Quintessenz 03 | 2017 - quintessenz3.pdf

KUNDE IM PORTRÄT.
VOM
AUFSTEHEN
UND ZUKUNFT
SEHEN
ES WAR EIN LANGER UND, IM WAHRSTEN SINNE DES WORTES, ZIEMLICH
SCHLAMMIGER WEG, DEN ROBERT THALHAMMER VOM BADEKIOSK-
BESITZER ZUM PATRON DES LIFESTYLE-TREFFPUNKTS THALHAMMERS AM
FELDKIRCHNER BADESEE GENOMMEN HAT. DIE GESCHICHTE EINES
UNBEUGSAMEN UND SEINES ERFOLGSKONZEPTS.
Sicher, sagt Robert Thalhammer, hätte
der eine oder andere Gastronom
vielleicht aufgegeben angesichts des
Bildes, das sich den Aufräumtrupps an den
Feldkirchner Badeseen da im Juni 2013 präsentierte.
Damals erlebte der Zentralraum
entlang der Donau eine der schlimmsten
Hochwasserkatastrophen der Geschichte, das
Feldkirchner Natur- und Sportidyll versank
im wahrsten Sinne des Wortes im Schlamm
– und mit ihm ein Großteil des „THALHAM-
MERs“. Rober Thalhammer hatte den ehemaligen
Badekiosk von seinem Vater Mitte der
90er-Jahre übernommen und ihn seit 2008
von einem unscheinbaren Buffet zu einem
Restaurant mit Café und Barbetrieb umgebaut.
Davon war 2013 nicht mehr viel übrig,
der Schaden belief sich auf etwa 275.000 Euro.
„Natürlich ist das erst einmal ein Schockerlebnis,
wenn das Wasser 60 Zentimeter hoch im
Lokal steht“, sagt er. „Aber ich hab das damals
so gesehen: Dieses Hochwasser war ein außergewöhnliches
Ereignis, das vielleicht in 100
Jahren ein Mal vorkommt. Auf der anderen
Seite hat dieser Ort hier so viel gastronomisches
Potenzial und wird von den Gästen seit
vielen Jahren sehr geschätzt – da kann man
nicht einfach hinschmeißen.“
BIGGER, BETTER, THALHAMMER
Nur drei Wochen nach dem Hochwasser eröffnete
das „THALHAMMERs“ wieder, und
an dieser Stelle wäre eigentlich Zeit für eine
kleine Verschnaufpause gewesen. „Aber tatsächlich
haben wir nach der Wiedereröffnung
bemerkt, dass wir mit der aktuellen Betriebsgröße
einerseits an unsere Kapazitätsgrenzen
stoßen und andererseits viele Bereiche des Lokals
einfach generalüberholt werden müssen,
etwa die WC-Anlagen und die Küche“, erzählt
Robert Thalhammer. Und weil er das, was er
sich in den Kopf setzt und anpackt, entweder
ganz oder gar nicht macht, fiel nach mehrmonatiger
Planungsphase im Oktober 2015
der Startschuss für das „THALHAMMERs“
3.0. 2016 eröffnete Thalhammer seine neue
Lifestyle-Location am See, mit dem ausgesprochenen
Ziel, den Wünschen der Gäste
das ganze Jahr über mit unterschiedlichen
Restaurant- und Loungebereichen Rechnung
zu tragen – und zwar Sommer wie Winter.
Der Sprung vom Sommer- zum Ganzjahresbetrieb
war nicht ganz risikolos, hat sich aber
als smarter Schachzug des ehrgeizigen Hausherrn
erwiesen. „Natürlich wird der Sommer
unsere Hauptsaison bleiben, da haben wir
dank Terrasse & Co. auch die doppelte Kapazität
an Sitzplätzen zur Verfügung“, sagt
Thalhammer. „Aber vorher war das Lokal für
Feiern in den kälteren Monaten, Weihnachtsfeiern
etwa, einfach zu klein. Jetzt gibt es ein
gemütliches Kaminzimmer mit 35 Sitzplätzen
und auch die unterschiedlichen
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