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09/2017

Fritz + Fränzi

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Gehirns, die nicht genutzt und<br />

gefordert werden, verkümmern. Der<br />

Ulmer Professor Manfred Spitzer ist<br />

einer der Experten, die befürchten,<br />

dass ex zessive Smartphonenutzung<br />

genau dazu führt. Müssen Jugendliche<br />

also nicht lernen, Frust oder<br />

Niederlagen zu verarbeiten und sich<br />

selbst zu regulieren, sinkt die<br />

Frustrations toleranz. Lutz Jäncke,<br />

Professor für Neuropsychologie an<br />

der Universität Zürich, erklärt, dass<br />

man das an der Grösse des Frontalkortex<br />

sogar se hen könne.<br />

Die einen verteufeln das Smartphone,<br />

manche warnen davor und<br />

wieder andere sehen überhaupt keinen<br />

Zusammenhang zwischen dem<br />

Taschencomputer und einer sinkenden<br />

Frustrationstoleranz. Ein Wissenschaftler,<br />

der namentlich nicht<br />

genannt werden möchte, meint dazu<br />

etwa: «Warum sollte mangelnde<br />

Frustrationstoleranz ausgerechnet<br />

ein Problem von digitalen Medien<br />

sein? Man könnte genauso gut argumentieren,<br />

dass die permanente<br />

Verfügbarkeit von Nahrung die<br />

Frustrationstoleranz von Kindern<br />

senkt, weil sie nicht mit der Enttäuschung<br />

leben lernen, dass Papa heute<br />

kein Mammut mit nach Hause<br />

gebracht hat.»<br />

>>><br />

Kathrin Blum<br />

Die Journalistin war als Kind eine ganz<br />

schlechte Verliererin und beobachtet<br />

gespannt, wie sich die Frustrationstoleranz<br />

bei ihren Töchtern entwickelt.<br />

Das Smartphone sollte nie<br />

dazu genutzt werden,<br />

ein Kind ruhigzustellen, damit<br />

man selber seine Ruhe hat.<br />

Warum sind Online-Games auf dem<br />

Smartphone so beliebt?<br />

Vier mögliche Antworten von Medienpädagoge<br />

Etienne Bütikofer:<br />

• Mode und Gruppendruck, «alle machen es».<br />

• Eltern nehmen sich zu wenig Zeit für die Kinder,<br />

bieten ihnen keine Alternativen an und sind<br />

teilweise froh, dass die Kinder beschäftigt sind<br />

und nicht über Langeweile klagen.<br />

• Keine oder nur wenige Geschwister und damit<br />

weniger potenzielle Spielpartner.<br />

• Verinselung der Freizeit, zu wenig freies Spiel.<br />

ar<br />

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