br />
aid-Ernährungsführerschein ...........12<br />
Persönliche Nachrichten ................12<br />
Aktuelles aus den<br />
Landesverbänden ..........................13<br />
Impressum ....................................23<br />
Fotos: Reiner Freese<br />
2<br />
Editorial<br />
Brigitte Scherb,<br />
Präsidentin des<br />
Deutschen Land-<br />
Frauenverbandes<br />
Liebe LandFrauen,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
noch ganz begeistert blicke ich auf den Deutschen LandFrauentag<br />
in Oldenburg zurück. Ich danke allen, die zu dieser tollen Veranstaltung<br />
beigetragen haben: den annähernd 5.000 LandFrauen,<br />
die mit guter Laune angereist sind, LandFrauengemeinschaft erlebbar<br />
gemacht haben und solidarisch mit den LandFrauen in Mali<br />
gehandelt haben. Den LandFrauenvereinen und Partnern, die ein<br />
buntes Markttreiben in die Ausstellungshallen gebracht haben<br />
ebenso wie den vielen fleißigen Helferinnen aus dem <strong>LandFrauenverband</strong><br />
Weser-Ems, die uns unterstützt haben.<br />
Der Deutsche LandFrauentag in Oldenburg hat es uns wieder gezeigt:<br />
Wir LandFrauen sind eine starke Gemeinschaft. Aber: Wer<br />
und wie sind LandFrauen? Wofür stehen wir?<br />
Der Ausschuss Verbandsentwicklung hat sich intensiv mit diesem<br />
Thema befasst. Das Fazit: Der föderale Aufbau des dlv ist ein hohes<br />
Gut. Grundlage unseres Erfolges ist die freiwillige Mitgliedschaft<br />
und das demokratische Zusammenwirken aller Ebenen.<br />
Aus der belebenden Vielfalt sollte die Einheit werden, in der sich<br />
alle wiederfinden, die Freiraum lässt für eigene Gestaltung, die gemeinsame<br />
Botschaften zur Grundlage der Interessenvertretung<br />
hat und die in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Eine umfassende<br />
Aufgabe, der wir uns intensiv widmen sollten, wenn wir die<br />
Erfolgsgeschichte der LandFrauenarbeit weiterschreiben wollen.<br />
Eine der wichtigsten Voraussetzungen dazu ist die verbandsinterne<br />
Kommunikation. Das umfasst den Erfahrungs- und Ideenaustausch<br />
zwischen den LandFrauenvereinen vor Ort ebenso wie den<br />
Austausch zwischen den Verbandsebenen. Ein Kommunikationsmedium<br />
des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es ist die Verbandszeitschrift<br />
„LandFrauen Aktuell“, die Sie in Händen halten. Der dlv<br />
will diese Verbandszeitschrift überarbeiten. Inhalte und Erscheinungsbild<br />
sollen noch besser mit den Wünschen und dem Bedarf<br />
ihrer Leserinnen abgestimmt werden. Um die Verbandszeitschrift<br />
an Ihren Anforderungen ausrichten zu können, bitten wir Sie um<br />
Ihre Mithilfe. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, den beiliegenden<br />
Fragebogen durchzuarbeiten und an den dlv zurückzuschicken.<br />
Sagen Sie uns auf diese Weise, was Sie von einer Verbandszeitschrift<br />
des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es erwarten und<br />
wünschen. Wir sind gespannt auf Ihre Resonanz.<br />
Ihre<br />
Brigitte Scherb<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12
<strong>Deutscher</strong> LandFrauentag 2012<br />
LandFrauen des Jahres 2012<br />
Ehrenamtliches Engagement trägt das soziale und gesellschaftliche<br />
Leben in den Dörfern. Dieser Einsatz für das Gemeinwohl<br />
braucht öffentliche Anerkennung und Achtung. Für<br />
den Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong> ist die Auszeichnung der<br />
„LandFrauen des Jahres“ beim Deutschen LandFrauentag<br />
deshalb schon zu einer kleinen Tradition geworden. Zum vierten<br />
Mal wurde jetzt beim Deutschen LandFrauentag 2012 in<br />
Oldenburg diese Auszeichnung verliehen.<br />
Wir gratulieren den LandFrauen des Jahres 2012:<br />
• Parvin Hemmeke-Otte aus Braunschweig (LandFrauenver-<br />
band Niedersachsen)<br />
Integration, Verständnis und der Dialog zwischen Menschen<br />
• Ulrike Kamp aus Erkelenz (Rheinischer <strong>LandFrauenverband</strong>) verschiedener Herkunft besonders wichtig. In Vorträgen über<br />
• Angelika Lübcke aus Siggelkow (<strong>LandFrauenverband</strong> Meck- ihr Heimatland vermittelt sie persische Lebensart. Bedürftige<br />
lenburg-Vorpommern)<br />
liegen Parvin Hemmeke-Otte besonders am Herzen. Ein Bei-<br />
„Die Ehrung der LandFrauen des Jahres ist ein Zeichen der spiel sind die von ihr veranstalteten Benefizkonzerte, deren Er-<br />
Wertschätzung für zukunftsorientierte LandFrauenarbeit, die in löse für ein vom Erdbeben betroffenes Waisenhaus in Bam/<br />
den Vereinen geleistet wird. Drei Frauen wurden gewählt, Iran bestimmt waren.<br />
denen es in besonderem Maße gelungen ist, mit ihrem Enga- Ulrike Kamp ist Vorsitzende des LandFrauenkreisverbandes<br />
gement unsere Gesellschaft und damit auch unser Leben ein Heinsberg. Sie ist eine aktive Botschafterin für Schulmilch<br />
Stückchen besser zu machen“, betonte Brigitte Scherb, Präsi- und das Schulobstprogramm in Schulen. Ihr Einsatz für gedentin<br />
des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es (dlv) in ihrer Lausunde Ernährung spiegelt sich auch in ihrer unermüdlichen<br />
datio.<br />
Forderung im <strong>LandFrauenverband</strong> nach einem verpflichtenden<br />
Parvin Hemmeke-Otte (Kreisvorsitzende der LandFrauenver- Schulfach zu Ernährung und Hauswirtschaft wider. Ulrike<br />
eine im KV Altkreis Braunschweig) hat es in den vergangenen Kamp gelingt es in besonderer Weise, auch für Veranstaltun-<br />
10 Jahren hervorragend verstanden, eine Mittlerin zwischen gen mit anspruchsvollen, schwierigen Themen, etwa „Alters-<br />
verschiedenen Kulturen zu sein. Der gebürtigen Iranerin sind vorsorge für Frauen“ einen großen Teilnehmerkreis zu gewinnen.<br />
LandFrauenarbeit hat dadurch hohe<br />
Wertschätzung erfahren.<br />
Angelika Lübcke (Vorsitzende LandFrauenkreisverband<br />
Parchim) wurde für ihr außergewöhnliches<br />
Engagement in der Gemeinde<br />
geehrt. Seit 1994 ist sie Bürgermeisterin<br />
der Gemeinde Siggelkow. Auf ihre Initiative<br />
gründeten die LandFrauen aus Siggelkow<br />
eine Wählergemeinschaft LANDFRAUEN, um<br />
in demokratischen Prozessen aktiv mitzuwirken.<br />
Angelika Lübcke etablierte im <strong>LandFrauenverband</strong><br />
zahlreiche Projekte für arbeitslose<br />
Frauen. Fast 500 Frauen wurden dadurch<br />
in neue Arbeitsverhältnisse gebracht, die in<br />
Fast 5.000 LandFrauen und Gäste nahmen am Deutschen LandFrauentag 2012 in der Weser-Ems einzelnen Fällen auch zu selbstständigen<br />
Halle in Oldenburg teil.<br />
Unternehmen der Frauen führten.<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12<br />
Fotos: Reiner Freese, X21.de<br />
Top-Thema<br />
Die Land-<br />
Frauen des<br />
Jahres 2012:<br />
Parvin Hemmeke-Otte,<br />
Ulrike Kamp<br />
und Angelika<br />
Lübcke<br />
3
Top-Thema<br />
<strong>Deutscher</strong><br />
LandFrauentag 2012<br />
In Oldenburg wurde die Stärke von Vielfalt und Einheit<br />
der LandFrauengemeinschaft erlebbar<br />
Welche Chancen haben Frauen im ländlichen Raum? Moderatorin Sabine<br />
Steuernagel, NDR (rechts), befragte die Niedersächsische Sozialministerin<br />
Aygül Özkan, die Bürgermeisterin der Stadt Oldenburg Germaid Eilers-Dörfler<br />
und dlv-Präsidentin Scherb (v. l. n. r.).<br />
Fast 5.000 LandFrauen strömten am 12. Juni zum Deutschen<br />
LandFrauentag 2012 in die Weser-Ems Halle in Oldenburg. Etliche<br />
LandFrauenvereine, die aus ganz Deutschland angereist<br />
waren, hatten den LandFrauentag mit einer mehrtägigen Reise<br />
in den Nordwesten Niedersachsens verbunden. Oldenburg<br />
wurde so für kurze Zeit zur LandFrauen-Metropole.<br />
In ihrer Ansprache begeisterte und motivierte dlv-Präsidentin<br />
Brigitte Scherb die versammelten LandFrauen und Gäste.<br />
„Unterwegs zu neuen Chancen, das diesjährige Motto des<br />
Deutschen LandFrauentages heißt, Zukunftsperspektiven erarbeiten.<br />
Eine Zukunft für die eigene persönliche Entwicklung<br />
ebenso wie für gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische<br />
Entwicklungen im ländlichen Raum und selbstverständlich<br />
auch für die Vereins- und Verbandsarbeit.“<br />
Die dlv-Präsidentin dankte den LandFrauen für ihre stetige und<br />
zuverlässige Arbeit vor Ort. Ohne sie wäre es dem dlv nicht<br />
möglich, die Interessen der Menschen und vor allem der Frauen<br />
auf dem Land zu vertreten. Ohne das Engagement jeder<br />
einzelnen LandFrau wäre der dlv nicht, was er ist: die gesellschaftliche<br />
Kraft im ländlichen Raum.<br />
Viel Beachtung fand die moderierte Talkrunde mit der Niedersächsischen<br />
Sozialministerin Aygül Özkan, der Bürgermeiste-<br />
Der Niedersächsische Ministerpräsident<br />
David McAllister war von den<br />
LandFrauen aus ganz Deutschland so überwältigt, dass er spontan dem dlv<br />
als Fördermitglied beitrat. Er würdigte in seinem Grußwort die ehrenamtlichen<br />
Leistungen der LandFrauen in Beruf, Familie und Gesellschaft. Als<br />
„Sachverständige für das Thema Leben auf dem Land“ sei ihr Rat gerade zu<br />
Entwicklungsperspektiven für den ländlichen Raum gefragt.<br />
Festrednerin Hanni Rützler forderte zum bewussten Genießen des Essens<br />
auf. Es ist wichtig für die Lebensqualität und beugt Verschwendung vor.<br />
rin der Stadt Oldenburg Germaid Eilers-Dörfler und dlv-Präsidentin<br />
Scherb. Als Fazit ihres Austausches waren sie sich einig:<br />
Die Politik ist weiterhin gefordert, Frauen in ländlichen<br />
Räumen berufliche Chancen und Bleibeperspektiven zu sichern.<br />
Einen anspruchsvollen und mitreißenden Vortrag zum Thema<br />
„Zukunft von Essen und Genuss“ hielt die Festrednerin Hanni<br />
Rützler, Ernährungswissenschaftlerin aus dem von Matthias<br />
