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Al Ard Magazin Ausgabe 5

Das Arabisch/Deutsche Kulturmagazin

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- DGB الدراسة في المانيانصيب<br />

لقاءات لم يعد<br />

44 DGB - Titel<br />

DGB - Studieren in Deutschland<br />

45<br />

Studieren in Deutschland<br />

Universitäten sind wissenschaftlich geprägt,<br />

Hochschulen praxisorientiert. In<br />

Deutschland gibt es über 110 Universitäten.<br />

Das Studium dort ist wissenschaftlich<br />

ausgeprägt. Das bedeutet, dass der<br />

Schwerpunkt auf der theoretischen Forschung<br />

liegt. Universitäten bieten sehr<br />

viele unterschiedliche Studiengänge und<br />

Studienfächer an.<br />

wie für andere Bildungsausländer/innen. Das<br />

bedeutet konkret: Wer ein Bachelor-Studium<br />

beginnen möchte, muss ein Sekundarschulzeugnis<br />

vorlegen, das dem deutschen Abitur<br />

gleichwertig ist. Welche Zeugnisse das im Einzelnen<br />

sind, kann man im Informationsportal<br />

zur Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse<br />

recherchieren.<br />

Interessenten für Masterstudiengänge müssen<br />

nachweisen, dass sie über einen einschlägigen<br />

Hochschulabschluss (z.B. Bachelor im<br />

gleichen oder ähnlichen Fach) verfügen. Die<br />

genauen Bestimmungen hierzu variieren von<br />

Studiengang zu Studiengang.<br />

zialversicherungsrechtlichen Fragen rund um<br />

die Krankenversicherung, Rentenversicherung<br />

usw. bereitgestellt.<br />

Darüber hinaus bieten wir weitere Informationen<br />

rund um Studium und Geld: Stipendien,<br />

Praktika, Unterhalt von den Eltern,<br />

Studiengebühren, Jobbörsen, und Tipps für<br />

Absolventinnen und Absolventen.<br />

http://jugend.dgb.de/studium/beratung/<br />

students-at-work<br />

TEXT VON CHRISTIN RICHTER<br />

Neben den Universitäten gibt es in Deutschland<br />

mehr als 220 Hochschulen für angewandte<br />

Wissenschaft. Sie werden auch Fachhochschulen<br />

oder kurz FHs genannt. Zum<br />

Studium hier gehören Praktika oder Praxissemester.<br />

Damit sollen die Studierenden auf<br />

ihr späteres Berufsleben vorbereitet werden.<br />

Künstlerische Fächer wie zum Beispiel Gesang,<br />

Tanz oder Grafik kann man an einer der<br />

über 50 Kunst-, Film- oder Musikhochschulen<br />

in Deutschland studieren.<br />

Staatliche und private Hochschulen<br />

Die meisten Studierenden in Deutschland<br />

(ca. 94%) studieren an einer staatlichen<br />

Hochschule. Es gibt aber auch 120 private<br />

Hochschulen. Hier müssen die Studierenden<br />

oft hohe Studiengebühren zahlen. Die Qualität<br />

an staatlichen und privaten Hochschulen<br />

ist vergleichbar gut.<br />

Abschlüsse und Dauer des Studiums<br />

Bachelor (B.A., B.Sc., B.Eng)<br />

Der Bachelor ist der erste Abschluss, den man<br />

an einer Hochschule erlangen kann. Er ist auf<br />

dem internationalen Arbeitsmarkt anerkannt.<br />

Ein Bachelor-Studium dauert sechs bis acht<br />

Semester. Nach dem Bachelor-Studium kann<br />

man ins Berufsleben einsteigen oder sein Studium<br />

in einem Master-Studiengang vertiefen.<br />

Master (M.A., M.Sc., M.Eng)<br />

Ein Masterstudium dauert meist drei bis vier<br />

Semester und erweitert die Kenntnisse aus<br />

dem Bachelor-Studium. Eine Voraussetzung<br />

für das Master-Studium ist sehr oft ein (Bachelor-)Abschluss<br />

aus einem vergleichbaren<br />

Studiengang. Zum Ende des Master-Studiums<br />

plant man seinen Berufseinstieg oder<br />

den nächsten akademischen Abschluss: die<br />

Promotion.<br />

Staatsexamen<br />

Wer in Deutschland Jura (Rechtswissenschaft),<br />

Lehramt, Medizin oder Pharmazie<br />

studiert, legt am Studienende die Prüfung<br />

„Staatsexamen“ ab. . Das Staatsexamen ist<br />

kein akademischer, sondern ein staatlicher<br />

Abschluss und besteht aus zwei Teilen: Das<br />

Erste Staatsexamen absolviert man nach dem<br />

erfolgreichen Studium. Danach bereitet man<br />

sich mit einer berufsbezogenen, praktischen<br />

Ausbildungsphase auf das Zweite Staatsexamen<br />

vor oder beginnt eine Promotion.<br />

Promotion<br />

Mit einer Promotion erwirbt man einen Doktortitel,<br />

indem man eine Forschungsarbeit<br />

(Promotion) schreibt. Die Promotion dauert<br />

abhängig vom Thema zwischen vier und zehn<br />

Semester.<br />

Das akademische Jahr<br />

Das akademische Jahr an deutschen Universitäten<br />

beginnt im Oktober und endet im September.<br />

Es ist in zwei Semester unterteilt: das<br />

Wintersemester (Oktober bis März) und das<br />

Sommersemester (April bis September). Sehr<br />

viele Studiengänge kann man nur im Oktober<br />

beginnen.<br />

Deutsche Sprachkenntisse<br />

