HIER+JETZT. Impulsmagazin // Ausgabe 01/2017
Das Impulsmagazin Sachsen-Anhalts HIER+JETZT zeigt Erfolgsgeschichten, deckt Potenziale auf, begleitet Anfänge und Durchbrüche und zeichnet Zukunftsszenarien. Der Fokus der insgesamt sechsten Ausgabe liegt auf dem Zukunftsmarkt Gesundheit & Medizin in Sachsen-Anhalt
Das Impulsmagazin Sachsen-Anhalts HIER+JETZT zeigt Erfolgsgeschichten, deckt Potenziale auf, begleitet Anfänge und Durchbrüche und zeichnet Zukunftsszenarien. Der Fokus der insgesamt sechsten Ausgabe liegt auf dem Zukunftsmarkt Gesundheit & Medizin in Sachsen-Anhalt
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IMPULSMAGAZIN<br />
<strong>01</strong> /// 2<strong>01</strong>7<br />
www.wirtschaft-in-sachsen-anhalt.de<br />
BEWEGLICHKEIT<br />
DURCH MASSARBEIT<br />
Günther Bionics gibt Patienten<br />
dank innovativer Prothetik<br />
verlorene Freiheiten zurück<br />
EINE ERFOLGSDOSIS<br />
IDT Biologika aus Dessau-Roßlau<br />
versorgt die Welt mit Impfstoffen
INHALT<br />
ZUKUNFTSMARKT<br />
GESUNDHEIT UND MEDIZIN<br />
TITEL: Im Dienst für Mensch und Tier: In Dessau-Roßlau entwickelt<br />
und produziert IDT Biologika Impfstoffe.<br />
3<br />
PROFESSION<br />
EINE ERFOLGSDOSIS<br />
IDT BIOLOGIKA AUS DESSAU-<br />
ROSSLAU VERSORGT DIE WELT<br />
MIT IMPFSTOFFEN<br />
13<br />
ANFANG<br />
IM KLEINEN GESPONNEN,<br />
IM GROSSEN GEDACHT<br />
8<br />
P O T E N Z I A L<br />
BEWEGLICHKEIT DURCH<br />
MASSARBEIT<br />
17<br />
RELATION<br />
EIN ANREGENDER FOKUS<br />
AUF KLEINIGKEITEN<br />
DER FORSCHUNGSCAMPUS<br />
STIMULATE IN MAGDEBURG<br />
SORGT FÜR SICHTBARE<br />
WIRTSCHAFTSEFFEKTE<br />
12<br />
ZUKUNFT<br />
EIN HÄNDCHEN FÜR<br />
DEN FORTSCHRITT<br />
SACHSEN-ANHALTS WISSEN-<br />
SCHAFTLER ZEIGEN GESPÜR<br />
FÜR DIE ANFORDERUNGEN<br />
DER ZUKUNFT<br />
19<br />
EXPORTSCHLAGER<br />
SICHTBAR BESSER –<br />
DANK WECHSELSTROM<br />
2<br />
FUNDAMENTE<br />
„ICH WILL ETWAS BEWEGEN,<br />
NICHT VERWALTEN“<br />
20<br />
MITTEL UND WEGE<br />
DAS FITNESSPROGRAMM FÜR<br />
FACHKRÄFTE<br />
14<br />
DURCHBRUCH<br />
KOPFARBEIT FÜR BESSERE DENKLEISTUNG<br />
MAGDEBURGER WISSENSCHAFTLER<br />
ERFORSCHEN DAS GEDÄCHTNIS<br />
21<br />
22<br />
S I E G E R<br />
INNOVATIVE ERFOLGE<br />
Z U G A B E<br />
15<br />
KENNZAHL<br />
ERFOLG IN ZAHLEN<br />
22<br />
Impressum<br />
16<br />
P O D I U M<br />
KONTAKTE: KOMPETENZ IN FORSCHUNG<br />
UND NETZWERKEN
1 EDITORIAL<br />
HIER<br />
SCHLÄGT DER PULS.<br />
Wohl in kaum einer anderen Branche kommt der Fortschritt den Menschen so<br />
unmittelbar zugute wie in der Gesundheitswirtschaft. Neue Medikamente,<br />
Geräte oder Methoden verbessern die Lebensqualität von Patienten spürbar.<br />
In Sachsen-Anhalt hat der Bereich Life-Science ein starkes Herz. Pharmaindustrie,<br />
Biotechnologie und Medizintechnik geben hier den Puls vor. Ein enges Netzwerk bilden<br />
dabei die Produzenten und Hersteller mit der akademischen und angewandten<br />
Forschung. Auf dem weinberg campus in Halle (Saale), einem Technologiepark,<br />
beschäftigen sich zahlreiche Biotechnologie-Unternehmen sowie Institute mit<br />
der Protein- und Wirkstoffforschung. Im Umfeld der Magdeburger Otto-von-Guericke-<br />
Universität erforschen Unternehmen und das Leibniz-Institut für Neurobiologie mit<br />
dem Nervensystem und erkunden die Mechanismen von Lernen und Gedächtnis.<br />
Nicht nur Aspirin®, die bekannteste Schmerztablette der Welt, kommt aus Sachsen-<br />
Anhalt. IDT Biologika aus Dessau-Roßlau ist ein Global Player, der sich auf die biotechnologische<br />
Herstellung von Impfstoffen und Pharmazeutika spezialisiert hat.<br />
Der Heilung von Alzheimer haben sich Forscher aus Halle verschrieben – mit ihrer<br />
Arbeit sorgen die Probiodrug AG und die Außenstelle Halle für Molekulare Wirkstoffbiochemie<br />
und Therapieentwicklung des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und<br />
Immunologie IZI für internationale Beachtung.
