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Quintessenz 03 | 2017 - quintessenz3.pdf

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LEOS KULINARIK<br />

CORNER<br />

01<br />

SOUFFLÉ VON<br />

DER ROTEN<br />

RÜBE MIT<br />

GETRÜFFELTEM<br />

TOPINAMBUR-<br />

SCHAUM &<br />

SCHWARZEM<br />

TRÜFFEL<br />

Von allen eingelegten Gemüsen, die<br />

unsere Großmütter in Rexgläsern im<br />

Keller horteten, spaltete wohl keines<br />

so sehr die Gemüter, wie die Rote Bete. Vor<br />

allem bei Kindern genossen (und genießen)<br />

die essigsauer eingelegten „Rohnen“, wie sie<br />

in Österreich auch genannt werden, einen<br />

schlechten Ruf – da half noch nicht einmal<br />

der Standard-Begleitsatz der Erziehungsberechtigten,<br />

die farbenprächtige Rübe sei „gut<br />

fürs Blut“. Ist sie übrigens tatsächlich, konkret<br />

befördert ihr Verzehr die Bildung roter Blutkörperchen.<br />

Dass die elegante geschmackliche<br />

Mischung aus süß und erdig so lange<br />

so wenig kulinarischen Anklang auf österreichischen<br />

Tellern fand, ist zweifelsfrei der<br />

generationenübergreifend gewachsenen Geringschätzung<br />

der Bete als Einmachgemüse<br />

zu verdanken. Dass selbst die vehementesten<br />

Rote-Bete-Verweigerer sich beim Restaurantbesuch<br />

neuerdings auf das blutrote Rübchen<br />

einlassen, ist einem kleinen Grüppchen an<br />

Spitzenköchen zu verdanken, die vor einigen<br />

Jahren erkannten, dass man einer Roten<br />

Rübe kulinarisch am besten etwas Gutes tut,<br />

wenn man möglichst wenig mit ihr tut. So wie<br />

der französische Sternekoch Alain Passard,<br />

der die Bete von einem Salzberg umhüllt im<br />

Ofen langsam gar werden ließ und<br />

4 PERSONEN | 120 MINUTEN | MITTEL<br />

ZUTATEN 400 G ROTE RÜBEN | 30 G BUTTER<br />

3 SCHALOTTEN | 125 ML GEMÜSEFOND<br />

40 G CRÈME FRAÎCHE | 1 EL DURON-GRIESS<br />

3 GANZE EIER | ½ ZITRONENSCHALE, ABGERIE-<br />

BEN | URSALZ, PFEFFER AUS DER MÜHLE,<br />

FRISCH GERIEBENE MUSKATNUSS<br />

ETWAS GEMAHLENER KÜMMEL<br />

200 G TOPINAMBUR | 2 SCHALOTTEN<br />

50 G CRÈME FRAÎCHE | 1/16 L OBERS | URSALZ,<br />

PFEFFER AUS DER MÜHLE | TRÜFFELÖL<br />

1 STK. SCHWARZER TRÜFFEL | 4 MINI-ROTE-<br />

RÜBEN | 1 CHIOGGIA-RÜBE | 1 TS. VENE-KRESSE<br />

ZUBEREITUNG Die Roten Rüben schälen<br />

und in Würfel schneiden, mit den Schalotten in<br />

Butter anschwitzen, mit Gemüsefond aufgießen<br />

und zugedeckt weich dünsten. Mit Salz, Pfeffer,<br />

Muskat und Kümmel abschmecken und pürieren.<br />

Die gut verspudelten Eier und den Grieß unterheben.<br />

Im Wasserbad bei 160 ° Celsius 30 bis 35<br />

Minuten pochieren. Topinambur gut waschen<br />

und mit der Schale in Scheiben schneiden, mit<br />

den Schalotten in Butter anschwitzen, mit<br />

Gemüsefond etwas aufgießen und zugedeckt<br />

weich dünsten. Abschmecken, etwas Trüffelöl,<br />

Obers und Crème fraîche zugeben und glatt<br />

mixen. Mit gekochten und geschwenkten<br />

Mini-Rote-Rüben, Vene-Kresse und schwarzem<br />

gehobeltem Trüffel ausgarnieren.<br />

TRINKWERK-WEINTIPP<br />

HOFSTÄTTER GEWÜRZTRAMINER 2016<br />

ART.-NR. 1919547<br />

TOPINAMBUR VERTRÄGT<br />

SICH WUNDERBAR MIT NUSSIGEN<br />

UND FRUCHTIG-SCHARFEN AROMEN.<br />

GEWÜRZE WIE MUSKAT,<br />

KNOBLAUCH, CURRY, ZIMT ODER<br />

FRISCHE ZWIEBELN STEHEN IHM<br />

BESONDERS GUT ZUR SEITE.<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>03</strong>/17<br />

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