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heimat w 3828 fx - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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Die von Heinrich von Hertenstein gegründete Genkinger<br />

Linie und die von Ulrich von Hertenstein gegründete Riedlinger<br />

Linie starben bald wieder aus. Werner von Hertenstein<br />

(1385-1451) residierte zuerst als österreichischer Vogt auf<br />

dem Bussen, 1401 Dürmentingen und versah dann das Amt<br />

eines Pfründammanns in Buchau, wo er noch 1451 urkundete.<br />

Schon 1412 hatte er seine Güter den Kindern übertragen.<br />

Während die Töchter ins Kloster Habstal eintraten,<br />

setzte der Sohn Brun III. von Hertenstein die Linie fort.<br />

Er zog von Dürmentingen nach Riedlingen, dann wieder<br />

zurück nach Dürmentingen und erwarb 1434 vom Kloster<br />

Heiligkreuztal, dem von 1425-1443 seine Base Agnes von<br />

Hornstein als Äbtissin vorstand, die Burg gen. obere Burg zu<br />

Grüningen. 1444_verkaufte er seine Güter zu Dürmentingen<br />

an den Grafen Eberhard von Sonnenberg-Scheer und 1449<br />

das Stammhaus Hertenstein, das damals schon zerfallen war,<br />

an die Stadt Sigmaringen.<br />

Die Burg Bittelschieß, 600 m von Hornstein entfernt, an die<br />

heute noch'"der Rest des Rundturms, Spuren des Palas und<br />

einer Ringmauer erinnern, war zunächst im Besitz derer von<br />

Bittelschieß. Als ihre letzten Vertreter seien erwähnt: Hugo<br />

von Bittelschieß, der 1244 dem Kloster Salem Güter übertrug,<br />

die er von Berthold von Mengen zu Lehen trug, und<br />

Albert von Bittelschieß, der 1265 im Besitz des Burgstalls<br />

war. Ab 1313 hatten die Herren von Hornstein die Burg als<br />

habsburgisches Lehen inne. Die ersten namentlich bekannten<br />

Vertreter der Familie sind Albrecht von Hornstein und seine<br />

Gemahlin Mechthilde. 1330 und 1370 ist ein Perchtold von<br />

Hornstein erwähnt, vermutlich der Vater des Bentz und des<br />

Kunz von Hornstein, die beide bis 1390 bzw. 1391 auf<br />

Bittelschieß saßen. Lutz, Hans, Ulrich, Bentz und Geory<br />

von Hornstein, die Söhne des Bentz verkauften 1391 Zins aus<br />

einem Gut in Beizkofen. Die Kinder des Kunz finden wir<br />

später in der Alt-Grüninger Linie wieder. Von den Kindern<br />

des Benz kamen Lutz, Hans und Gerion in den Besitz von<br />

Hornstein. - Auf Bittelschieß blieben die Söhne Ulrich I. von<br />

Hornstein und Benz von Hornstein, bis Letzterer 1401 auf<br />

Burg Hornstein zog.<br />

1416 erfahren wir, daß in der Feste Bittelschieß mehrere<br />

Gebäude bestanden. Die Verleihung des Hirtenstabes in<br />

Bingen war das Recht der Bittelschießer Hornstein, das zu<br />

manchen Unruhen führte, besonders unter Ulrich II., der<br />

etwa 1435 von seinem Vater Ulrich I. die Feste Bittelschieß<br />

mit den Gütern Bingen erbte, die nach seinem Tod an seine<br />

Söhne Bernhard, Mathias, Ulrich und Hans fielen. In der<br />

Fehde zwischen Erzherzog Sigmund von Osterreich und dem<br />

Grafen Eberhard von Württemberg zerstörte der Württemberger<br />

1480 die Feste Bittelschieß, die der auf Hornstein<br />

gesessene Reischach als Kriegsbeute ansprach und dem<br />

Bernhard sperrte. Erst 1484 gab Wilhelm von Reischach die<br />

Bittelschießer Güter frei, die Bernhard nun von Herzog<br />

Sigmund als Lehen der Herrschaft Hohenberg verliehen<br />

bekam. 1490 verkaufte er sein Burgstall Bittelschieß samt aller<br />

Zugehör an den Grafen Andreas von Sonnenberg zu Scheer,<br />

der es 1491 an die Brüder Heinrich und Wilhelm von<br />

Reischach vertauschte. Mit Bernhard, der nach Uberlingen<br />

zog und dort 1504 starb, erlosch die alte Hornstein-Bittelschießer<br />

Linie. Das weitere Schicksal von Bittelschieß blieb<br />

fortan mit dem der Burg Hornstein verbunden.<br />

Die obere Burg Grüningen, deren aus dem 10. Jahrhundert<br />

stammender Bergfried in den späteren Schloßbau einbezogen<br />

wurde, ist als älteste der drei Burgen des Ortes anzusehen.<br />

Grüningen kam schon 793 aus dem alaholfingischen Besitz<br />

durch Schenkung an das Kloster St. Gallen und war später im<br />

