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Künstlerportrait<br />

Antonín Dvořák<br />

Antonín Leopold Dvořák<br />

Geboren am 8. September 1841 in Nelahozeves<br />

(Mühlhausen an der Moldau), gestorben 1. Mai<br />

1904 in Prag, war ein böhmischer Komponist.<br />

Leben<br />

Herkunft und Jugend<br />

Dvořáks Vater František Dvořák betrieb<br />

eine Gaststätte und einen Metzgerladen,<br />

den er von seinem Vater geerbt hatte. Seine<br />

Mutter Anna Zděnková war die Tochter<br />

eines Gutsaufsehers. Die beiden hatten<br />

am 17. November 1840 geheiratet, Antonín<br />

war das erste von neun Kindern dieser<br />

Ehe.<br />

Mit sechs Jahren ging er in die Schule von<br />

Nelahozeves und begann, von seinem<br />

Lehrer auch Geigenunterricht zu bekommen.<br />

1853 übersiedelte er nach Zlonice,<br />

um dort Deutsch zu lernen, ohne das man<br />

in Böhmen nicht auskam. Beim dortigen<br />

Kantor Antonín Liehmann lernte er weiter<br />

Klavier und Orgel. Während dieser Zeit<br />

spielte Dvořák gelegentlich aushilfsweise<br />

Orgel, wirkte in der Kapelle seines Lehrers<br />

mit und fi ng an zu komponieren. Entgegen<br />

einer lange verbreiteten und durch einen<br />

gefälschten Gesellenbrief gestützten Legende<br />

gibt es keine Anzeichen dafür, dass<br />

Dvořáks Eltern ihn ins Metzgerhandwerk<br />

drängen wollten oder dass er eine Ausbildung<br />

in dieser Richtung anfi ng.<br />

Im Herbst 1856 ging Dvořák nach Česká<br />

Kamenice, vermutlich um seine Deutschkenntnisse<br />

aufzubessern und sich für die<br />

(deutschsprachige) Prager Orgelschule<br />

vorzubereiten. Ab Oktober 1857 besuchte<br />

er für zwei Jahre die Orgelschule, daneben<br />

eine Allgemeinschule, und gleichzeitig<br />

trat er als Bratschist in das zweimal<br />

jährlich auftretende Orchester des Cäcilienvereins<br />

ein.<br />

Erste Jahre als Berufsmusiker<br />

Da seine Versuche, eine Stelle als Organist<br />

zu erlangen, scheiterten, arbeitete er ab<br />

Sommer 1859 als Bratschist in der Kapelle<br />

von Karl Komzák, die in Kaffeehäusern<br />

und auf öffentlichen Plätzen Potpourris,<br />

Ouvertüren und<br />

Tänze spielte.<br />

Dieses Leben<br />

als Musiker zog<br />

sich über 11<br />

Jahre hin, ohne<br />

dass Dvořák<br />

mit Kompositionen<br />

an die<br />

Öffentlichkeit<br />

ging. Nach den<br />

überlieferten<br />

Werken zu urteilen,<br />

scheint er jedoch autodidaktisch<br />

seinen Kompositionsstil fast planmäßig<br />

weiterentwickelt zu haben, angefangen<br />

bei Mozart über Mendelssohn und Schumann<br />

bis zu Wagner am Ende der 1870er<br />

Jahre. In den musikalischen Formen lag<br />

der Schwerpunkt zunächst beim Streichquartett.<br />

Ab 1862 spielte Komzáks Kapelle auch<br />

im neueröffneten Prager Interimstheater,<br />

um 1865 vollständig in dem Opernorchester<br />

aufzugehen. Das Interimstheater<br />

war – bis zum Bau des Nationaltheaters<br />

– das erste Theater, in dem sich national<br />

geprägte tschechische Opern und Schauspiel<br />

entwickeln konnten. Eine wichtige<br />

Rolle in diesem Umfeld spielte Bedřich<br />

Smetana, dessen Opern Die Brandenburger<br />

in Böhmen und Die verkaufte Braut<br />

1866 uraufgeführt wurden.<br />

Ab 1865 erteilte Dvořák neben seiner<br />

Arbeit am Theater Klavierunterricht. Zu<br />

seinen Schülerinnen gehörten die Schwestern<br />

Josefi na und Anna Čermáková. In<br />

die 16jährige Josefi na verliebte er sich unglücklich,<br />

die zu der Zeit 11jährige Anna<br />

heiratete er acht Jahre später, am 17. November<br />

1873.<br />

Schritt an die Öffentlichkeit<br />

1870 schrieb Dvořák seine erste Oper Alfred<br />

auf ein deutschsprachiges Libretto,<br />

die aber zu seinen Lebzeiten nie aufgeführt<br />

wurde und wohl eher ein Übungsstück<br />

darstellte. Das erste für die Öffentlichkeit<br />

bestimmte Werk war die Oper Der<br />

König und der Köhler auf ein Libretto in<br />

tschechischer Sprache von Bernhard J.<br />

Lobeský. Um mehr Zeit für das Komponieren<br />

zu haben, gab er im Juli 1871 seine<br />

Stelle als Orchestermusiker auf. Gleichzeitig<br />

mit der Komposition führte er im<br />

Laufe der Jahre 1871-73 Lieder, kammermusikalische<br />

Werk und den Hymnus Die<br />

Erben des Weißen Berges für Chor und<br />

Orchester auf, die gut bis enthusiastisch<br />

aufgenommen wurden.<br />

Allein mit seiner Oper Der König und der<br />

Köhler hatte er weniger Glück. Die 1873<br />

am Interimstheater aufgenommen Proben<br />

wurden bald abgebrochen, weil das Werk<br />

als zu schwierig und unsingbar erachtet<br />

wurde. Dvořák überdachte daraufhin seinen<br />

Kompositionsstil und wandte sich von<br />

der Neudeutschen Schule ab. Seine Oper<br />

schrieb er komplett neu und führte sie im<br />

November 1874 erfolgreich auf.<br />

1874 begann Dvořák an einer privaten<br />

Musikschule zu unterrichten und trat im<br />

Februar eine Organistenstelle an, die er<br />

bis Februar 1877 behielt.<br />

Internationaler Durchbruch<br />

In den Jahren 1874 bis 1877 wurde<br />

ihm jährlich ein staatliches Stipendium<br />

verliehen. Mitglied der begutachtenden<br />

Kommission war Eduard Hanslick,<br />

später auch Johannes Brahms. Dieser<br />

verhalf ihm 1877 schließlich zu seinem<br />

endgültigen Durchbruch, indem er sich<br />

bei seinem Verleger Fritz Simrock für die<br />

Veröffentlichung der Klänge aus Mähren,<br />

einer Sammlung von Duetten, einsetzte.<br />

Gleichzeitig war dies der Beginn einer lebenslangen<br />

Freundschaft zwischen den<br />

beiden Komponisten.<br />

Auslandsreisen<br />

1884 unternahm Dvořák auf Einladung<br />

der Philharmonic Society die erste von<br />

mehreren Reisen nach London. Als Auftragswerke<br />

für Birmingham bzw. Leeds<br />

entstanden in diesem und dem folgenden<br />

Jahr die Oratorien Die Geisterbraut (nach<br />

einer Ballade von Karel Jaromír Erben)<br />

und Die Heilige Ludmilla.<br />

Nach der ersten Londonreise legte sich<br />

Dvořák eine Sommerresidenz in Vysoka<br />

(bei Příbram) zu, wo er fernab der Stadt<br />

seiner Liebe zur Natur nachgehen konnte.<br />

Auch in seiner öffentlichen Tätigkeit lässt<br />

sich ab 1887 eine ruhigere Phase ausmachen,<br />

in der er weniger Aufträge annahm,<br />

ältere Werke überarbeitete und die Oper<br />

Die Jakobiner schrieb.


