heimat w 3828 fx - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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Sammlung des Hohenzollerischen <strong>Geschichtsverein</strong>s vom<br />
Jahre 1933. Durch diesen Beschluß wurde die Verwaltung der<br />
<strong>heimat</strong>kundlichen Bestände der Bibliothek des <strong>Geschichtsverein</strong>s<br />
einschließlich des Zeitschriftentauschverkehrs der<br />
Heimatbücherei übertragen. Der Generalversammlung war<br />
ein heftiger Pressestreit zwischen dem damaligen fürstlichen<br />
Archivar Dr. Hebeisen und Dr. Senn vorausgegangen, wobei<br />
sich letzterer vor allem wegen der unzulänglichen Unterbringung<br />
der Vereinsbücherei in Sigmaringen für die Zusammenlegung<br />
mit der Heimatbücherei in Hechingen einsetzte.<br />
In den Jahren vor dem zweiten Weltkrieg konnte die Hohenzollerische<br />
Heimatbücherei wesentlich ausgebaut werden.<br />
Der Kreis und die Stadt Hechingen gaben ihr zur Beschaffung<br />
von Büchern jährliche Zuschüsse. Aus Nachlaßbeständen<br />
von Geistlichen und Lehrern, von Behörden und Privaten<br />
kamen Zuwendungen. Dabei war der im Jahr 1932 gegründete<br />
»Verband von Freunden der Landesbücherei«, deren<br />
Mitglieder landauf, landab für die Bücherei warben, eine<br />
wertvolle Hilfe. Auch aus den Beständen fürstlicher Bibliotheken<br />
(Fürstenberg, Thum und Taxis) wurde sie mit<br />
Schenkungen bedacht. Fürst Friedrich von Hohenzollern<br />
stiftete der Bücherei eine beachtliche Anzahl von Lithographien,<br />
Stichen und Fotos von Schlössern, Hoffesten und<br />
wichtigen Ereignissen vor allem aus der Stadt Sigmaringen.<br />
Durch diese Zugänge war die Bibliothek bereits vor dem<br />
Krieg auf der 3500 Katalognummern mit etwa 7500 Einzelstücken<br />
angewachsen.<br />
Während des zweiten Weltkriegs mußte die Hohenzollerische<br />
Heimatbücherei mehrmals auf Wanderschaft gehen. Das<br />
Hechinger Gymasium wurde im Herbst 1939 für die Luftwaffe<br />
beschlagnahmt, so daß auch die Heimatbücherei ihre<br />
Räume frei machen mußte. Etwa ein Jahr war sie dann in<br />
einem Raum des Hechinger Landgerichts untergebracht. Als<br />
der obere Teil des Gebäudes im September 1940 abbrannte,<br />
gelang es gerade noch, die Bücherei auszuräumen, bevor die<br />
vom Löschwasser durchnäßte Decke herunterfiel. Darauf<br />
fand die Bibliothek zunächst eine Notunterkunft in einer<br />
trockenen Scheune, die zu der von Dr. Faßbender bewohnten<br />
Mietwohnung Heiligkreuzstraße 19 gehörte. Dieser veranlaßte<br />
dann, daß zwei Dachkammern seiner Wohnung für die<br />
Bücherei beschlagnahmt wurden, und darin konnte sie dann<br />
bis zum Jahre 1952 untergebracht werden. Hier überstand sie<br />
auch den Krieg ohne wesentlichen Schaden. Bei der Besetzung<br />
durch die Franzosen wurden wohl einige Bücher und<br />
Landkarten beschlagnahmt. Die meisten davon konnten aber<br />
später wieder beschafft werden.<br />
4<br />
Studienrat Faßbender bekam 1964 das<br />
Bundesverdienstkreuz verliehen. Bürgermeister<br />
Bindereif gratuliert. In der<br />
Mitte Landrat Dr. H. Speidel, der<br />
Verfasser unseres Berichtes.<br />
Anfang der fünfziger Jahre ging Studienrat Faßbender auf die<br />
Suche nach einer endgültigen Bleibe für die von ihm aufgebaute<br />
und betreute Bücherei. Die Stadt Hechingen konnte<br />
ihm keinen Raum zur Verfügung stellen, da das alte Hechinger<br />
Rathaus damals wegen Einsturzgefahr geschlossen und<br />
die Stadtverwaltung im alten Schloß nur notdürftig untergebracht<br />
war. Auch das Gymnasium sah keine Möglichkeit für<br />
eine Unterbringung. Studienrat Faßbender wandte sich dann<br />
an den Landrat, der ihm nach Fertigstellung des damals<br />
geplanten neuen Kreisgebäudes einen geeigneten Raum in<br />
Aussicht stellte. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte die in Kisten<br />
verpackte Bücherei auf dem Speicher des alten Landratsamts<br />
in der Kaufhausstraße untergebracht werden.<br />
Nach dem Bezug des neuen Kreisgebäudes in der Heiligkreuzstraße<br />
im Jahre 1954 fand die Hohenzollerische Heimatbücherei<br />
in zwei ineinandergehenden Räumen im Obergeschoß<br />
der Kreisverwaltung eine geeignete und ausreichende<br />
Unterkunft. Die Stadt Hechingen stiftete die erforderlichen<br />
Regale. Nach dem Umzug erhielt die Bücherei auch<br />
neue bedeutsame Zugänge. So stellte Dr. Senn seine zweite in<br />
den Jahren vor dem Krieg zusammengetragene Privatsammlung<br />
mit vielen hunderten zum Teil sehr wertvollen Schriften<br />
und Bildern der Bücherei zur Verfügung. Aus dem Nachlaß<br />
seiner Schwester, Frau Wiedel-Senn, kamen gleichfalls nochmals<br />
wichtige Stücke. Aus Fräulein Maria Daiker, die Enkelin<br />
des bekannten Heimatdichters und Schriftstellers Ludwig<br />
Egler (HECHINGER CHRONIK!) stiftete Wertvolles aus<br />
dem Nachlaß ihres Großvaters. Sowohl der Hechinger Kreistag<br />
wie auch der Stadtrat besichtigten die neu eingerichtete<br />
Bücherei und zeigten sich über ihre Unterbringung und<br />
Anordnung sehr befriedigt und beeindruckt.<br />
Noch einmal mußte die Bücherei im Jahre 1961 einen Umzug<br />
in Kauf nehmen. Zwar blieb sie wie bisher in den Räumen der<br />
Kreisverwaltung, sie wurde aber auf Anregung des Landrats<br />
und mit Zustimmung von Studienrat Faßbender und Dr.<br />
Senn in den dem Landratsamt angegliederten im Jahre 1961<br />
fertiggestellten Neubau der Kaiserburg verlegt. Diese neue<br />
Unterbringung brachte für die Bücherei mehrere Vorteile. Sie<br />
erhielt für ihren inzwischen stark angewachsenen Bestand<br />
einen größeren etwa 50 Quadratmeter umfassenden Bibliotheksraum<br />
im Obergeschoß des Neubaus und - auf Wunsch<br />
von Faßbender - einen zweiten kleineren Arbeitsraum für<br />
den Verwalter. Später konnte ihr sogar noch ein weiterer<br />
Raum für die neu angelegte Zeitschriften- und Zeitungssammlung<br />
angegliedert werden. Wie vorteilhaft diese Verlegung<br />
der Bücherei im Jahre 1961 in das Nebengebäude war,