FUNDAMENTE<br />
2<br />
„ICH WILL ETWAS<br />
BEWEGEN, NICHT<br />
VERWALTEN“<br />
Birgit Heine ist Senior Manager bei der<br />
Investitions- und Marketinggesellschaft<br />
Sachsen-Anhalt (IMG). Sie betreut Investoren<br />
und Unternehmen aus der Life-<br />
Science-Branche, die in Sachsen-Anhalt ansässig<br />
werden möchten oder es bereits sind. Ein Gespräch<br />
über Standortfaktoren, Potenziale und die eigene<br />
Motivation.<br />
Life-Science ist ein geflügeltes Wort. Welche<br />
Bereiche fallen in dieses Raster?<br />
BIRGIT HEINE: Die Branche ist sehr breit gefächert.<br />
Sie umfasst Pharmahersteller ebenso wie Medizintechnikunternehmen<br />
und Firmen aus dem Bereich<br />
Biotechnologie. Sie alle sind hochinnovativ und<br />
wachsen gegenwärtig ausnahmslos. Seien es neue<br />
Gebäude, neue Produkte oder effizientere Anlagen.<br />
Life-Science ist eine Querschnittsbranche, die je<br />
nach Produkt Überschneidungen mit der IT-Branche<br />
bis zur Nahrungsmittelproduktion hat.<br />
Was bietet Sachsen-Anhalt Unternehmen, die<br />
rund um das Thema Medizin und Gesundheit tätig<br />
sind?<br />
BIRGIT HEINE: Angefangen vom Start-Up über<br />
Mittelständler bis hin zu Global-Playern haben<br />
wir aus der Branche vielfältige Unternehmen im<br />
Land. Sie alle schätzen drei Dinge: Ideale Standorte<br />
zum Wachsen, gute Schnittstellen zu Forschungseinrichtungen<br />
und das Fach- und Arbeitskräftepotential.<br />
Unternehmer heben auch oft die zügige<br />
Bearbeitung bei Genehmigungsverfahren hervor.<br />
Sachsen-Anhalt ist ein bewährter Pharma- und<br />
Chemiestandort und verfügt zudem über renommierte<br />
ingenieurwissenschaftliche und medizinische<br />
Studiengänge, die für qualifizierte Mitarbeiter<br />
sorgen. In diese etablierten Netzwerke können sich<br />
BIRGIT HEINE<br />
Senior Manager,<br />
Investitions- und<br />
Marketinggesellschaft<br />
Sachsen-<br />
Anhalt (IMG)<br />
Life-Science-Unternehmen gut einflechten und<br />
von diesen Clustern profitieren.<br />
Wie unterstützt die Investitions- und Marketinggesellschaft<br />
die Firmen konkret?<br />
BIRGIT HEINE: Selbst Unternehmen, die sich zunächst<br />
klein ansiedeln, denken bereits in größeren<br />
Maßstäben. Wer einmal hier begonnen hat, bleibt<br />
in der Regel auch hier. Dafür muss jedoch das<br />
Umfeld überzeugen. Wir sind der Scout für Unternehmen,<br />
die in Sachsen-Anhalt eine Niederlassung<br />
gründen wollen und unterstützen beispielsweise<br />
bei der Suche nach Immobilien und Gewerbeflächen,<br />
bei Behördengängen oder beraten in Genehmigungs-<br />
und Fördermittelverfahren. Zudem<br />
pflegen wir die Netzwerke, um Investoren schnell<br />
mit den für sie wichtigen Ansprechpartnern zusammenzubringen.<br />
Was mögen Sie an Ihrer Arbeit, was gibt Ihnen<br />
Motivation?<br />
BIRGIT HEINE: Sachsen-Anhalt ist in Bewegung.<br />
Hier gibt es noch keine Sättigung, wie in einigen<br />
anderen Bundesländern. Dadurch entsteht Raum<br />
zum Gestalten. Genau das mag ich, etwas bewegen<br />
und aufbauen, anstatt bestehende Strukturen<br />
zu verwalten.<br />
Zudem mag ich die Atmosphäre in der Branche.<br />
Diese Unternehmen wollen den Erfolg und wenn<br />
ich dazu meinen Teil beitragen kann, macht mich<br />
das zufrieden.<br />
www.investieren-in-sachsen-anhalt.de/<br />
life-science
3 ZUKUNFTSMARKT GESUNDHEIT UND MEDIZIN : PROFESSION<br />
EINE<br />
ERFOLGSDOSIS<br />
IDT BIOLOGIKA AUS<br />
DESSAU-ROSSLAU VERSORGT<br />
DIE WELT MIT IMPFSTOFFEN<br />
Hightech für Hochleistung: Bis zu 60 Millionen<br />
Injektionsflaschen im Jahr kann IDT produzieren.
PROFESSION : ZUKUNFTSMARKT GESUNDHEIT UND MEDIZIN<br />
4<br />
Stammsitz mit Tradition: Die<br />
Wurzeln von IDT in Dessau-Roßlau<br />
gehen in das Jahr 1921 zurück.<br />
Im Kampf gegen Epidemien und Krankheiten kommen<br />
Impfstoffe von IDT Biologika weltweit zum Einsatz.<br />
Dank der Präparate aus Dessau-Roßlau konnte 2008 in<br />
Deutschland die Tollwut ausgerottet werden. Das Unternehmen<br />
führte auch den weltweit ersten Salmonellen-<br />
Lebendimpfstoff für Hühner ein und entwickelte einen<br />
wirksamen Impfstoff für die Schweinezucht, der den<br />
umstrittenen Einsatz von Antibiotika überflüssig macht.<br />
DIE WURZELN von IDT Biologika<br />
gehen zurück bis in das Jahr 1921.<br />
Im Bakteriologischen Institut<br />
der Anhaltischen Kreise widmeten<br />
sich Wissenschaftler unter<br />
anderem der Erforschung und<br />
Diagnostik von Tuberkulose. So<br />
wurden damals wichtige Grundlagen<br />
geschaffen, um Impfstoffe<br />
für Mensch und Tier herzustellen.<br />
Heute fertigt IDT Biologika<br />
Impf stoffe im Auftrag von<br />
Unternehmen aus der ganzen<br />
Welt – so lässt beispielsweise ein<br />
japanischer Pharmakonzern seine<br />
Präparate in Dessau-Roßlau herstellen.<br />
Aber auch die Eigenproduktion<br />
von IDT Biologika wächst<br />
ständig. „Unser strategisches Ziel<br />
für die kommenden Jahre ist es,<br />
mehr Umsatz mit eigenen Produkten<br />
zu erreichen als mit der<br />
Auftragsfertigung“, sagt Peter<br />
Kellner, Leiter der Unternehmenskommunikation.<br />
Für das Traditionsunternehmen<br />
arbeiten heute 1.800 Angestellte<br />
– davon 1.600 am Standort<br />
in Dessau-Roßlau. Die Mitarbeiterzahl<br />
wächst jährlich im<br />
zweistelligen Bereich. Seit der<br />
Gründung im Jahr 1993 hat IDT<br />
Biologika etwa 300 Millionen<br />
Euro in den Stammsitz investiert.<br />
So entstand vor zwei Jahren eine<br />
neue Produktionshalle mit modernsten<br />
Anlagen zur Impfstoffherstellung,<br />
in der jährlich bis zu<br />
60 Millionen Injektionsflaschen<br />
hergestellt werden können – das<br />
Vielfache der bisherigen Jahresproduktion.<br />
AUF WACHSTUMSKURS ging<br />
IDT auch bei den Standorten. Mit<br />
ihren eigenen Produkten wie dem<br />
Impfstoff gegen die Ödemkrank-
5 PROFESSION<br />
BIOPHARMAPARK<br />
DESSAU<br />
DIE IM PARK ANSÄSSIGEN UNTERNEHMEN<br />
beschäftigen mehr als 2.000 Menschen und<br />
besitzen ausgeprägte Kompetenzen in der<br />
pharmazeutischen Fertigung und Verpackung<br />
sowie in der Forschung und Entwicklung.<br />
In dem Biopharmaproduktions-Cluster können<br />
Start-ups ebenso wie etablierte Unternehmen<br />
von den Erfahrungen in der Produktentwicklung<br />
bis hin zum Qualitätsmanagement<br />
profitieren und auf eine funktionierende<br />
Produktionsinfrastruktur zurückgreifen. Das<br />
Servicenetzwerk des Biopharmaparks minimiert<br />
nicht nur Kosten und Geschäftsrisiken,<br />
sondern schafft gleichzeitig den Zugang zu<br />