Anfang 1889 ging Dvořák auf Einladung<br />

der kaiserlichen russischen Musikgesellschaft<br />

auf eine Konzertreise nach Moskau<br />

und Petersburg. Nach einem weiteren<br />

Besuch in London kehrte er nach Prag<br />

zurück, wo er die Ehrendoktorwürde der<br />

Karlsuniversität verliehen bekam. Im Oktober<br />

1890 nahm er schließlich eine Stelle<br />

als Professor am Konservatorium an,<br />

die ihm schon im Januar 1889 angeboten<br />

worden war, die er aber zu der Zeit wegen<br />

der anderen Verpfl ichtungen ausgeschlagen<br />

hatte.<br />

In der Neuen Welt<br />

Im September 1892 trat Dvořák eine Stelle<br />

als Direktor des National Conservatory<br />

of Musik in New York an. Die Stelle war<br />

mit 15.000 Dollar jährlich dotiert und somit<br />

ein attraktives fi nanzielles Angebot für<br />

Dvořák, wenn er auch für diesen langen<br />

Aufenthalt eine Lösung für seine Familie<br />

fi nden musste. Seine Frau, seine Tochter<br />

Otilie und sein Sohn Antonín begleiteten<br />

ihn. Die anderen vier Kinder kamen nur<br />

für die Sommermonate 1893 in die USA,<br />

die die Familie in dem tschechisch geprägten<br />

Spillville in Iowa verbrachten.<br />

Initiatorin des Angebots war die Präsidentin<br />

Jeanette Thurber, die von der Idee<br />

geleitet wurde, Amerika von der Vorherrschaft<br />

der europäischen Kunstmusik zu<br />

lösen und ein nationales amerikanisches<br />

Kunstidiom zu fördern. Dvořák ließ sich<br />

von dieser Idee begeistern und studierte<br />

Spirituals der schwarzen Plantagenarbeiter<br />

und Indianermelodien, in denen er die<br />

Grundlage für eine charakteristisch amerikanische<br />

Musik sah.<br />

Für New York schrieb Dvořák einige seiner<br />

bekanntesten Werke: Die Sinfonie Nr.<br />

9 „Aus der Neuen Welt“, das Te Deum<br />

und das Streichquartett op. 96, das oft<br />

als Amerikanisches Streichquartett bezeichnet<br />

wird. Hier zeigte sich der Einfl uss<br />

des Landes in bestimmten Eigenarten der<br />

Komposition, wie Pentatonik, einem erniedrigten<br />

Leitton, dem Scotch snap und<br />

der Synkopierung.<br />

Zu Dvořáks Hauptaufgaben am Konservatorium<br />

zählte der Kompositionsunterricht,<br />

bei dem unter anderem Rubin Goldmark<br />

sein Schüler war.<br />

Ende des Amerika-Aufenthalts<br />

Offi ziell war Dvořáks Vertrag zunächst<br />

für zwei Jahre abgeschlossen, dann um<br />

zwei Jahre verlängert worden. Jedoch reiste<br />

er schon im April 1895 wieder heim.<br />

Ein Grund dafür mag die fi nanzielle Lage<br />

seiner Mäzenin Thurber gewesen sein,<br />

die sich durch die Wirtschaftskrise dramatisch<br />

verschlechtert hatte, so dass er<br />

mehrmals auf sein Gehalt warten musste.<br />

Er selbst führte aber im wesentlichen<br />

seine Kinder an, um deren Obhut in Prag<br />

er besorgt war und von denen seine Frau<br />

nicht getrennt sein wollte.<br />

So verbrachte Dvořák zunächst einige ruhige<br />

Monate in Vysoká, um im November<br />

wieder seine Tätigkeit am Prager Konservatorium<br />

aufzunehmen. Er erwog kurze<br />

Zeit einen Umzug nach Wien, wo er am<br />

Konservatorium eine Stelle hätte bekommen<br />

können, entschied sich dann aber<br />

dagegen. In dieser Zeit entstanden seine<br />

letzten Streichquartette.<br />

Sinfonische Dichtungen<br />

Das Jahr 1896 markiert Dvořáks Abkehr<br />

von der Absoluten Musik. Er hatte zwar<br />

schon vorher Werke geschrieben, die man<br />