Besitz der Grafen von Altshausen.<br />

Der erste in Grüningen bekannte Vertreter war Konrad von<br />

Hornstein, der sich auch von Grüningen schrieb und 1274 auf<br />

der Burg Hohenberg saß. Einen Hof in Grüningen besaßen<br />

46<br />

auch Mangold und Ludwig von Hornstein als Lehen von<br />

Veringen.<br />

Nachdem 1291 der veringsche Besitz an die Habsburger<br />

übergegangen war, saß vermutlich Peter I. von Hornstein auf<br />

der Burg, dessen Sohn Peter II. von Hornstein zu Grüningen<br />

(1311-1315) für seine Leute eine Kirche erbaute bzw. die<br />

Pfarrei Grüningen gründete. Die Leute der unteren Burg<br />

blieben nach Langenenslingen eingepfarrt. Sein Sohn Konrad<br />

von Hornstein (1335-1381) verkaufte und verschenkte einen<br />

Großteil seines Besitzes. Auf unbekannte Weise kam die<br />

Burg durch dessen Sohn Hans von Hornstein (1358-1404),<br />

der alles verkaufte und nach Riedlingen zog, in die Hände der<br />

Bittelschießer Linie.<br />

Benz und Hänslin von Hornstein, (1384-1420) die Söhne des<br />

Kunz von Hornstein zu Bittelschieß, saßen nach 1381 neben<br />

den Bossen von Daugendorf zu Grüningen. Nach dem Tode<br />

seines Bruders wurde Hänslin Alleinherr der Burg Grüningen,<br />

die damals freies Eigentum war. Seine noch unmündigen<br />

Kinder Konrad und Elsbeth, die unter die Vormundschaft<br />

Ulrichs von Hornstein zu Bittelschieß und eines Verwandten<br />

ihrer Mutter kamen, verkauften nach seinem Tod im Jahr<br />

1420 das Dorf Dietershausen mit Tobel an Berchhold und<br />

Konrad von Stein zu Uttenweiler, 1415 die Burg Grüningen<br />

an die Heudorfer Linie (-1425).<br />

Hans von Hornstein zu Heudorf veräußerte die Burg wieder<br />

an das Kloster Heiligkreuztal, das die ganze Herrschaft an<br />

sich brachte und im Jahre 1434 an Brun III. von Hertenstein<br />

zu Dürmentingen, der nun nach Grüningen zog, als freies<br />

Eigentum verkaufte.<br />

Nach seinem Tod (1461) behielten die Söhne Hans /., Brun<br />

IV. und Geory von Hertenstein die ererbten Güter im<br />

gemeinschaftlichen Besitz. Bei der Erbteilung im Jahr 1463<br />

erhielt Hans Grüningen mit seinen Zugehörungen. Er starb<br />

frühzeitig 1465 oder 1466. Seine Witwe heiratete den Heinrich<br />

Speth zu Granheim. Ihre beide Schwäger Brun und<br />

Geory welche für die beiden Töchter Anna und Margaret<br />

Bürgschaft leisteten, übernahmen den väterlichen Besitz, den<br />

sie im Jahre 1472 teilten.<br />

Bruno IV. stiftete die Göffinger Linie (s. d.), sein Bruder<br />

übernahm Grüningen und schrieb sich Georg I. von Hornstein<br />

gen. Hertenstein (-1498).<br />

Schon 1469 war er mit Grüningen belehnt worden und kaufte<br />

nun die Schatzberger Besitzungen, die er wieder veräußerte<br />

(s. d.). Sein Totenschild wird im Schloß Grüningen aufbewahrt.<br />

In den Gütern zu Grüningen folgte ihm sein Sohn<br />

Balthasar von Hornstein gen. Hertenstein (-1530) in<br />

Gemeinschaft mit den Brüdern Geory und Hans. 1499<br />

wurden sie mit dem unteren Schloß von Grüningen, gen. »der<br />

Turm« (Judenschloß) belehnt, das sie von Rudolf von<br />

Reischach (Nachfolger der Bossen) erworben hatten.<br />

1503 ließ Balthasar seinen Bruder auslösen und wurde Alleinherr.<br />

Da er ledig geblieben war, folgte ihm sein Bruder Georg<br />

II. von Hornstein gen. Hertenstein (-1533), der sich als<br />

Verschwender zeigte. Noch zu seinen Lebzeiten wurde im<br />

Jahre 1538 sein einziger Sohn Jocob Ernst von Hornstein<br />

(-1580) mit Grüningen belehnt, wobei auch das »obere<br />

Schloß«, das bisher freies Gut war, als Lehen erscheint.<br />

Unter Mithilfe seines Schwiegervaters Bernhard Renner zu<br />

Granheim gelang es ihm den Besitz zu vergrößern. Nach<br />

seinem Tod hatten die Söhne den Besitz zunächst gemeinsam<br />

inne.<br />

Bei der Erbteilung im Jahre 1583 erhielt der Sohn Hans<br />

Christoph von Hornstein (-1606) Grüningen. Sein Bruder<br />

Balthasar, der Hohenstoffeln erheiratet hatte wurde ausgelöst.<br />

Der dritte Sohn Karl (-1605) der mitbelehnt worden war,

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