Horx gegründeten Zukunftsinstitut. Sie zeigte neue Sichtweisen<br />
zu gesellschaftlichen Trends und Entwicklungen in der<br />
Esskultur und Ernährungswissenschaft auf. „Genuss und damit<br />
Geschmack sind kein Luxus, sondern Voraussetzung für<br />
gesunde Ernährung“, lautete ihre zentrale Aussage. Den<br />
LandFrauen gab sie den Satz mit auf den Weg: „Erlauben wir<br />
uns zu genießen.“<br />
In zwei Hallen präsentierten 50 Aussteller einen bunten<br />
LandFrauen-Markt.<br />
Wellness-Produkte zum Genießen und Sich-Verwöhnen fanden großen Anklang<br />
bei den LandFrauen.<br />
Großes Interesse an LandFrauenarbeit auch bei den Medien<br />
Unser herzlichster Dank gilt den Frauen aus dem <strong>LandFrauenverband</strong><br />
Weser-Ems, die die Vorbereitung und Organisation<br />
des Deutschen LandFrauentages tatkräftig unterstützt haben.<br />
Verleihung der<br />
Goldenen Biene<br />
4 LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12 5<br />
Fotos: Reiner Freese<br />
Top-Thema<br />
Gerlind Bartl<br />
(links) und<br />
Hannelore Wörz<br />
(rechts) wurden<br />
für ihre langjährigeFührungsarbeit<br />
im Land-<br />
Frauenverband<br />
ausgezeichnet.<br />
dlv-Präsidentin Scherb zeichnete beim dlv-Abendempfang anlässlich<br />
des Deutschen LandFrauentages 2012 Hannelore<br />
Wörz, Präsidentin des <strong>LandFrauenverband</strong>es Württemberg-Baden<br />
und Gerlind Bartl, Präsidentin des Thüringer <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
mit der Goldenen Biene aus. Die Goldene Biene ist<br />
die höchste Auszeichnung des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es.<br />
Sie wird für langjährige ehrenamtliche Tätigkeit als Vorsitzende<br />
eines <strong>LandFrauenverband</strong>es verliehen.<br />
Hannelore Wörz lebt seit 25 Jahren ein beeindruckendes ehrenamtliches<br />
Engagement. Seit 2004 steht sie dem Land-<br />
Frauenverband Württemberg-Baden vor. Seit 2006 ist sie Präsidiumsmitglied,<br />
seit 2007 Vizepräsidentin im Deutschen<br />
<strong>LandFrauenverband</strong>. Neben der Leitung eines dlv-Fachausschusses<br />
nimmt Hannelore Wörz für den dlv die Interessenvertretung<br />
in zahlreichen Gremien wahr, um Bildungsfragen<br />
und den Erzeuger-Verbraucher-Dialog weiterzuentwickeln.<br />
Gerlind Bartl engagiert sich seit 1995 in ihrem LandFrauenortsverein<br />
Herbsleben für die Durchsetzung der Interessen<br />
der LandFrauen, für ihren Heimatort und vor allem für das<br />
Wohl der Gemeinschaft. Aufgrund ihres ehrenamtlichen Engagements<br />
wurde sie 2001 in den Landesvorstand gewählt. Seit<br />
sieben Jahren führt sie nun den Thüringer <strong>LandFrauenverband</strong><br />
als Landesvorsitzende an. Mit den wieder gegründeten privaten<br />
Landwirtschaftsbetrieben nach der Wende war eine neue<br />
Gruppierung von Bäuerinnen entstanden, die über eine berufsständische<br />
Interessenvertretung Hilfe und Weiterbildung<br />
zur Bewältigung ihrer Aufgaben benötigte. Diesen Frauen in<br />
den landwirtschaftlichen Betrieben fühlte und fühlt sich Gerlind<br />
Bartl auf das Engste verbunden.<br />
dlv-Präsidentin Scherb hob bei der Ehrung von Hannelore Wörz<br />
und Gerlind Bartl hervor: „Bei aller Betonung von Sachkompetenz,<br />
Erfahrung, Wissen und Erfolg ist eine der wichtigsten<br />
Qualifikation generell die Lauterkeit des Charakters.“
Aktuelles aus dem dlv<br />
LandFrauen für LandFrauen in Mali<br />
Der Natur trotzen und nachhaltig Ernährung sichern: neue Hoffnung für Mali<br />
Mali – ein Land, das facettenreicher nicht sein könnte: Der<br />
westafrikanische Binnenstaat vereint rund 30 verschiedene<br />
Völker. Mit der Wüste Sahara im Norden, dem kargen Grasland<br />
der Sahelzone und den südlichen Trocken- und Feuchtsavannen<br />
zeigt sich Vielseitigkeit auch in der Landschaft. Doch<br />
Hunger und Armut sind hier für Millionen Menschen bittere<br />
Realität. Besonders auf dem Land herrschen Mangel- und<br />
Unterernährung. Ausbleibender Regen begünstigt die fortschreitende<br />
Wüstenbildung in der Sahelzone und lässt Ressourcen<br />
immer knapper werden. Vor allem für die Menschen<br />
in den westlichen Regionen Nioro und Diéma wird es immer<br />
schwieriger, ihre Familien mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen.<br />
Das Hilfsprojekt der Welthungerhilfe unterstützt gemeinsam<br />
mit dem Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong> langfristig rund<br />
125.000 Menschen in 100 benachteiligten Dörfern. Gesundheit<br />
und Ernährungssicherheit stehen dabei im Fokus. Frauen<br />
6<br />
Foto: WHH<br />
Kochvorführung im<br />
Gesundheitszentrum Gogui<br />
lernen in intensiver Aufklärungsarbeit, wie wichtig ausgewogene<br />
Ernährung ist – besonders für die Entwicklung der Kleinsten.<br />
Praxisnah vermitteln Kochworkshops alternative Techniken,<br />
beispielsweise zum Abkochen von Wasser. Ausgebildete<br />
Beraterinnen geben ihr Wissen in ihren Dörfern weiter, um<br />
Krankheiten und Unterernährung entgegenzuwirken.<br />
Ein System, das auch in der Landwirtschaft greift: Dank neuer<br />
Maßnahmen fällt die Ernte höher aus. Kleine Steinwälle und<br />
Hecken schützen den Boden vor Erosion. Bauern nutzen angepasstes,<br />
ertragreiches Saatgut für Sorghum-Hirse oder<br />
Reis. Frauen haben sich zum Gemüseanbau in Gartenbaugemeinschaften<br />
zusammengeschlossen. Neu gebaute Brunnenanlagen<br />
versorgen Felder, Familien, aber auch Nutztiere mit<br />
frischem Wasser. Schritt um Schritt zeigen sich für die Dorfbewohner<br />
erste Erfolge. Dank solidarischem Handeln ist das<br />
Projekt auf einem guten Weg.<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12
Akute Nothilfe – vor drohenden Dürrephasen<br />
zählt jede Minute<br />
Mali zählt weltweit zu einem<br />
der zehn ärmsten Länder. Die<br />
klimatischen Extreme erschweren<br />
es den Menschen, eine sichere<br />
Existenzbasis zu schaffen.<br />
Zwei Jahre nach der letzten<br />
großen Dürre ist jetzt wieder<br />
der lang ersehnte Regen<br />
ausgeblieben, auch eine Folge<br />
des Klimawandels.<br />
Eine Hungerkatastrophe bahnt<br />
sich an. Die letzten Vorräte der<br />
Bauern sind erschöpft. Die<br />
weltweit steigenden Preise für<br />
Lebensmittel machen es ihnen<br />
unmöglich, Nahrungsmittel<br />
oder Saatgut hinzuzukau-<br />
Projektflyer können für Ihre Aktio- Aktiofen.<br />
Schon seit Anfang des<br />
nen bei der Bundesgeschäftsstelle<br />
Jahres versorgt die Welthun- angefragt werden.<br />
gerhilfe die Menschen in Mali,<br />
Burkina Faso und Niger mit Getreide und Saatgut. Erst im Oktober<br />
kann wieder geerntet werden. Bis dahin sind die Menschen<br />
auf Hilfe angewiesen.<br />
Spendensammlung beim<br />
Deutschen LandFrauentag 2012<br />
LandFrauen setzten beim Deutschen LandFrauentag 2012<br />
mit einer Spendensammlung zugunsten des Hilfsprojekts für<br />
Frauen in Mali ein deutliches Zeichen für ihr weltweites carita-<br />
tives Engagement. „Die Zukunft<br />
der Menschheit in Frieden<br />
und Gerechtigkeit entscheidet<br />
sich auch hier“, lautete<br />
der eindringliche Appell<br />
der dlv-Präsidentin. Aufgestockt<br />
mit Spendenbeiträgen<br />
der Landessparkasse zu Oldenburg<br />
und des Deutschen<br />
<strong>LandFrauenverband</strong>es kann<br />
nun eine Gesamtspendensumme<br />
von 10.000 Euro für<br />
das Hilfsprojekt in Mali weitergereicht<br />
werden.<br />
Aktuelles aus dem dlv<br />
„LandFrauen sind in der Region<br />
verwurzelt und in der Welt vernetzt“,<br />
so die dlv-Präsidentin zum Spendenaufruf<br />
für Mali.<br />
Der Deutsche <strong>LandFrauenverband</strong> hat für Ihre Spende ein<br />
Sonderkonto eingerichtet.<br />
Stichwort „Mali“<br />
Konto 1 700 035 022, Volksbank Bonn, BLZ 3801 601 86<br />
Der dlv-Jahresbericht<br />
2011 ist<br />
unter www.<br />
landfrauen.info<br />
als Download<br />
abrufbar.<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12 7<br />
Foto: Reiner Freese, X21.de
Jahresthema Lebensmittelverschwendung Aktuelles aus dem dlv<br />
Eine Aktion des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
Stoppt das Lebensmittel-Mobbing<br />
Der dlv präsentierte den Teilnehmerinnen des Deutschen LandFrauentages<br />
erstmalig seinen neuen Videospot gegen Lebensmittelverschwendung<br />
In dem einminütigen Video berichten Apfel, Joghurt und Brot<br />
entmutigt von ihrer aussichtslosen Lage in Haushalten: gekauft,<br />
falsch gelagert, nicht verarbeitet, vergessen, einfach<br />
weggeworfen. Sie fühlen sich in ihrem Wert missachtet und<br />
entwürdigt. Das Video soll aufrütteln und das Bewusstsein<br />
für Lebensmittelverschwendung in Haushalten schärfen.<br />
„Stoppt das Lebensmittel-Mobbing!“ steht allen interessierten<br />
LandFrauenvereinen, die das Thema „Lebensmittelverschwendung“<br />
aufgreifen wollen, kostenlos zur Verfügung. Neben dem<br />
Hauptvideo „Stoppt das Lebensmittel-Mobbing!“ (1:10 Min.)<br />
stehen drei Kurzvideos (0:29 Min.) mit den Einzelsequenzen<br />
zu Apfel, Joghurt und Brot bereit.<br />
Verbreitung über soziale Medien<br />
Das Video ist auf der Internet-Video-Plattform Youtube zu sehen.<br />
(www.youtube.com/user/LandFrauenvideo/videos) Unser<br />
Ziel ist eine möglichst breite Streuung. Im Internet soll es<br />
sich über soziale Netzwerke wie Facebook verbreiten. Verlinken<br />
Sie die Videos auf der Homepage Ihres LandFrauenvereins.<br />
Setzen Sie einen Link auf Ihre Facebook-Seite.<br />
Auf der Homepage des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
(www.landfrauen.info) finden Sie Links zum Herunterladen der<br />
Videos. Es gibt auch eine HD-Version für die Projektion auf<br />
Großbildleinwände. Diese können Sie bei Bedarf in der Bundesgeschäftsstelle<br />