als Programmmusik bezeichnen konnte,<br />

so vor allem 1889 die Poetische Stimmungsbildern<br />

für Klavier, die er als „Programmusik,<br />

aber im Sinne Schumanns“<br />

bezeichnete, oder das Dumky-Trio (ein<br />

Klaviertrio) im gleichen Jahr. Doch nun<br />

wendete er sich direkt der Sinfonischen<br />

Dichtung zu, eine Gattung, die im Streit<br />

um die Neudeutsche Schule um Franz<br />

Liszt und Wagner eine wichtige Rolle gespielt<br />

hatte.<br />

Innerhalb eines Jahres schrieb er den<br />

Wassermann, die Mittagshexe, das Goldene<br />

Spinnrad und die<br />

Waldtaube. Heldenlied,<br />

alle nach Balladen aus<br />

der Sammlung Kytice<br />

des tschechischen<br />

Dichters Karel Jaromír<br />

Erben. Zusammenfassungen<br />

der jeweiligen<br />

Handlung gab er den<br />

Hörern in Prosaform<br />

mit. Dazu kam noch im<br />

nächsten Jahr das Heldenlied,<br />

dessen Programm<br />

er nicht explizit<br />

veröffentlichte, das er<br />

aber in einem Brief erklärte.<br />

Die letzten Jahre<br />

Dvořák hatte nun mit<br />

seinem Kammermusik-<br />

und Orchesterschaffen<br />

abgeschlossen. In seinen letzten Jahren<br />

komponierte er nur noch Opern: 1898 die<br />

Teufelskäthe, 1900 Rusalka und 1902/3<br />

Armida.<br />

Während der Uraufführung der Armida<br />

musste Dvořák wegen Hüftschmerzen<br />

das Theater verlassen. Nach einigen Tagen<br />

Ruhe zog er sich eine Grippe zu und<br />

wurde bettlägerig. Er starb am 1. Mai<br />

1904 im Kreis seiner Familie, vermutlich<br />

an einem Gehirnschlag.<br />

Musik<br />

In seinem Werk verband er Einfl üsse von<br />

Klassik und Romantik mit Elementen<br />

der Volksmusik. Zu seinen Hauptwerken<br />

gehören seine neun Sinfonien (darunter<br />

am bekanntesten die Nr. 9, Aus der Neu-<br />

en Welt), das Cellokonzert, Oratorien von<br />

unvergleichlicher Suggestivkraft, wie das<br />

Stabat Mater und das Requiem, zahlreiche<br />

Kammermusikwerke, die 16 slawischen<br />

Tänze und die Oper Rusalka.<br />

Mit Dvořáks vielseitigem<br />

Werk fand das tschechische<br />

Musikschaffen<br />

seine unverwechselbare<br />

nationale Identität. Was<br />

Bedřich Smetana mit den<br />

nationalen Stoffen und<br />

folkloristischen Zügen einiger<br />

seiner Opern und<br />

mit seinem Zyklus „Mein<br />

Vaterland“ eingeleitet hatte,<br />

führte Dvořák zu einem<br />

beeindruckenden Höhepunkt.<br />

Unbeirrt von ideologischen<br />

Strömungen<br />

ging er seinen eigenen<br />

Weg und ließ es sich nicht<br />

nehmen, sowohl Richard<br />

Wagner als auch Johannes<br />

Brahms in gleicher Weise<br />

zu bewundern.<br />

Heimatliebe, Naturverbundenheit,<br />

tiefe Religiosität, aber ebenso<br />

berauschende Lebensfreude kommen<br />

im Werk dieses bescheidenen Menschen<br />

zum Ausdruck, der geduldig eine lange<br />

Durststecke des Misserfolgs durchstand,<br />

bis durch die Empfehlung von Brahms<br />

seine „Slawischen Tänze“ im Druck erschienen<br />

und die Musikwelt auf ihn aufmerksam<br />

wurde. Mit unübertreffl ichem<br />

Einfallsreichtum hat Dvořák stets mitreißende<br />

Musik geschaffen. Nachdem<br />

zunächst nur wenige seiner Werke im<br />

internationalen Musikbetrieb Fuß gefasst<br />

hatten, machten Pioniertaten wie<br />

die Gesamteinspielung seiner Sinfonien<br />

durch István Kertész bewusst, dass das<br />

gesamte Werk des böhmischen Meisters<br />

Beachtung verdient.