einer weltweiten Markt- und Kundenstruktur.<br />
www.dessau-rosslau-wirtschaft.de<br />
IDT kommt ins Stadtzentrum:<br />
Die ehemalige Brauerei soll ein<br />
Schulungs- und Kongresszentrum<br />
werden.<br />
heit bei Schweinen gründeten die<br />
Dessauer Vertriebsgesellschaften<br />
in Spanien, Frankreich, Dänemark<br />
und den Niederlanden, um den<br />
Vertrieb im Bereich Tiergesundheit<br />
auszubauen. In den USA gibt<br />
es seit 2<strong>01</strong>5 einen IDT-Standort<br />
in Rockville (Maryland), der auf<br />
klinische Prüfmuster spezialisert<br />
ist. In Kanada übernahm IDT<br />
Biologika den Hersteller Gallant<br />
Custom Laboratories für virale<br />
und bakterielle Bestandsimpfstoffe.<br />
In Großbritannien erwarb<br />
IDT im Januar 2<strong>01</strong>7 Ridgeway<br />
Bio logicals, einen Anbieter für<br />
Bestandsimpfstoffe für Tierzüchter<br />
und die Fischzucht.<br />
DAS INTERNATIONALE ENGAGE-<br />
MENT zahlt sich aus und sorgt<br />
für Reputation: So nahm IDT<br />
Biologika kürzlich in New York<br />
den „Life Science Leader CMO<br />
Leadership Award 2<strong>01</strong>7“ in gleich<br />
mehreren Kategorien entgegen.<br />
Die Auszeichnung würdigt Qualität,<br />
Zuverlässigkeit und Kompetenz<br />
ebenso wie Kompatibilität<br />
und Entwicklung.<br />
DAS ZENTRUM des unternehmerischen<br />
Erfolgs ist Dessau-Roßlau<br />
und deshalb investiert die IDT<br />
auch weiterhin in den Stammsitz.<br />
Das Unternehmen hat von der<br />
Stadt Dessau-Roßlau die ehemalige<br />
Schade-Brauerei gekauft.<br />
In dem alten Backsteinbau im<br />
Stadtzentrum soll ein attraktives<br />
Schulungs- und Kongresszentrum<br />
entstehen. „Durch das neue<br />
Konferenz- und Schulungszentrum<br />
erfüllen wir zunächst den<br />
Bedarf unseres Unternehmens<br />
nach Konferenzräumlichkeiten<br />
für Kunden und Partner aus<br />
aller Welt. Auch für die Weiterentwicklung<br />
der wachsenden<br />
Belegschaft werden ausreichend<br />
Räumlichkeiten benötigt“, sagt<br />
Dr. Ralf Pfirmann, CEO der IDT<br />
Biologika. „Mit dem Bau wird die<br />
IDT Biologika in zentraler Lage in<br />
Dessau-Roßlau sichtbar. Die IDT<br />
und die Klocke Holding unterstreichen<br />
ihre Verantwortung für<br />
die Entwicklung der Region. Wir<br />
wollen bewusst dazu beitragen,<br />
das Zentrum der Stadt Dessau-<br />
Roßlau durch diese Maßnahmen<br />
aufzuwerten.“<br />
www.idt-biologika.de
POTENZIAL : ZUKUNFTSMARKT GESUNDHEIT UND MEDIZIN<br />
6<br />
BEWEGLICHKEIT<br />
DURCH MASSARBEIT<br />
GÜNTHER BIONICS GIBT PATIENTEN<br />
DANK INNOVATIVER PROTHETIK<br />
VERLORENE FREIHEITEN ZURÜCK
7 POTENZIAL<br />
Auf Schritt und Tritt:<br />
Die Ganganalyse-Software bionicGAIT® ist das<br />
neuste Produkt von Günther Bionics.
POTENZIAL : ZUKUNFTSMARKT GESUNDHEIT UND MEDIZIN<br />
8<br />
NACHGEFRAGT ...<br />
MICHAEL GÜNTHER<br />
Geschäftsführer von<br />
Günther Bionics® GmbH<br />
„Für mich war es<br />
immer wichtig,<br />
über den Tellerrand zu<br />
schauen. Aus dieser Perspektive<br />
heraus auf den<br />
Markt, die Mitbewerber<br />
und das eigene Unternehmen<br />
zu blicken, ist<br />
für nachhaltigen Erfolg<br />
von enormer Bedeutung.<br />
Zudem setzen wir auf<br />
hoch innovative Produkte,<br />
um Marktlücken zu<br />
besetzen. Nur so haben<br />
wir eine Chance, gegen<br />
die Großen in unserer<br />
Branche zu bestehen.“<br />
Michael Günther steht an einer Werkbank und feilt<br />
am Gipsabdruck eines Oberschenkelstumpfes. Um ihn<br />
herum haben sich rund 30 Orthopädietechniker aus<br />
ganz Deutschland und der Schweiz aufgestellt und<br />
folgen seinen Erklärungen. Sie sind für eine dreitägige<br />
Schulung in die kleine Ortschaft Parey im Nordosten<br />
Sachsen-Anhalts gekommen.<br />
AM ENDE DER WEITERBILDUNG<br />
werden sie die Lizenz für den<br />
„Milwaukee Schaft®“ mit nach<br />
Hause nehmen – eine Oberschenkelprothese<br />
im Premium-<br />
Segment. Sie verfügt über ein<br />
Ventil system und sorgt dafür,<br />
dass beim Anlegen die Luft entweicht.<br />
Das entstandene Vakuum verschafft<br />
einen deutlich besseren<br />
Halt, sorgt für stabilere Bewegungen<br />
sowie mehr Komfort. Auch
9 POTENZIAL<br />
Täuschend echt:<br />
individuelle<br />
Nachbildungen<br />
von Händen und<br />
Füßen.<br />
HEUTE HAT DAS UNTERNEHMEN<br />
neun Mitarbeiter und neben<br />
Parey einen weiteren Firmensitz<br />
in einem modernen Gebäude im<br />
Magdeburger Yachthafen. Insbesondere<br />
die Nähe zum Fachbereich<br />
Sportwissenschaften der<br />
Otto-von-Guericke- Universität ist<br />
ein Gewinn. Bereits während ihres<br />
Studiums können Studierende<br />
Erfahrungen bei Günther Bionics<br />
sammeln und beispielsweise das<br />
Thema einer Masterarbeit eng<br />
mit dem Profil der Firma verknüpfen.<br />
Zwei Mitarbeiter haben<br />
direkt nach ihrem Studienab-<br />
Eigenentwicklung:<br />
Die<br />
Oberschenkelprothese<br />
„Milwaukee<br />
Schaft®“<br />
war Günthers<br />
erstes Patent.<br />
unangenehme Hautirritationen<br />
an knöchernen Anlageflächen<br />
werden dadurch vermieden.<br />
Bereits vor sechs Jahren entwickelte<br />
Michael Günther diesen<br />
neuartigen Prothesenschaft und<br />
reichte die Idee beim Patentamt<br />
ein. In der Branche machte sich<br />
Günther mit der Entwicklung<br />
einen Namen und sorgte für<br />
Beachtung. Mit dem „Milwaukee<br />
Schaft®“ ging Michael Günther<br />
auch seinen Schritt in die Selbstständigkeit.<br />
„Mein Interesse an der Orthopädie<br />
begann mit der Krankheit<br />
meines Vaters, der auf einen<br />
Rollstuhl angewiesen war. Nach<br />
einem Praktikum in einer Orthopädiewerkstatt<br />
wusste ich, dass<br />
die Prothetik meine Bestimmung<br />
ist“, erzählt der 36-Jährige.<br />
Er begann eine Lehre zum Orthopädietechniker<br />
und ging danach<br />
für mehrere Jahre in die USA<br />
sowie nach Australien, wo er<br />
in verschiedenen Werkstätten<br />
Erfahrungen sammelte. Wieder<br />
zurück in Deutschland holte er<br />
das Abitur nach und studierte<br />
Orthopädietechnik. Nach seinem<br />
Abschluss leitete er die Entwicklungsabteilung<br />
bei einem Prothesenhersteller<br />
in München.<br />
„Eine eigene Firma zu haben, hat<br />
mich immer gereizt. Ich hatte den<br />
Kopf voller Ideen und wollte mein<br />
eigenes Ding machen“, erinnert<br />
sich Michael Günther. Von München<br />
zog er schließlich zurück<br />
in seinen Heimatort Parey und<br />
gründete 2<strong>01</strong>0 in den Räumen<br />
einer ehemaligen Autowerkstatt<br />
die Firma Günther Bionics.