in Berlin anfordern.<br />
Machen Sie mit – Ihre Aktion zum Thema<br />
Lebensmittelverschwendung!<br />
Der dlv hat Anfang des Jahres LandFrauen deutschlandweit<br />
aufgerufen, mit Partnern vor Ort aktiv zu werden. Setzen Sie<br />
sich ein und machen Sie sich stark für eine angemessene<br />
Wertschätzung von Lebensmitteln! Berichten Sie uns von Ihrer<br />
Initiative, Aktion oder Veranstaltung zur Vermeidung von<br />
Lebensmittelabfällen! Sie machen damit sichtbar, was die<br />
LandFrauengemeinschaft für ein neues Bewusstsein im Umgang<br />
mit Lebensmitteln tut. Zum Abschluss des dlv-Jahresthemas<br />
planen wir eine Präsentation mit allen LandFrauen-Aktionen<br />
aus ganz Deutschland.<br />
Ihre Ansprechpartnerin<br />
beim<br />
dlv: Caroline Dangel-Vornbäumen, Mail: dangel@landfrauen.info.<br />
Das Formblatt „Aufklären, Anprangern, Vermeiden!“, mit dem<br />
Sie Ihre Aktion melden können, finden Sie auf der Projektseite<br />
der dlv-Homepage.<br />
Equal-Pay-Expertinnen<br />
gesucht!<br />
50 ehrenamtlich engagierte LandFrauen<br />
sollen zu Fachfrauen in Sachen gleiche<br />
Bezahlung für gleichwertige<br />
Arbeit werden<br />
Dieses Qualifizierungsangebot ist Teil des<br />
dlv-Projekts „LandFrauenStimmen für die<br />
Zukunft – Faire Einkommensperspektive sichern.“<br />
Es richtet sich an ehrenamtlich engagierte<br />
LandFrauen, denen es eine Herzenssache<br />
ist, etwas gegen die Lohnlücke<br />
zwischen Frauen und Männern zu tun.<br />
Geplant ist die Fortbildung von insgesamt<br />
50 LandFrauen aus ganz Deutschland. Als<br />
„Regionalen Equal-Pay-Expertinnen“ sollen<br />
sie andere Frauen beraten und ihnen Mut machen,<br />
für eine faire Entlohnung zu kämpfen.<br />
Aufklärungsarbeit mit<br />
plakativen Ideen<br />
LandFrauen werben für nachhaltigen Umgang<br />
mit Lebensmitteln<br />
Wirksame Aufklärungsarbeit für<br />
den nachhaltigen Umgang mit<br />
Lebensmitteln ist 2012 das<br />
Thema des Niedersächsischen<br />
<strong>LandFrauenverband</strong>es. Ein Handlungsleitfaden<br />
des NLV mit plakativen<br />
Ideen, wie z. B. der Darstellung<br />
einer Tonne mit 82 kg Müll,<br />
die jährlich pro Person in<br />
Deutschland weg geworfen werden,<br />
gibt den LandFrauen vor Ort<br />
Aktionsvorschläge.<br />
Rezeptideen zur Resteküche,<br />
Tipps zu Einkauf und Lagerung<br />
sowie der Dialog mit Experten<br />
sollen für einen respektvollen Umgang mit Nahrungsmitteln<br />
sensibilisieren.<br />
Folgende Kenntnisse werden vermittelt:<br />
• Zu Frauenerwerbstätigkeit im Lebensverlauf, u. a. Einkommenslücke,<br />
Ausbildung und Berufswahl, Alterssicherung,<br />
Existenzgründung<br />
• Krisen-, Stress- und Zeitmanagement erlernen<br />
• Kontakte zu Beratungsangeboten und Netzwerken in der<br />
Region knüpfen<br />
• Kommunikative Techniken, z. B. Beratungsmethoden, Soziale<br />
Medien, Webseite, Rhetorik, Selbstmarketing<br />
• Akquise von Auftraggebern und Finanzierungsmöglichkeiten<br />
Die Fachfrauen sollen nach der Qualifizierung regional Frauen<br />
ansprechen und umfassend zum Thema Einkommenslücke informieren<br />
und beraten. Sie arbeiten dabei mit lokalen Arbeitsagenturen,<br />
Kammern und Berufsorganisationen zusammen.<br />
Darüber hinaus sollen lokale Arbeitgeber für frauen- und familienfreundliche<br />
Arbeitszeiten und Arbeitssituationen sensibilisiert<br />
werden, ebenso wie für gleiche Bezahlung von Frauen<br />
und Männern in den Betrieben.<br />
Wer richtig lagert, gibt weniger<br />
in die Tonne<br />
Mit einer neuen Aktion wollen die LandFrauen im Bayerischen<br />
Bauernverband das Problem der Lebensmittelverschwendung<br />
aktiv angehen. Mit Tipps zur richtigen Lagerung<br />
leisten die LandFrauen im Frühsommer Aufklärungsarbeit<br />
und sprechen die Verbraucher an – z. B. in Fußgängerzonen,<br />
auf belebten Plätzen, auf Bauernmärkten und bei Veranstaltungen.<br />
Die Bürger können dabei ihr Wissen rund um die<br />
richtige Lagerung<br />
bei einem<br />
Quiz testen. Die<br />
LandFrauen lösen<br />
auf und verdeutlichen<br />
die<br />
Hintergründe.<br />
Ein kurzes Merkblatt<br />
zum Nach-<br />
Wo ist der richtige Lagerplatz für dieses Lebensmitlesen<br />
hilft bei<br />
tel im Kühlschrank? Über ein Quiz kommen die<br />
der Umsetzung LandFrauen mit Passanten ins Gespräch.<br />
zu Hause.<br />
Eckdaten der Qualifizierung<br />
• Beginn im Frühjahr 2013<br />
• Dauer ca. 1 Jahr<br />
• Ca. 8 viertägige (großteils regionale Präsenzseminare)<br />
• Eigenständige Bearbeitung von Unterlagen<br />
• Vernetzung der Teilnehmerinnen untereinander<br />
• Durchführung von lokalen Praxisaufgaben u. a. Entwicklung<br />
eines Lohnspiegels, einer Medienanalyse und Gewinnung<br />
regionaler Partner<br />
• Erarbeitung eines persönlichen Konzeptes<br />
Die Teilnahme an der Qualifizierung ist kostenlos.<br />
Registrieren Sie sich noch heute als Interessentin und<br />
erfahren Sie mehr über die Qualifizierung!<br />
Kontakt: <strong>Deutscher</strong> <strong>LandFrauenverband</strong><br />
Birgit Funke, Projektleiterin<br />
Tel: 030-28 44 929 13 •funke@landfrauen.info<br />
Das Projekt wird durch das<br />
Bundesministerium für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend<br />
gefördert.<br />
8 LandFrauen <strong>aktuell</strong> ell 3/12 3/1 /12<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12 9<br />
Foto: BBV
Aktuelles aus dem dlv<br />
Bildung im Dorf<br />
LandFrauen als größter Bildungsträger bei Kongress vertreten<br />
Foto: Bombeck, Universität Rostock<br />
Vom 13. bis 15. Mai 2012 hat das 18. Dorfsymposium des<br />
Interdisziplinären Arbeitskreises Dorfentwicklung in Bleiwäsche<br />
zum Thema „Bildung im Dorf. Was leistet Bildung für<br />
ländliche Räume?“ stattgefunden. Der Deutsche <strong>LandFrauenverband</strong><br />
konnte mit einem Beitrag auf seine herausragende<br />
Bedeutung als Bildungsträger für Frauen im ländlichen Raum<br />
aufmerksam machen und erntete für sein Engagement im Bereich<br />
der Bildung hohe Anerkennung.<br />
Im Fokus der Vorträge und Diskussionen der drei Kongresstage<br />
stand insbesondere die Bedeutung des informellen Lernens.<br />
Schnell bestätigte sich auf dem Kongress, dass der ländliche<br />
Raum zu Unrecht mit Rückständigkeit und unzureichender Bildung<br />
assoziiert wird. Gleichzeitig wurde aber auch davor gewarnt,<br />
dass das Dorf als idealtypischer Lernort für die Vermittlung<br />
sozialer Kompetenzen nicht idealisiert werden darf.<br />
Es muss gelingen, junge Menschen durch mehr und vor allem<br />
wohnortnahe berufliche Bildungsangebote dauerhaft an die<br />
Region zu binden. Bildung im ländlichen Raum ist ein wesentlicher<br />
Faktor zur Schaffung von Bleibeperspektiven junger<br />
Menschen und zur Sicherung von Fachkräften auf dem Land.<br />
Neben den bekannten staatlichen bzw. staatlich anerkannten<br />
Bildungsträgern sind LandFrauenvereine von der Orts-, über<br />
die Kreis-, bis hin zur Landes- und Bundesebene mit die wich-<br />
10<br />
Die dörfliche<br />
Bildungslandschaft<br />
ist von<br />
einer Vielzahl<br />
an Akteuren<br />
geprägt. Beim<br />
interdisziplinärenDorfsymposium<br />
wurden u.<br />
a. Überlappungen<br />
identifiziert.<br />
tigsten informellen Bildungsträger im ländlichen Raum. Die<br />
Rolle der LandFrauen als Multiplikatorinnen von Bildung im<br />
Dorf kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, so die zentrale<br />
Aussage des Beitrags der dlv-Referentin Caroline Dangel-<br />
Vornbäumen in ihrem Kongressvortrag.<br />
Alle Kongressteilnehmer plädierten im Sinne einer positiven<br />
Regionalentwicklung für eine stärkere Kooperation zwischen<br />
institutionellen und informellen Bildungsträgern. Die Kooperationserfahrungen,<br />
die hier LandFrauen durch ihre Projektarbeit<br />
wie den aid-Ernährungsführerschein an Schulen vorzuweisen<br />
haben, wurde als beispielhaft gelobt.<br />
Die vorgestellten Projekte und Bildungsangebote waren ebenso<br />
beeindruckend wie vielfältig.<br />
Einige für die LandFrauenarbeit relevante Vorhaben sollen hier<br />
vorgestellt werden:<br />
Die Mitarbeiterinnen von Dr. Johanna Schockemöhle (Kompetenzzentrum<br />
Regionales Lernen an der Universität Vechta)<br />
untermauern mit ihren Forschungen über das Regionale Lernen<br />
das, was LandFrauen auf ihren landwirtschaftlichen Betrieben<br />
umsetzen: Der Bauernhof ist als Lernort in besonderer<br />
Weise geeignet. Er ist Ort des Lernens für alle Generationen.<br />
Er ist Erkundungs-, Erlebnis-, Handlungs- und Erfahrungsraum.<br />
Der Lernort Bauernhof kann Brücken schlagen, indem<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12
Informelles Lernen<br />
„Informelles Lernen ist eine Lernart, bei der sich ein Lernergebnis<br />
einstellt, ohne dass dies von vornherein bewusst<br />
angestrebt wird. Erfahrungslernen und implizites Lernen<br />
unterteilen das informelle Lernen. Charakteristisch für informelles<br />
Lernen ist, dass es in der Arbeits- und Lebenswelt<br />
handlungsbasiert erfolgt, dabei aber nicht institutionell organisiert<br />
ist. Informelle Lernprozesse werden zudem nicht pädagogisch<br />
begleitet, und es stellt sich ein Lernergebnis ein,<br />
das aus Situationsbewältigungen und Problemlösungen<br />
folgt.“<br />
Quelle: www.informelles-lernen.de<br />
er einen Perspektivwechsel vom Verbraucher zum Landwirt/<br />
zur Landwirtin ermöglicht. Wirkungszusammenhänge werden<br />
anschaulich vermittelt, ganzheitliches Lernen gefördert und<br />
eigene Interessen entwickelt.<br />
Mehrere Kongressbeiträge beschäftigten sich mit (inter-)kultureller<br />
Bildung im Dorf. Kunst leistet wichtige Impulse für das<br />
bürgerliche Miteinander. Projekte wie „Kunst fürs Dorf – Dörfer<br />
