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Quintessenz 03 | 2017 - quintessenz3.pdf

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I.<br />

Initiative „Food for Soul“ haben sie während der Expo<br />

2015 in Mailand bereits 15 Tonnen an Lebensmitteln<br />

weiterverwertet. Dort befindet sich mittlerweile ebenfalls<br />

eine fix installierte Community Kitchen, die „Refettorio<br />

Ambrosiano“, und in London eröffnete „Food for Soul“<br />

im Juni ein weiteres Projekt im St. Cuberth’s Centre, wo<br />

neben einem täglichen Mittagessen auch eine Suchtberatungsstelle,<br />

Waschräume und ein Gratiskleidermarkt<br />

zur Verfügung stehen.<br />

SALZBURGER TRADITIONSBETRIEB<br />

MIT DER PASSION FÜR BESTE QUALITÄT<br />

DIE ZUKUNFT BEGINNT AM HERD<br />

Auch Claus Meyer, der 20<strong>03</strong> das Kopenhagener Restaurant<br />

„noma“ mit aufbaute, rief bereits 2010 mit der „Melting<br />

Pot Foundation“ ein Projekt ins Leben, das Menschen<br />

aus schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen<br />

eine hochwertige Ausbildung im Restaurant- und<br />

Küchenbereich ermöglichen sollte. Meyer baute im Rahmen<br />

eines Resozialisierungsprojekts für Ex-Sträflinge<br />

Kochschulen in dänischen Gefängnissen auf, 2013 eröffnete<br />

er das Restaurant „Gustu“ mit angeschlossener<br />

Kochschule in La Paz, einer der ärmsten Städte Boliviens.<br />

Elf solcher Mikro-Schulen betreibt Meyer mittlerweile in<br />

den Slums von La Paz, 2000 junge Bolivianer haben dort<br />

bereits ihre Ausbildung abgeschlossen.<br />

Die renommierte Gastronomie-Universität Basque Culinary<br />

Center in San Sebastián lobt unter dem Vorsitz<br />

von 3-Sterne-Koch Joan Roca mittlerweile sogar einen<br />

eigenen Preis für Köche aus, die mit ihren Projekten unter<br />

Beweis stellen, dass Kulinarik weit über die Grenzen einer<br />

Küche hinaus eine treibende Kraft für gesellschaftliche<br />

Veränderung sein kann. Dieses Jahr vergab die Jury den<br />

Basque Culinary World Prize <strong>2017</strong> an die kolumbianische<br />

Küchenchefin Leonor Espinosa. Sie gründete 2008 das<br />

Projekt „FUNLEO“, in dessen Fokus neben dem Angebot<br />

an fundierten Ausbildungsmöglichkeiten in Landwirtschaft<br />

und Gastronomie für eine von Bürger- und<br />

Drogenkrieg gezeichnete Gesellschaft auch der Erhalt<br />

der Biodiversität und alter Rezepte der indigenen Bevölkerung<br />

steht. „Wir müssen uns unseres kulinarischen<br />

Reichtums in Kolumbien wieder bewusst werden und<br />

Verantwortung für unsere Zukunft übernehmen“, sagt<br />

Espinosa. „Wenn wir Köche alle nur ein bisschen dazu<br />

beitragen, die ländliche Entwicklung voranzutreiben,<br />

kleinen Produzenten bei der Vermarktung ihrer Produkte<br />

zu helfen oder jungen Leuten eine echte Perspektive zu<br />

bieten, dann können wir wirklich etwas bewegen.“<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>03</strong>/17

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