Werkbeschreibung<br />

Antonin Dvořák: Requiem op. 89 für Solisten,<br />

Chor und Orchester<br />

Nachdem Antonín Dvořák im Jahr 1884<br />

mit seinem Oratorium „Stabat Mater“,<br />

ausgehend vom Ort der Uraufführung in<br />

England, einen durchschlagenden Erfolg<br />

in ganz Europa feiern konnte, suchte er<br />

mit verschiedenen großen Kantatenwerken<br />

an diesen Triumph anzuknüpfen. Obwohl<br />

z.B. „Die Geisterbraut“, eine weltliche<br />

Kantate, bei der Uraufführung sehr gut<br />

angenommen wurde, ließ sich mit ihr der<br />

internationale Erfolg nicht wiederholen,<br />

was vermutlich auf die tschechische Originalsprache<br />

zurückzuführen war. Dvořák<br />

suchte also nach einem allgemeingültigen<br />

Stoff, um damit eine ähnliches Werk wie<br />

das mächtige Stabat Mater zu schaffen.<br />

Im Jahr 1889 kam es zwischen Dvořák<br />

und den Veranstaltern des Musikfestivals<br />

in Birmingham zu Verhandlungen, aus denen<br />

der Entschluss zur Komposition des<br />

Requiems hervorging. Es führte also nicht<br />

wie bei vielen anderen Komponisten eine<br />

biographische Situation zur Komposition<br />

der Trauermesse. Das Requiem entstand<br />

unmittelbar im Anschluss an die achte<br />

Sinfonie op. 88, die mit ihrem heiteren<br />

und anmutigen Charakter als Gegenstück<br />

zu dem im Ausdruck sehr düsteren und<br />

dramatischen Requiem op.89 anzusehen<br />

ist.<br />

Die ersten Skizzen sind aus dem Januar<br />

1890 erhalten, und nach intensiver Arbeit<br />

beginnt Dvořák am 2. August desselben<br />

Jahres die Reinschrift der Partitur. Die<br />

Uraufführung fand unter der Leitung des<br />

Komponisten am 9. Oktober 1891 in Birmingham<br />

statt und bescherte ihm den<br />

erhofften Erfolg, was sich in baldigen<br />

Wiederholungen in der tschechischen<br />

Heimat und in ganz Europa niederschlug.<br />

Besonders sei dabei die Anerkennung<br />

des Werkes in Wien zu erwähnen, wo die<br />

Musik Antonín Dvořák zu früheren Zeiten<br />

eher kühl aufgenommen worden war.<br />

Traditionell ist die Schilderung des Grauens<br />

und der Schrecken des jüngsten Gerichtes<br />

ein gewaltiges Feld, in dem sich<br />

Künstler aller Bereiche mit bedeutenden<br />

Werken beschäftigt haben (man denke<br />

nur an die Fresken von Michelangelo in<br />

der Sixtinischen Kapelle). Für die Komponisten<br />

seit der Klassik gab dieser Inhalt<br />

(„Dies irae“ oder „Confutatis maledictis“)<br />

in jeder Requiemvertonung Gelegenheit<br />

zu dramatischen Höhepunkten. Ehrlicherweise<br />

sind diese Passagen auch bei Zuhörern<br />

und Ausführenden gleichermaßen<br />

beliebt.<br />

Auch Dvořák lotet beim Vertonen der Sequenz,<br />

beginnend mit dem „Dies Irae“<br />

(Nr. 3) bis zum „Lacrimosa“ (Nr. 8) alle<br />

musikalischen emotionalen Grenzbereiche<br />

aus. Besonders sei hier auch auf<br />

den Beginn des „Tuba mirum“ hingewiesen:<br />

Nahtlos aus dem vorangehenden<br />

Satz überleitend, bleibt ein lange gehaltener<br />

unbegleiteter Ton der Trompete<br />

stehen. Er mündet in das chromatische<br />

Motiv, das wie ein Leitmotiv das ganze<br />

Werk durchzieht, und wird klanglich und<br />

harmonisch in Zusammenhänge gesetzt,<br />

die eine große Spannung und einen sehr<br />

beklemmenden Ausdruck erzeugen.<br />

Es sollte uns allerdings auch bewusst<br />

sein, dass die Furcht vor einem Gericht<br />

nach dem Tod nicht dem eigentlich christlichen<br />

Gedanken der Hoffnung und der Erlösung<br />

entspricht. Die gesamte Sequenz<br />

ist nicht ohne Grund seit vielen Jahren<br />

aus der offi ziellen kirchlichen Trauerliturgie<br />

gestrichen. Der Augenblick des Todes<br />

und die Zeit des persönlichen Schmerzes<br />

und der Trauer ist nicht zugleich die Zeit,<br />

in der der Mensch sich der Verantwortung<br />

für seine Handlungen stellen muss. Trost<br />

und Mitleid ist es, was Trauernde erwarten<br />

dürfen.<br />

So ist die Auseinandersetzung mit dem<br />

Inhalt der Sequenz ein Akt, der in die Mitte<br />

des Lebens gehört und da auch eine<br />

echte Herausforderung darstellt. Die<br />

geschilderten Bilder sind geeignet, uns<br />

jederzeit klar Rechenschaft über die Verantwortung<br />