für Kunst“ geben Zusammenhalt u nd schaffen eine erhöhte<br />
Identifikation der Menschen mit ihrem Dorf. Besonders<br />
wichtig sind derartige Projekte in Gegenden, in denen die<br />
Folgen des demografischen Wandels schon deutlich zu spüren<br />
sind. Dort hat der Abbau der Infrastruktur zu einem Verlust<br />
an Orten der Begegnung und Kommunikation geführt.<br />
Dies können Kunst- und Kulturprojekte auffangen.<br />
Regionale Bildung, Kunst und Kultur sind als Standortfaktoren<br />
kaum zu unterschätzen. Sie sind wichtige Schlüsselfaktoren<br />
für die dörfliche Weiterentwicklung, für die Identität mit der<br />
eigenen Wohnumgebung und für das regionale<br />
Selbstbewusstsein.<br />
Einen innovativen und mutigen Weg sind die Initiatoren<br />
des Projektes K5 in Kirchbach in Österreich gegangen.<br />
Sie nutzen die modernen Mittel des Internets,<br />
um Hochschulbildung aufs Land zu bringen. Es<br />
gelang ihnen erstmals in Österreich, eine Universitätsvorlesung<br />
mit anschließender Diskussion, bei<br />
der die Dorfbevölkerung mit den Studierenden und<br />
dem Universitätsprofessor miteinander verbunden<br />
war, live zu übertragen. Der Zuspruch bei den Dorfbewohnern<br />
war enorm.<br />
Ein ausführlicher Beitrag des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
zum Kongress steht auf der dlv-Homepage<br />
zum Download bereit.<br />
Regionales Lernen<br />
Aktuelles aus dem dlv<br />
„Regionales Lernen ist ein neues Bildungskonzept für<br />
außerschulisches und handlungsorientiertes Lernen im<br />
Nahraum. Im Zentrum steht die originale Begegnung mit<br />
dem Lerngegenstand. Es schafft wesentliche Grundlagen<br />
für lebenslanges Lernen in der Region und sollte integrativer<br />
Bestandteil einer Bildung für nachhaltige Entwicklung sein.<br />
Regionales Lernen fördert die Entwicklung der Handlungsund<br />
Gestaltungskompetenz sowie der regionalen Identität.<br />
Charakteristisch ist der Zugang über und die Vernetzung von<br />
verschiedenen thematisch-inhaltlichen Perspektiven wie<br />
zum Beispiel die geografische, die ökologische, die ökonomische<br />
und die naturwissenschaftlich-technische. Regionales<br />
Lernen bietet Raum für Erfahrungen und Erleben, kann<br />
Neugier und Interesse wecken, ist damit Grundlage für die<br />
Entwicklung von persönlichen Vorstellungen und Werten.“<br />
Quelle: Kompetenzzentrum Regionales Lernen.<br />
www.regionaleslernen.de/index.php/regionales-lernen<br />
Kunst fürs Dorf – Dörfer für Kunst<br />
Die Deutsche Stiftung Kulturlandschaft<br />
lädt Dörfer mit bis zu<br />
3000 Einwohnern aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet ein, sich<br />
um die Teilnahme an ihrem Projekt „Kunst fürs Dorf – Dörfer<br />
für Kunst 2013“ zu bewerben. Die Ausschreibungsunterlagen<br />
stehen unter www.doerfer-fuer-kunst.de bereit. Bewerbungsfrist:<br />
30. September 2012<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12 11
Aktuelles aus dem dlv<br />
Eine Erfolgsgeschichte<br />
geht weiter<br />
Weit über 143.000 Schülerinnen und Schüler der dritten<br />
und vierten Grundschulklassen haben seit 2007 mit Unterstützung<br />
einer LandFrau die 6 Doppelstunden zum aid-Ernährungsführerschein<br />
erfolgreich absolviert. Mit großer<br />
Fachkompetenz und mit viel persönlichem Engagement begleiteten<br />
LandFrauen die Schülerinnen und Schüler und ermöglichten<br />
ihnen somit nicht nur die fachgerechte Zubereitung<br />
von kleinen, gesunden Gerichten und den Zutritt zur<br />
elterlichen Küche, sondern auch einen wertschätzenden<br />
Umgang mit Lebensmitteln. Diese Erfolgsgeschichte wird<br />
fortgeführt.<br />
Im Rahmen der Kampagne „IN FORM – Deutschlands Initiative<br />
für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ unterstützt<br />
das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz im Auftrag der Bundesregierung<br />
bis zum Ende des ersten Schulhalbjahres 2012/2013<br />
weitere 700 Klassen (ca. 14.000 Kinder). Jede Klasse<br />
muss im Förderzeitraum nur das hälftige Honorar der Land-<br />
Frau in Höhe von 160 € über Kofinanzierer aus der Umgebung<br />
aufbringen.<br />
Nach Beendigung der Förderung müssen dann das gesamte<br />
Honorar der LandFrau (320 €) sowie das jetzt noch kostenfreie<br />
Medienpaket im Wert von 40 € durch die Schulen<br />
selbst oder regionale Unterstützer finanziert werden.<br />
Foto: S. Zimmermann<br />
12<br />
Mit Spaß die<br />
Grundlagen<br />
gesunder<br />
Ernährung<br />
lernen – das<br />
sollte zukünftig<br />
auch ohne<br />
ministerielle<br />
Förderung<br />
möglich sein.<br />
Glückwünsche an Ehrenpräsidentin<br />
Erika Lenz zum 70. Geburtstag<br />
Unsere Ehrenpräsidentin Erika<br />
Lenz konnte am 22. Mai 2012<br />
ihren 70. Ge burtstag feiern. Wir<br />
gratulieren ihr herzlich zu diesem<br />
Ehrentag. Als Vorsitzende des<br />
<strong>LandFrauenverband</strong>es Schleswig-<br />
Holstein und Präsidentin des<br />
Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
hat sie über viele Jahre hinweg die<br />
Entwicklung des LandFrauenver- Ehrenpräsidentin Erika Lenz ist<br />
bandes vorangeführt und Land- und bleibt den LandFrauen<br />
verbunden.<br />
Frauenarbeit geprägt.<br />
Auf ihre Initiative entwickelten<br />
sich Aktivitäten und Projekte, die auch heute noch im <strong>LandFrauenverband</strong><br />
erfolgreich fortgeführt werden. Dazu gehören das Projekt<br />
„IT-LandFrauen“, ihre Forderung, HausWirtschaft an allgemeinbildenden<br />
Schulen wieder als Lehrfach einzuführen ebenso<br />
wie der Einsatz von LandFrauen in Grundschulen zur Umsetzung<br />
des aid-Ernährungsführerscheins.<br />
LSV-Ehrenzeichen in Gold für<br />
Marianne Anselm<br />
Marianne Anselm setzt sich seit<br />
über 30 Jahren für den Berufsstand<br />
sowie die Frauen und Familien<br />
im ländlichen Raum ein. Sie<br />
wirkte als Präsidentin des Land-<br />
Frauenverbandes Südbaden, als<br />
Präsidiumsmitglied im Deutschen<br />
<strong>LandFrauenverband</strong> und im<br />
Badischen Landwirtschaftlichen<br />
Hauptverband mit.<br />
Von 1997 bis 2011 arbeitete Marianne Anselm<br />
Marianne Anselm in den Vorständen<br />
der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung und der Spitzenverbände<br />
der landwirtschaftlichen Sozialversicherungsträger<br />
mit.<br />
Marianne Anselm hat auf allen Ebenen ihrer zahlreichen verantwortungsvollen<br />
Funktionen maßgeblich zur Verbesserung der Situation<br />
der Frauen und Familien im ländlichen Raum und zur Weiterentwicklung<br />
des agrarsozialen Sicherungssystems beigetragen.<br />
Der Spitzenverband der landwirtschaftlichen Sozialversicherung<br />
hat Frau Anselm für dieses Engagement das LSV-Ehrenzeichen<br />
in Gold verliehen.<br />
Foto: Reiner Freese, X21.de<br />
Foto: LFV Südbaden<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12
LFV Hamburg<br />
Neuer Vorstand beim <strong>LandFrauenverband</strong> Hamburg e.V.<br />
Foto: LFV Hamburg<br />
Auf der diesjährigen Delegiertenversammlung<br />
wurde der neue Vorstand für<br />
Hamburg gewählt. Nach acht Jahren<br />
Amtszeit trat Elke Stubbe nicht wieder<br />
an. Mit großer Mehrheit entschieden sich<br />
LFV Sachsen<br />
Über 150 LandFrauen aus allen Teilen<br />
Sachsens haben mit einer Festveranstaltung<br />
in Oschatz das 20-jährige Bestehen<br />
des Sächsischen <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
begangen. Zu den Gästen und Festrednern<br />
gehörten Staatsminister Frank Kupfer,<br />
die Vizepräsidentin des Sächsischen<br />
Landtages Andrea Dombois und die Vizepräsidentin<br />
des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
Hannelore Wörz.<br />
In ihrer Festrede ließ die scheidende Landesvorsitzende<br />
Hiltrud Snelinski die Entwicklung<br />
des Verbandes noch einmal Revue<br />
passieren: 1992 wurde in Zug bei Frei-<br />
Elke Stubbe mit<br />
dem neuen<br />
Vorstand (von<br />
links), Sabine<br />
Bannat, Anke<br />
Peters, Irmtraud<br />
Bertram, Meike<br />
Behrmann,<br />
Bärbel Roloff<br />
die Delegierten für Meike Behrmann als<br />
1. Vorsitzende, Bärbel Roloff, 2. Vorsitzende<br />
und Irmtraud Bertram, 3. Vorsitzende.<br />
Die Beisitzerinnen sind Sabine<br />
Bannat und Anke Peters.<br />
Sachsens LandFrauen feiern in Oschatz ihr<br />
20-jähriges Bestehen<br />
Ablösung an der Verbandsspitze: Nach neun Jahren gibt Hiltrud Snelinski<br />
den Staffelstab an Iris Firmenich weiter<br />
berg der Verband von mehr als 50 Frauen<br />
aus dem ländlichen Raum gegründet. Im<br />
Laufe der Jahre konnte sich der Verband in<br />
Landesverbände<br />
Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen<br />
der Verabschiedung von Elke Stubbe.<br />
Hierzu begrüßte die neue erste Vorsitzende<br />
Meike Behrmann Gäste aus Politik,<br />
Verwaltung und befreundeten Verbänden<br />
sowie ehemalige Vorsitzende aus<br />
dem Verband und den Ortsvereinen.<br />
Unter den geladenen Gästen, die der<br />
scheidenden LandFrauenvorsitzenden die<br />
Ehre erwiesen, befanden sich auch der<br />
Chef der Senatskanzlei Dr. Christoph<br />
Krupp sowie der Präsident des Bauernverbandes<br />
Heinz Behrmann, die es sich<br />
nicht nehmen ließen, sich bei Elke Stubbe<br />
für die gute Zusammenarbeit zu bedanken.<br />
Dankesworte sprach auch die Landesvorsitzende<br />
von Schleswig-Holstein, Marga<br />
Trede.<br />
allen Teilen Sachsens etablieren und ist<br />
nunmehr im ländlichen Raum die größte<br />
Interessenvertretung von Frauen.<br />
Landwirtschaftsminister Frank Kupfer<br />
würdigte in seiner Festrede das Engagement<br />
der LandFrauen. In den Dörfern auf<br />
dem Lande seien sie es, die das Leben in<br />
ihren Heimatorten prägten und mitgestalten.<br />