POTENZIAL : ZUKUNFTSMARKT GESUNDHEIT UND MEDIZIN<br />
10<br />
Schnell und exakt: Sensoren an<br />
den Beinen übermitteln die Daten<br />
n die Ganganalyse-Software.<br />
CLUSTER MED-TECH<br />
DAS CLUSTER MEDIZIN- UND GESUNDHEITS-<br />
TECHNIK möchte die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Medizintechnikstandortes Sachsen-Anhalt<br />
stärken. Es bündelt medizintechnische Unternehmen<br />
und Forschungseinrichtungen womit<br />
die Entwicklung verbesserter und neuer<br />
Diagnose- und Therapiemethoden, sowie<br />
medizintechnischer Ausrüstung effizienter<br />
vorangebracht werden soll. Schwerpunkte sind<br />
dabei ein intensiverer Wissenstransfer sowie<br />
eine höhere Innovationstätigkeit durch Entwicklungskooperationen<br />
zwischen Unternehmen<br />
und Forschungseinrichtungen. Insbesondere soll<br />
die Integration von Expertenwissen und modernsten<br />
Technologien in regionale Unternehmen<br />
langfristig zur Entwicklung neuer Produkte<br />
führen.<br />
www.medizintechnik-sachsen-anhalt.de<br />
Robust und passgenau:<br />
Hochwertige Gelenke aus Leichtmetall<br />
sorgen für maximale Beweglichkeit.
11 POTENZIAL<br />
schluss bei Michael Günther einen<br />
Arbeitsvertrag unterschrieben.<br />
Auch Phillip Hügen aus Erlangen,<br />
der in Magdeburg Sport und<br />
Technik studiert, arbeitet wäh rend<br />
seines Studiums bei Guenther<br />
Bionics. „Ich kann hier bereits<br />
sehr eigenverantwortlich arbeiten<br />
und es herrscht eine angenehme<br />
familiäre Atmosphäre im Team“,<br />
sagt der 26-Jährige. Er war mit in<br />
die neuste Entwicklung des<br />
Unternehmens eingebunden –<br />
in das Ganganalyse-System<br />
bionicGAIT®, das im Frühjahr 2<strong>01</strong>7<br />
auf den Markt kam. Die Software<br />
ist ein Beispiel dafür, wie die Digitalisierung<br />
auch den Bereich der<br />
Orthopädie verändert.<br />
AUF HERKÖMMLICHE WEISE<br />
beurteilen Orthopädietechniker<br />
mit dem Auge den Gang eines<br />
Patienten. Dies geschieht häufig<br />
über Kameraaufzeichnungen,<br />
die dann im Video ausgewertet<br />
werden. Die Methode ist sehr<br />
subjektiv und basiert häufig auf<br />
Bauchentscheidungen. Bei der<br />
Software bionicGAIT® werden<br />
dem Patienten drei Sensoren<br />
an Fußgelenk, Knie und Oberschenkel<br />
beziehungsweise an der<br />
Prothese angebracht. Die Sensoren<br />
sen den die Messdaten aller<br />
relevanten Gangparameter wie<br />
Bodenabstand, Schwungphasen<br />
oder Fußneigung an den Computer.<br />
Innerhalb von Sekunden liefert<br />
die Software alle relevanten<br />
Daten, aufbereitet auf wissenschaftlichem<br />
Niveau in übersichtlichen<br />
Diagrammen und Tabellen.<br />
Zudem können die Daten für<br />
zukünftige Vergleichsmessungen<br />
hinterlegt werden, so dass<br />
Therapieerfolge leicht zu beurteilen<br />
sind.<br />
„Die Zeitersparnis sowie die Genauigkeit<br />
unserer Ganganalyse-<br />
Software im Vergleich zur herkömmlichen<br />
Methode ist enorm.<br />
Dauert es bei der Videoauswertung<br />
etwa eine Stunde, hat man<br />
mit bionicGAIT® nach wenigen<br />
Minuten exakte Daten. Das ist<br />
schon ein neues Kapitel, was wir<br />
in der Ganganalyse aufgeschlagen<br />
haben“, freut sich Michael<br />
Günther.<br />
MITTELFRISTIG sieht er sein Unternehmen<br />
bei einer Größe von<br />
etwa 20 Mitarbeitern. Schwerpunkt<br />
soll die Entwicklungsarbeit<br />
und die anschließende Vergabe<br />
von Lizenzen an Orthopädietechniker<br />
bleiben. Die damit verbundenen<br />
Schulungen und Weiterbildungen<br />
der Techniker werden für<br />
Günther Bionics zunehmend zu<br />
einer weiteren Umsatzsäule.<br />
Der neuste Mitarbeiterzugang im<br />
Unternehmen ist Abbas Saderi,<br />
ein 27-jähriger Fensterbauer, der<br />
aus dem Iran geflohen ist. Er absolviert<br />
momentan ein Praktikum<br />
und soll danach als Orthopädietechniker<br />
ausgebildet werden.<br />
Gute Ingenieure zu finden, ist für<br />
Michael Günther einfacher als<br />
gute Techniker zu bekommen.<br />
Deshalb möchte er zukünftig<br />
selbst seine Techniker ausbilden.<br />
„Interessenten können bei uns<br />
jederzeit anklopfen. Wer in den<br />
Beruf hineinschnuppern möchte,<br />
dem ermöglichen wir gern ein<br />
Praktikum. Und möglicherweise<br />
wird mehr daraus“, sagt der Geschäftsführer.<br />
Er selbst kann sich nur noch 20<br />
Prozent seiner Zeit den Neuentwicklungen<br />
widmen, den<br />
Rest beanspruchen Verwaltung,<br />
Marketing und Vertrieb. Ein Unternehmen<br />
ist wie eine Prothese.<br />
Wenn alles passt, läuft es gut.<br />
Und mit Prothesen kennt sich<br />
Michael Günther bestens aus.<br />
www.guentherbionics.de<br />
BMD – LIFE SCIENCE AGENTUR SACHSEN-ANHALT<br />
DIE BMD IST EIN ZUSAMMENSCHLUSS von Firmen und Institutionen aus dem Bereich der Biotechnologie.<br />
Die BMD koordiniert die Aktivitäten des Clusters Biotechnologie und Life Sciences<br />
in Sachsen-Anhalt. Die Agentur unterstützt Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei<br />
ihrer nachhaltigen Entwicklung. Dabei vernetzt sie traditionsreiche und junge Unternehmen<br />
