06.09.2017 Aufrufe

RADAR Nr. 2, August 2017

Das Magazin der Christoph Merian Stiftung zum Schwerpunkt Kulturförderung. Wer kann, was soll und auf welche Weise in Basel gefördert werden? Die neuen Strategien der Abteilung Kultur der Christoph Merian Stiftung zeigen wir anhand von drei Beispielen (ManaBar, Holzpark Klybeck, tohuwabohu - Haus für Kosmopolitisches) auf und legen dar, was das noch mit Kultur und dem Zweck der Stiftung zu tun hat. In der News-Beilage des Magazins steht die Entwicklung des Freilagers zum Stadtquartier im Fokus. Drei Protagonisten kommen zu Wort, die den Wandel des Dreispitz Basel und Münchenstein aus unterschiedlichen Perspektiven erlebt haben und erleben.

Das Magazin der Christoph Merian Stiftung zum Schwerpunkt Kulturförderung. Wer kann, was soll und auf welche Weise in Basel gefördert werden? Die neuen Strategien der Abteilung Kultur der Christoph Merian Stiftung zeigen wir anhand von drei Beispielen (ManaBar, Holzpark Klybeck, tohuwabohu - Haus für Kosmopolitisches) auf und legen dar, was das noch mit Kultur und dem Zweck der Stiftung zu tun hat.

In der News-Beilage des Magazins steht die Entwicklung des Freilagers zum Stadtquartier im Fokus. Drei Protagonisten kommen zu Wort, die den Wandel des Dreispitz Basel und Münchenstein aus unterschiedlichen Perspektiven erlebt haben und erleben.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

News<br />

EINE ZWEI<br />

MILLIMETER GROSSE<br />

SENSATION<br />

Der GEO-Tag<br />

der Natur in den<br />

Merian Gärten<br />

HINDERNISFREI<br />

WOHNEN<br />

Eine neue,<br />

zukunftsweisende<br />

Publikation im CMV<br />

Überraschende Grundwasserbewohner,<br />

ein singender<br />

Südländer, eine zwei Millimeter<br />

grosse Sensation und eine<br />

provisorische Zahl von 1060<br />

gefundenen Tier-, Pflanzen-,<br />

Pilz- und Flechtenarten –<br />

der erste GEO-Tag der Natur<br />

am 16. und 17. Juni in den<br />

Merian Gärten war ein voller<br />

Erfolg.<br />

aba, leg Das erste Staunen liess nicht lange auf<br />

sich warten: Schon beim Eindunkeln am Freitagabend<br />

kündigte ein lautes Zirpen unterhalb der<br />

Villa Merian den ersten aussergewöhnlichen<br />

Fund an und sorgte gleichzeitig für ein wenig<br />

Ferienstimmung. Die Südliche Grille (Eumodicogryllus<br />

bordigalensis) ist nämlich üblicherweise<br />

im Mittelmeerraum zu Hause – und jetzt auch in<br />

den Merian Gärten.<br />

Während die Grille von dem warmen und<br />

trockenen Wetter profitierte, waren andere Tiergruppen<br />

in kühlen Bodenspalten versteckt und<br />

nur schwer auffindbar. Dafür kam das Publikum<br />

bei strahlender Sonne auf seine Kosten. Stündlich<br />

führten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

durch die Gärten und forderten dazu<br />

HERBSTGARTENZEIT<br />

Der Pflanzenmarkt vor dem Winter<br />

Sonntag, 24. September, 10–17 Uhr<br />

auf, sich in die Existenz von Schnecken hineinzuversetzen,<br />

erklärten, wie Fledermäuse jagen,<br />

oder berechneten, wie viel Kilo Ameisen sich in<br />

einem Bau aufhalten.<br />

Daneben widmeten sich die Expertinnen und<br />

Experten ihrer Hauptaufgabe, nämlich mit Fangnetz,<br />

Lupe und Fotoapparat die einheimische<br />

Flora und Fauna aufzuspüren. Neben wohlbekannten<br />

Arten wie Kohlmeise oder Löwenzahn<br />

waren auch zahlreiche besondere Funde dabei.<br />

So zum Beispiel die unscheinbaren Höhlenflohkrebse,<br />

Bewohner von Grundwasser und daher<br />

kaum je zu sehen. Oder der Rüsselkäfer (Amalorynchus<br />

melanarius), der sich von Brunnenkresse<br />

ernährt und im Wassergraben auf der Schafweide<br />

nachgewiesen wurde; ein anderer seltener<br />

Leere Beete im Winter – Fehlanzeige! Der Herbst ist nochmals Pflanzzeit.<br />

ProSpecieRara und die Merian Gärten laden erstmals zum Anlass rund ums Thema<br />

Herbstgärtnern ein. Lassen Sie sich vor Ort inspirieren und holen Sie sich das<br />

nötige Wissen sowie praktische Tipps bei den Fachleuten. Nutzen Sie die Gelegenheit,<br />