Zwölf Frauen aus allen Teilen Sach-<br />
Die neue Landesvorsitzende<br />
Iris Firmenich (rechts), die<br />
scheidende Vorsitzende Hiltrud<br />
Snelinski (2. v. r.) sowie die<br />
amtierende Sächsische Erntekönigin<br />
schnitten die Geburtstagstorte<br />
zum 20-jährigen<br />
Verbandsjubiläum an.<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12 13<br />
Foto: SLV
Landesverbände<br />
sens wurden anlässlich des Verbandsjubiläums<br />
für ihr Engagement und ihr Wirken<br />
als LandFrau ausgezeichnet.<br />
Am Vormittag hatten die Delegierten der<br />
Landesvertreterinnenversammlung auch<br />
Bilanz ihrer Arbeit gezogen und einen neuen<br />
Verbandsvorstand gewählt. Nach neun<br />
Jahren reichte Landesvorsitzende Hiltrud<br />
Snelinski den Staffelstab an die Frankenbergerin<br />
Iris Firmenich weiter, die nun für<br />
vier Jahre an der Spitze des fünfköpfigen<br />
Vorstandes steht.<br />
Mit einem <strong>Landfrauen</strong>cocktail, den wir eigens<br />
für unser Fest kreiert hatten, wurde<br />
auf die erfolgreiche Arbeit angestoßen.<br />
Wer ihn ausprobieren möchte, findet ihn<br />
im ersten Sächsischen <strong>Landfrauen</strong>kochbuch,<br />
das anlässlich des 20-jährigen Bestehens<br />
erschienen ist.<br />
Foto: SLV<br />
14<br />
LFV Sachsen<br />
Das erste Sächsische <strong>Landfrauen</strong>kochbuch<br />
mit interessanten Gerichten,<br />
Süßspeisen und allerlei anderen Köstlichkeiten<br />
aus Sachsen und natürlich<br />
auch mancher <strong>Landfrauen</strong>-Kreation. Es<br />
kann zum Preis von 8 Euro (zzgl. Versand)<br />
über die Landesgeschäftsstelle<br />
in Döbeln, Theodor-Kunzemann-Straße<br />
10, 04720 Döbeln bezogen werden.<br />
LFV Bayern<br />
Anneliese Göller ist neue bayerische<br />
Landesbäuerin<br />
Anneliese Göller aus Frensdorf im<br />
Landkreis Bamberg ist neue<br />
Foto: BBV<br />
Landesbäuerin im Bayerischen<br />
Bauernverband. Sie löst Annemarie<br />
Biechl als Landesbäuerin ab,<br />
die nach zwei Wahlperioden nicht<br />
mehr für das Amt kandidierte.<br />
Die 55-jährige Anneliese Göller engagiert<br />
sich seit 1991 ehrenamtlich<br />
beim Bayerischen Bauernverband.<br />
Nach fünf Jahren als Ortsbäuerin<br />
trat sie 1996 als Kreisbäuerin im<br />
Kreisverband Bamberg an und stieg 2002<br />
zur stellvertretenden Bezirksbäuerin auf.<br />
Seit 2007 ist Anneliese Göller oberfränkische<br />
Bezirksbäuerin.<br />
Gemeinsam mit ihrem Mann bewirtschaftet<br />
die gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau<br />
und staatlich geprüfte Hauswirtschafterin<br />
einen Milchviehbetrieb im Vollerwerb.<br />
Von den vier erwachsenen Töchtern<br />
ist eine als Mitgesellschafterin auf<br />
Verleihung der Silbernen Staatsmedaille<br />
an Annemarie Biechl<br />
Der Bayerische Landwirtschaftsminister<br />
Helmut Brunner hat der<br />
im April aus dem Amt geschiedenen<br />
Landesbäuerin im Bayerischen<br />
Bauernverband, Annemarie<br />
Biechl, die Staatsmedaille in<br />
Silber verliehen. Er würdigte damit<br />
ihre besonderen Verdienste<br />
um die bayerische Land- und<br />
Forstwirtschaft und den ländlichen<br />
Raum. Biechl habe sich mit<br />
großem Sachverstand, Weitblick und viel<br />
Idealismus für die Anliegen der bayerischen<br />
Bäuerinnen und ihrer Familien ein-<br />
Im Dialog mit den<br />
Verbrauchern sieht<br />
Anneliese Göller, die<br />
neue bayerische<br />
Landesbäuerin ein<br />
Kernthema der<br />
LandFrauenarbeit.<br />
dem Betrieb tätig. Die Zukunft junger<br />
Menschen liegt der ganzen Familie sehr<br />
am Herzen – mehr als 20 landwirtschaftliche<br />
Lehrlinge haben die Göllers auf<br />
ihrem Betrieb fit für den Beruf gemacht.<br />
„Die Lebensqualität auf dem Land fördern,<br />
das Miteinander in den Dörfern<br />
unterstützen und unsere berufsständischen<br />
Interessen vertreten – das sind<br />
unsere Aufgaben in der neuen Wahlperiode“,<br />
so die Landesbäuerin.<br />
Foto: Baumgart/StMELF<br />
gesetzt, sagte Brunner bei dem Festakt<br />
im Münchner Landwirtschaftsministerium.<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12
LFV Brandenburg<br />
Brandenburg: engagiert, bunt und kreativ<br />
gegen rechts<br />
Seit dem 1. August 2011 ist der Brandenburger<br />
<strong>LandFrauenverband</strong> (BLV) Träger<br />
des Politik-Projektes mit dem spannenden<br />
Namen PEELA – „Initiative für politisches<br />
und ehrenamtliches Engagement des<br />
Brandenburger <strong>Landfrauen</strong>verbandes e.V.“<br />
Im Rahmen des Projektes werden in<br />
unterschiedlichsten Regionen vielfältige<br />
(kultur-)politische Veranstaltungen durchgeführt.<br />
Ziel ist es, die Menschen zusammenzubringen<br />
und für politische Themen<br />
zu begeistern. Ein Raum für Austausch<br />
und Diskussionen soll entstehen. Den<br />
Bewohner/innen wird die Möglichkeit geboten,<br />
über das Miteinander im eigenen<br />
Ort zu sprechen und Ideen zu entwickeln,<br />
wie sie sich beteiligen können.<br />
Zielstellungen des<br />
PEELA-Projektes:<br />
• Förderung des ehrenamtlichen<br />
Engagements im ländlichen Raum<br />
• Mehr (Land)Frauen in die Kommunal-<br />
und Landespolitik<br />
• Teilhabe an demokratischen<br />
Prozessen<br />
• (Land)Frauen gegen Rechtsextremismus<br />
• Stärkung der innerverbandlichen<br />
Partizipation<br />
• Schaffung von Bleibeperspektiven<br />
für junge Frauen<br />
Die Informationsveranstaltungen zum<br />
Thema Rechtsextremismus sind schon<br />
auf großes Interesse gestoßen. Ebenso<br />
bedeutsam sind auch kleinteilige Aktivitäten,<br />
wie Radtouren und Ortsspaziergänge.<br />
Im Vordergrund des Zusammenseins<br />
steht die Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte<br />
und Religion. Diese wird durch<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12<br />
Lesung mit Antje R. Strubel<br />
Foto: BLV<br />
die Besichtigung historischer Bauten und<br />
Denkmäler angeregt.<br />
In den kommenden Monaten sind Lesungen<br />
geplant, etwa mit dem international<br />
bekannten Autor Bernhard Schlink („Der<br />
Vorleser“, 1995) und der Autorin Antje R.<br />
Strubel, einer gebürtigen Potsdamerin.<br />
Auch interkulturell sind die Brandenburger<br />
<strong>Landfrauen</strong> aktiv und veranstalten<br />
Workshops mit (Migranten-)Kindern.<br />
Ein wesentlicher Bestandteil des Projektes<br />
ist die Netzwerkarbeit. Der BLV ist bestrebt,<br />
mit neuen Projektträgern und weiteren<br />
Interessenten zusammenzuarbeiten.<br />
Der Verband engagiert sich insbesondere<br />
in Brandenburger Gemeinden, in<br />
denen es bisher kaum kulturpolitische Angebote<br />
gibt, und möchte sich dabei auch<br />
Bewohner/innen vorstellen.<br />
Das PEELA-Projekt wird gefördert von:<br />
Bundesministerium des Innern im Rahmen<br />
des Bundesprogramms „Zusammenhalt<br />
durch Teilhabe“, „Koordinierungsstelle<br />
Tolerantes Brandenburg“ des<br />
Ministeriums für Bildung, Jugend und<br />
Sport des Landes Brandenburg.<br />
LFV Sachsen-Anhalt<br />
Landesverbände<br />
Kostprobe gefällig?<br />
Milchaktionswoche der<br />
Land Frauen rund um den 1. Juni<br />
Milch ist gesund und wertvoll, mit Milch<br />
und Molkereiprodukten kann ein abwechslungsreicher<br />
Speiseplan gestaltet werden:<br />
Darum drehte sich alles in der Milchaktionswoche<br />
des <strong>LandFrauenverband</strong>s<br />
Sachsen-Anhalt rund um den Internationalen<br />
Tag der Milch.<br />
40 Veranstaltungen hatte der Landesverband<br />
für diese landesweite Aktionswoche<br />
gemeinsam mit seinen Orts- und Kreisvereinen<br />
organisiert. Unter dem Motto „Landwirtschaft<br />
zum Anfassen“ gaben die Land-<br />
Frauen bei Hofführungen Einblicke ins Betriebsgeschehen<br />
und zeigten den Besuchern<br />
die arbeitsintensiven Produktionsabläufe,<br />
die notwendig sind, um qualitativ<br />
hochwertige Milch zu erzeugen. Auch vor<br />
dem Hintergrund der viel zu geringen<br />
Milchpreise wurden Verbraucher aufgeklärt<br />
und für die Sorgen und Nöte der Landwirte<br />
sensibilisiert. Aktionsstände in Gemeindezentren,<br />
therapeutischen Einrichtungen,<br />
Kindergärten und Schulen luden<br />
zum Basteln, Spielen und Verkosten ein.<br />
Verkostungen und kreative Rezeptideen animierten<br />
Eltern und Kinder, das Lebensmittel Milch<br />
möglichst täglich in den Speiseplan zu integrieren.<br />
15<br />
Foto: LFV S-A
Landesverbände<br />
3000 LandFrauen beim LandFrauentag in Hessen<br />
Kardinal Lehmann sprach über den Wert der Schöpfung<br />
„Der Mensch steht in allem, was er tut,<br />
zwischen dem Bewahren und Schonen der<br />
Ressourcen unserer Erde und ihrem Umgestalten<br />
und Verändern. Er ist elementar<br />
auf sie angewiesen“, betonte Karl Kardinal<br />
Lehmann, Bischof von Mainz in seiner<br />
Festrede beim LandFrauentag, der Anfang<br />
Juni zum Hessentag 2012 in Wetzlar stattfand.<br />
Die Verantwortung der Menschen liege<br />
darin, ein neues Maß im Umgang mit<br />
den Dingen dieser Welt einzuüben, zu dem<br />
eben immer auch Schonung, Rücksicht<br />
und Verzicht gehörten.<br />
Die Präsidentin des <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
Hessen, Evelyn Moscherosch berichtete<br />
zu erfolgreichen LandFrauenprojekten:<br />
Sie verwies auf die gute Zusammenarbeit<br />
mit dem Hessischen Sozialministerium<br />
bei dem Projekt „Du bist kostbar – Anleitung<br />
zur Selbstuntersuchung der Brust“.<br />
Das flächendeckende Netzwerk von rund<br />
700 LandFrauenvereinen in Hessen er-<br />
16<br />
LFV Hessen<br />
Lebensraum „Land“ in der Stadt<br />
Foto: LFV Hessen<br />
möglicht es dem <strong>LandFrauenverband</strong>, das<br />
Thema breit gestreut an die Frauen im<br />