für das eigene Handeln abzuverlangen.<br />

Unter diesem Aspekt ist die<br />

Entwicklung der Requiemvertonungen zu<br />

gewaltigen Chor und Orchesterwerken, die<br />

nur in eigenen Konzertveranstaltungen<br />

Zeit und Raum fi nden, sehr schlüssig. Für<br />

Ausführende und Zuhörer stellen sie und<br />

insbesondere das heute zu hörende Werk<br />

von Antonín Dvořák eine gewaltige und<br />

wichtige Auseinandersetzung mit dem<br />

Wesen unseres Menschseins dar.<br />

Solisten<br />

Tomáš Černý (Tenor)<br />

Tomáš Černý<br />

gehört zu ren<br />

o m m i e r t e n<br />

tschechischen<br />

Tenoristen und<br />

zur Zeit wirkt<br />

er als ständiger<br />

Gast der Oper<br />

des Nationaltheaters<br />

und<br />

der Staatsoper<br />

Prag. Seit 1997<br />

studierte er Gesang bei Professor Jiří<br />

Kotouč und seit 2002 vervollkommt er<br />

sich bei Professorin Svatava Šubrtová.<br />

Auf den Opernbühnen gestaltete er eine<br />

Reihe von Tenorpartien sowohl des tsche-<br />

chischen als auch des Weltopernschaffens,<br />

z. B. Alfredo (Verdi - La traviata),<br />

Herzog von Mantua (Verdi - Rigoletto), Edgardo<br />

(Donizetti - Lucia di Lammermoor),<br />

Pinkerton (Puccini - Madama Butterfl y),<br />

Prinz (Dvorak - Rusalka), Hans (Smetana<br />

- Die verkaufte Braut), Laca (Janacek<br />

- Jenufa), Manolios (Martinu - Griechische<br />

Passion) u. a.<br />

Er ist der Thaliapreisträger 2000 für<br />

die Darstellung des Prinzen Sou-Chong<br />

in der berühmten Operette Das Land<br />

des Lächelns von Franz Lehár und der<br />

Libuškapreisträger 2005 für die beste Interpretation<br />

der Hauptrolle von Edgardo in<br />

Donizettis Lucia di Lammermoor. Für die<br />

Rolle des Laca in Janaceks Jenufa wurde<br />

er für die Thaliapreis 2005 nominiert.<br />

Er trat erfolgreich bei bedeutenden einheimischen<br />

und ausländischen Festspielen<br />

auf (z. B. Rheingau Musikfestival, ION<br />

- Musica sacra in Nürnberg, Murten Classics,<br />

Smetanas Litomyšl, Prager Frühling,<br />

Prager Herbst, Das internationale Musikfestival<br />

Český Krumlov, Das Internationale<br />

Musikfestival im rumänischen Sibiu,<br />

Das internationale Festival der zeitgenössischen<br />

Musik Warschau Herbst).<br />

Er hat mit allen bedeutenden tschechischen<br />

Orchestern zusammengearbeitet,<br />

an der Spitze mit der Tschechischen<br />

Philharmonie unter der Leitung von Keniciro<br />

Kobayasi, von ausländischen Orchestern<br />

mit dem Tonhalle Orchester Zürich<br />

(Dvoraks Geisterbraut), mit dem Gewandhaus<br />

Orchester Leipzig (Verdis Messa da<br />

Requiem) Orquesta Nacional de España<br />

(Martinu - Gilgames) oder Polnischer<br />

Rundfunk Symphonieorchester u. a.<br />

Unter dem Taktstock von Jiří Bělohlávek<br />

trat er in Beethovens Missa Solemnis in<br />

der Schweiz auf, mit Ondrej Lenárd in Stabat<br />

Mater von Dvorak in Frankreich, mit<br />

Leos Svarovsky in Dvoraks Requiem in


Deutschland. Weiter arbeitete er mit den<br />

Dirigenten Peter Altrichter, Sege Baudo,<br />

Gabriel Chmura, Oliver Dohnányi, Bohumil<br />

Gregor, Leopold Hager, Jiri Kout, Caspar<br />

Richter, Martin Turnovsky und Caspar<br />

Zehnder u. a. zusammen.<br />

Der Künstler stellte sich dem Konzertpublikum<br />

von der Oji Hall in Tokio über<br />

die meisten europäischen Länder (u. a.<br />

Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien,<br />

Österreich, Schweiz) bis zum Palacio<br />

de Bellas Artes in Mexiko vor.<br />

Sein umfangreiches Repertoire enthält<br />

außer dem gewöhnlichen Konzertrepertoire<br />

wie A. Dvorak, G. Verdi, A. Bruckner,<br />

H. Berlioz, L. Janacek, B. Martinu usw.<br />

auch die Hauptwerke des Barocks und<br />

des Klassizismus - die Kompositionen der<br />

Meister J. S. Bach, G. F. Händel, W. A. Mozart,<br />

L. van Beethoven und G. Rossini.<br />

www.tomascerny.cz<br />

© Aneta Drnovská 2006<br />

Aleš Hendrych (Bass)<br />

Aleš Hendrych -<br />

Solist der Oper<br />

des Nationaltheaters<br />

Aleš Hendrych<br />

ist ein Absolvent<br />

des Prager<br />

Konservatoriums.Darüberhinaus<br />

nahm er<br />

an zahlreichen<br />

Seminaren in<br />

Weimar, Bayreuth, Royamont (Frankreich)<br />

