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Quintessenz 03 | 2017 - quintessenz3.pdf

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C.<br />

Küche langsam in Richtung Haubenniveau gepusht. Wenn sie<br />

ihren Vater aufziehen wollen, sagen die Töchter, dann nennen<br />

sie ihn „Youtube-Koch“. Weil er sich alles selbst beigebracht<br />

hat, was er heute kann – und sich mit diesem autodidaktischen<br />

Zugang 2013 die erste Gault-Millau-Haube erkochte, die er<br />

seitdem durchgehend hält.<br />

Heute gibt Karl Anker seinen Töchtern Isabella und Victoria<br />

sein umfassendes Küchenwissen weiter, was allerdings ebenso<br />

wenig wirklich abzusehen war wie der spontane Karrierewechsel<br />

des Vaters vor mehr als 25 Jahren. „Wir haben zwar<br />

alle drei die Hotelfachschule in St. Johann absolviert, aber<br />

danach eigentlich komplett andere Richtungen eingeschlagen“,<br />

sagt Isabella Anker, die seit April <strong>2017</strong> Papas rechte Hand<br />

in der Küche ist, ursprünglich aber in Salzburg die HTL für<br />

Grafikdesign absolvierte. Ihre älteren Schwestern Victoria<br />

und Lisa – letztere ist gemeinsam mit Mama Martina für den<br />

Hotelbetrieb verantwortlich – verdienten ihre Brötchen bis vor<br />

einigen wenigen Jahren jeweils in einem Reisebüro. „Uns hätte<br />

niemals irgendjemand dazu überreden müssen, wieder nach<br />

Hause zu kommen und hier mit anzupacken“, sagt Victoria, die<br />

mittlerweile nur mehr am Herd steht, wenn Not am Mann ist,<br />

und sich vorwiegend um den Cateringbetrieb in den beiden<br />

Erler Festspielhäusern und die Organisation der „Waldküche“-<br />

Gourmet-Veranstaltungen in der familieneigenen Almhütte<br />

kümmert. „Aber als das Haus immer weiter gewachsen ist und<br />

die Qualität im Restaurant und im Hotel immer höher wurde,<br />

hat das auch unser Interesse geweckt.“<br />

Fotos Claudio Martinuzzi<br />

WERKRAUM MIT SPIELRAUM<br />

Vor dem Mittagsservice gönnt sich Karl Anker eine kleine<br />

Pause in der Laube hinter dem Haus, aus der Küche zieht<br />

der Duft von frischen Pilzen, Rosmarin, gebratenem Speck<br />

und Bachsaibling herüber. Karl Anker mag seiner Küche kein<br />

Label umhängen, er sagt lieber einfach Naturküche dazu,<br />

„mit einem kleinen mediterranen Einschlag vielleicht, aber<br />

im Grunde arbeiten wir hier mit dem, was die Region an<br />

qualitativ hochwertigen Rohstoffen hergibt“. Das Brot liefert<br />

die Dorfbäckerei Maler, den Käse die Käserei Plangger in<br />

Niederndorf, die Eier sind vom Hof seiner Mama und frisches<br />

Wild ist von den Jägern aus der Umgebung. Großhändler des<br />

Vertrauens ist Transgourmet Österreich. Anker legt<br />

QUINTESSENZ NO. <strong>03</strong>/17

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