ländlichen Raum heranzutragen.<br />
Mit dem Start einer Unterschriftenaktion<br />
zur Einführung eines eigenständigen<br />
Schulfaches rund um hauswirtschaftliche<br />
Alltagskompetenzen forderte sie die Landesregierung<br />
zum Handeln auf. Unterstützt<br />
werden die LandFrauen vom DHB-<br />
Positives Resümee der LandFrauen zur Messe „Land & Genuss“<br />
Die „neue Lust am Land“ bietet gerade<br />
auch für die Landwirtschaft positive Anknüpfungspunkte.<br />
Grund genug für den<br />
<strong>LandFrauenverband</strong> Hessen, sich im Rahmen<br />
der neuen Messe der Deutschen<br />
Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) „Land<br />
& Genuss“ Anfang März zu präsentieren.<br />
Ein frisch gepresster Apfel-Karotten-Saft<br />
zum Verkosten lockte die Messebesucher<br />
an den Stand. Das bot den LandFrauen<br />
viele gute Gelegenheiten, mit den Besuchern<br />
zu den Vorzügen einer gesunden Ernährung<br />
mit regionalen und saisonalen<br />
Produkten ins Gespräch zu kommen.<br />
Foto: Doris Wirkner<br />
Mit seiner Festrede „Der<br />
Mensch zwischen Bewahren<br />
und Umgestalten! Zum friedlichen<br />
Umgang mit der Schöpfung!“<br />
sprach Kardinal Lehmann<br />
den Frauen aus dem<br />
Herzen. Hier mit Präsidentin<br />
Evelyn Moscherosch.<br />
Netzwerk Haushalt und dem Hessischen<br />
Verband der Hauswirtschaftsmeisterinnen.<br />
Mit einem „Kartoffel-Lese-Theater“ und<br />
Geschichten und Anekdoten zur Kartoffel<br />
waren die LandFrauen bei den Aktionen<br />
der Landesausstellung während des Hessentags<br />
rund um die ganze Vielfalt der gesunden<br />
Knolle dabei.<br />
Eine Fühlkiste mit<br />
regionalem Obst<br />
und Gemüse<br />
lockte und<br />
informierte Jung<br />
und Alt.<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12
LFV Saarland<br />
Erfolgreiche Landesdelegiertenkonferenz<br />
SaarLandFrauen mit 86 neu gewonnenen Mitgliedern<br />
Mehr als 130 Delegierte und zahlreiche<br />
Gäste aus der Politik begrüßte Hedwig<br />
Garbade, Landesvorsitzende der Saar-<br />
LandFrauen, im Kulturhaus Gersheim zur<br />
diesjährigen Landesdelegiertenkonferenz.<br />
Neben dem Rückblick auf das Geschäftsjahr<br />
2011 wurde in einer Fotomontage ein<br />
Ausblick auf das laufende Jahr gegeben.<br />
Außerdem wurden im Rahmen der Kampagne<br />
„Unterwegs zu neuen Chancen!“<br />
attraktive Preise an verdiente LandFrauen<br />
verliehen, die besonders zur Gewinnung<br />
neuer Mitglieder beigetragen hatten.<br />
Josefa Kütten erhielt für ihre langjährigen<br />
Verdienste die Landesbiene.<br />
Künftig werden sich die qualifizierten<br />
Fachreferentinnen der SaarLandFrauen<br />
auch im Bildungsprogramm des Ministeriums,<br />
der „Elternschule“ einbringen. Darüber<br />
hinaus werden sie die Ferienangebote<br />
der Freiwilligen Ganztagsschule der<br />
saarländischen Grundschulen mit Themen,<br />
wie „Hier rührt sich was – Kinder,<br />
Küche, Abenteuer!“ bereichern.<br />
Hedwig Garbade dankte den Ehrengästen<br />
aus den Ministerien und der Landwirtschaft<br />
für ihre Grußworte. Sie hob die<br />
Schwerpunkte der Verbandsarbeit hervor,<br />
so u. a. die Wertschätzung für Lebensmittel.<br />
Gerade die Doppelrolle als Produzentinnen<br />
und Verbraucherinnen setze den<br />
achtsamen Umgang von Lebensmitteln<br />
voraus. Dazu wird es landesweit Fachvorträge<br />
unter dem Titel „Essen im Eimer“<br />
geben, die von den Vereinen abgerufen<br />
werden können.<br />
Das Projekt „Fit mit Milch“ – „kuhle“ Möglichkeiten<br />
der Ernährungsbildung wurde<br />
von Judith Giese vorgestellt: Inzwischen<br />
hat das Projekt an 53 Schulen stattgefunden,<br />
das bedeutet 340 Einsätze in Klas-<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12<br />
sen (680 Unterrichtsstunden), in denen<br />
6.648 Schülerinnen und Schüler begeistert<br />
werden konnten. Durch Erfahrung lernen,<br />
statt von „gesunden“ Lebensmitteln<br />
zu sprechen, zu begeistern durch das Tun,<br />
das ist der Auftrag der SaarLandFrauen<br />
im Unterricht ergänzenden Projekt „Fit mit<br />
Milch“.<br />
86 neue Mitglieder konnten 2011 im Verbandsgebiet<br />
gewonnen werden. Hedwig<br />
Garbade warb zum Schluss für eine rege<br />
Fortführung der Kampagne zur Gewin-<br />
LFV Mecklenburg-Vorpommern<br />
Ganz Mecklenburg-Vorpommern<br />
im „Frühlingszauber“<br />
Land braucht Leben – so der Leitsatz der<br />
LandFrauen im nordöstlichsten Bundesland.<br />
Mit einem landesweiten Aktionstag<br />
„Frühlingszauber“ präsentierte sich der<br />
Ver band am 5. Mai 2012 der Öffentlichkeit.<br />
In 12 Kreisvereinen wurden an insgesamt<br />
30 Orten große und kleine Veranstaltungen<br />
durchgeführt. Einen breiten<br />
Raum nahmen die Rosenpflanzaktionen<br />
der Rosensorte „Landfrau“<br />
ein. Ausgewählt waren<br />
ge eignete Plätze in<br />
Gemeinden mit ak tiven<br />
LandFrauengruppen. Vielerorts<br />
waren die Pflanzaktionen<br />
mit Bewirtung,<br />
öffentlichem Frauenfrühstück,<br />
Angeboten für Familien<br />
oder Führungen<br />
durch einen Kräutergarten<br />
verbunden.Im Mecklenburgischen<br />
Einkaufszent-<br />
Landesverbände<br />
Hedwig Garbade verlieh Josefa Kütten, Kreisvorsitzende<br />
Merzig-Wadern für ihre langjährigen<br />
Verdienste auf Orts-, Kreis- und Landesebene die<br />
höchste Auszeichnung der SaarLandFrauen, die<br />
Verbandsbiene.<br />
nung neuer Mitglieder, auch im kommenden<br />
Jahr.<br />
rum (MEZ) in Gägelow zeigten die Frauen in<br />
einer bunten LandFrauenmeile ihre ganze<br />
Bandbreite an Aktivitäten. Neben Pflanzen<br />
und Keramik, Säften und Ölen sowie Bastelangeboten<br />
für Kinder präsentierten sie<br />
das Vereinsleben und die Geschichte der<br />
LandFrauenbewegung. In dem bunten Treiben<br />
warben die LandFrauen für ihren Leitsatz:<br />
Land braucht Leben.<br />
Malchiner LandFrauen pflanzen die Rose „Landfrau“ in Ivenack.<br />
Foto: Saar-LFV<br />
17<br />
Foto: Heike Müller
Landesverbände<br />
18<br />
LFV Schleswig-Holstein<br />
Amelie Fried beim <strong>LandFrauenverband</strong> Schleswig-Holstein<br />
Rund 2.000 Gäste erlebten einen kurzweiligen LandFrauenTag<br />
Foto: Michael Ruff<br />
„ FrauenWelten – Gestern. Heute. Morgen.“<br />
– so lautete das Motto des diesjährigen<br />
LandFrauenTages in Schleswig-Holstein.<br />
Gastreferentin Amelie Fried begeisterte<br />
die rund 2.000 Gäste mit einer Lesung<br />
aus ihrem neuen Roman „Eine windige<br />
Affäre“. In einer munteren Gesprächsrunde,<br />
an der neben der bekannten Autorin<br />
auch Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane<br />
Rumpf, LFV-Präsidentin Marga Trede,<br />
Unternehmerin Gabriele Wachholtz, Kulturwissenschaftlerin<br />
Dr. Ulrike Looft-Gaude<br />
und die junge LandFrau und Mutter Lena<br />
Haase teilnahmen, wurde über die vielen<br />
Frauenwelten wie Beruf und Karriere, Familie<br />
und Ehrenamt, Stadt und Land diskutiert.<br />
Anlass für die diesjährige Themenwahl des<br />
LandFrauenTages ist die Ausstellung „Frauenbilder.<br />
Lebensmomente.“ des LandFrauenarchivs<br />
im Schleswig-Holsteinischen<br />
Freilichtmuseum Molfsee. Die Ausstellung<br />
zeigt Lebensmomente von Frauen auf dem<br />
Land in Schleswig-Holstein seit den Anfängen<br />
der privaten Fotografie um 1870.<br />
Sie umfasst das breite Spektrum weiblicher<br />
Lebensphasen und Aufgaben in ländlichen<br />
Familien und Betrieben von der Kindheit<br />
bis ins Alter.<br />
Des Weiteren stellte der Landesverband<br />
seine neue Gesundheitsaktion vor, die er<br />
traditionell gemeinsam mit der Ärztekammer<br />
Schleswig-Holstein ins Leben ruft. „Zuckersüß?<br />
– Ein Leben mit Diabetes“ lautet<br />
LFV Weser-Ems<br />
Delegiertentagung des <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
Weser-Ems in Horumersiel<br />
Die rekordverdächtige Anzahl von<br />
550 Land Frauen kam am 3. Mai 2012<br />
zur jährlichen Delegiertentagung des<br />
<strong>LandFrauenverband</strong>es Weser-Ems nach<br />
Horumersiel. Die Vorsitzende Agnes Witschen<br />
wies in ihrem Jahresbericht auf<br />
3.331 Veranstaltungen hin, die die<br />
LandFrauen im Jahr 2011 durchgeführt<br />
haben.<br />
Aber auch für 2013 hat der Verband<br />
sich einiges vorgenommen. So berichtete<br />
Agnes Witschen von den Planungen<br />
eines frauenORTES in Ganderkesee.<br />
Mit verschiedenen Veranstaltungen und<br />
Gästeführungen soll im Rahmen dieses<br />
Die Gesprächspartnerinnen gaben zum Teil sehr<br />
private Erinnerungen preis und Einblicke in ihre<br />
persönlichen (Land-) Frauen-Welten.<br />
Zur Zu Ausstellung ist im Wachholtz<br />
Verlag Ve der Bildband „Frauenbilder.<br />
Lebensmomente Le<br />
in Schleswig-Holstein.“<br />
st von Ulrike Looft-Gaude<br />
erschienen. er<br />
das Thema, das in den Ortsvereinen mit<br />
Vorträgen und Seminaren aufgegriffen werden<br />
wird, um Aufklärung und Tipps für Gefährdete,<br />
Betroffene und Angehörige zu geben.<br />
frauenORTES an die Gründerin des Land-<br />
Frauenverbandes Weser-Ems Dora Garbade<br />
erinnert werden.<br />
In einem Positionspapier fordert der Land-<br />
Frauenverband Weser-Ems die Bundesregierung<br />
auf, die Pendlerpauschale für die<br />
Arbeitnehmer zu erhöhen, die besonders<br />
lange Arbeitswege und keine Möglichkeit<br />
haben, auf den öffentlichen Nahverkehr<br />
umzusteigen. Denn unter den hohen<br />
Kraftstoffpreisen leiden besonders die<br />
Menschen im ländlichen Raum, die oft<br />
weit pendeln müssen und auf ihr Fahrzeug<br />
angewiesen sind. Frauen treffen die hohen<br />
Benzinpreise besonders hart, da sie<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12<br />
Foto: LFV W-E<br />
LFV Rheinhessen<br />
Eine LandFrauen-Partnerschaft entsteht<br />