und Sofi a teil. Im Jahre 1980 bekam er<br />

sein erstes Engagement im J.K.Tyl’s Theater<br />

in Pilsen. Seit 1992 ist er Solist der<br />

Prager Staatsoper, gleichzeitig gab er zum<br />

Anlass der Neueröffnung des Estates Theatre<br />

eine Gastvorstellung am Nationaltheater<br />

in der Rolle des Masetto in Don<br />

Giovanni. Sein Repertoire beinhaltet Rollen<br />

wie : G. Verdi: Sparafucile, Zacharias,<br />

Banquo, Don Fiesco; G. Donizetti: Don<br />

Hanibal, Taddeo; W. A. Mozart: Leporello,<br />

Masetto, Commendatore, Figaro, Il Conte<br />

Almaviva, Papageno; G.Rossini: Bartolo; P.<br />

I. Tchaikovski: Gremin; A. Dvořák: burgrave<br />

Philip, The Water-Sprite, Devil Marbuel;<br />

B. Smetana: Bonifác, Kecal; L. Janáček:<br />

the Forester; L. van Beethoven: Pizzaro.<br />

Im Jahre 1995 nam er an einer Gastreise<br />

des Nationaltheaters nach Japan teil, im<br />

gleichen Jahr nahm er ein Engagement<br />

im Opern Ensemlbe des Staatstheaters<br />

an. Abgesehen von Masetto bereicherte<br />

er sein Repetoire um die Rollen von The<br />

Game Warden in Dvořák’s Rusalka, Capuleto<br />

in Gounod’s Romeo und Julia, die<br />

Titelrolle in Puccini’s Gianni Schicci, und<br />

Mumlal in Two Widows. Er kreierte ebenfalls<br />

die Rollen des „Sailor and the Teacher“<br />

in Klusák’s one-act opera Report<br />

for an academy, Jupiter in Rameau’s baroque<br />

opera Castor et Pollux, Antonio in<br />

Le Nozze di Figaro, Mícha in The Bartered<br />

Bride, Zuniga in Carmen, Surin in The<br />

Queen of Spades, Baron Douphal in La<br />

Traviata, Stárek in Jenufa, Sacristano in<br />

Tosca, und Harašta in The Cunning Little<br />

Vixen, the Mason in The Secret e.c.<br />

Seine Konzertaktivitäten sind ebenfalls<br />

umfangreich. Z.B. H. Berlioz - L’Enfance<br />

du Christ (conductor: Serge Baudo, Czech<br />

Philharmonic Orchestra, 1998), Stabat<br />

Mater by A. Dvořák and G. Rossini (conductor:<br />

Matthias Elger, Berlin 2001,<br />

2003), Stabat Mater by Karol Szymanowski<br />

(2004), Svatá Ludmila by A. Dvořák<br />

(2004), Verdi’s Requiem (conductor:<br />

Matthias Elger, Berlin 2005), Händel’s<br />

Messiah (conductor: Kazuhiko Komatsu,<br />

Prague Symphonic Orchestra (2006).<br />

Cäcilienverein<br />

Singen Sie mit...<br />

...im Kirchenchor St. Jakobus!<br />

Wir laden alle interessierte Chorsängerinnen<br />

und Chorsänger aller Altersgruppen<br />

und Konfessionen hiermit herzlich<br />

zum Mitsingen in unserem Chor ein.<br />

Unter fachkundiger und professioneller<br />

musikalischer Leitung werden wir in anspruchsvolle<br />

Chorwerke eingeführt.<br />

Wann?<br />

Die Proben fi nden wöchentlich jeweils<br />

Freitags zur gleichen Zeit von 20.00 bis<br />

21.45 Uhr statt.<br />

Wo?<br />

Saal des Sozialwerks<br />

St. Jakobus Schutterwald e.V.<br />

Bahnhofstraße 3<br />

D-77746 Schutterwald<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Ihre<br />

Wilma Lienhard<br />

(1. Vorsitzende des<br />

Cäcilienvereins Schutterwald)<br />

Musikalische Leitung<br />

Olaf F. Fütterer<br />

Fütterer studierte<br />

an der Hochschule<br />

der Künste in<br />

Bremen die Fächer<br />

Orgel, Chor-<br />

und Orchesterleitung.<br />

Nach seiner<br />

Künstlerische Reifeprüfung<br />

1991<br />

absolvierte er ein<br />

Studium zum Diplom-Musiktheaterregisseur<br />

bei Prof. Götz Friedrich in<br />

Hamburg/Berlin.<br />

Nach Tätigkeiten als Chordirektor und Veranstaltungsreferent<br />

wurde Olaf Fütterer<br />

über mehrere Jahre als Kulturmanager in<br />

leitenden Positionen tätig. (u.a. als Orchestermanager,<br />

Festivalleiter, Künstlerischer<br />

Betriebsdirektor, Geschäftsführer für verschiedene<br />

kulturellen Einrichtungen und<br />

Institutionen)<br />

Neben der Vokalmusik ist die Unternehmensberatung,<br />

sowie die Personal- und<br />

Organisationsentwicklung eine weitere<br />

große Leidenschaft von Olaf Fütterer.<br />

Er lebt er heute in der Ortenau und arbeitet<br />

bundesweit als Unternehmens- und<br />

Personalberater für die mittelständische<br />

Wirtschaft sowie als Dozent in der berufl<br />

ichen Bildungsarbeit (Unternehmensgründungen,<br />

Outplacement, Veranstaltungswesen<br />

und Personalmanagement).


