09/2017
Fritz + Fränzi
Fritz + Fränzi
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Dossier<br />
Einem resilienten Kind geht<br />
es nicht einfach schlecht:<br />
es weiss, ob es traurig, wütend,<br />
enttäuscht ist. Oder<br />
einfach nur mies gelaunt.<br />
>>> nisch-französischen Grenze<br />
verbrachte, den Minenfeldern, die<br />
sie räumen mussten, und den jungen<br />
Männern in seiner Umgebung,<br />
die durch Explosionen zu Tode<br />
kamen, erfroren oder verhungerten.<br />
Wann immer ich etwas zum Thema<br />
Resilienz (siehe Box Seite 16) lese,<br />
muss ich an ihn denken. An seine<br />
Widerstandsfähigkeit, seinen Optimismus,<br />
seine Besonnenheit und<br />
seine Fähigkeit, sich über scheinbare<br />
Kleinigkeiten zu freuen. Woher<br />
nahm er diesen ungebrochenen<br />
Lebenswillen und seine Fröhlichkeit?<br />
Die Entstehung von Gesundheit<br />
Seit dem Zweiten Weltkrieg befassen<br />
sich Strömungen der Psychologie<br />
mit der Frage, wie wir gesund bleiben,<br />
was uns im Umgang mit Belastungen<br />
schützt und wie wir Wohlbefinden<br />
erlangen.<br />
Der Erste, der sich mit der «Entstehung<br />
von Gesundheit» auseinandersetzte,<br />
war Aaron Antonovsky. Er<br />
untersuchte Überlebende des Holocaust<br />
und ging der Frage nach, warum<br />
es einigen der Menschen, die die<br />
Schrecken der Konzentrationslager<br />
überlebten, gelang, trotz dieser<br />
Erfahrungen ein zufriedenes Leben<br />
zu führen. Seine Untersuchung zeigte,<br />
dass diese Menschen die Welt als<br />
verstehbar und sinnhaft und sich<br />
selbst als wirksam wahrnahmen.<br />
Einige Jahre später wurden viele<br />
seiner Ergebnisse durch einen neuen<br />
Forschungszweig bestätigt. Die Entwicklungspsychologin<br />
Emmy Werner<br />
startete 1955 gemeinsam mit<br />
ihrer Kollegin Ruth Smith >>><br />
Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi<br />
September <strong>2017</strong>15