Westfalen-Lippe – Rheinhessen und zurück<br />
Das ist eine kleine aber feine und gelebte<br />
Partnerschaft, die sich seit dem letzten<br />
Herbst entwickelt: Marianne Klocke, OrtslandFrau<br />
im <strong>LandFrauenverband</strong> Werl-<br />
Wickede in Westfalen-Lippe, wollte gerne<br />
Rheinhessen kennenlernen und das<br />
möglichst über oder mit den dortigen<br />
LandFrauen.<br />
Ein Kontakt zu Maria Weis, Vorsitzende in<br />
Bingen-Dromersheim, führte so im Herbst<br />
letzten Jahres zehn westfälische Land-<br />
Fauen nach Rheinhessen. Bei der gemeinsamen<br />
Traubenlese in den rheinhessischen<br />
Weinbergen wurden die Frauen<br />
schnell miteinander bekannt und stellten<br />
sich, ihre Betriebe und die LandFrauenarbeit<br />
gegenseitig vor. Die Rheinhessinnen<br />
im Durchschnitt 23 % weniger verdienen<br />
als Männer und von ihrem Gehalt immer<br />
weniger für den Lebensunterhalt übrig<br />
bleibt.<br />
Als Vereine des Jahres wurde ein zweites<br />
Mal der LandFrauenverein FrauenNetzwerk<br />
Großenkneten geehrt, zusammen<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12<br />
sollten im nächsten<br />
Jahr nach<br />
Westfalen kommen,<br />
war schnell<br />
beschlossen.<br />
Ende April 2012<br />
machte sich ein<br />
rheinhessisches<br />
Quintett auf in<br />
Richtung Norden.<br />
Gemeinsam mit den LandFrauen<br />
aus Werl-Wickede besichtigten sie einen<br />
neuen, hochmodernen Hof mit Hähnchenmast<br />
und Milchviehhaltung. Eine<br />
weitere Besichtigung führte zu einem Betrieb<br />
mit Biogasanlage und angegliederter<br />
Hennenhaltung.<br />
Foto: LFV Rheinhessen<br />
Ein besonderer Dank für<br />
ihren Einsatz ging an die<br />
ehemaligen Kreisvorsitzenden<br />
Gertrud Peters, KAG<br />
Leer, und Marianne<br />
Oetken, KAG Friesland-Wilhelmshaven,<br />
sowie an die<br />
ehemalige Fachberaterin<br />
Frieslands, Erika Lübben,<br />
denen Agnes Witschen den<br />
Ehrenteller des <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
Weser-Ems<br />
überreichte.<br />
mit dem LandFrauenverein Emstek. Sie<br />
konnten die größten Mitgliederzuwächse<br />
aller Vereine aufweisen.<br />
„Dank des Engagements unserer aktiven<br />
Vereine haben wir unsere Mitgliederzahl<br />
auf 29.088 erhöht“, betonte Agnes<br />
Witschen stolz.<br />
Landesverbände<br />
Trotz ausgeklügelter Technik ist auch bei einer<br />
Biogasanlage der Betriebsleiter fast unabkömmlich,<br />
denn diese Anlage braucht regelmäßig ihr<br />
„Futter“.<br />
Bei den Begegnungen wurden auch die<br />
Unterschiede in der Mitgliederstruktur<br />
der LandFrauenverbände angesprochen:<br />
Fast die Hälfte der Mitglieder stammen in<br />
Westfalen-Lippe noch aus der Landwirtschaft.<br />
Der Anteil in Rheinhessen ist, bedingt<br />
durch anhaltenden Strukturwandel<br />
und Rückgang der kleineren Betriebe wesentlich<br />
geringer.<br />
Für das nächste Frühjahr wird wieder ein<br />
Besuch in Rheinhessen geplant.<br />
19
Landesverbände<br />
20<br />
LFV Westfalen-Lippe<br />
„Daheim und unterwegs“ im wllv<br />
Mindestens dreimal jährlich tagen alle<br />
Kreisvorsitzenden und Kreisgeschäftsführerinnen<br />
des Westfälisch-Lippischen<br />
<strong>LandFrauenverband</strong>es (wllv) zusammen<br />
mit dem Präsidium seit dem vergangenen<br />
Jahr. Traf sich dieses Gremium „Landesvorstand“<br />
in den Jahren zuvor nur zu zwei<br />
Arbeitssitzungen, so sind durch die zusätzliche<br />
Sitzung ein besserer Informationsfluss<br />
und auch eine intensivere Abstimmung<br />
möglich.<br />
Auf der zweiten Tagung in diesem Jahr<br />
stand erstmals der Punkt „Daheim und<br />
unterwegs im wllv“ auf der Tagesordnung.<br />
In loser Reihenfolge werden sich die einzelnen<br />
Kreisverbände mit ihren ganz spezifischen<br />
Strukturen, Angeboten, Herausforderungen<br />
und Erfolgen vorstellen –<br />
ganz nach dem Motto „voneinander lernen<br />
und miteinander wachsen“. Ingeborg<br />
Schlawig-Stuckmann, Vorsitzende des<br />
LFV Thüringen<br />
An der diesjährigen Vertreterinnenversammlung<br />
in Erfurt im „Haus der Grünen<br />
Verbände“ nahmen 37 LandFrauen sowie<br />
Gäste aus dem Thüringer Landwirtschaftsministerium<br />
und aus dem Bauernverband<br />
teil. In den Ausführungen zum Berichtsjahr<br />
2011 ging die Landesvorsitzende Gerlind<br />
Bartl auf die Bedeutung der LandFrauen für<br />
den ländlichen Raum ein. Die Bildungsarbeit<br />
der LandFrauen steht im Vordergrund<br />
aller Aktivitäten. So wurden auf<br />
Orts-, Kreis- und Landesebene im vergangenen<br />
Jahr 5.753 Bildungsveranstaltungen<br />
mit 57.458 Teilnehmerinnen geleistet.<br />
Das Projekt „aid-Ernährungsführerschein“<br />
konnte weiterhin erfolgreich umgesetzt<br />
KreislandFrauenverbandes<br />
Lippe, gab als Erste einen<br />
Überblick über die geografische<br />
Struktur ihres Kreisverbandes,<br />
die Mitgliederentwicklung<br />
und Altersstruktur,<br />
die Berufszugehörigkeit der<br />
Mitglieder sowie den Finanzhaushalt<br />
des Verbandes. Insbesondere<br />
gesellschaftliche<br />
und politische Themen finden<br />
bei Veranstaltungen hohes<br />
Interesse. Die Gewin-<br />
Letztmalig nahm der Präsident des Westfälisch-Lippischen<br />
nung neuer Mitglieder durch<br />
Landwirtschaftsverbandes, Franz-Josef Möllers, an einer Sitzung<br />
„junge“ Angebote und die Si-<br />
des wllv teil. Ende Mai gab er sein Amt nach 15 Jahren und mit<br />
cherung der Nachwuchskräf- Erreichen der Altersgrenze ab.<br />
te in Vorständen durch Stärkung<br />
des Ehrenamts nannte sie als Auf- des der landwirtschaftlichen Sozialversigaben<br />
für die Zukunft.<br />
cherung, über bevorstehende Änderun-<br />
Abschließend informierte Leo Blum, Vorgen bei den landwirtschaftlichen Sozialstandsvorsitzender<br />
des Spitzenverban- versicherungsträgern.<br />
Vertreterinnenversammlung des Thüringer <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
werden. Auch die Bilanz zur Beteiligung<br />
der Thüringer LandFrauen an den bundesweiten<br />
Aktionstagen „Unterwegs zu neuen<br />
Chancen“ fiel mit 58 gemeldeten Veranstaltungen<br />
sehr positiv aus.<br />
Dem <strong>LandFrauenverband</strong> ist es gelungen<br />
im vergangenen Jahr, auch dank seiner Aktion<br />
zur Mitgliedergewinnung, die Mitgliederzahlen<br />
stabil zu halten. Insgesamt wurden<br />
100 neue Mitglieder in 50 Ortsvereinen<br />
gewonnen!<br />
Am Nachmittag sprach Sabine Guntau,<br />
Leiterin der Koordinierungsstelle gegen<br />
Häusliche Gewalt, zum Thema: „Wege aus<br />
der Häuslichen Gewalt“. Ihr Vortrag machte<br />
betroffen und wurde rege diskutiert.<br />
Foto: wllv<br />
Die Siegerinnen beim Wettbewerb zur Mitgliedergewinnung<br />
aus dem Ortsverein Stepfershausen<br />
erhielten ein Apfelbäumchen.<br />
Foto: Thüringer LFV<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12
Rheinischer LFV<br />
Facebook, XING & Co.<br />
Soziale Medien sind in aller Munde. Auch<br />
der Rheinische <strong>LandFrauenverband</strong> nahm<br />
sich auf seiner diesjährigen Frühjahrstagung<br />
des Themas an. „Facebook, XING &<br />
Co. – Nutzen, Chancen und Risiken modernen<br />
Netzwerkens für Privatpersonen,<br />
Unternehmen und Verbände“ lautete das<br />
Thema der Tagung, zu der Vizepräsidentin<br />
Birgit Weiler 75 LandFrauen begrüßen<br />
konnte.<br />
Nach einem ersten Überblick über die Anbieter<br />
sozialer Netzwerke stellte eine Mitarbeiterin<br />
des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes<br />
das Facebook-Angebot<br />
für seine Mitglieder vor. Facebook lebt davon,<br />
dass es <strong>aktuell</strong> gehalten wird und mit<br />
dem verwendeten lockeren Sprachstil vor<br />
allem junge Nutzer anspricht – eine Zielgruppe,<br />
die für alle Verbände von hohem<br />
Interesse ist. Bei der online-Präsentation<br />
Wie führe ich unsere Vereinskasse ordnungsgemäß<br />
und rationell – mit oder ohne<br />
PC?<br />
Was gehört zu meinen Aufgaben als Kassenführerin?<br />
Wie und warum wird die Kasse geprüft?<br />
Dies sind die zentralen Fragen, die in<br />
einem Seminar für Kassenführerinnen<br />
diskutiert und beantwortet werden.<br />
Referentinnen der Landwirtschaftskammer<br />
Nordrhein-Westfalen führten bisher<br />
15 Seminare sowohl speziell für KreislandFrauenverbände<br />
als auch speziell für<br />
Ortsverbände durch.<br />
Die Resonanz der Teilnehmerinnen war<br />
durchweg sehr positiv. Sie erhielten praktische<br />
Hilfen wie Checklisten und gezielte<br />
Informationen für ihre Kassenführung, die<br />
ihnen gleichzeitig Sicherheit geben, in<br />
ihrem Ehrenamt „auf der sicheren Seite“<br />
zu sein.<br />
In vielen Ortsverbänden wird die Kasse<br />
derzeit noch von Hand geführt, aber der<br />
Trend geht eindeutig zum PC. Wer die<br />
Kasse von Hand weiterführen will, erhielt<br />
im Seminar alle notwendigen Vordrucke<br />
und wer den PC einsetzt bzw. zukünftig<br />
einsetzen will, bekam per Mail die Excel-<br />
Anwendung. Dabei basiert alles auf<br />
einem gemeinsamen Kontenplan. Was<br />
bei der Kassenführung mit dem PC besonders<br />
begeisterte: Der Kassenbericht<br />
errechnet sich ganz von allein. Man muss<br />
ihn nur noch ausdrucken.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie bei<br />
Renate Carstens, Landwirtschaftskammer<br />
Nordrhein-Westfalen Tel. 02 51 – 23<br />
7 63 37.<br />
Landesverbände<br />
der Facebook-Seite konnten<br />
die LandFrauen Schritt für<br />
Schritt die Anmeldung, die<br />
verschiedenen Funktionen<br />
und vor allem auch die Sicherheitseinstellungenverfolgen.<br />
Eine Praktikerin erläuterte<br />
am Nachmittag, warum ihr<br />
Betrieb neben Werbung über<br />