sowie Akteure auf wissenschaftlicher und politischer Ebene und fördert den Ausbau von<br />
Synergieeffekten. Zudem veranstaltet die Life Science Agentur Sachsen-Anhalt branchen- und<br />
länderübergreifende Kooperationen in Zusammenarbeit mit Partnern in Mitteldeutschland<br />
und anderen Bioregionen. | www.bmdlifesciences.de
ZUKUNFT : ZUKUNFTSMARKT GESUNDHEIT UND MEDIZIN<br />
12<br />
EIN HÄNDCHEN FÜR DEN FORTSCHRITT<br />
SACHSEN-ANHALTS WISSENSCHAFTLER ZEIGEN<br />
GESPÜR FÜR DIE ANFORDERUNGEN DER ZUKUNFT<br />
MEDIGLOVE | www.mediglove.de<br />
Ein Arztbesuch mit Gefühl: Zwei Integrated-Design-Absolventen der Hochschule Anhalt<br />
haben einen Handschuh entwickelt, mit dem Mediziner das Befinden ihrer Patienten per Handauflegen<br />
ermitteln können.<br />
Der „MediGlove“ könnte zukünftig traditionelle Instrumente wie Stethoskop und Thermometer ersetzen.<br />
Der Prototyp des Medizinhandschuhs verfügt über sensible Infrarot- und Temperatur-Sensoren.<br />
Denkbar sind auch akustische Signale, welche die Messergebnisse anzeigen. Der Arzt kann nah<br />
am Patienten und im Gespräch mit ihm bleiben. Die Informationen werden kabellos an eine Datenbank<br />
übertragen, wo sie jederzeit abrufbar sind. Eine einfache Handhabe, die mehr Transparenz und<br />
Vertrauen bringt.<br />
PROTEINZENTRUM | www.uni-halle.de<br />
Auf dem Weinberg Campus in Halle (Saale) wächst Neues: Das Proteinzentrum der Martin-<br />
Luther-Universität Halle-Wittenberg. Noch in diesem Jahr ziehen die ersten Arbeitsgruppen in<br />
das neue Gebäude.<br />
125 Labore und 62 Büros auf 5.400 Quadratmetern, eine Investition von 40 Millionen Euro von Bund<br />
und Land Sachsen-Anhalt: Das neue Flaggschiff der Proteinbiochemie wird den Namen des Wissenschaftlers<br />
Charles Tanford tragen. Zwölf Arbeitsgruppen aus den Naturwissenschaftlichen Fakultäten<br />
I und II sowie der Medizinischen Fakultät können im Proteinzentrum bald unter einem Dach<br />
gemeinsam arbeiten. Bereits heute sind die Molekularen Biowissenschaften ein Forschungsschwerpunkt<br />
der Universität Halle.<br />
NIELSEN TELE MEDICAL GMBH | www.nielsen.com<br />
Hirnströme unkompliziert zu Hause messen, die Daten drahtlos an eine Arztpraxis übertragen<br />
und Spezialisten werten sie dort aus? Klingt nach Zukunftsmusik. Doch in Magdeburg ist es<br />
schon Realität.<br />
„Data for good” lautet das aktuelle Motto des Unternehmens Nielsen, das weltweit in den Bereichen<br />
Marketing und Werbeforschung arbeitet. Unter dem Namen Nielsen Tele Medical GmbH<br />
hat es sich in Magdeburg niedergelassen und testet gemeinsam mit Neurologen des Universitätsklinikums<br />
ein bahnbrechendes EEG-Headset: Die Hirnaktivität von Risikopatienten kann mittels<br />
trockener Elektroden im häuslichen Umfeld gemessen werden. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten<br />
der Überwachung und Diagnose.
13 ZUKUNFTSMARKT LIFE-SCIENCE : ANFANG<br />
IM KLEINEN GESPONNEN, IM GROSSEN GEDACHT<br />
IN SACHSEN-ANHALT WEBT MAN<br />
AN EINEM STARKEN VERBUND<br />
SpinPlant GmbH<br />
„Knochenleim“ nannte man einst den natürlichen<br />
Klebstoff, der auf Basis des tierischen<br />
Strukturproteins Kollagen hergestellt wurde. Eine<br />
bahnbrechende Entdeckung für die regenerative<br />
Medizin nimmt den alten Namen wörtlich.<br />
Nanofasern für den<br />
medizinischen Einsatz.<br />
Die Forscher um das neue Unternehmen SpinPlant<br />
GmbH konnten als erste einen Faden aus Kollagen<br />
spinnen. Bisher ist das Endprodukt aller Versuche<br />
stets Gelatine gewesen. Doch mit einer elektronischen<br />
Spinnmaschine, die im Nanobereich arbeitet,<br />
gelang der Durchbruch. In den nächsten Jahren<br />
rechnet SpinPlant mit der Zulassung für seine biologischen<br />
Nanofasern. Sie unterstützen die Regeneration<br />
von Knochen, Knorpeln, Haut sowie Nerven- und<br />
Muskelgewebe. Weil sie zudem entzündungshemmend<br />
wirken, könnten sie auch bei der Wundheilung<br />
eingesetzt werden. | www.spinplant.de<br />
Der Weinberg in Halle (Saale) bleibt fruchtbar. Hier<br />
können Forschungsideen bis zur Umsetzung gedeihen<br />
– dank des Transfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.<br />
Das Areal ist heute einer der größten Wissenschafts-<br />
und Technologieparks in Deutschland.<br />
Auf dem weinberg campus befinden sich die naturwissenschaftlichen<br />
Institute sowie der Transfer- und<br />
Gründerservice der Martin-Luther-Universität Halle-<br />
Wittenberg. Die Universität öffnet alle Türen für<br />
Kooperationen mit ansässigen Unternehmen und<br />
namhaften deutschen Forschungsgesellschaften –<br />
der ideale Nährboden für Unternehmensgründungen.<br />
Aktuell entsteht ein zentraler „Innovation-Hub“:<br />
Wissenschaftler und Gründer können gemeinsam<br />
innovative Geschäftsideen entwickeln und umsetzen.<br />
Die Kontakte vermittelt der landesweite „Investforum<br />
Startup-Service“.<br />
| www.technologiepark-weinberg-campus.de<br />
Technologiepark weinberg campus<br />
Auf dem weinberg campus<br />
gedeihen Forschungsprojekte.
