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Goldene Jahre_Uckermark

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SEITE 30<br />

RATGEBER 4. LEBENSPHASE<br />

Ein Konzept für<br />

das Leben im Alter<br />

Gesundheit<br />

Monique Schulz und Andrea Matzdorf vom AWO-Kreisverband<br />

<strong>Uckermark</strong><br />

FOTO: AWO<br />

Kindheit, Berufsleben,<br />

Rentner – und dann? Im<br />

Kreisverband <strong>Uckermark</strong><br />

der Arbeiterwohlfaht (AWO)<br />

spricht man vom Konzept für<br />

die vierte Lebensphase. Soll<br />

heißen, wer sein Alter gesund<br />

und voller Lebensfreude genießen<br />

kann, der darf sich<br />

glücklich schätzen. Was aber,<br />

wenn die Kräfte schwinden,<br />

die Mobilität nachlässt oder<br />

gar gesundheitliche Probleme<br />

auftreten?<br />

Bei der AWO hat man dazu<br />

genaue Planungen, wie Alter,<br />

Pflege, Hilfe für körperlich<br />

behinderte Menschen oder<br />

gar für Demente auf einen<br />

Nenner gebracht werden<br />

können. Vor allem das Thema<br />

Demenz ist in den Mittelpunkt<br />

der Arbeit gerückt.<br />

„Wir haben in Prenzlau als<br />

einziger Anbieter eine Beratungsstelle<br />

für Angehörige,<br />

Freunde und Kontaktpersonen<br />

von demenzerkrankten<br />

Menschen“, erklärt Andrea<br />

Matzdorf, Verwaltungsleiterin<br />

des AWO-Kreisverbandes<br />

<strong>Uckermark</strong>. „Solche Stellen<br />

gibt es sonst nur in Schwedt,<br />

Angermünde und Templin.<br />

„Das Thema Demenz ist nicht<br />

nur ein sehr ernsthaftes. Es<br />

ist ein besonderes geworden,<br />

weil es heute in größerem<br />

Umfang registirert wird. Ich<br />

möchte nicht sagen, dass es<br />

heute mehr Demenzerkrankte<br />

Menschen als früher gibt.<br />

Durch verbesserte Beratung<br />

und intensivere Betreuung<br />

durch Ärzte wird aber wesentlich<br />

früher als sonst erkannt,<br />

wenn es sich um dieses<br />

Krankheitsbild handelt.<br />

Und damit kommen wir zu<br />

einem auch für uns veränderten<br />

Arbeitsfeld. Denn heute<br />

sind dreimal mehr Demenzerkrankte<br />

als vor etwa zehn<br />

<strong>Jahre</strong>n zu betreuen.“<br />

Bei der AWO <strong>Uckermark</strong> ist<br />

es Monique Schulz, zu deren<br />

Aufgaben es als Fachbereichsleiterin<br />

Alter/Senioren/Pflege<br />

gehört die Demenzberatung<br />

kostenlos sicherzustellen.<br />

„Die an Demenz Erkrankten<br />

wissen oft nicht, was sie tun,<br />

leben in einer eigenen Welt,<br />

und wir müssen versuchen,<br />

das zu verstehen“, benennt<br />

sie ihren Arbeitsgrundsatz.<br />

Wir bieten an fünf Tagen in<br />

der Woche Informationen<br />

zur Erkrankung, Beratung<br />

zu Ansprüchen bei Leistungsträgern,<br />

Aufzeigen von<br />

Hilfsangeboten sowie deren<br />

Vermittlung, Austausch mit<br />

Gleichbetroffenen und auch<br />

Demenzschulungen an.“<br />

Und das ohne Kosten. Die<br />

Erfahrungen haben zudem<br />

gezeigt, dass es vor allem die<br />

individuelle Beratung ist, die<br />

Nutzen bringt. „Das ist doch<br />

ein sehr persönliches Thema.<br />

Da spricht man von eigenen<br />

Sorgen und Nöten – und zwar<br />

nur, wenn der, an den man<br />

sich wendet, das ganze vertrauensvoll<br />

behandelt.“<br />

Und das Konzept geht<br />

auf. Denn heute finden Angehörige<br />

viel öfter den Weg<br />

zu diesen individuellen Beratungen.<br />

Vielleicht gebe es<br />

danach auch die eine oder andere<br />

Empfehlung an betroffene<br />

Angehörige. Auf alle Fälle<br />

geht die AWO mit diesem Thema<br />

aber viel offensiver vor<br />

als einst. Dazu gehört auch,<br />

dass Termine wie die Seniorenbörse<br />

in Prenzlau oder der<br />

Gesundheitstag in Templin<br />

zum Bekanntmachen dieses<br />

Glücklich<br />

durch<br />

Lachyoga<br />

Wirkens wahrgenommen<br />

werden. Und als Mitglied in<br />

der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft<br />

sowie im Netzwerk<br />

für Demenzerkrankte nutzt<br />

man auch den fachlichen Erfahrungsaustausch.<br />

„Vor rund 14 <strong>Jahre</strong>n bin<br />

ich mit dem Lachyoga in<br />

Berührung gekommen“,<br />

blickt Ute Liemant, Ärztin<br />

in der Dünenwaldklinik<br />

in Trassenheide, zurück.<br />

Sie bestätigt aus eigenem<br />

Erleben, was Wissenschaftler<br />

und Mediziner in den<br />

60er-<strong>Jahre</strong>n des 20. Jahrhunderts<br />

an Testpersonen<br />

festgestellt hatten:<br />

Diese wurden zum Lachen<br />

gebracht, anschließend<br />

fand eine Untersuchung der<br />

Blutwerte statt, und erstaunliche<br />

Reaktionen des Immunsystems<br />

konnten festgestellt<br />

werden.<br />

Das grundlose Lachen<br />

schien die Menschen so positiv<br />

zu beeinflussen, dass<br />

sie vermehrt Abwehrkräfte<br />

produzierten. Die Lachforschung<br />

war geboren.<br />

Gut drei Jahrzehnte später<br />

befasste sich Dr. Madan<br />

Kataria ebenfalls mit den<br />

Auswirkungen des Lachens<br />

auf den menschlichen Körper.<br />

Er kam zu der Erkenntnis,<br />

dass der Körper nicht<br />

zwischen „echtem“ und „gespieltem“<br />

Lachen unterscheiden<br />

kann – im Ergebnis wird<br />

die gleiche „Glücks-Chemie“<br />

produziert.<br />

Mit diesem Wissen begann<br />

er in einer kleinen<br />

Gruppe mit simuliertem<br />

Lachen, das sehr schnell zu<br />

einem echten Lachen wurde.<br />

Das war der Durchbruch für<br />

das Lachyoga.<br />

Lachyoga-Sessionen beginnen<br />

mit leichten Aufwärmübungen<br />

wie Tanzen,<br />

Stretching, Klatschen, dann<br />

setzen Lachübungen ein, in<br />

die Rollenspiel-Elemente eingebaut<br />

werden und schließlich<br />

folgen Atemübungen.<br />

Zwischen den Übungen wird<br />

immer wieder das Hoho-Hahaha-Klatschen<br />

eingebaut.<br />

Lachyoga zielt insgesamt darauf<br />

ab, sich sich selbst zuzuwenden<br />

und in eine positive<br />

Stimmung zu bringen.

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