ALPGOLD | HERBST 2017
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KULINARIK<br />
Kleine Schwammerlkunde<br />
so sammeln Sie richtig<br />
Eine der schönsten Aktivitäten<br />
im Spätsommer / Herbst ist das<br />
Schwammerl (Pilze) suchen. Man<br />
bewegt sich ohne Stress durch Wald und<br />
Wiesen, ist an der frischen Luft, hat Bewegung<br />
und mit etwas Glück ein wunderbares<br />
Abendessen.<br />
Das Wichtigste gleich zu Anfang: Wenn<br />
man sich nicht sicher ist, um welchen<br />
Pilz es sich handelt und ob dieser 100%ig<br />
essbar ist – FINGER WEG! Gerade bei<br />
Pilzen kann es leicht zu Verwechslungen<br />
kommen, mit unschönen Folgen. Eine<br />
Pilzvergiftung kann wirklich gefährlich<br />
sein. Als unerfahrene Pilzesammler am<br />
besten immer mit routinierten Bekannten<br />
und Freunden auf den Weg machen.<br />
Allein anhand von Bildern und Beschreibungen<br />
ist es zu unsicher, eine Bestimmung<br />
vorzunehmen.<br />
Am größten ist die Ausbeute beim Pilzesuchen<br />
an einem warmen Tag, wenn es 2<br />
bis 3 Tage davor geregnet hat. Pilze lieben<br />
gemäßigte Temperaturen, also nicht<br />
zu heiß und nicht zu kalt. Und an warmen<br />
feuchten Tagen wird man, wenn man<br />
weiß wo, sicher fündig!<br />
Dieses „wo“, das ist oft allerdings fast<br />
schon ein gut gehütetes Geheimnis. Viele<br />
Schwammerlsucher geben ihre „Jagdreviere“<br />
nur ungern preis, denn wenn<br />
man einmal einen guten Pilzplatz entdeckt<br />
hat, dann ist es sehr wahrscheinlich,<br />
dass hier über mehrere Jahre gute<br />
Beute gemacht werden kann. Es gibt keine<br />
absolut sicheren Ratschläge, wo man<br />
Pilze finden kann. An manchen Stellen,<br />
die sich laut Büchern besonders gut eignen,<br />
findet man keine, an anderen, die<br />
vielleicht gar nicht ideal wären, dann<br />
plötzlich doch. Ein paar Anhaltspunkte<br />
gibt es aber und diese wollen wir Ihnen<br />
nicht vorenthalten.<br />
Bevor Sie losstarten, machen Sie sich<br />
schlau, welche Umgebung, der von Ihnen<br />
fürs Abendessen auserkorene Pilz, bevorzugt.<br />
Steinpilze wachsen immer in Symbiose<br />
mit Bäumen, wie zum Beispiel Eichen<br />
oder Fichten. Sie bevorzugen saure Böden,<br />
wenn Sie also in einem Fichtenwald<br />
unterwegs sind und viel Farn dort wächst,<br />
dann sind Sie auf einer guten Spur. In solchen<br />
Fichtenwäldern findet man auch das<br />
„Gold des Waldes“ – die Eierschwammerl<br />
oder Pfifferlinge. Auf freien, bemoosten<br />
Flächen in Mischwäldern ist die Wahrscheinlichkeit<br />
groß, diese kleinen Köstlichkeiten<br />
zu finden.<br />
Wenn Sie einen guten Pilzplatz gefunden<br />
haben, dann gibt es eigentlich kein<br />
Halten mehr. Geben Sie sich der uns<br />
Menschen angeborenen Sammelleidenschaft<br />
hin und genießen Sie es, im<br />
Einklang mit der Natur zu sein und Ihr<br />
Essen ausnahmsweise einmal, nicht in<br />
Plastik eingeschweißt an der überfüllten<br />
Supermarktkasse zu bezahlen. Denken<br />
Sie dabei aber auch immer daran, dass<br />
übermäßiges Sammeln den Fortbestand<br />
gefährdet. Daher, nur das mit nach Hause<br />
nehmen, was man selber wirklich<br />
braucht.<br />
Wie Sie die Schwammerl ernten, das ist<br />
mittlerweile bekannt, ist nicht so wichtig.<br />
Einfacher ist es, den Pilz mit einem<br />
scharfen Messer knapp oberhalb des<br />
Bodens abzuschneiden. Pilze sind druckempfindlich<br />
und auch leicht verderblich,<br />
daher spielt der Transport noch eine große<br />
Rolle. Plastiktüten sind ein absolutes<br />
NoGo! Am besten eigenen sich Körbe aus<br />
Naturmaterialien, aber zur Not tut’s auch<br />
ein Stoffsack.<br />
Zuhause angelangt heißt es erst einmal,<br />
Schwammerl putzen. Niemals mit Wasser!<br />
Pilze nur mit einer kleinen, nicht zu<br />
groben Bürste reinigen und dann kann<br />
schon gekocht werden. Falls die Pilze<br />
nicht gleich weiterverarbeitet werden,<br />
können diese prima eingefrorenen oder<br />
im Dörrapparat getrocknet werden.<br />
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