Grußwort des Bürgermeisters Oßwald<br />

Liebe Freunde des Chorgesangs,<br />

der Kirchenchor St. Jakobus Schutterwald<br />

hat sich viel vorgenommen! Ein besonderes<br />

Werk, Dvorak Requiem opus 89 soll<br />

am 19. November 2006 in der Schutterwälder<br />

Pfarrkirche zur Aufführung kommen.<br />

Die Akteure unseres Kirchenchores<br />

werden dabei durch viele Sängerinnen<br />

und Sänger aus der gesamten Region unterstützt.<br />

Namhafte Solisten haben sich<br />

ebenfalls angesagt. Die Gesamtleitung<br />

hat Herr Dirigent Olaf Fütterer inne.<br />

Kenner wissen, wie viel Probearbeit aber<br />

auch Organisation ein derartiges Projekt<br />

erfordern. Ich kann bestätigen, dass unsere<br />

Kirchenchorgemeinschaft keine Arbeit<br />

und keine Mühen scheute, hier ein<br />

wirklich großes Werk anbieten zu können.<br />

Den Mitgliedern des Kirchenchores mit<br />

der Vorsitzenden, Frau Wilma Lienhard,<br />

und dem musikalischen Leiter, Herrn Olaf<br />

Fütterer sei im voraus schon herzlich gedankt.<br />

Allen Besuchern des Konzertes wünsche<br />

ich nun besonderen Genuss.<br />

Ihr<br />

Jürgen Oßwald, Bürgermeister<br />

Gemeinde Schutterwald<br />

Grußwort des Pfarrers Böser<br />

Liebe Gemeinde,<br />

ganz herzlich begrüße ich Sie zum Requiem<br />

in unserer Pfarrkirche St. Jakobus<br />

und wünsche Ihnen viel Freude bei diesem<br />

geistlichen Konzert.<br />

Es hat bereits Tradition: Unser Kirchenchor<br />

gestaltet nicht nur die feierlichen<br />

Gottesdienste im Verlauf des Kirchenjahres<br />

mit, sondern bereichert von Zeit zu<br />

Zeit auch durch ein großes Konzert das<br />

kulturelle Leben in Schutterwald.<br />

Die vornehmste Aufgabe eines Kirchenchores<br />

besteht ja darin, das Wort Gottes<br />

zu verkünden und - wenn man das heute<br />

noch so sagen darf - die Seele zu Gott zu<br />

erheben. In diesem Sinne wünsche ich<br />

allen Mitwirkenden viel Erfolg und danke<br />

ihnen sehr herzlich für ihr Engagement.<br />

Ihr<br />

Pfr. Friedbert Böser<br />

(Präses des kath. Kirchenchores<br />

Schutterwald)<br />

Herausgeber:<br />

Kirchenchor St. Jakobus<br />

Cäcilienverein Schutterwald<br />

c/o<br />

Katholisches Pfarramt<br />

Hauptstr. 75<br />

D-77746 Schutterwald<br />

Tel: 0781-96928-0<br />

Fax: 0781-96928-21


PARTE PRIMA<br />

Requiem aeternam<br />

Requiem aeternam dona eis, Domine,<br />

et lux perpetua luceat eis.<br />

Te decet hymnus, Deus, in Sion,<br />

et Tibi reddetur votum in Jerusalem.<br />

Exaudi orationem meam,<br />

ad Te omnis caro veniet.<br />

Kyrie eleison.<br />

Christe eleison.<br />

Graduale<br />

Requiem aeternam dona eis, Domine,<br />

et lux perpetua luceat eis.<br />

In memoria aeterna erit justus:<br />

ab auditione mala non timebit.<br />

Dies irae<br />

Dies irae, dies illa,<br />

solvet saeclum in favilla:<br />

teste David cum Sibylla.<br />

Quantus tremor est futurus,<br />

quando Judex est venturus,<br />

cuncta stricte discussurus!<br />

Tuba mirum<br />

Tuba mirum spargens sonum<br />

per sepulcra regionum,<br />

coget omnes ante thronum.<br />

Mors stupebit, et natura,<br />

cum resurget creatura,<br />

judicanti responsura.<br />

Liber scriptus proferetur,<br />

in quo totum continetur,<br />

unde mundus judicetur.<br />

Judex ergo cum sedebit,<br />

quidquid latet, apparebit:<br />

nil inultum remanebit.<br />

Quid sum miser<br />

Quid sum miser tunc dicturus?<br />

Quem patronum rogaturus,<br />

cum vix justus sit securus?<br />

Requiem aeternam<br />

Ruhe, ewige, gib ihnen, Herr:<br />

und Licht für immer leuchte ihnen.<br />

Dir gebührt Lobgesang, Gott, in Zion,<br />

und dir erstattet man Gelübde in Jerusalem:<br />

erhöre mein Gebet, zu dir alles<br />

Fleisch kommt.<br />

Herr, erbarme dich, Christus, erbarme<br />

dich, Herr, erbarme dich!<br />

Graduale<br />

Ruhe, ewige, gib ihnen, Herr, und Licht für<br />

immer leuchte ihnen.<br />

Im ewigen Gedenken wird sein der Gerechte<br />

vom Verhör Schlimmes nicht hat er<br />

zu befürchten.<br />

Dies irae<br />

Tag des Zornes, jener Tag,<br />

auflösen wird er das All in Staub,<br />

wie bezeugt von David und Sibylla.<br />

Welch ein Zittern wird es geben,<br />

wenn der Richter erscheinen wird,<br />

alles streng zu prüfen!<br />

Tuba mirum<br />

Die Posaune wird wunderlichen Laut erschallen<br />

lassen über der Gräber Reich<br />

zwingen wird sie alle vor den Richterthron.<br />

Der Tod wird erstarren und die Natur, wenn<br />

auferstehen wird die Kreatur, um vor dem<br />

Richter sich zu verantworten. Ein Buch,<br />

beschrieben, wird man hervorholen, in<br />

welchem alles steht, aus ihm die Welt wird<br />

gerichtet werden. Wird nun der Richter [zu<br />

Gericht] sitzen, was auch immer im Verborgenen<br />

war: es wird ans Licht kommen:<br />

nichts wird unvergolten bleiben.<br />

Quid sum miser<br />

Was werde ich Elender dann sagen?<br />

welchen Anwalt werde ich erbitten, wenn<br />

kaum der Gerechte sicher sein kann? Kö-<br />

Rex tremendae majestatis,<br />

qui salvandos salvas gratis,<br />

salva me, fons pietatis.<br />

Recordare<br />

Recordare, Jesu pie,<br />

quod sum causa tuae viae:<br />

ne me perdas illa die!<br />

Quaerens me, sedisti lassus:<br />

redemisti crucem passus:<br />

tantus labor non sit cassus.<br />

Juste judex ultionis,<br />

donum fac remissionis,<br />