Die meisten Studiengänge in Deutschland<br />

sind deutschsprachig. Das bedeutet, dass alle<br />

Studierenden sehr gute Deutschkenntnisse<br />

brauchen, um erfolgreich studieren zu können.<br />

Besonders im Bachelor-Bereich gibt es<br />

kaum rein englischsprachige Studiengänge.<br />

Sprachniveaus nach dem Europäischen<br />

Referenzrahmen<br />

Um ein Studium erfolgreich absolvieren zu<br />

können, braucht man Deutschkenntnisse auf<br />

dem Niveau B2/C1. Diese Kenntnisse können<br />

durch verschiedene Prüfungen nachgewiesen<br />

werden. Die bekanntesten Prüfungen sind die<br />

DSH-Prüfung (Deutsche Sprachprüfung für<br />

den Hochschulzugang ausländischer Studienbewerber)<br />

und der TestDaF (Test Deutsch<br />

als Fremdsprache). Das genaue Niveau der<br />

Sprachkenntnisse bzw. die anerkannten<br />

Sprachprüfungen können von Hochschule<br />

zu Hochschule und von Studiengang zu Studiengang<br />

unterschiedlich sein.<br />

Hochschulzugangsberechtigung /<br />

Zeugnisse<br />

Neben der sprachlichen Eignung (siehe u.a.<br />

Deutschkenntnisse) ist auch die fachliche<br />

Eignung („Hochschulzugangsberechtigung“)<br />

entscheidend, um ein Studium in Deutschland<br />

zu beginnen oder weiterzuführen.<br />

Für Flüchtlinge und Asylbewerber/innen gelten<br />

grundsätzlich dieselben Bestimmungen<br />

Finanzierung des Studiums<br />

In Deutschland gibt es an staatlichen<br />

Hochschulen keine Studiengebühren.<br />

Im Durchschnitt benötigen Studierende<br />

ca. 700 – 800 EUR pro Monat,<br />

um ihre Lebenshaltungskosten zu<br />

decken:<br />

■■350 – 400 EUR/ Monat „Wohnen“<br />

(Miete, Strom, Heizung, Rundfunkbeitrag<br />

etc.)<br />

■■<br />

80 EUR/ Monat Krankenversicherung<br />

■■300 EUR/ Monat Lebensmittel,<br />

Kleidung etc.<br />

■■150 – 200 EUR/ Semester für Bücher,<br />

Skripten, Kopien<br />

Dazu kommen noch individuelle<br />

<strong>Ausgabe</strong>n, Freizeitaktivitäten und<br />

der Semesterbeitrag von aktuell ca.<br />

100 EUR (für jeweils 6 Monate), der<br />

jeweils vor Beginn des Semesters<br />

gezahlt werden muss.<br />

Momentan ist noch nicht abschließend<br />

geklärt, ob Flüchtlinge, die<br />

studieren, weiterhin Anspruch auf<br />

Sozialleistungen haben. Aktuell ist das<br />

nicht der Fall!<br />

Manche Flüchtlinge können BAföG<br />

beantragen. In welchen Fällen das<br />

möglich ist, entscheidet das BAföG-<br />

Amt am Hochschulort anhand des<br />

jeweiligen Falles.<br />

Was tun, wenn keine Zeugnisse vorhanden<br />

sind?<br />

In diesem Fall entscheiden die Hochschulen,<br />

wie sie vorgehen. Zur Auswahl stehen Interviews,<br />

Einstufungs- oder Aufnahmeprüfungen<br />

sowie die Feststellungsprüfung bzw. der<br />

Besuch des Studienkollegs.<br />

Besonderheit duales Studium<br />

Duale Studiengänge verknüpfen ein Studium<br />

an einer Hochschule oder (Berufs-)Akademie<br />

mit regelmäßigen ausgiebigen Praxisphasen<br />

in einem Betrieb oder gar einer anerkannten<br />

betrieblichen Berufsausbildung. Da bei wechseln<br />

sich Theoriephasen an der Hochschule<br />

oder Akademie und praktischen Phasen im<br />

Ausbildungsbetrieb ab.<br />

Das duale Studium ist heute schon ein fester<br />

und gleichwertiger Bestandteil des Hochschulwesens:<br />

2014 gab es mehr als 60.000<br />

dual Studierende in über 900 Studiengängen<br />

in der Bundesrepublik und ca. 30.000 Firmen,<br />

die dafür mit Hochschulen kooperierten.<br />

Was macht die DGB Jugend für Studierende?<br />

Die DGB Jugend betreibt das bundesweite<br />

Projekt „students at work“. Dieses Projekt besteht<br />

aus fünf Säulen zum Thema Studium<br />

und Studierende: Rechtliche Anfangsberatung,<br />

Veranstaltungen vor Ort an der Hochschule,<br />

hochschulpolitische Aktivitäten, Unterstützung<br />

studentischer Mitbestimmung<br />

und Campustouren. Ein wichtiger Teil bei<br />

der Umsetzung dieser Ziele ist das arbeitsund<br />

sozialrechtliche Informationsangebot<br />

von students at work für Studierende. Dieses<br />

erfolgt sowohl vor Ort in den Hochschulinformationsbüros<br />

(HiBs) und Campus Offices<br />

(COs) wie auch online. Auf den Internetseiten<br />

der DGB Jugend werden Informationen<br />

zu arbeitsrechtlichen Themen wie Gehalt,<br />

Urlaub, Kündigung, Arbeitsvertrag, Gültigkeit<br />

eines Tarifvertrages etc. und zu allen so-<br />

<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> - 2/2017 - #5 In Kooperation mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund-Jugend<br />

In Kooperation mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund-Jugend<br />

#5 - 02/2017 - <strong>Al</strong> <strong>Ard</strong>

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