sich mit Obstbäumen, Gemüse- und Kräutersetzlingen sowie Beerensträuchern<br />

für Ihren Garten oder Balkon einzudecken.<br />

Programm unter www.herbstgartenzeit.ch<br />

Rüsselkäfer fand sich auf der frisch gefällten<br />

Blutbuche im Englischen Garten. Und nicht<br />

zuletzt die Sensation des Tages, weil erst der<br />

zweite Nachweis in der Schweiz: Xylographus<br />

bostrichoides, der Zahnschienen-Schwammfresser,<br />

ein winziger Käfer (ca. 2 mm lang), der in einem<br />

Baumpilz lebt.<br />

Die vielen Einzeleindrücke liefern wertvolle Erkenntnisse<br />

über die gesamten Gärten. So zeigten<br />

die Funde, dass in den Merian Gärten warme und<br />

trockene Landschaften dominieren. Sensible Arten<br />

in den Trockenwiesen zeugen von der jahrelangen,<br />

fachgerechten Pflege dieser Bereiche.<br />

Gleichzeitig deutet das Fehlen von typischen<br />

Waldarten – zum Beispiel bei Ameisen, Flechten<br />

und Schwebfliegen – darauf hin, dass die Gehölzflächen<br />

keinen richtigen Waldcharakter haben.<br />

Zwar ist dies bei den kleinen Baumbeständen<br />

kaum überraschend, dennoch ein wichtiger Denkanstoss<br />

für den zukünftigen Umgang mit Unterwuchs,<br />

Baumzusammensetzung und Totholz.<br />

Nicht zuletzt hat der GEO-Tag der Natur eindrücklich<br />

gezeigt, wie wichtig kleinste Lebensräume<br />

sind. Der Wassergraben in der Schafweide<br />

stellte sich als wertvolles Habitat heraus, die<br />

kaum beachteten Quellen beherbergen eine<br />

spezialisierte Fauna, sogar ein einzelner Totholzstamm<br />

kann zu einem wertvollen Lebensraum<br />

werden.<br />

Nach anstrengenden 24 Stunden beginnt für<br />

einige Forscherinnen und Forscher die Hauptarbeit<br />

erst jetzt: Viele Arten können nur unter dem<br />

Mikroskop genau bestimmt werden. Ende Sommer<br />

erwarten wir die endgültige Artenliste, welche<br />

weitere wertvolle Erkenntnisse für die Biodiversitätsstrategie<br />

der Merian Gärten liefern wird.<br />

Zukunftsweisend umbauen<br />

Hindernisfrei wohnen<br />

Pro Infirmis, Institut Architektur<br />

der Fachhochschule Nordwestschweiz (Hg.)<br />

200 Seiten,<br />

ca. 140 meist farbige Abbildungen und Pläne,<br />

gebunden, 22 × 29,5 cm<br />

ISBN 978-3-85616-842-1<br />

CHF 38.–/EUR 36.–<br />

erscheint Ende September<br />

nlo Wohnen ist ein Grundbedürfnis aller Menschen.<br />

Die Bereitstellung von hindernisfreien<br />

Wohnbereichen für Menschen, die mit einer<br />

Behinderung leben, gehört somit zu den sozialen<br />

Verpflichtungen unserer Gesellschaft. Um im<br />

Bereich der Wohngestaltung die Inklusion von<br />

Menschen mit einer Behinderung voranzutreiben,<br />

braucht es einen regen Austausch zwischen<br />

Betroffenen und Wohnraumgestaltern. Die Fachorganisation<br />

für Menschen mit einer Behinderung<br />

ProInfirmis hat nun in Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut Architektur der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz eine Publikation realisiert, in<br />

welcher konkrete Umbaubeispiele für hindernisfreies<br />

Wohnen detailliert vorgestellt werden.<br />

Die fünfzehn Umbauprojekte aus der ganzen<br />

Schweiz umfassen sowohl historische als auch<br />

neuere Bauten und sind mit Fotos, Steckbrief,<br />

Massnahmenkatalog und Plänen von Fachautoren<br />

vergleichend dokumentiert. Das Buch<br />

möchte anhand konkreter Beispiele mit unterschiedlichen<br />

Ausgangslagen und Lösungswegen<br />

einen Beitrag zur aktuellen Diskussion über den<br />

nachhaltigen Umgang mit dem Baubestand<br />

leisten. Bereits 2010 ist im Christoph Merian<br />

Verlag unter dem Titel ‹Weiterbauen› ein Buch<br />

über Wohnlösungen für Wohnen im Alter erschienen.<br />

In Kooperation mit der Age Stiftung<br />

wurden bauliche Möglichkeiten, Nutzungsvarianten<br />

und Wohnszenarien für ältere Menschen<br />

an Umbaubeispielen aufgezeigt. Die beiden Publikationen<br />

richten sich an Planerinnen, Architekten,<br />

Baubehörden sowie direkt Betroffene und deren<br />

Umfeld.<br />

Texte: Alexandra Baumeyer, aba (Leiterin Vermittlung & Kommunikation Merian Gärten), Dr. Lisa Eggenschwiler, leg (Leiterin Grundlagen Natur & Gartenkultur<br />

Merian Gärten), Nora Lohner, nlo (Praktikantin Kultur), Christoph Meneghetti, cme (Projektleiter Kultur), Dr. Tilo Richter, tri (Redaktor Basler Stadtbuch),<br />

Nathalie Unternährer, NU (Leiterin Kultur), Dr. Beat von Wartburg (Direktor CMS) sowie Sylvia Scalabrino, scy, Basel<br />

Redaktion: Toni Schürmann, tsc (Stabsstelle Kommunikation)<br />

Gestaltung und Bildredaktion: Beat Keusch Visuelle Kommunikation, Basel — Beat Keusch, Angelina Köpplin-Stützle, Vanessa Serrano<br />

Korrektorat: Dr. Rosmarie Anzenberger, Basel<br />

Bildbearbeitung: mustera, Basel — Andreas Muster<br />

Druck: Gremper AG, Basel/Pratteln<br />

Auflage: 3500 Exemplare; erscheint dreimal jährlich (April, <strong>August</strong>, Dezember)<br />

Bildnachweis: Christoph Niemann (Cover, S. 3 –10), Archiv der Christoph Merian Stiftung (S. 13), Kathrin Schulthess (S. 14, 15, 16), Merian Gärten (S. 16)<br />

St. Alban-Vorstadt 5<br />

Postfach<br />

CH-4002 Basel<br />

T + 41 61 226 33 33<br />

www.cms-basel.ch<br />

16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!