ante diem rationis.<br />

Ingemisco tanquam reus:<br />

culpa rubet vultus meus:<br />

supplicanti parce, Deus.<br />

Qui Mariam absolvisti,<br />

et latronem exaudisti,<br />

mihi quoque spem dedisti.<br />

Preces meae non sunt dignae:<br />

sed tu bonus fac benigne,<br />

ne perenni cremer igne.<br />

Inter oves locum praesta,<br />

et ab hoedis me sequestra,<br />

statuens in parte dextra.<br />

Confutatis<br />

Confutatis maledictis,<br />

flammis acribus addictis:<br />

Voca me cum benedictis.<br />

Oro supplex et acclinis,<br />

cor contritum quasi cinis;<br />

gere curam mei finis.<br />

Lacrimosa<br />

Lacrimosa dies illa,<br />

qua resurget ex favilla<br />

judicandus homo reus.<br />

Huic ergo parce, Deus.<br />

Pie Jesu Domine,<br />

dona eis requiem. Amen.<br />

nig von erzittern-lassender Majestät, der<br />

du die zur Rettung Bestimmten errettest<br />

aus Gnade, rette mich, Urquell der Milde.<br />

Recordare<br />

Gedenke, Jesus in Milde,<br />

dass ich bin der Grund für deinen Weg [auf<br />

die Erde]: auf dass du mich nicht verderbest<br />

an jenem Tage. Mich suchend, hast<br />

du dich erschöpft: [mich] zu erlösen, das<br />

Kreuz hast du erlitten: Solch große Mühe<br />

nicht sei vergeblich. Gerechter Anwalt der<br />

Vergeltung schenke Vergebung vor dem<br />

Tag der Abrechnung.<br />

Ich seufze wie ein Schuldiger:<br />

Schuld lässt schamrot werden mein Gesicht:<br />

dem sich Beugenden gewähre Schonung,<br />

Gott. Der du Maria vergeben hast,<br />

und den Schächer erhörtest, mir auch<br />

Hoffnung hast du geschenkt. Meine Bitten<br />

- nicht sind sie es wert: aber du Guter,<br />

laß Güte walten, auf dass nicht für ewig<br />

ich brenne im Feuer. Unter den Schafen<br />

einen Platz weise mir zu, und von den Böcken<br />

mich lass sein getrennt, stelle mich<br />

auf die Seite zu deiner Rechten.<br />

Confutatis<br />

Wenn vergehen werden die Verdammten<br />

die den Flammen, den verzehrenden,<br />

ausgesetzt werden, [dann] rufe mich zu<br />

den Gesegneten. Ich bitte unterwürfig<br />

und demütig, mit einem Herzen, das sich<br />

in Reue zerknirscht wie Asche: Nimm dich<br />

hilfreich meines Endes an.<br />

Lacrimosa<br />

Lacrymosa dies illa,<br />

Tränenreich ist jener Tag,<br />

an welchem auferstehen wird aus dem<br />

Staube zum Gericht der Mensch als<br />

Schuldiger. Ihm doch gewähre Schonung,<br />

o Gott: milder Jesus, o Herr, schenke ihnen<br />

Ruhe. Amen.


PARTE SECONDA<br />

Offertorium<br />

Domine Jesu Christe, Rex gloriae,<br />

libera animas omnium fidelium defunctorum<br />

de poenis inferni et de profundo lacu.<br />

Libera eas de ore leonis,<br />

ne absorbeat eas tartarus,<br />

ne cadant in obscurum.<br />

Seg signifer sanctus Michael<br />

repraesentet eas in lucem sanctam.<br />

Quam olim Abrahae promisisti et semini<br />

ejus.<br />

Hostias<br />

Domine Jesu Christe, Rex gloriae.<br />

Hostias et preces tibi laudis offerimus.<br />

Tu suscipe pro animabus illis,<br />

quarum hodie memoriam faciemus:<br />

fac eas, Domine, de morte transire ad<br />

vitam. Quam olim Abrahae promisisti et<br />

semini ejus.<br />

Sanctus<br />

Sanctus, Sanctus, Sanctus Dominus Deus<br />

Sabaoth!<br />

Pleni sunt coeli et terra gloria tua.<br />

Hosanna in excelsis!<br />

Benedictus, qui venit in nomine Domini.<br />

Hosanna in excelsis!<br />

Pie Jesu<br />

Pie Jesu, Domine,<br />

dona eis requiem.<br />

Pie Jesu, Domine,<br />

dona eis requiem sempiternam.<br />

Agnus Dei<br />

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,<br />

dona eis requiem sempiternam.<br />

Lux aeterna luceat eis, Domine:<br />

Cum sanctis tuis in aeternum:<br />

quia pius es.<br />

Requiem aeternam dona eis, Domine:<br />

et lux perpetua luceat eis.<br />

Offertorium<br />

Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit,<br />

befreie die Seele aller Gläubigen, die<br />

verstorben sind, von den Strafen der Hölle<br />

und vom abgründigen See: befreie sie aus<br />

dem Rachen des Löwen, auf dass nicht<br />

verschlinge sie die Unterwelt, auf dass<br />

sie nicht fallen ins Dunkle: sondern der<br />

Heilige Michael, der Bannerträger, geleite<br />

sie in das heilige Licht, welches einst dem<br />

Abraham du versprochen und seinem Samen.<br />

Hostias<br />

Opfergaben und Gebete dir, Herr, zum<br />

Lob, bringen wir dar: du nimm sie auf für<br />

die Seelen jener, deren heute wir gedenken:<br />

gib, dass sie, Herr, vom Tode hinübergehen<br />

zu dem Leben, welches einst dem<br />

Abraham du versprochen und seinem Samen.<br />

Sanctus<br />

Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott<br />

Zebaoth. Voll sind Himmel und Erde des<br />

Ruhmes dein.Hosianna in der Höhe. Gepriesen<br />

sei, der kommt im Namen des<br />

Herrn. Hosianna in der Höhe.<br />

Pie Jesu<br />

milder Jesus, o Herr,<br />

schenke ihnen Ruhe.<br />

milder Jesus, o Herr,<br />

schenke ihnen die ewige Ruhe.<br />

Agnus Dei<br />

Lamm Gottes, der du trägst die Sünden<br />

der Welt: gib ihnen Ruhe.<br />

Lamm Gottes, der du trägst die Sünden<br />

der Welt: gib ihnen Ruhe auf ewig.<br />

Das ewige Licht leuchte ihnen, Herr:<br />

mit den Heiligen dein in Ewigkeit, denn<br />

gütig bist du.<br />

Requiem aeternam dona eis, Domine:<br />

Ruhe, ewige, gib ihnen, Herr


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