Printmedien und Präsenta- (v.l.n.r).: Theresa Hinskes, Katharina Reiners, RhLV-Vizepräsidentin<br />
tionen auf Märkten auch in<br />
Birgit Weiler: Die Facebook-Fans beeindruckten die LandFrauen mit<br />
ihrem offenen Erfahrungsbericht.<br />
Facebook und Qype präsent<br />
ist. Online-Buchungen für Ferienwohnun- rum gerade Jugendliche Facebook so ingen<br />
sind inzwischen ebenso selbstvertensiv nutzen. Auf die Fragen der Landständlich<br />
wie online-Bestellungen von Frauen machten die Schülerinnen deut-<br />
Gänsen in der Weihnachtszeit. Trotz des lich, dass Jugendliche durchaus verant-<br />
Arbeitsaufwands, um die Einstellungen tawortungsvoll mit sozialen Medien umgeges<strong>aktuell</strong><br />
zu halten, ist die Betriebsleitehen und Risiken kennen. Gute Informatiorin<br />
vom Nutzen überzeugt.<br />
nen zur Sicherheit im Netz gibt es auf fol-<br />
Zwei 16-jährige Schülerinnen, echte Facegenden Seiten: www.klicksafe.de, www.<br />
book-Fans, stellten zum Schluss vor, wa- lfm-nrw.de.<br />
Fit für die Kassenführung im Orts- und Kreisverband<br />
Inhalte des Seminars:<br />
• Mitgliedsbeiträge – wie viel wofür?<br />
• Meine Aufgaben als Kassenführerin<br />
im <strong>LandFrauenverband</strong><br />
• Wie führe ich unsere Kasse ordnungsgemäß<br />
und rationell? Vorstellung<br />
einer Excel-Anwendung mit<br />
einem gemeinsamen Kontenplan –<br />
Einnahmen und Ausgaben ordnungsgemäß<br />
eintragen – Empfehlungen<br />
für die Belegführung<br />
• Der Kassenbericht – damit unsere<br />
Mitglieder informiert sind<br />
• Wie und warum wird die Kasse geprüft?<br />
• Wie nutzen wir den Kassenbericht für<br />
unsere Finanzplanung im Verein?<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12 21<br />
Foto: RhLFV
Landesverbände<br />
40 Vorstandsfrauen aus allen Bezirken<br />
des <strong>LandFrauenverband</strong>es Südbaden<br />
(LFVS) diskutierten im März mit 22 südbadischen<br />
Bundes- und Landtagsabgeordneten<br />
über <strong>aktuell</strong>e Anliegen der Frauen im<br />
ländlichen Raum.<br />
An 4 Thementischen wurden die Bereiche<br />
„Frau, Familie und Soziales“, „Landwirtschaft<br />
und Verbraucher“, „Ländlicher<br />
Raum“ und „Bildung“ in kleineren Grup-<br />
22<br />
LFV Südbaden<br />
Parlamentariergespräch des <strong>LandFrauenverband</strong>es Südbaden<br />
Foto: LFVS<br />
LFV Württemberg-Baden<br />
Essen schafft Gemeinsamkeit<br />
MdL Guido Wolf<br />
(CDU), MDL Sabine<br />
Wölfle (SPD), Rosa<br />
Karcher, Präsidentin<br />
des <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
Südbaden<br />
pen diskutiert. Alle 30 Minuten wechselten<br />
Abgeordnete und LandFrauen, die ein<br />
kurzes Eingangsstatement gaben, die Thementische,<br />
sodass ein reger Meinungsaustausch<br />
zustande kam.<br />
In den Gesprächsrunden vertieften die<br />
LandFrauen die Forderungen, die Präsidentin<br />
Rosa Karcher bereits in ihrer Einführung<br />
kurz umrissen hatte. Zum einen wollten<br />
sie die Politikerinnen und Politiker für<br />
„Die größte Tafel Baden-Württembergs“ – 17.316 Menschen an Tischen<br />
von über 3.281 Metern Länge bei LandFrauen-Aktionstag<br />
„Das Ergebnis übertrifft unsere Erwartungen<br />
bei Weitem. Es ist beeindruckend,<br />
was die LandFrauen an dem Aktionstag<br />
zur größten Tafel in Baden-Württemberg<br />
geleistet haben“, so Hannelore<br />
Wörz, Präsidentin des <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
Württemberg-Baden.<br />
In über 44 Gemeinden im Gebiet des<br />
<strong>LandFrauenverband</strong>es Württemberg-Baden<br />
standen am 16. Juni einheitlich<br />
weiß-grün gedeckte Tafeln. LandFrauen<br />
und Kooperationspartner luden zum ge-<br />
meinsamen Essen ein: zu Frühstück,<br />
Brunch, Mittagessen, Kaffeetafel oder<br />
zum Abendbuffet mit Tanz.<br />
Foto: LFV Wü-Ba<br />
die bessere Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf sensibilisieren. Der demografische<br />
Wandel und die damit verbundenen infrastrukturellen<br />
Herausforderungen wurden<br />
am Tisch „Ländlicher Raum“ intensiv besprochen.<br />
„Hauswirtschaft als Pflichtfach<br />
an Schulen“ forderte der LFVS bereits bei<br />
seinem letzten Parlamentariergespräch<br />
im Jahr 2004. Getan hat sich seitdem leider<br />
nicht viel, das bestätigten auch diejenigen<br />
Abgeordneten, die vor acht Jahren<br />
schon dabei waren.<br />
Die Wertschätzung heimischer Erzeugnisse<br />
war einer von vielen Diskussionspunkten<br />
am Thementisch „Landwirtschaft und<br />
Verbraucher“. LandFrauen setzten schon<br />
lange auf saisonale, regional erzeugte Lebensmittel,<br />
lange bevor es Mode wurde,<br />
dies zu tun, betonte Vizepräsidentin Kerstin<br />
Mock deshalb auch in ihrem Schlusswort.<br />
Insgesamt erlebten 17.316 Menschen<br />
Gemeinschaft und Genuss an den verschiedenen<br />
Orten. Die Tafeln hatten eine<br />
Gesamtlänge von 3.281 Metern.<br />
Das Spektrum der Veranstaltungen reichte<br />
vom Angebot auf einem landwirtschaftlichen<br />
Betrieb eines Mitglieds im Ortsverein<br />
bis zu großen Kooperationsveranstal-<br />
Der Kreis<strong>LandFrauenverband</strong><br />
Ulm bot an<br />
einer Tafel von über<br />
200 Metern 1.280<br />
Mittag essen mit<br />
regionalen Produkten.<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12<br />
LFV Niedersachsen<br />
Der Ländliche Raum darf nicht im<br />
Abseits stehen<br />
Niedersächsische LandFrauen beschäftigen sich mit der<br />
Lebensqualität in ländlichen Räumen<br />
Befindet sich der ländliche Raum bereits<br />
im Abseits? Gibt es noch Hoffnung<br />
auf eine zukunftsorientierte Entwicklung,<br />
von der alle profitieren? Diesen<br />
provokanten Fragen stellten sich die<br />
rund 450 LandFrauen anlässlich ihrer<br />
diesjährigen Delegiertenversammlung<br />
in Hannover. Die Landesvorsitzende Brigitte<br />
Scherb forderte einleitend eine<br />
ehrliche und mit allen Betroffenen geführte<br />
Wertedebatte, in der geklärt werden<br />
muss, was für den ländlichen Raum<br />
unverzichtbar ist, was wir uns noch leisten<br />
können und worauf verzichtet werden<br />
kann.<br />
In einer Diskussionsrunde mit Buchautor<br />
Axel Brüggemann, Günter Lüh-<br />
tungen der Kreisverbände. Die längste<br />
Tafel mit 480 Metern stand auf dem Regionalen<br />
Bauernmarkt im Kurpark in<br />
Bad Mergentheim (Kreisverband Main-<br />
Tauber).<br />
Im Mittelpunkt standen die Grundsätze<br />
einer nachhaltigen Ernährung, zum Beispiel<br />
durch das Angebot von Speisen<br />
und Getränken aus regionalen, saisonalen<br />
und fair gehandelten Lebensmitteln.<br />
Ein besonderer Höhepunkt war ein ökumenischer<br />
Nachtgottesdienst zu diesem<br />
Thema in Langenau (Kreisverband<br />
Ulm). Bei der Aktion in Mannheim brachten<br />
Schülerinnen und Schüler ihre Projektergebnisse<br />
zum Wandel der Esskultur<br />
ein.<br />
ning, Sprecher des Niedersächsischen<br />
Dorfladen Netzwerkes,<br />
dem Bundestagabgeordneten<br />
und Vizepräsidenten<br />
des Niedersächsischen Landvolkverbandes,<br />
Franz- Josef<br />
Holzenkamp, sowie Ljubica Nikolic<br />
von der Fachhochschule<br />
Niederrhein und Oberlandeskirchenrat<br />
Prof. Dr. Klaus<br />
Grünwaldt wurde hinterfragt,<br />
was die Verantwortlichen,<br />
aber auch die Bürger und Bürgerinnen<br />
selbst tun müssen,<br />
um den ländlichen Raum als<br />
Lebens- und Arbeitsraum,<br />
aber auch als Natur- und Erholungsraum<br />
zu erhalten. Als gemeinsames Resümee<br />
der Gesprächsrunde fasste Moderatorin<br />
Sabine Steuernagel zusammen,<br />
dass der ländliche Raum mit Zuversicht<br />
in die Zukunft blicken kann,<br />
wenn mit der geballten Kraft aller Betroffenen<br />
gleichwertige Lebensverhältnisse<br />
in städtischen und ländlichen Regionen<br />
hergestellt werden.<br />
Bereits am Vormittag hatten die Delegierten<br />
einstimmig ein Positionspapier<br />
zum Thema ‚Ländlicher Raum‘<br />
verabschiedet, in dem sie ihre Forderungen<br />
zur Entwicklung ländlicher Räume<br />
zum Ausdruck brachten: Bessere Chancen<br />
für Frauen, eine angemessene Daseinsvorsorge,<br />
Teilhabe an wirtschaftlichen,<br />
sozialen und technischen Entwicklungen.<br />
Das Positionspapier vom 7. Juni 2012<br />
finden Sie unter „Aktuelles“ auf der nlv-<br />
Homepage unter www.landfrauen-nlv.de<br />
Impressum<br />
Landesverbände<br />
Gelbe USB-Sticks statt dicker gelber Ordner. Die<br />
Materialien für die Ortsvorstände wurden in einer<br />
platzsparenden elektronischen Variante ausgegeben.<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>LandFrauenverband</strong> e. V.<br />
Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin<br />
Tel. 0 30/2 84 49 29 10,<br />
Fax 0 30/2 84 49 29 19<br />
E-Mail: info@LandFrauen.info,<br />
www.LandFrauen.info<br />
Verantwortlich: Dr. Monika Michael<br />
Redaktion: Ursula Zimmermann<br />
Verlag: Landwirtschaftsverlag GmbH,<br />
48084 Münster<br />
Hülsebrockstr. 2-8, 48165 Münster<br />
Tel. 0 25 01/80 10, Fax 0 25 01/80 12 04<br />
E-Mail: zentrale@lv-h.de<br />
Geschäftsführer: Hermann Bimberg,<br />
Werner Gehring<br />
Objektleitung Anzeigen: Reinhard Geissel<br />
Verkaufsleitung<br />
Anzeigen: Gabriele Wittkowski<br />
Layout: KreaTec – Grafik, Konzeption und<br />
Datenmanagement im LV<br />
Gesamtherstellung: Landwirtschaftsverlag<br />
GmbH, 48165 Münster<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> erscheint vierteljährlich.<br />
Der Jahres bezugspreis beträgt inklusive Versand<br />
und Nebenkosten EUR 7,50. Im Sammelabo<br />
beträgt der Jahresbezugspreis EUR 6,20. Das Abo<br />
kann mit einer Frist von einem Monat zum Ende<br />
eines Kalenderjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
LandFrauen <strong>aktuell</strong> 3/12 23<br />
Foto: NLV