DURCHBRUCH : ZUKUNFTSMARKT GESUNDHEIT UND MEDIZIN<br />
14<br />
KOPFARBEIT FÜR BESSERE DENKLEISTUNG<br />
MAGDEBURGER WISSENSCHAFTLER ERFORSCHEN<br />
DAS GEDÄCHTNIS<br />
neotiv<br />
Gedächtnistest per App: neotiv<br />
analysiert die Denkleistung.<br />
Was befördert ein gutes Gedächtnis und welche<br />
Faktoren wirken sich negativ auf die Denkleistung<br />
aus? Das Magdeburger Unternehmen neotiv hat eine<br />
App entwickelt, die durch kurze Gedächtnistests die<br />
Auswirkung des Lebensstils auf die Denkleistung<br />
analysiert.<br />
Die Ergebnisse gehen an das Deutsche Zentrum für<br />
Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und unterstützen<br />
die Forschung der Demenzexperten. Nutzer<br />
der App von neotiv erfahren also nicht nur, wie sich<br />
ihre Gedächtnisleistung durch körperliches Training<br />
und Lebensstilveränderungen verändern lässt, sondern<br />
unterstützen auch die Forschung im Kampf gegen Alzheimer.<br />
Hinter dem Start-up steckt ein kleines Team aus<br />
Wirtschaftsingenieuren, Neurowissenschaftlern sowie<br />
Soft- und Hardwareentwicklern, die vom Transfer- und<br />
Gründerzentrum (TUGZ) der Otto-von-Guericke-Universität<br />
Magdeburg unterstützt werden. | www.neotiv.de<br />
Der Standort Magdeburg des Deutschen Zentrums<br />
für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE)<br />
DZNE<br />
Mit steigender Lebenserwartung erhöht sich auch das<br />
Risiko, an Demenz zu erkranken. Prognosen zufolge<br />
wird es im Jahr 2050 drei Millionen Demenzkranke in<br />
Deutschland geben. Wie gezieltes Training Alzheimer<br />
und andere Demenzkrankheiten vorbeugen kann,<br />
erforschen die Wissenschaftler am DZNE-Standort in<br />
Magdeburg. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass<br />
Herz-Kreislauf-Training und mentale Stimulation bestimmte<br />
Denkleistungen verbessern und – trotz des Verlustes<br />
von Nervenzellen – stabilisieren können. In einem<br />
multidisziplinären Ansatz erforschen die Mitarbeiter am<br />
Standort Magdeburg die Mechanismen und therapeutischen<br />
Perspektiven dieser Stimulation. In vergleichbaren<br />
Tiermodellen untersuchen sie, welche molekularen und<br />
zellulären Veränderungen maßgeblich sind. Zudem laufen<br />
Versuche, um die Frühdiagnostik von demenziellen<br />
Erkrankungen mit neuen bildgebenden Verfahren und<br />
Hirnleistungstests zu verbessern. | www.dzne.de<br />
Forschungsfokus: Lernen durch<br />
elektrische Impulse.
15 ZUKUNFTSMARKT GESUNDHEIT UND MEDIZIN : KENNZAHL<br />
ERFOLG<br />
IN ZAHLEN:<br />
WUSSTEN<br />
SIE SCHON?<br />
149.800<br />
Menschen arbeiteten 2<strong>01</strong>6 in Sachsen-Anhalts<br />
Gesundheitswirtschaft.<br />
Dorothea<br />
Christiane Erxleben<br />
aus Quedlinburg<br />
war im Jahr 1754 die<br />
erste promovierte<br />
deutsche Ärztin.<br />
1 Mrd. EUR<br />
wurde seit 1990 in<br />
den weinberg campus<br />
in Halle (Saale)<br />
investiert.<br />
6,5 Mrd. EUR<br />
betrug 2<strong>01</strong>6 die Bruttowertschöpfung<br />
der<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
in Sachsen-Anhalt.<br />
Im August 1995<br />
lief bei Bayer<br />
in Bitterfeld die<br />
erste Aspirin®-<br />
Tablette vom<br />
Band.<br />
Im Klinikum<br />
Magdeburg entstand<br />
1863 der erste<br />
Operationssaal mit<br />
abwaschbaren Oberflächen<br />
in Europa.<br />
125<br />
vorwiegend kleine und<br />
mittelständische Unternehmen<br />
aus dem Bereich<br />
Life-Science gibt es im<br />
Land.<br />
1.000 Etwa Menschen<br />
forschen<br />
in Sachsen-Anhalt in der roten Biotechnologie.
PODIUM : ZUKUNFTSMARKT GESUNDHEIT UND MEDIZIN<br />
16<br />
KONTAKTE:<br />
KOMPETENZ IN FORSCHUNG UND NETZWERKEN<br />
HOCHSCHULEN<br />
UND AUSSER-<br />
UNIVERSITÄRE<br />
FORSCHUNGS-<br />
EINRICHTUNGEN<br />
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU),<br />
Medizinische Fakultät,<br />
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU ),<br />
Medizinische Fakultät und Naturwissenschaftliche Fakultät<br />
Hochschule Harz<br />
Hochschule Anhalt<br />
Hochschule Magdeburg-Stendal<br />
Projektgruppe Molekulare Wirkstoffbiochemie und<br />
Therapieentwicklung (IZI-MWT) Halle am Fraunhofer Institut<br />
für Immunologie und Zelltherapie, Leipzig<br />
Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer<br />
technischer Systeme Magdeburg<br />
Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von<br />
Werkstoffen und Systemen<br />
Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF)<br />
Leibniz-Institut für Neurobiologie Magdeburg (LIN )<br />
Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB)<br />
Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und<br />
Kulturpflanzenforschung (IPK) Gatersleben<br />
www.inf.ovgu.de,<br />
www.med.uni-magdeburg.de,<br />
www.eit.ovgu.de<br />
www.medizin.uni-halle.de,<br />
www.natfak1.uni-halle.de<br />
www.hs-harz.de<br />
www.hs-anhalt.de<br />
www.hs-magdeburg.de<br />
www.izi.fraunhofer.de/de/ueberuns/standorte-und-infrastruktur.<br />
html#Halle<br />
www.mpi-magdeburg.mpg.de<br />
www.imws.fraunhofer.de<br />
www.iff.fraunhofer.de<br />
www.lin-magdeburg.de<br />
www.ipb-halle.de<br />
www.ipk-gatersleben.de<br />
TRANSFER-<br />
UND<br />
FORSCHUNGS-<br />
INFRASTRUK-<br />
TUREN<br />
Forschungscampus „STIMULATE“, OvGU<br />
Zentrum für Neurowissenschaftliche Innovation und<br />
Technologie ZENIT GmbH<br />
Biozentrum Halle<br />
KAT – Kompetenzzentrum Life Science (HS Anhalt)<br />
Interdisziplinäres Zentrum für Altern Halle (IZAH), MLU<br />
BioPharma Translationsinstitut Dessau Forschungs GmbH<br />
www.forschungscampus-stimulate.de<br />
www.zenit-magdeburg.de<br />
www.biozentrum.uni-halle.de<br />
www.hs-anhalt.de/<br />
forschung/kompetenznetzwerk/<br />
kompetenzzentrum-life-sciences<br />
www.izah.uni-halle.de<br />
CLUSTER<br />
UND<br />
NETZWERKE<br />
Cluster Med-Tech Sachsen-Anhalt<br />
Medizin- und Gesundheitstechnik<br />
InnoMed – Netzwerk für Medizintechnik Sachsen-Anhalt e.V.<br />
www.medizintechniksachsen-anhalt.de<br />
www.innomed-magdeburg.de
17 RELATION<br />
EIN ANREGENDER FOKUS<br />
AUF KLEINIGKEITEN<br />
DER FORSCHUNGSCAMPUS STIMULATE<br />
IN MAGDEBURG SORGT FÜR SICHTBARE<br />
WIRTSCHAFTSEFFEKTE<br />
Bildgestützte Medizin:<br />
STIMULATE entwickelt minimalinvasive<br />
Methoden.
RELATION<br />
18<br />
MIT SEINEN AUSFÜHRUNGEN des Wortes „klein"<br />
erläutert der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Georg<br />
Rose den Fokus der Partnerschaften: STIMULATE<br />
steht für neue und innovative Technologien der<br />
bildgeführten minimal-invasiven Methoden in<br />
der Medizin. Mit engem Praxisbezug arbeitet man<br />
daran, Untersuchungs- und Behandlungsmethoden<br />
zu optimieren – indem man die medizinische Bildgebung<br />
verbessert und spezielle Instrumente wie Nadeln<br />
und Katheter entwickelt. Bildgeführte minimalinvasive<br />
Eingriffe sind besonders bei der Therapie<br />
von Schlaganfällen und Tumoren von Bedeutung.<br />
Prof. Dr. Georg Rose<br />
vom Forschungscampus<br />
STIMULATE<br />
„Wenn Sie 'klein' denken, meinen wir noch<br />
viel, viel kleiner", sagt ein Mann, der Großes<br />
bewegt: Prof. Dr. Georg Rose ist der Sprecher<br />
des Forschungscampus STIMULATE. Er steht<br />
für ein großes Netzwerk aus Kooperationen –<br />
zwischen der Otto-von-Guericke-Universität<br />
Magdeburg, der Siemens Healthcare GmbH<br />
und vielen anderen Akteuren im Bereich<br />
Medizintechnik.<br />
Die Stichworte „klein" und „groß" beschreiben<br />
auch den neuesten Coup innerhalb des Forschungscampus<br />
treffend: Aus der besonderen Zusammenarbeit<br />
von Wissenschaft und Wirtschaft in Magdeburg<br />
ist das neu gegründete Unternehmen Neoscan<br />
Solutions GmbH entstanden. Es entwickelt MRT-<br />
Geräte, die so klein und kompakt sind, dass sie direkt<br />
auf Kinderstationen eingesetzt werden können. In<br />
Kombination mit Brutkästen stehen sie sogar den<br />
Allerkleinsten zur Verfügung. Bisher muss die komplexe<br />
Technik für Magnetresonanztomographiesysteme<br />
(MRT) in mehreren Räumen fest installiert<br />
werden. „Uns ist es gelungen, die Unterstützung<br />
der lokalen Industrie zu gewinnen", freut sich Prof.<br />
Dr. Georg Rose. „Wir haben also verlässliche Privatinvestoren<br />
gefunden, die den Standort Magdeburg<br />
aus eigenem Interesse weiter voranbringen wollen."<br />
Damit bestehen beste Chancen, die MRT-Geräte in<br />
einigen Jahren auf den Markt zu bringen.<br />
WAS ALLE PARTNER ANTREIBT und stimuliert, ist<br />
eine gemeinsame Vision. STIMULATE will sich zum<br />
„Deutschen Zentrum für bildgestützte Medizin“<br />
etablieren. Rose und seine Mitstreiter malen sich einen<br />
Campus am Magdeburger Wissenschaftshafen<br />
aus: In der Mitte positioniert sich die Universität mit<br />
ihren außergewöhnlich erfolgreichen Studiengängen<br />
Medical Systems Engineering (Master) und Medizintechnik<br />
(Bachelor), deren Bewerberzahlen jährlich<br />
steigen. In direkter Nachbarschaft siedeln sich die<br />
wirtschaftlichen Partner an – Wirtschaft und Wissenschaft<br />
Tür an Tür. Die Entfernungen sind also<br />
klein, die wirtschaftlichen Effekte groß.<br />
www.forschungscampus-stimulate.de<br />
FAKTEN<br />
STIMULATE – „Solution Centre for Image Guided Local<br />
Therapies“ – wird unter anderen vom Bundesministe rium<br />
für Bildung und Forschung und vom Ministerium für<br />
Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes<br />
Sachsen-Anhalt unterstützt.<br />
Die Otto-von-Guericke-Universität, die Siemens Healthcare<br />
GmbH und der STIMULATE-Verein arbeiten auf Augenhöhe in<br />
einer öffentlich-privaten Partnerschaft zusammen.<br />
Im STIMULATE-Verein arbeiten außeruniversitäre Forschungseinrichtungen,<br />
Hochschulen und Unternehmen aus dem<br />
Bereich Medizintechnik zusammen.
19 EXPORTSCHLAGER<br />
SICHTBAR BESSER –<br />
DANK WECHSELSTROM<br />
Die SAVIR-Methode:<br />
Wechselstrom stimuliert<br />
das Restsehvermögen.<br />
Das Augenlicht gehört zum Kostbarsten,<br />
was der Mensch besitzt. Ein eingeschränktes<br />
Sehvermögen vermindert die Lebensqualität<br />
extrem. Insbesondere nach einem<br />
Schlaganfall sowie einer Erkrankung des<br />
Sehnervs oder der Netzhaut, etwa bei<br />
Grünem Star, leiden Patienten unter teils<br />
starken Beeinträchtigungen.<br />
Das „Sabel Vision Restoration“ (SAVIR)-Zentrum in<br />
Magdeburg bietet diesen Menschen eine innovative<br />
und ganzheitliche Therapie, um die Sehfunktion<br />
wieder zu verbessern. Bei der SAVIR-Wechselstrom-<br />
Stimulation wird die noch vorhandene Fähigkeit des<br />
Restsehvermögens optimal ausgenutzt. "Wir stärken<br />
die noch vorhandenen Sehfähigkeiten, die vom Auge<br />
und Gehirn vernachlässigt und gar unterdrückt wurden.<br />
Wir fokussieren uns nicht auf das, was bereits<br />
verloren ist, sondern aktivieren Restsehleistungen,<br />
die noch vorhanden sind. Das Gehirn kann sich dank<br />
seiner enormen Plastizität und Veränderlichkeit an<br />
Sehverluste anpassen", erklärt Prof. Dr. Bernhard Sabel<br />
vom Savir-Zentrum in Magdeburg.<br />
Die Stimulation mit Wechselstrom ist eine nicht-invasive<br />
Methode zur Aktivierung von Restsehleistungen.<br />
Dabei werden lediglich Elektroden über den Augen<br />
sowie am Handgelenk angebracht, die Wechselstrom-<br />
Impulse von sehr geringer Stärke geben – schwächer<br />
als bei einem Herzschrittmacher. Die Behandlung<br />
erfolgt im Liegen und dauert bis zu einer Dreiviertelstunde<br />
und verursacht nur geringe Nebenwirkungen,<br />
wie Müdigkeit oder Haut-Kribbeln.<br />
Der ganzheitliche Ansatz des SAVIR-Zentrums nimmt<br />
nicht nur das Auge in den Fokus. Ein vermindertes<br />
Sehvermögens ruft häufig Angst vor dem Verlust der<br />
Selbstständigkeit hervor und kann zur Verringerung<br />
von sozialen Kontakten führen. Deshalb werden die<br />
Patienten nicht nur medizinisch behandelt, sondern<br />
bekommen auch psychologische Beratung, wie sie<br />
mit ihrer Krankheit umgehen können.<br />
Für diese spezielle Therapie kommen Patienten aus<br />
der ganzen Welt nach Magdeburg.<br />
Professor Bernhard Sabel entwickelt seit mehr als 30<br />
Jahren Behandlungsmöglichkeiten und diagnostische<br />
Methoden zur Verbesserung des Restsehvermögens.<br />
Seine Forschungen in Deutschland, den USA, Italien,<br />
Indien und China haben zu neuen Therapien geführt,<br />
mit denen die Sehfunktionen auch dann noch verbessert<br />
werden können, wenn die Spontanerholung<br />
bereits abgeschlossen ist.<br />
www.savir-center.com
MITTEL UND WEGE<br />
20<br />
DAS FITNESS-<br />
PROGRAMM FÜR<br />
FACHKRÄFTE<br />
Medizintechnik ist ein hochkomplexes<br />
Berufsfeld. Permanent greifen neue<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse direkt<br />
in den Berufsalltag und verändern<br />
Abläufe und Verfahren. Ohne hochqualifizierte<br />
Fachkräfte geht das nicht. Die Investitionsbank<br />
Sachsen-Anhalt hilft dabei, sie dauerhaft fit zu halten:<br />
mit den Förderprogrammen „Sachsen-Anhalt<br />
WEITERBILDUNG DIREKT" und „Sachsen-Anhalt<br />
WEITERBILDUNG BETRIEB".<br />
MARCEL HEROLD: Unabhängig von der Berufsgruppe<br />
fördern wir individuelle Qualifizierungen und<br />
betriebliche Weiterbildungen. Egal, ob es um eine<br />
große Einrichtung geht, ein kleines Unternehmen,<br />
Selbständige oder Auszubildende mit Eigeninitiative:<br />
Die Programme erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.<br />
So leistet das Land Sachsen-Anhalt einen<br />
Beitrag, um Arbeitsplätze zu sichern und Fachkräfte<br />
zu halten.<br />
Was genau wird gefördert?<br />
MARCEL HEROLD: Über „Sachsen-Anhalt WEITER-<br />
BILDUNG BETRIEB" fördern wir zum Beispiel Maßnahmen,<br />
mit denen die Kompetenzen der Angestellten<br />
verbessert werden, die für den jeweiligen Betrieb<br />
relevant sind. Dazu zählt nicht nur Fachwissen. Auch<br />
die sozialen Fähigkeiten und die persönliche Entwicklung<br />
sind wichtig. „Sachsen-Anhalt WEITERBILDUNG<br />
DIREKT" richtet sich konkret an Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer als Privatperson. Wenn sie sich<br />
qualifizieren möchten, um sich beruflich weiterzuentwickeln,<br />
unterstützen wir das.<br />
MARCEL HEROLD<br />
Gruppenleiter Bereich Bildung und Arbeit<br />
der Investitionsbank Sachsen-Anhalt<br />
Mit wie viel Unterstützung können<br />
Privatpersonen rechnen?<br />
MARCEL HEROLD: Das richtet sich nach dem eigenen<br />
Einkommen. Wer im Monat durchschnittlich<br />
unter 1.500 Euro brutto verdient, kann zum Beispiel<br />
für eine Weiterbildung einen Zuschuss bis zu 90 Prozent<br />
erhalten. Letztlich können aber alle Berechtigten<br />
mindestens auf 60 Prozent ihrer <strong>Ausgabe</strong>n hoffen.<br />
Wie sieht es bei Unternehmen und Einrichtungen<br />
aus, die Weiterbildungskosten gleich für mehrere<br />
Angestellte aufbringen müssen?<br />
MARCEL HEROLD: Wenn Unternehmen so vorbildlich<br />
sind und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
fördern, dient das am Ende allen. Deshalb unterstützen<br />
wir betriebliche Weiterbildungen – je nach<br />
Größe des Unternehmens – mit Zuschüssen bis zu 60<br />
Prozent. Sobald beispielsweise ältere oder geringfügig<br />
Beschäftigte bedacht werden, fällt der Zuschuss<br />
noch höher aus. Personal- und Organisationsentwicklung<br />
sind bis zu 80 Prozent förderfähig.<br />
Woher weiß ich, welche Richtlinien<br />
auf mich zutreffen?<br />
MARCEL HEROLD: In dieser Frage helfen wir selbstverständlich<br />
gern persönlich weiter. Für die individuelle<br />
Beratung oder nähere Informationen erreichen<br />
Sie uns jederzeit unter der kostenfreien Hotline 0800<br />
5600757 oder unter www.ib-sachsen-anhalt.de.
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Herz-Kreislauf-Krankheiten sind für 40 Prozent der Todesfälle in Deutschland<br />
verantwortlich. Ursachen dafür können Verwirbelungen des Blutflusses nahe<br />
den Herzgefäßwänden sein. Das Forscherteam der Fakultät für Informatik der<br />
Otto-von-Guericke-Universität entwickelte in Kooperation mit dem Herzzentrum<br />
Leipzig die Software „Bloodline“, welche mit MRT gemessene Blutflüsse<br />
im Herzen darstellt und Verwirbelungen im Detail analysiert. Ärzten ist es<br />
somit möglich eine präzise Diagnose zu stellen und Krankheitsverläufe besser<br />
zu verstehen. | www.ovgu.de
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Konzept, Gestaltung, Grafiken: genese werbeagentur gmbh, Magdeburg /// Text: Textbüro Wortschatz, Genthin /// Redaktionsschluss: August 2<strong>01</strong>7 /// 1. Auflage; Änderungen vorbehalten ///<br />
Druck und Weiterverarbeitung: Stelzig-Druck, Magdeburg /// Bildnachweise: Harald Krieg, IDT Biologika, SpinPlant GmbH, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, DZNE/Volker Lannert, neotiv,<br />
weinberg campus e.V., fotolia.com /// Die Benutzung der Veröffentlichungen zum Zwecke der gewerbsmäßigen Veräußerung, insbesondere Adressveräußerung, an Dritte oder des Nachdrucks<br />
– auch auszugsweise – ist nicht gestattet.